Die Bahnerdung ist eine Erdungsmaßnahme die im Bereich von elektrisch betriebenen Bahnen angewandt wird. Diese Erdungsmaßnahme dient dem Schutz von Personen und Betriebsmitteln im und im Oberleitungs- und im Stromabnehmerbereich.[1]
Grundlagen
Werden bei elektrisch betriebenen Bahnen die Fahrschienen als Stromrückleitung verwendet, entsteht zwischen den Schienen und der Erde eine Potentialdifferenz. Diese Spannung kann ganz oder teilweise von Personen abgegriffen werden. Die Höhe des Schienenpotentials ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Je nach Längswiderstand der Rückleitung, Höhe des Betriebsstromes, Unterwerksabstand und Fahrbetrieb in den angrenzenden Strecken, kann das Schienenpotential auch unzulässig hohe Werte erreichen. Zum Schutz vor diesem unzulässig hohem Schienenpotential wird die Bahnerdung angewandt.[2] Die Bahnerdung hat gegenüber den Erdungen der öffentlichen Stromversorgungen einige wesentlichen Besonderheiten. Die Bahnerdung ist mit dem weit verzweigten und weiträumig geerdete Schienensystem in Verbindung. Außerdem fließen über die Bahnerdung auch Betriebsströme in Form von Gleisrückströmen. Aufgrund der wesentlich tieferen Frequenz des Bahnstromes von 16 2/3 Hertz breiten sich die Erdströme anders aus als bei einer Netzfrequenz von 50 Hertz.[3]
Einzelnachweise
- ↑ Lothar Fendrich (Hrsg.): Handbuch Eisenbahninfrastruktur. Springer Verlag, Berlin Heidelberg 2007, ISBN 3-540-29581-X
- ↑ Ulrich Bette: Rückstromführung, Erdung und Potentialausgleich im Nah- und Fernverkehr. Technische Akademie Wuppertal e.V. (abgerufen am 21. Juli 2011)
- ↑ Reinhold Bräunlich, Günther Storf, Max Sigg: Erdungsmessungen in Unterwerken der schweizerischen Bundesbahnen. (abgerufen am 21. Juli 2011)