Schildgen ist ein Stadtteil von Bergisch Gladbach im Rheinisch-Bergischen-Kreis / Nordrhein-Westfalen. Der Stadtteil besteht aus dem bis zum 31. Dezember 1974 zu Odenthal gehörenden eigentlichen Ort Schildgen und dem auch vorher zu Bergisch Gladbach gehörenden Ort Katterbach.
Schildgen grenzt im Norden an Odenthal, im Westen an Leverkusen, im Süden an Köln und im Osten an den Bergisch Gladbacher Stadtteil Paffrath.
Name
Der Name "Schildgen", mundartlich "Schildchen", leitet sich von einer topografischen Formation in Form eines Schildes im heutigen Ortszentrum her.
Geografie
Der Ort liegt am Südhang des Dhünntals. Der niedrigste Punkt liegt bei Nittum mit 68 m ü NN, der höchste Punkt liegt bei Buschhorn mit ca. 120 m ü NN. Die Dhünn, ein Nebenfluss des Rheins, bildet im Westen streckenweise die Grenze zu Leverkusen. Flussaufwärts, in Richtung Odenthal, verengt sich das Tal, während die Höhen rechts und links ansteigen. Nach Süden hin gleitet die Anhöhe, das "Schild", in das Rheintal aus. Von Buschhorn aus kann man bei klarem Wetter den Kölner Dom sehen.
Geschichte
Die Geschichte von (Alt-) Schildgen ist die Geschichte von Odenthal. Die ältesten Besiedlungsspuren, in der Nähe von Buschhorn, stammen aus der keltischen La-Tené-Zeit.
Ursprünglich bestand der Ortsteil aus verstreut liegenden Einzelgehöften und Weilern fränkischen Ursprungs, z.B. Nittum, Rothbroich, Unterscheid, Kalmünten, Broiskalmünten, Buschhorn, Fahn, Scharrenberg, Hoverhof, Hoppersheide, Seelsheide, Klutstein. Der älteste Weiler, Nittum, war ursprünglich ein freier fränkischer Hof, der vermutlich im 10. oder 11. Jahrhundert an der Straße von Köln nach Schwelm gegründet worden ist. Die übrigen Weiler und Gehöfte waren abhängig von Herrschaften und Klöstern, wie Strauweiler, Altenberg und Dünnwald. Der erste Schulbezirk auf dem Gebiet des heutigen Schildgen trug den Namen "Schulbezirk Nittum".
Die Gaststätte "Zur Post", an der ehemaligen Grenze zwischen Odenthal und Bergisch Gladbach gelegen, erinnert an die Pferdewechselstation an der unter Napoleon angelegten Straße von Köln nach Hückeswagen (heute Altenberger-Dom-Straße).
Das heutige Ortszentrum war bis ins 19. Jahrhundert hinein nahezu unbesiedelt. Der Hügel, auf dem sich heute die katholische Pfarrkirche erhebt, diente der Gemeinde Odenthal als Hinrichtungsstätte. Der Hauptverkehrsweg von Köln über Dünnwald in das Bergische Land verlief durch das Dhünntal und durch den Weiler Nittum.
Der Ortsteil ist erst nach dem Zweiten Weltkrieg durch starken Zuzug aus der Umgebung, besonders aus Leverkusen zu seiner jetzigen Größe mit annähernd 10.000 Einwohnern angewachsen.
Kirchengemeinden
1925 wurde die Katholische Kirche "Herz Jesu" erbaut, zunächst als Rektoratspfarrei der Kirchengemeinde "St. Pankratius" in Odenthal, später als selbständige Pfarrgemeinde. 1965 weihte der Kölner Erzbischof Josef Kardinal Frings die von Gottfried Böhm erbaute neue Pfarrkirche. Msgr. Paul Adenauer, Sohn von Konrad Adenauer, war hier bis 1977 Pfarrer.
Durch den Zuzug vieler evangelischer Christen nach dem Zweiten Weltkrieg wuchs die Evangelische Kirchengemeinde Altenberg so stark an, dass ein eigener Gemeindebezirk Schildgen gegründet wurde. Die evangelische Andreaskirche wurde 1966 erbaut.
Die katholische und die evangelische Gemeinde in Schildgen haben nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil die ökumenische Zusammenarbeit besonders gefördert und intensiviert.
Sehenswertes
Einen Besuch wert sind das von Carl Küppers gegründete Historisches Schulmuseum in Katterbach und die von Gottfried Böhm erbaute katholische Pfarrkirche mit ihrer eigenwilligen Beton-Glas-Architektur.
Sport
Der Turn- und Sportverein Schildgen 1932 e.V. (TuS Schildgen) spielt in der Sportart Korfball in der Verbandsliga, der höchsten deutschen Korfball-Spielklasse.