Auswilderung
Unter Auswilderung versteht man den Prozess, Tiere, die in Gefangenschaft gelebt haben, wieder langsam an ein Leben in der freien Natur zu gewöhnen, mit dem Ziel einer dauerhaften Besiedelung und selbstständigen Fortpflanzung.
Bei Tieren, die in Zoos oder Wildgehegen geboren wurden, geschieht das meist, um bestimmte Tierarten vor dem Aussterben zu bewahren oder um die ursprüngliche Artenvielfalt wiederherzustellen. Säugetiere und Vögel sind in wesentlich stärkerem Maße, als man noch vor ein bis zwei Jahrzehnten glaubte, auf ein Lernen von den Eltern oder anderen erfahrenen Tieren angewiesen. Neben der Erlernung bestimmter Futterquellen ist das Erkennen von Gefahren und Feinden (Beutegreifern) wichtig. Da bestimmte Tiere Traditionen ausbilden, müssen auch diese den Zootieren beigebracht werden. Bestes Beispiel ist das Erlernen bestimmter Wanderrouten einiger Zugvögel, z.B. bei Gänsevögeln oder Waldrappen.
Beispiele erfolgrreicher Auswilderungsprogramme
- Bartgeier in den Alpen
- Gänsegeier in französischen Zentralmassiv
- Wisente in Bialowieza
- Biber in Bayern
- Europäischer Luchs in der Schweiz
Laufende Auswilderungsprojekte
- Orang-Utans auf Borneo, Indonesien
- Przewalski-Pferde in der Mongolei
- Waldrappen in Österreich und Italien sowie in Marokko
- Zwerggans in Skandinavien und Deutschland
- Europäischer Luchs im Nationalpark Harz
- Habichtskauz im Böhmerwald
Einen Sonderfall stellen Heckrinder in Oostvaardersplassen dar, weil es sich dabei nicht um eigentliche Wildtiere handelt, sondern um Haustiere, die man durch Dedomestikation wieder wildtierähnlich machen will.
Links zu Auswilderungsprojekten:
http://www.bos-deutschland.de (Borneo Orangutan Survival Foundation)