Antoine III. de Gramont

französischer Militär und Diplomat
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Antoine III. Agénor de Gramont-Toulongeon, 2. duc de Gramont, comte de Guiche, dann comte de Gramont, comte de Louvigny, Souverain de Bidache, Ritter der königlichen Orden, (* 1604, Chateau d'Hagetmau; † 12. Juli 1678 in Bayonne) war ein französischer Militär, Diplomat und Staatsmann, seit 1641 Marschall von Frankreich; er war Vizekönig von Navarra und Béarn und Gouverneur von Bayonne.

Antoine III. de Gramont, 2. Herzog von Gramont

Leben

Antoine de Gramont stammte aus einem alten südfranzösischen Adelsgeschlecht. Sein Vater war Antoine II. de Gramont, 1. Herzog von Gramont, seine Mutter war Louise († 1610), Tochter des Marschalls Roquelaure (1543–1623).

Gramont war ein eifriger Parteigänger Richelieus. Es heißt, er habe einmal im Trunk geäußert, dass ihm an Richelieu mehr gelegen sei als am König und dem gesamten königlichen Haus. Seitdem förderte der Kardinal ihn mit besonderem Nachdruck. 1634 heiratete Gramont dessen Nichte Françoise-Marguerite du Plessis de Chivré († 1689), die Tochter Hectors de Chivré, seigneur du Plessis.

Gramont nahm an vielen Schlachten des Dreißigjährigen Krieges teil, wurde am 22. September 1641 Marschall von Frankreich und erhielt 1643 von Ludwig XIV. für sich und seine Nachkommen den Herzogstitel. 1653 wurde er Staatsminister, 1657 französischer Botschafter beim Reichtstag in Frankfurt am Main und warb 1660 für den König um die Hand Maria Theresias von Spanien. Von 1661 bis 1671 war er der erste Colonel Général des Gardes françaises. Er starb 1678.

Seine Memoiren ("Mémoires du maréchal de Gramont", Paris 1716, 2 Bände) gab sein Sohn Antoine Charles IV. de Gramont heraus. Ein anderer Sohn war Graf Armand de Guiche (1638–93), der wertvolle Memoiren über den Krieg gegen Holland hinterließ (London 1744).

Ein jüngerer Bruder Antoines III. war der durch seine Liebesabenteuer bekannte Graf Philibert de Gramont (1621–1707), dessen Memoiren: "Mémoires du chevalier de Gramont" (London 1713; hrsg. von Brunet, Paris 1859, von Sainte-Beuve, 1866) sein Schwager Anthony Hamilton herausgegeben hat.

Siehe auch: Gramont

Literatur

  • W. H. Lewis: Assault on Olympus; the rise of the House of Gramont between 1604 and 1678, New York, Harcourt, Brace (1958)