So genannte Alkopops (Kunstwort) sind Mischgetränke diverser Hersteller aus Likör bzw. Schnaps und Limonade meist in Anlehnung an bekannte Longdrinks wie Wodka-Lemon.
Alkopops sind ein beliebtes Rauschmittel für Jugendliche, da durch den süssen Zusatz von Limonade der Alkohol in seiner Bitternis kaum geschmeckt wird. Der Alkoholgehalt entspricht durchschnittlich 5,5 % und liegt damit etwas über dem Gehalt der meisten Bier-Sorten.
Diese Mischgetränke lassen sich hauptsächlich in folgende Gruppen einteilen:
- Mischgetränke aus destilliertem bzw. hochprozentigem Alkohol und Limonade
- Bier-Limonade-Mischgetränke
- Wein-Mischgetränke
- Bier-Spirituosen-Limonade-Mischgetränke
Für die Hersteller ist diese Modedroge ein sehr gutes, wachsendes Geschäft, das mit greller Werbung und der Pflege eines Mysterium-Images weiter angekurbelt werden soll ("Cola+Bier+X"; gespenstische Schrift; "flavoured with dragonfruit"). Dem Vorwurf, mit dieser Art Werbung bewusst die Jugend verführen zu wollen, begegnet sie mit dem Einwand, dass alle dargestellten Personen deutlich sichtbar über 18 Jahre alt seien.
Typisch für das Marketing dieser Getränke ist die Einführung des Produktes zunächst über die Gastronomie und Club-Szene und darauf in Supermärkten und den Getränkehandel.
Die Problematik der Alcopops ist, dass man ihnen den Alkoholgehalt nicht unmittelbar anmerkt. Durch Mischung mit Bier oder Limonade mit hohem Zuckergehalt, wird der Alkoholgeschmack gemildert oder unterdrückt. Außerdem wird der Alkohol auf diese Weise verdünnt und es wird der Eindruck erweckt, dass es sich um ein leichtes Mischgetränk oder gar ein Erfrischungsgetränk handelt. Durch die hohe Verdünnung ist die Alkoholisierung anfangs gering, steigert sich aber beim mehrfachen Konsum.
Dadurch besteht die Gefahr, dass es zu einer Alkoholabhängigkeit kommen kann. Gerade bei Jugendlichen besteht ferner die Gefahr, in den Jugendalkoholismus zu geraten. Ein weiteres Problem ist die Selbstüberschätzung beim Führen von Kraftfahrzeugen. Meist wird der Alkoholgehalt von Mischgetränken unterschätzt und der Alkohol führt zu einem Hochgefühl. Diese Alkoholisierung ist auch ein Grund für die hohe Anzahl tödlicher und schwerer Unfälle von Jugendlichen.
Die deutsche Bundesregierung hat rechtliche Schritte eingeleitet, dieser Entwicklung mit einer Sonderabgabe auf Alkoholmischgetränke zu begegnen und die Bewerbung und Abgabe dieser Getränke stärker zu regulieren. Ab dem 1. Juli 2003 soll eine Sondersteuer von etwa 83 Cent auf Alkopop-Getränke von 275 ml erhoben werden, um die Getränke für Jugendliche unattraktiver zu machen.
Literatur
- van Treeck, Bernhard: Drogen- und Suchtlexikon, Lexikon-Imprint-Verlag, Berlin, 2003, ISBN: 3-89602-
- van Treeck, Bernhard: Drogen, Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin, 2003, ISBN: 3-89602-420-5
Weblinks
- http://www.bzga.de/aktuell/presse.php3?idx=199 - Pressemitteilung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zum drastischen Anstieg des Alkopop-Konsums unter Jugendlichen