Mijailo Mijailovic (* 6. Dezember 1978 in Schweden), am 23. März 2004 zu lebenslänglicher Haft verurteilter Mörder der schwedischen Außenministerin Anna Lindh.
Jugend
Mijailo Mijailovic wird 1978 als Sohn serbischer Einwanderer in Schweden geboren. Zeitweise geht er in Serbien zur Schule. Den Besuch der Oberschule in Schweden bricht er ab. Seine Jugend wird als problematisch geschildert.
1997 wird er wegen Körperverletzung verurteilt als er seinen Vater mit einem Küchenmesser angreift. Vor Gericht sagt er aus, er wollte einen Streit seiner Eltern schlichten und könne sich an nichts erinnern. Schließlich wird er zu einer Bewährungsstrafe verurteilt. Ein psychiatrisches Gutachten in dem Verfahren spricht von einer dringenden Erfordernis psychiatrischer und psychotherapeutischer Behandlung.
In weiteren Fällen wird er wegen illegalen Schusswaffenbesitzes und telefonischer Belästigung zweier Frauen verurteilt.
Mord an Anna Lindh
Am 10. September 2003 sticht er die schwedische Außenministerin Anna Lindh in einem Stockholmer Kaufhaus nieder, wo sie ohne Begleitung von Leibwächtern einkaufen war.
Am 11. September stirbt Anna Lindh an ihren schweren Verletzungen. Der Mord erregt die internationale Öffentlichkeit und führt in Schweden zu einem nationalen Schock und einer Diskussion über das Ende der offenen schwedischen Gesellschaft.
Mijailo Mijailovic wird anhand eines Fotos einer Überwachungskamera aus dem Kaufhaus kurze Zeit später am 24. September als Tatverdächtiger gefasst und wird in Untersuchungshaft genommen.
Prozess
Obwohl bei dem Mordfall davon ausgegangen wird, dass er keine politischen Hintergründe hat, meinen einige Beobachter, dass Mijailovic von berühmten Perönlichkeiten besessen gewesen sein könnte und die Sozialdemokratin Lindh für ihre positive Haltung zu den NATO-Angriffen gegen Belgrad im Kosovo-Krieg 1999 hasste.
Am 6. Januar 2004 legt er ein Geständnis ab. Ein psychiatrisches Gutachten in der Hauptverhandlung bescheinigt ihm keine mildernden Umstände. Zum Tatzeitpunkt soll er geistig gesund gewesen sein. Er selber hält an seiner Version fest, er habe Anna Lindh nicht töten wollen, sondern innere Stimmen hätten ihm die Tat befohlen. Am 23. März schließlich wird er vom Amtsgericht Stockholm zu einer lebenslänglichen Freiheitsstrafe verurteilt.
Siehe auch
Weblinks
- BBC-Dossier über Mijailovic (englisch)