Hilda Kuper (* 23. August 1911 in Bulawayo) ist eine simbabwische Anthropologin. Sie entwickelte ein starkes Interesse für politische Verhältnisse bei Forschungsarbeiten und gilt als Vorläuferin der politischen Anthropologie. Sie beschäftigte sich mit der Privilegierung der weißen Siedler, sowie den Konflikten und Spannungen innerhalb der weißen Bevölkerungsgruppe.
Leben
Kuper wuchs in einer europäisch-jüdischen Familie auf – ihre Wiener Mutter und ihr litauischer Vater waren um die Jahrhundertwende nach Afrika ausgewandert. Später traten familiäre Konflikte zwischen Juden und Nichtjuden auf. Während des Ersten Weltkrieges traten auch sonst Spannungen innerhalb der Familie auf. Ihre Mutter und ihr Bruder war für die deutsche Seite, der Vater für die britische. Dann studierte sie, denn sie wollte Anwältin werden und unschuldige Opfer verteidigen. Hilda Kupper studierte Literatur, Theater und Schauspiel in London. Später wurde sie Anthropologin und half zu Unrecht Bestraften. Sie arbeitete mit Radcliffe-Brown in Kapstadt und war damals sehr beeindruckt von ihrer Lehrerin W. Hoernle.
Kuper setzte sich mit Evolutionistinnen auseinander – Kulturkreislehre, lernte den Afrikaforscher Frobenius und die soziologische Durkheimschule kennen. Sie betrieb als Student Feldforschung in den Slums von Johannesburg. Dort brannten indische Einwanderer, vor allem Frauen, heimlich Schnaps um das Schuldgeld zu finanzieren. Diese Frauen wurden leicht erwischt und in Gefängnisse gesperrt. Damals betreute Kuper deren Kinder und untersuchte das Leben der Frauen im Gefängnis und das ihrer Kinder.
Sie schrieb eine Dissertation über das Forschungsgebiet Swasiland (Anerkennung der Buren).
Erste echte Feldforschung in Begleitung von Malinowski, sie kommt nach Lobamba, residiert bei Queen-Mum, während der Pflege von Queen-Mum und Malinowski kommen sich alle drei näher. Durch Malinowski Schutz und Freundschaft aber auch Neid in der Bevölkerung. Ursprüngliches Forschungsgebiet: Magie, Heilen. Lektorenstelle an Uni in Südafrika, für liberale Partei gegen Apartheid, nimmt Staatsbürgerschaft von Swazi-Land an, Ehrendoktorat. Beeinflussung durch die Manchester School (Max Gluckmann). Man sieht Ähnlichkeit mit Foucault, der Strukturen und Verbindungen aufzeigt.
Kuper hat zwei Kinder und ist mit einem Philosophen verheiratet, der sich für südafrikanisches Recht interessiert. Sie unterrichtete an der University of Witwatersrand (1940 bis 1945), an der University of Natal (1959 bis 1962) und an der University of California (1963 bis 1978).
Personendaten | |
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NAME | Kuper, Hilda |
KURZBESCHREIBUNG | ist eine simbabwische Anthropologin |
GEBURTSDATUM | 23. August 1911 |
GEBURTSORT | Bulawayo |