Aga-Kröte | ||||||||||
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Vorlage:Taxonomy | ||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||
Bufo marinus | ||||||||||
Linnaeus, 1758 |
Die Aga-Kröte (Bufo marinus) ist eine Art in der Familie der Echten Kröten (Bufonidae). Sie erreicht eine Länge von 10 bis 25 Zentimeter und ist damit eine der größten Kröten der Welt.
Vorkommen
Sie bewohnt die Gebiete in Mittel- und Südamerika, nahe von Sümpfen und Teichen. In anderen Gebieten wie Australien, Hawaii oder Florida wurde sie durch den Menschen eingeführt.
Merkmale
Die nachtaktive Kröte hat eine trockene, warzige Haut und ist graubraun bis hellrot gefärbt. Bei dem Weibchen ist die Haut weniger warzig und weicher. An der Bauchseite ist sie heller. Jungtiere sind etwas heller, werden aber mit dem Alter dunkler. Das Weibchen kann eine Größe von bis zu 25 Zentimeter erreichen und bis zu 1,5 Kilogramm schwer werden. Das Männchen bleibt kleiner bei einem Gewicht um ein Kilo. Hinter den Augen befinden sich zwei hervortretende Giftdrüsen.
Ernährung
Sie ist eine Allesfresserin. Ihre Nahrung besteht unter anderem aus Pflanzen, Insekten, Vögeln, kleinen Säugern, sowie Fröschen und anderen Kröten. Sogar vor ihrem eigenen Nachwuchs macht sie nicht halt.
Fortpflanzung
Eine bestimmte Jahreszeit zur Fortpflanzung besteht nicht. Bedingung ist genügend Regen und Wärme. Die Laichschnüre werden im stehenden Gewässer abgelegt und dort von dem Männchen befruchtet. Etwa nach drei bis vier Tagen schlüpfen die Kaulquappen. Über das Jahr verteilt, kann ein Weibchen bis zu 30 000 Eier produzieren.
Gift
Gegen Feinde setzt sie sich mit einer giftigen Substanz zur Wehr, die sie aus großen Drüsen hinter den Augen absondert. Damit wird die Haut überzogen. Die Augen und Mundschleimhäute werden durch das Gift stark gereizt und es kann für Säugetiere tödlich sein. Bei Menschen kommt es zu starken Hautreizungen.
In dem Sekret sind Substanzen wie Indoalkylamine, Bufogenine, Bufotoxine, Halluzinogene und Katecholamine (Adrenalin und Noradrenalin) enthalten. Als Halluzinogene befinden sich Bufotenin, Dimethyltryptamin (DMT) und 5-Methoxy-DMT im Sekret.
Aga-Kröte und der Mensch
Aga-Kröte als biologische Waffe
Hawaii
In Hawaii wurden 1932 die ersten Kröten ausgesetzt, die aus Puerto Rico stammten. Sie sollten, wie später in Australien, bei der Bekämpfung gegen Insektenschädlingen helfen, die dort die Zuckerrohrplantagen bedrohten.
Australien
1935 wurden um die 100 Kröten trotz Warnungen der Zoologen in Queensland ausgesetzt. Sie stammten aus der Population der ausgesetzten Tiere in Hawaii. Hauptgrund waren die Insektenplagen, die Ernten und vor allem die Zuckerrohrernten bedrohten. Die Tiere schienen durch ihr Jagdverhalten dafür geeignet zu sein, da sie nach allem schnappen, was fressbar erscheint. Jedoch beteiligten sich die Kröten nicht oder nur unzureichend an der Dezimierung der Schädlinge. Die Kröten hatten einen anderen Lebenszyklus im Unterschied zu den Käfern und andere als Schädlinge angesehenen Insekten. Die Kröten befanden sich noch in ihren Erdunterkünften, als die Käfer und andere Schädlinge schon längst geschlüpft waren. Im Frühjahr, als die Kröten sich ausgegraben hatten, saßen die Käfer schon unerreichbar für die Kröten in den oberen Zonen der Pflanzen.
Die Kröten lebten sich gut ein, vermehrten sich stark und wurden selbst zur Plage. Es wurden Versuche unternommen, die Aga-Kröten auszurotten. Viele Australier machten Jagd auf sie und sammelten die Kröten in Plastiktüten ein. Die Tiere wurden anschließend durch Einfrieren abgetötet. Die Tiere sind so verhasst, dass man auch mit Golf- oder Kricketschlägern auf sie Jagd macht oder sie absichtlich mit PKWs, LKWs oder Rasenmähren überfährt. Dies wird auch in dem Animationsfilm "Cane Toad" thematisiert, in dem es darum geht, wie die Kröte "Baz" zu Tode gekommen sein könnte.
Das hinderte die Kröten aber nicht auf ihren weiteren Vormarsch ins Land. Ihre Anzahl ist um das vielfache größer als in den ursprünglichen Heimatgebieten. Es werden um die 100 Millionen Tiere vermutet und es werden immer mehr, da sie keine natürlichen Feinde in Australien haben. Sie gefährden die Fauna in Australien, indem sie die Tiere auffressen, vergiften oder aus ihren Lebensräumen verjagen. Die größte Gefahr für einheimische Tierarten ist aber das Gift. Mittlerweile bevölkern sie weite Teile in Australien und bedrohen auch den Kakadu National Park, der viele nur dort vorkommenden Tierarten und Pflanzen eine Heimat bietet. Einige Tierarten sind sogar vom Aussterben bedroht.
In der Forschungsorganisation "CSIRO" (Commonwealth Scientific Industrial Research Organization), arbeiten Wissenschaftler an einer wirkungsvollen Waffe gegen die Kröten.
Aga-Kröte als Droge
In bestimmten Drogenkreisen wird das Giftsekret zur Stimulation genutzt. Dabei wird das gemolkene Sekret erst getrocknet und dann über eine Haschischpfeife inhaliert oder es wird durch Ablecken des Frosches aufgenommen. Auch wird die Kröte oft davor getötet und ihre Haut zu einem Sud gekocht, das anschließend als Tee serviert wird.
Damit die Kröte mehr Sekret produziert, wird sie unter anderen mit einem Feuerzeug, das unter sie gehalten wird, in Todesangst versetzt. Neben den Tierquälereien setzen sich die Konsumenten einer erhöhten Gefahr aus. Durch das Gift werden Halluzinationen, ähnlich wie bei LSD, hervorgerufen. Es kommt zu einer erhöhten Herzfrequenz durch die Katecholamine, während die Bufotoxine die Herzfrequenz senken. Es kann unter anderen zu Herzrhythmusstörungen, Bluthochdruck und epilepsieartigen Verkrampfungen kommen.