Ram Mohan Roy

Reformer des Hinduismus, Begründer Brahmo Samaj
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Ram Mohan Roy oder Raja Ram Mohun Roy (Bengali, রাজা রাম মোহন রায়, Rājā Rām Mohan Rāy, * 22. Mai 1772, † 27. September 1833) war ein bedeutender Reformer des Hinduismus und der Begründer des Brahmo Samaj. Er war zugleich bengalischer Schriftsteller, Journalist und Bekämpfer sozialer Mißstände.

Leben

Er entstammte einer orthodoxen Brahmanenfamilie und lehrte in Varanasi Sanskrit und Englisch. Von 1803 bis 1813 war er Steuerbeamter im britischen Dienst und wurde durch einen Vorgesetzten an die englische Literatur herangeführt. Nach 1814 lebte er von seinem Vermögen und widmete sich dem Studium religiöser und sozialer Probleme. Als Gesandter des Großmoguls unternahm er eine Reise nach England und erlag dort 1833 einer Krankheit. Er war der erste bedeutende Inder, der es wagte, nach Europa zu reisen. Eines seiner Ziele war das Christentum aus eigener Anschauung kennen zu lernen.

Bedeutung

Ram Mohan Roy verfasste einige Schriften, in denen er die Bilderverehrung, das Kastensystem und die Witwenverbrennung bekämpfte. Als Vorbilder für Indien schwebte ihm die liberale Demokratie England und ein modernisiertes Unterrichtssystem vor.

Beim Studium der alten indischen Texte gelangte er zu der Überzeugung, dass sich manche Sitten und Gebräuche erst später eingeschlichen hatten. Er sah in der vedischen Religion einen reinen Monotheismus verwirklicht, der jedoch später verunstaltet worden sei.

Er gründete 1814 zunächst die Atmiya-Sabha, einen Verein, der zusammenkam um Texte zu lesen und zu diskutieren und dem etliche begüterte und einflussreiche Männer Kalkuttas angehörten.

1828 gründete Ram Mohan Roy den Brahmo Samaj, der im Hinduismus Reformen durchführen sollte. Das Anliegen war, die bildfreie, monotheistische Urreligion wiederherzustellen und dadurch eine zukünftige Universalreligion anzubahnen.

Literatur

  • Jan Gonda: Die Religionen Indiens II. Der jüngere Hinduismus. Kohlhammer Verlag, Stuttgart, 1963