Französische Sprache in den Vereinigten Staaten

Überblick über die Verbreitung und Anwendung der französischen Sprache in den Vereinigten Staaten
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 4. September 2005 um 18:48 Uhr durch 84.149.112.124 (Diskussion). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Die französische Sprache ist in den USA durch Einwanderung und Kolonialisierung durch Franzosen und französischsprachige Bewohner regional verbreitet. Die Anzahl der Sprecher schwankt in den Schätzungen zwischen 550.000 und 600.000 . Die Zahl der Sprecher beschränkt sich zum großen Teil auf Louisiana im Süden der USA und Neu-England. Weiter ist nur eine vereinzelte Verbreitung in anderen Gegenden vorhanden, die relativ unbedeutend ist.

Neu-England

Zwischen 1840 und 1930 wanderten insgesamt 500.000 frankophone Kanadier in die Neuengland-Staaten aus. Zwei Gründe waren Ursache für diese Bewegung:

die Landwirtschaft Québecs war nicht mehr in der Lage, die rasant zunehmende Bevölkerung zu ernähren. die sich rasch entwickelnde Industrie Neuenglands benötigte Arbeitskräfte Das Französische konnte sich bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts relativ gut behaupten. Mit der abnehmenden Bedeutung der Industrie, dem Beginn des Dienstleistungszeitalters und der Auflösung ursprünglicher Wohn- und Sozialformen ging eine zunehmende Anglisierung einher.

Von 1970 bis 1990 ging die Zahl der Muttersprachler von 906.000 auf 339.000 zurück .

Louisiana

Nachdem das Gebiet des heutigen Louisiana im 16. Jahrhundert zuvor durch Spanier erforscht worden war, wurde es Im Jahre 1682 von Robert Cavelier de la Salle, der von Kanada bis zum Golf von Mexiko vorgestoßen war, für Frankreich in Besitz genommen. 1763 ging Louisiana an Spanien über. Zwischen 1755 und 1785 siedelten etwa 3.000 bis 5.000 französischsprachige Akadier, die von den Engländern aus Kanada vertrieben wurden, nach Louisiana.

Im Zuge der Sklavenaufstände in Haiti, flüchteten zwischen 1791 und 1810 etwa 10.000 Weiße und Schwarze nach Louisiana. Von 1800 bis 1803 fällt Louisiana noch einmal in französischen Besitz, dann wurde die Kolonie von Napoleon an die USA verkauft.

Die als frankophon geltende Bevölkerung Louisianas setzt sich aus drei Gruppen zusammen:

Creoles (blancs): hierbei handelt es sich um Nachkommen der ersten aus Frankreich stammenden Kolonisten. Ihre Anzahl wird auf 3.000 bis 4.000 Sprecher geschätzt.

Cajuns: das sind die Nachkommen der aus Akadien vertriebenen französischen Kolonisten und die in ihrer Gruppe aufgegangenen Zuwanderer anderer Herkunft (z. B. Italiener, Deutsche, Iren). Nach der Volkszählung des Jahres 2000 sprechen 194.000 Bewohner Louisianas das sogenannte Cajun French.

Creoles (noirs): sie sind Nachfahren der Sklaven (Schwarze oder Mischlinge), die zwischen 1791 und 1810 aus der französischsprachigen Karibik kamen. Ihre Zahl wird auf 40.000 geschätzt.

sprachliche Situation

Das Französische wurde lange Zeit durch die englischsprachige Umgebung beeinflusst oder sogar verdrängt. Seit den 1970er erkannte man die Wichtigkeit der französischen Sprache und Kultur und unterstützt diese seitdem durch z.B die staatliche Agentur CODOFIL (Council for the Development of French in Louisiana). In Louisiana ist Französisch offiziell zweite Amtsprache.

Siehe auch: