Heizkraftwerk Linden
| Heizkraftwerk Linden, Hannover | |||
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| Lage
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| Koordinaten | 52° 22′ 22″ N, 9° 42′ 51″ O | ||
| Land | Deutschland | ||
| Gewässer | Ihme | ||
| Daten
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| Typ | Wärmekraftwerk | ||
| Primärenergie | Erdgas | ||
| Brennstoff | Erdgas | ||
| Leistung | 280 MW | ||
| Betreiber | Stadtwerke Hannover | ||
| Projektbeginn | 1960er | ||
| Betriebsaufnahme | August 1962 | ||
Das Heizkraftwerk Linden ist ein mit Erdgas befeuertes Heizkraftwerk in Hannover im Stadtteil Linden-Nord, das von den Stadtwerken Hannover betrieben wird. Es verfügt über drei Kraftwerksblöcke mit einer Gesamtleistung von 280 MW. Wegen seiner drei Kesselhäuser mit den 125 m hohen Schornsteinen wird das Werk im Volksmund „Die drei warmen Brüder" genannt.
Geschichte
1959 beschloss die Stadt Hannover, ein notwendig gewordenes Kraftwerk zur Strom- und Fernwärmeversorgung zu bauen. Bei der Standortwahl ergaben sich verschiedene Probleme. Das Werk sollte zentral in der Stadt liegen, womit sich ein Standort in bebautem Gebiet nicht vermeiden ließ. Wegen der Brauchwasserentnahme war nur ein Standort am Fluss möglich. Auf dem infrage kommenden Gelände an der Ihme befanden sich zwei Fabriken, die bei den Luftangriffen auf Hannover im Zweiten Weltkrieg zerstört worden waren. Dies waren eine 1856 gegründete Ultramarinfabrik und eine Asphaltfabrik von 1871. Ihre Reste mussten durch den Kraftwerksbau bereinigt werden. Seitens der Stadt wurden als weitere Auflagen formuliert, dass vom Kraftwerk keine Lärmemissionen ausgehen durften und dass die Grünzone entlang der Ihme nicht eingeengt werden durfte. Das Kraftwerk ging im August 1962 ans Netz. 1971 wurden die Schornsteine wegen dem Bau des nahe gelegenen Ihme-Zentrums von 65 m auf 125 m erhöht.
Technik
Architektonisch wurde das Kraftwerk in Stahlbauweise mit gelber Ziegelsteinausfachung ausgeführt. Die Kesselhäuser erhielten eine graue Polycolor-Verglasung im Aluminiumraster.
Das Kraftwerk erhielt drei baugleiche Kraftwerksblöcke von je 55 MW maximaler Heizleistung. Anfangs wurde Steinkohlenstaub mit Heizöl und ab 1972 auch mit Erdgas befeuert. Mit der erzeugten Fernwärme wurden in den Anfangsjahren etwa 20.000 Wohnungen beheizt. In den 1980er Jahren wurde das Kraftwerk mit einer Rauchgas-Entstickungsanlage zur Verringerung des Schadstoffausstoßes nachgerüstet.
Die als Primärenergie benötigte Steinkohle wurde bis 1990 per Bahn vom Lindener Hafen bezogen. Ab dem Verladeterminal in der Fössestraße gelangte sie auf unterirdischen Förderbändern in das Kraftwerk. Sporadisch wurde auch Öl verfeuert, das über die Verbindung Mittellandkanal–Leine–Ihme angeliefert wurde. Im Jahr 1990 wurde das Kraftwerk komplett auf Erdgasfeuerung umgestellt.
Nach Abschluss von Entkernungs- und Modernisierungsmaßnahmen eines Blocks wurde im Jahr 1998 eine Gas- und Dampf-Turbinenanlage in Betrieb genommen. Der mittlere der drei Kraftwerksblöcke wurde 2003 aus wirtschaftlichen Gründen stillgelegt. Im dem 40 m hohen und entkernten Kesselhaus fanden 2004 einzelne Theateraufführungen statt. Der dritte Block wurde Anfang 2011 ebenfalls mit einer Gas- und Dampf-Turbinenanlage ausgerüstet, die im Herbst 2011 in Betrieb gehen soll. Das Kraftwerk arbeitet nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung und stellt über die Stromerzeugung hinaus die Ausgangsbasis für das rund 280 km umfassende Fernwärmenetz Hannovers für 35.000 Kunden dar (Stand: 2007). Durch den hohen Wirkungsgrad der Anlage werden laut Angaben der Betreiber jährlich bis zu 200.000 Tonnen CO2 eingespart.
Weblinks
- Commons: Heizkraftwerk Linden (Hannover) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Beschreibung bei hannover.de
- Beschreibung mit Fotos bei www.linden-entdecken.de
- Pressemitteilung der Stadtwerke zur neuen Dampfturbine 2011
Koordinaten: 52° 22′ 22,5″ N, 9° 42′ 51,1″ O
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