Verbandsgemeinde Altenkirchen (Westerwald)

ehemalige Verbandsgemeinde in Rheinland-Pfalz
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Die Verbandsgemeinde Altenkirchen (Westerwald) ist eine Verwaltungseinheit in der Rechtsform einer Gebietskörperschaft im Landkreis Altenkirchen (Westerwald) in Rheinland-Pfalz. Der Verbandsgemeinde gehören die Stadt Altenkirchen (Westerwald) sowie 41 eigenständige Ortsgemeinden an, der Verwaltungssitz ist in der namensgebenden Stadt Altenkirchen (Westerwald). Sie ist die flächenmäßig größte Verbandsgemeinde des Landkreises Altenkirchen.

Wappen Deutschlandkarte
Verbandsgemeinde Altenkirchen (Westerwald)
Deutschlandkarte, Position der Verbandsgemeinde Altenkirchen (Westerwald) hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 41′ N, 7° 39′ O keine Zahl: Ungültiger Metadaten-Schlüssel 0713201Koordinaten: 50° 41′ N, 7° 39′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Altenkirchen (Westerwald)
Fläche: 153,49 km2
Einwohner: Ungültiger Metadaten−Schlüssel 0713201 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: Fehler im Ausdruck: Unerkanntes Wort „span“ Einwohner je km2
Kfz-Kennzeichen: AK
Verbandsschlüssel: 07 1 32 01
Verbandsgliederung: 42 Gemeinden
Adresse der
Verbandsverwaltung:
Rathausstr. 13
57610 Altenkirchen (Westerwald)
Website: www.vg-altenkirchen.de
Bürgermeister: Heijo Höfer (SPD)
Lage der Verbandsgemeinde Altenkirchen (Westerwald) im Landkreis Altenkirchen (Westerwald)
KarteFriesenhagenHarbach (Landkreis Altenkirchen)NiederfischbachMudersbachBrachbachKirchen (Sieg)HerdorfDaadenEmmerzhausenMaudenDerschenNisterbergFriedewald (Westerwald)WeitefeldNiederdreisbachSchutzbachGrünebachAlsdorf (Westerwald)BetzdorfScheuerfeldWallmenrothWillrothKrunkelHorhausen (Westerwald)PleckhausenGüllesheimObersteinebachNiedersteinebachBürdenbachEulenberg (Westerwald)PeterslahrRott (Westerwald)BurglahrOberlahrEichen (Westerwald)Seifen (Westerwald)Seelbach (Westerwald)FlammersfeldKescheidReiferscheidBerzhausenWalterschenSchürdtOrfgenZiegenhain (Westerwald)GiershausenKatzwinkel (Sieg)Birken-HonigsessenWissen (Stadt)HövelsMittelhofNaurothElkenrothRosenheim (Landkreis Altenkirchen)KausenDickendorfMalberg (Westerwald)Steinebach/SiegFensdorfGebhardshainElben (Westerwald)SteinerothMolzhainSelbach (Sieg)Forst (bei Wissen, Sieg)BitzenEtzbachRoth (Landkreis Altenkirchen)BruchertseifenFürthenHamm (Sieg)Seelbach bei Hamm (Sieg)BreitscheidtPrachtBirkenbeulNiederirsenKircheibHirz-MaulsbachFiersbachMehren (Westerwald)RettersenErsfeldHasselbach (Westerwald)ForstmehrenKraamWerkhausenOberirsenWeyerbuschHemmelzenNeitersenBirnbachÖlsenSchöneberg (Westerwald)StürzelbachFluterschenOberwambachBerod bei HachenburgGielerothAlmersbachAltenkirchen (Westerwald)Michelbach (Westerwald)IngelbachSörthMammelzenEichelhardtIdelbergIsertHelmerothRacksenVolkerzenHilgenrothObererbach (Westerwald)BachenbergBusenhausenHeupelzenWölmersenKettenhausenHelmenzenNordrhein-WestfalenLandkreis NeuwiedWesterwaldkreisLandkreis Neuwied
Karte

Geographie

Die Ortschaften der Verbandsgemeinde liegen im Altenkirchener Becken und auf den das Becken umgebenen Höhenzügen. Das Becken wird von der Wied, die bei Ingelbach in das Gebiet der Verbandsgemeinde eintritt, durchzogen. Bevor sie bei Neitersen die Verbandsgemeinde Flammersfeld erreicht, hat sie innerhalb der Verbandsgemeinde Altenkirchen zahlreiche kleinere Bäche (Almersbach, Erbach, Quengelbach, Ölfer Bach) aufgenommen.

Die höchsten Erhebungen der Verbandsgemeinde sind der Beulskopf (388 m), der Asberg bei Weyerbusch (334 m) und der Dorn bei Altenkirchen (282 m).

Verbandsangehörige Gemeinden

Ortsgemeinde, Stadt Fläche (km²) Einwohner
Almersbach 0,61 398
Altenkirchen (Westerwald), Stadt 10,98 6603
Bachenberg 1,67 101
Berod bei Hachenburg 5,05 614
Birnbach 3,11 683
Busenhausen 3,02 349
Eichelhardt 2,84 514
Ersfeld 1,40 70
Fiersbach 3,04 275
Fluterschen 3,37 651
Forstmehren 1,61 164
Gieleroth 5,92 689
Hasselbach 5,76 334
Helmenzen 4,15 921
Helmeroth 3,57 209
Hemmelzen 2,83 309
Heupelzen 2,58 249
Hilgenroth 2,96 294
Hirz-Maulsbach 6,14 304
Idelberg 1,13 61
Ingelbach 5,08 510
Isert 1,84 111
Kettenhausen 1,68 313
Kircheib 6,55 536
Kraam 2,73 165
Mammelzen 4,12 1067
Mehren 3,67 488
Michelbach (Westerwald) 4,42 549
Neitersen 5,64 Ungültiger Metadaten−Schlüssel 07132074
Obererbach (Westerwald) 3,63 553
Oberirsen 9,45 617
Oberwambach 3,99 438
Vorlage:SortKey ist veraltet; bitte verwende Alternativen gemäß Hilfe:Tabellen/Sortierung #Veraltet. 2,26 74
Racksen 1,97 138
Rettersen 3,21 362
Schöneberg 3,20 439
Sörth 1,99 260
Stürzelbach 1,77 232
Volkerzen 1,98 82
Werkhausen 5,75 235
Weyerbusch 4,22 1442
Wölmersen 2,63 379
Verbandsgemeinde Altenkirchen 153.49 Ungültiger Metadaten−Schlüssel 0713201

(Einwohner am 31. Dezember 2023[2])

Geschichte

Die heutige Verbandsgemeinde Altenkirchen entstand mit dem Achten Verwaltungsvereinfachungsgesetz des Landes Rheinland-Pfalz, das am 28. Juli 1970 durch den damaligen Ministerpräsidenten Helmut Kohl verkündet wurde und am 7. November 1970 in Kraft trat, aus den bisherigen Verbandsgemeinden Altenkirchen und Weyerbusch, die wiederum am 1. Oktober 1968 aus den ehemaligen Ämtern Altenkirchen und Weyerbusch hervorgegangen waren.

Die Verbandsgemeinde Weyerbusch mit ihren 22 Gemeinden zählte etwa 5.600 Einwohner und erreichte so nicht die von der Landesregierung ausgegebene Soll-Richtzahl von 7.500 Einwohnern pro Verbandsgemeinde. So wurde sie in die seinerzeit noch 25 Gemeinden umfassende und 12.500 Einwohner zählende Verbandsgemeinde Altenkirchen eingegliedert. Hinzu kamen von der Verbandsgemeinde Hachenburg im Oberwesterwaldkreis die Ortsgemeinde Berod bei Hachenburg, sowie von der Verbandsgemeinde Flammersfeld die Ortsgemeinden Schöneberg und Neiterschen mit Kahlhardt und Fladersbach, Neiterschen hatte sich schon am 7. Juni 1969 mit den Ortsgemeinden Niederölfen und Neitersen zur Ortsgemeinde Neitersen in Form einer Neubildung zusammengeschlossen. Vorher, am 1. Mai 1969, wurden die zur Verbandsgemeinde Weyerbusch zählenden Gemeinden Marenbach und Rimbach nach Oberirsen sowie die Gemeinde Hilkhausen mit dem Ortsteilen Wiesplacken und Irlen nach Weyerbusch eingemeindet.

Die zur Verbandsgemeinde Weyerbusch gehörenden Ortsgemeinden Giershausen und Ziegenhain wurden 1970 in die Verbandsgemeinde Flammersfeld eingegliedert. Die selbständige Gemeinde Dieperzen wurde schließlich auf eigenen Wunsch am 10. Juni 1979 nach Altenkirchen eingemeindet.

Die Verbandsgemeinde Altenkirchen ist Rechtsnachfolgerin der Verbandsgemeinden Altenkirchen und Weyerbusch.

Zum ersten gemeinsamen Bürgermeister wurde der Sozialdemokrat Emil Haas gewählt, der aber schon 1971 in den Ruhestand trat. Ihm folgten Karlheinz Klöckner (SPD) (1971–1992) und seit 1992 der Kreuznacher Jurist Heinz-Joachim Höfer. Die Bürgermeister der Verbandsgemeinde Altenkirchen sind bisher auch zugleich Stadtbürgermeister der Kreisstadt Altenkirchen im Ehrenamt.

Statistik zur Einwohnerentwicklung

Entwicklung der Einwohnerzahl, bezogen auf das heutige Gebiet der Verbandsgemeinde Altenkirchen; die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[3]

  • 1815 – 06.490
  • 1835 – 08.845
  • 1871 – 11.159
  • 1905 – 12.998
  • 1939 – 14.619
  • 1950 – 16.714
  • 1961 – 17.475
  • 1970 – 18.285
  • 1987 – 18.495
  • 2005 – 23.612

Politik

Verbandsgemeinderat

Der Verbandsgemeinderat Altenkirchen (Westerwald) besteht aus 36 ehrenamtlichen Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 gewählt wurden, und dem hauptamtlichen Bürgermeister als Vorsitzenden.

Sitzverteilung im gewählten Verbandsgemeinderat:[4]

   SPD   CDU   FDP  Grüne  FWG  Gesamt
2009 14 11 4 3 4 36 Sitze
2004 14 14 2 3 3 36 Sitze

Bürgermeister

Die Bürgermeister der Verbandsgemeinde Altenkirchen seit 1968:[5]

  • 1968–1971 Emil Haas (SPD) (1950–1968 war Haas Amtsbürgermeister im Amt Altenkirchen)
  • 1971–1992 Karlheinz Klöckner (SPD)
  • 1992–0000 Heijo Höfer (SPD)

Wahlkreise

Bei Landtagswahlen gehören die der Verbandsgemeinde Altenkirchen angehörenden Gemeinden zum Wahlkreis 02-Altenkirchen, bei Bundestagswahlen zum Wahlkreis 198-Neuwied.

 
Wappen der Verbandsgemeinde Altenkirchen

Wappen

Das Wappen zeigt in Rot einen goldenen Leoparden mit schwarz-weiß gestücktem Bord. Der Leopard, das Wappen des Grafen von Sayn wird bereits seit dem Jahr 1907 als Wappen der Kreisstadt Altenkirchen geführt. Durch ein zugefügten schwarz-weiß Bord und das Weglassen der Mauerkrone ist das Wappen des führen Amtes Altenkirchen gegenüber dem Wappen der Kreisstadt Altenkirchen geändert worden. Der schwarz-weiß getünchte Bord betont die Zugehörigkeit zu Preußen.

Kommunalpartnerschaften

Die Verbandsgemeinde Altenkirchen unterhält seit 1972 mit der französischen Stadt Tarbes im Département Hautes-Pyrénées und seit 1995 mit der polnischen Gemeinde Olszanka in der Woiwodschaft Oppeln Kommunalpartnerschaften.

Auf der Grundlage der Partnerschaft mit Tarbes findet ein Schüleraustausch statt, an dem das Westerwaldgymnasium und die Realschule Altenkirchen teilhaben. Weiterhin sind aus der Partnerschaft auch Kontakte zwischen verschiedenen Vereinen entstanden. Auch bei der Partnerschaft mit Olszanka hat der Jugendaustausch Vorrang. Außerdem haben die Feuerwehren der Verbandsgemeinde Altenkirchen und der Gemeinde Olszanka freundschaftliche Beziehungen zueinander aufgebaut.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

 
Altenkirchen, Bahnhof

Durch die Verbandsgemeinde Altenkirchen führen die Bundesstraßen 8, 256 und 414.

Die Verbandsgemeinde ist an die Oberwesterwaldbahn (KBS 461) angebunden, die von der vectus Verkehrsgesellschaft mbH betrieben wird. Seit 1. August 2002 ist der VRS-Tarif als Übergangstarif auf den Schienenstrecken im Kreis Altenkirchen anerkannt. Bahnstationen gibt es in Altenkirchen (Westerwald), Ingelbach und Obererbach.

Bildung

Grundschulen
  • Pestalozzi-Grundschule Altenkirchen
  • Erich Kästner-Grundschule Altenkirchen
  • Bürgermeister-Raiffeisen-Schule Weyerbusch
  • FEBA – Freie Evangelische Bekenntnisschule Altenkirchen
Staatliche Kooperative Gesamtschule Altenkirchen
  • Westerwald-Gymnasium
  • Realschule
  • Hauptschule
Volkshochschule
  • Als staatlich anerkannte Einrichtung der Weiterbildung übernimmt das Haus Felsenkeller e. V. die Aufgaben der außerschulischen Bildung für die Verbandsgemeinde Altenkirchen.

Tourismus

Die Verbandsgemeinde Altenkirchen (Westerwald) verfügt über ein ausgebautes und markiertes Wander- und Radwegenetz. So bieten unter anderem das landschaftlich reizvolle Mehrbachtal im Westen der Verbandsgemeinde und das zur „Kroppacher Schweiz“ gehörige Nistertal bei Helmeroth im Nordosten individuelle und interessante Wanderungen. Auch der 2008 eröffnete und insgesamt 235 Kilometer lange „Westerwald-Steig“ liegt mit einer Strecke von 28 Kilometern in der Verbandsgemeinde Altenkirchen (Westerwald). Hierbei führt der Westerwald-Steig auch am Beulskopf vorbei. Der Beulskopf, die höchste Erhebung (388 Meter ü. NN), liegt im Norden in der Ortsgemeinde Heupelzen. Hier wurde 1990 ein hölzerner Aussichtsturm – der „Raiffeisenturm“ – mit einer Höhe von 35 m errichtet. Benannt wurde er zur Ehren des Sozialreformers Friedrich Wilhelm Raiffeisen.

Literatur (Auswahl)

  • Kreisverwaltung Altenkirchen (Hrsg.): Der Landkreis Altenkirchen im 20. Jahrhundert. Eine Chronik, 1. Auflage, Altenkirchen 1992 (ISBN 3-925190-10-4).
  • Jakob Rausch: Geschichte des Kreises Altenkirchen, Nachdruck der Ausgabe von 1921, Schaan/Liechtenstein 1983.
  • Kreisverwaltung Altenkirchen (Hrsg.): Land an Sieg und Wied. Heimatkunde des Kreises Altenkirchen, Wissen 1987.
  • Horst Heinemann: Geschichte und Geschichten über die Entwicklung der Verbandsgemeinde Altenkirchen von der Steinzeit bis zur Neuzeit. Die Verbandsgemeinde Altenkirchen im Spiegel der Zeitgeschichte, Altenkirchen 2008.
  • Heinrich Holschbach: Volkskunde des Kreises Altenkirchen. Elberfeld 1928.
  • Jakob Rausch (Hrsg.): Geschichte des Kreises Altenkirchen. Altenkirchen 1921.
  • Martin Sinemus: Die Geschichte der evangelischen Gemeinden des Kirchenkreises Altenkirchen (Westerwald). Saarbrücken 1933.
  • Daniel Schneider: Die Geschichte der Ortsgemeinde Obererbach (Westerwald). Die Ortschaften Hacksen, Niedererbach, Obererbach und Koberstein vom Mittelalter bis zur Gegenwart, 2 Bände, Obererbach 2009, ISBN 978-3-00-027494-7 (mit Zusammenfassung der Entwicklung der Bürgermeisterei und Verbandsgemeinde Altenkirchen).

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden; Fortschreibung des Zensus 2011 (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden; Fortschreibung des Zensus 2011 (Hilfe dazu).
  3. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz
  4. Kommunalwahl Rheinland-Pfalz 2009, Verbandsgemeinderat
  5. Der Landkreis Altenkirchen im 20. Jahrhundert, herausgegeben von der Kreisverwaltung Altenkirchen, 1992, Seite 510, ISBN 3-925190-10-4