Franz Schönhuber (* 10. Januar 1923 in Trostberg in Oberbayern) ist ein Journalist, Moderator und Buchautor, der hauptsächlich für sein Wirken in der Partei Die Republikaner bekannt wurde.
Beruflicher Werdegang
Schönhuber besuchte ein Gymnasium in München und erhielt 1942 sein Abitur. Als 19jähriger Jugendlicher gehörte er zur Hitler-Jugend und war Mitglied der NSDAP. Bald darauf meldete er sich freiwillig bei der Waffen-SS und war während des Krieges bei zahlreichen Auslandseinsätzen dabei. Nach eigenen Angaben war er als Dolmetscher und Ausbilder der französischen Brigade (später der Division) "Charlemagne" aktiv, und dann auch in Charlemagne eingesetzt. Ihm wurde als SS-Unterscharführer das Eiserne Kreuz 2.Klasse verliehen.
Nach Kriegsende wurde er im Zuge der Entnazifizierung von den Alliierten in die unterste Stufe als Mitläufer eingestuft. Schönhuber begann danach eine Karriere als Journalist und schrieb für einige etablierte Zeitungen wie die Münchner Abendzeitung oder die Deutsche Woche. Als Chefredakteur war er bei der tz tätig. Gleichzeitig moderierte er mehrere Fernsehsendungen für den Bayerischen Rundfunk, zuerst Gute Fahrt, später auch Jetzt red i; er war stellvertretender Chefredakteur des Bayerischen Fernsehens. 1975 wurde Schönhuber Hauptabteilungsleiter beim Bayerischen Rundfunk, Bereich "Bayern Information".
1975 -1981 war er Vorsitzender des BJV Bayerischen Journalisten Verbandes und zeitweilig Mitglied des Deutschen Presserates. Anschließend wurde er Ehrenvorsitzender des BJV.
Seine Karriere endete, als er 1981 seine Autobiografie Ich war dabei veröffentlichte, für die ihm vorgeworfen wird, sie sei rechtsextrem und verharmlose den Nationalsozialismus. Wegen dieses Buches verlor Schönhuber seine Sendungen beim Bayerischen Rundfunk und musste auch den Ehrenvorsitz des Bayerischen Journalistenverbandes ablegen.
Schönhuber ist Träger des Bayerischen Verdienstordens, gab diesen aber 1992 aufgrund der Beobachtung der Republikaner durch den Verfassungsschutz („wegen unwürdiger Behandlung deutscher Patrioten“) zurück. Weiterhin ist er Träger der Auszeichnung "München leuchtet", der "Umweltschutzmedaille" und des "Publizistik-Preises der Sudetendeutschen Landsmannschaft".
In seinem bisher letzten Werk "Der missbrauchte Patriotismus" kritisiert er mit die „rückwärtsgewandten“ rechten Parteien in Europa auf und will zeigen, dass er stets national und nie nationalistisch war.
Politische Karriere
Zusammen mit den kurz zuvor aus der CSU ausgetretenen Bundestagsabgeordneten Franz Handlos und Ekkehard Voigt gründete Schönhuber 1983 die rechtsgerichtete Partei Die Republikaner und wurde deren stellvertretender Vorsitzender. Im Zuge innerparteilicher Richtungskämpfe wurde er 1985 dann zu deren Bundesvorsitzenden gewählt. Die Partei konnte ab Mitte der 80er Jahre beachtliche Erfolge bei Landtagswahlen und bei der Europawahl 1989 erzielen. Schlechter werdende Wahlergebnisse führten zu innerparteilichen Differenzen. Schönhuber warf mehreren Mitgliedern der Partei ihre Vergangenheit als NPD-Mitglieder vor. Nach diesen Vorwürfen entzogen die Mitglieder der Republikanischen Fraktion des Europaparlaments Schönhuber wegen „parteischädigenden Verhaltens“ das Vertrauen, was diesen am 25. Mai 1990 dazu veranlasste, seinen Posten als Parteivorsitzender aufzugeben. Die neue Parteispitze leitete noch in der selben Woche ein Parteiausschlussverfahren gegen ihren Gründer ein, das per Gerichtsentschluss anfangs auch durchgesetzt, in höherer Instanz aber auch wieder gekippt wurde.
Schönhuber gelang es mit Hilfe seiner zahlreichen Anhänger 1990 erneut Bundesvorsitzender zu werden, wurde vier Jahre später aber erneut wegen Kontakten zum DVU- Vorsitzenden Frey abgesetzt (juristische Streitereien folgten). Er trat Ende 1994 nicht wieder als REP-Bundesvorsitzender an. Der von ihm favorisierte Kandidat Rudolf Krause unterlag dem „Putschisten“ Rolf Schlierer. 1995 trat Franz Schönhuber aus der Partei aus.
Von 1989 bis 1994 war er Europaabgeordneter.
Nach seinem Engagement für die Republikaner trat Schönhuber häufiger auch in rechtsextremen politischen Kreisen auf. So war er 1998 Kandidat der Deutschen Volksunion für den Bundestag und veröffentlichte 2001 mit dem Anwalt Horst Mahler Schluss mit dem deutschen Selbsthass ein Buch, das in Teilen als offen rechtsextremistisch gilt. Weiterhin war und ist er journalistisch für das DVU-Organ National-Zeitung und für die Zeitschrift Nation und Europa tätig und referiert bei nationalen und rechtsextremen Verbänden.
Veröffentlichungen
- Ich war dabei
- Freunde in der Not
- Macht
- Trotz allem Deutschland
- Die Türken
- In Acht und Bann
- Die verbogene Gesellschaft
- Le Pen - Der Rebell
- Woher? Wohin? Europas Patrioten
- Schluß mit deutschem Selbsthaß (zusammen mit Horst Mahler)
- Welche Chancen hat die Rechte?
- Der missbrauchte Patriotismus klick
Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Schönhuber, Franz |
KURZBESCHREIBUNG | Deutscher Journalist, Buchautor und Gründer der Partei Die Republikaner |
GEBURTSDATUM | 10. Januar 1923 |
GEBURTSORT | Trostberg |