SS-Einsatzgruppen

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Die Einsatzguppen der SS

Am 23. Juni, ein Tag nachdem das Unternehmen Barbarossa( Hitler`s Angriff auf die Sowjetunion) angelaufen war, fielen die Einsatzgruppen, der Wehrmacht folgend in Russland ein.. Ihr Auftrag lautete: ? Die Beseitigung der jüdisch-bolschewistischen Intelligenz, die Vernichtung von Bolschewistenhäuptlingen und Kommissaren, sowie aller Juden, die die Sicherheit der kämpfenden Truppe gefährden:? Auf diesen Befehl waren die Einsatzgruppenführer und die, den ihnen untergebenen Einsatzkommandoführer von Reinhard Heydrich im März oder April 1941 in einer Besprechung in Pretzsch an der Elbe eingeschworen worden. Die Kommandos legten diesen Befehl jedoch so großzügig aus, dass sie die gesamte jüdische Bevölkerung, einschließlich Kinder, Frauen und Greise ganzer Gemeinden in Massen erschossen. Der Umstand, dass die Wehrmacht anfangs als Befreier von der ortsansässigen Bevölkerung begrüßt wurde, erleichterte den Kommandos die grausame Arbeit erheblich. Die jüdische Bevölkerung Russlands versank in einem Meer aus Blut und Scheußlichkeiten . Die Einsatzgruppen versuchten sich gegenseitig mit ihren Liquidationen zu übertrumpfen und meldeten immer neue und höhere Zahlen an das Reichssicherheits-Hauptamt in Berlin. Dies geschah in Form von sogenannten Ereignismeldungen:

Ereignismeldung UdSSR Nr. 132 vom 12.11.1941 Die Zahl der durch das Sonderkommando 4 a durchgeführten Exekutionen hat sich inzwischen auf 55.432 erhöht. In der Summe der in der zweiten Hälfte des Monats Oktober 1941 bis zum Berichtstage durch das Sonderkommando 4 a Exekutierten sind neben einer relativ geringen Anzahl von politischen Funktionären, aktiven Kommunisten, Saboteuren usw. in erster Linie Juden, und hier wieder ein großer Teil von durch die Wehrmacht überstellten jüdischen Kriegsgefangenen enthalten. In Borispol wurden auf Anforderung des Kommandanten des dortigen Kriegsgefangenenlagers durch einen Zug des Sonderkommandos 4 a am 14.10. 41.752 und am 18.10. 41.357 jüdische Kriegsgefangene, darunter einige Kommissare und 78 vom Lagerarzt übergebene jüdische Verwundete erschossen. Gleichzeitig exekutierte derselbe Zug 24 Partisanen und Kommunisten, die vom Ortskommandanten in Borispol festgenommen worden waren. Hierzu ist zu bemerken , dass die reibungslose Durchführung der Aktion in Borispol nicht zuletzt auf die tatkräftige Unterstützung durch die dortigen Wehrmachtsdienststellen zurückzuführen war. Im Bereich des Sonderkommandos 4 b wurde seitens der Wehrmacht der sicherheitspolizeilichen Tätigkeit des Sonderkommandos überall volles Verständnis entgegengebracht. (Quelle: Zentralstelle zur Aufklärung von NS-Verbrechen, Ludwigsburg)

Man kann sich kaum vorstellen, welch namenloses Grauen und Entsetzen sich hinter diesen nüchternen Zahlen verbirgt. Nach vorsichtigen Schätzungen beträgt die Gesamtzahl der Opfer 560.000.

Aufstellung der Einsatzgruppen: Einsatzgruppe A für das Baltikum mit den Sonderkommandos 1 a und 1 b und den Einsatzkommandos 2 und 3.

Einsatzgruppe B für Weißrussland mit den Sonderkommandos 7a und 7 b, den Einatzkommandos 8 und 9, sowie dem Vorkommando Moskau.

Einsatzgruppe C für die nördliche und mittlere Ukraine mit den Sonderkommandos 4 a und 4 b und den Einsatzkommandos 5 und 6.

Einsatzgruppe D für Bessarabien, die Südukraine, die Krim und Kaukasien mit den Sonderkommandos 10 a und 10 b und den Einsatzkommandos 11 a, 11 b und 12.

Einsatzgruppenführer: Gruppe A: SS Brigadeführer Dr. Stahlecker ( bis 23.3.1942) Gruppe B: SS Brigadeführer Arthur Nebe ( bis Okt. 1941) Gruppe C: SS Gruppenführer Dr. Dr. Rasch (bis Okt. 1941) Gruppe D: SS Gruppenführer Otto Ohlendorf ( bis Juni 1942)

Einsatz-/Sonderkommandoführer: SK 1 a: Dr. Sandberger ( bis Herbst 1943) danach Bernard Baatz SK 1 b: Dr. Ehrlinger, Dr. Strauch, Dr. Isselhorst ( 1941 ? 1943) EK 2 : Rad. Batz, Dr. Strauch, Dr. Lange EK 3: Jäger, Dr. Fuchs, Böhme ( 1943 ? 1945)

SK 7 a: Dr. Blume, E. Steimle, Matschke,Rapp, Looss, Dr.Best ( 1941 ? 1944) SK 7 b: Rausch, Ott, Dr. Auinger, Rabe ( 1942 ? 1944) SK 7 c: Dr. Six, Klingelhöfer, Dr. Körting, Bock, Schmücker, Blum, Eckhard ( 1941 ? 1943) EK 8: Dr. Bradfisch, Richter, Dr. Isselhorst, Schindhelm( 1942 ? Okt. 1943) EK 9: Dr. Filbert, Oswald Schäfer, Wiebens, Dr. Buchard ( 1941 ? März 1944)

SK 4 a: Standartenführer Blobel(Massaker von Babi Jar, später Enterdungskommando 1005), Dr. Weimann, Steimle, Christensen ( 1942 ? 1943) SK 4 b: Herrmann, Braune, Dr. Haensch,Meier, Suhr, Krause ( 1941 ? Jan. 1944) EK 5: Schulz, Meier ( 1941 ?1942) EK 6: Dr. Kroeger, Mohr, Biberstein, Suhr ( 1941- Nov.1943)

SK 10 a: Seetzen, Christmann ( 1941-1943) SK 10 b: Persterer, Jedazik SK 11 a: Zapp, Dr. Bast, Hermann SK 11 b: Unglaube, Müller, Dr. Braune, Schulz EK 12: Noske, Dr. Müller, Hermann (Im Mai 1943 bestanden noch die EK 10 a, 11 b und 12) (Quelle: Zentralstelle zur Aufklärung von NS-Verbrechen, Ludwigsburg)

Weiterführende Links: Die Eidesstattliche Erklärung des Paul Blobel [[1]] Shoah.de [[2]]