Die Vojvodina [serbisch-kyrillisch Војводина, deutsch auch Wojwodina, ungarisch Vajdaság oder Délvidék) ist eine autonome Provinz Serbiens. Sie macht den Landesteil nördlich der Donau aus, der bis zum Ersten Weltkrieg zu Österreich-Ungarn gehörte. Die Vojvodina beginnt direkt nördlich von Belgrad, das bereits zum benachbarten Engeren Serbien gehört. Hauptstadt der Vojvodina ist Novi Sad (auf Deutsch „Neusatz“).
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Vojvodina (Serbien) | ||
Amtssprachen | Serbisch, Ungarisch, Slowakisch, Rumänisch, Ruthenisch, Kroatisch | |
Hauptstadt | Novi Sad | |
Fläche - Total - % Wasser |
21.500 km² n/a | |
Bevölkerung - insgesamt (2002) - Dichte |
2.031.992 94,51/km² | |
Volksgruppen (2002) |
Serben: 65,05 % Ungarn: 14,28 % Slowaken: 2,79 % Kroaten: 2,78 % Andere: 15,1 % | |
Zeitzone | UTC +1 |
Die Vojvodina ist bekannt dafür, dass sie bis heute ein Gebiet mit großer ethnischer Vielfalt geblieben ist. Neben Serben, die heute die absolute Mehrheit der Bevölkerung stellen, leben hier u. a. Ungarn, Kroaten, Ruthenen, Slowaken, Sinti und Roma, Rumänen und Deutsche (wenn auch inzwischen nur noch wenige).
siehe auch: Woiwode
Bevölkerung
Die Vojvodina zählt 2.031.992 Einwohner, welche sich folgendermaßen auf die sieben Verwaltungsbezirke verteilen:
- Nördliche Bačka – Severna Bačka (205.401)
- Südliche Bačka – Južna Bačka (553.270)
- Westliche Bačka – Zapadna Bačka (215.916)
- Nördliches Banat – Severni Banat (179.783)
- Zentrales Banat – Srednji Banat (208.456)
- Südliches Banat – Južni Banat (313.937)
- Syrmien – Srem (309.981)
Die nationale Zugehörigkeit setzt sich laut der Volkszählung von 2002 aus 65,05 % Serben, 14,28 % Ungarn, 2,79 % Slowaken, 2,78 % Kroaten, 2,45 % Jugoslawen, 1,75 % Montenegrinern, 1,50 % Rumänen. Die restliche Bevölkerung bilden Albaner, Bosnier, Bulgaren, Bunjewatzen, Goranen, slawische Mazedonier, Russen, Ruthenen, Sinti und Roma, Slowenen, Tschechen, Ukrainer und anderen Nationalitäten.
69 % der Bürger sind Orthodoxe Christen, 19,1 % Katholiken, 3,6 % Protestanten.
Geographie
Die Vojvodina wird geprägt von drei großen Flüssen. Die Donau bildet zunächst die Grenze zum Westen und fließt dann mitten durch die Provinz hindurch. Von Norden kommt die Theiß und von Westen die Save. Beide münden bei Belgrad in die Donau. Die Vojvodina ist durch diese Flüsse zugleich in drei Regionen gegliedert: Syrmien, Banat und Batschka.
Im Südwesten, zwischen Donau und Save, liegt Syrmien (serbisch Srem). Nördlich von Syrmien liegt die Batschka (Bačka). Die Donau bildet hier sowohl die Westgrenze als auch die Südgrenze, da der Fluss hier von der Nord-Süd-Richtung nach West-Ost abknickt. Die Theiß ist die Grenze zwischen der Batschka und dem Banat. Das Banat liegt also östlich der Theiß und nördlich der Donau, und ist besser gesagt der serbische Teil des Banats, weil es auch ein rumänisches Banat gibt.
Geographisch betrachtet ist die Vojvodina 21.500 km² groß, den größten Teil der Provinz nimmt die Pannonische Tiefebene ein.
Die Hauptstadt ist Novi Sad an der Donau, eine an sich junge Bürgerstadt. Weitere wichtige Städte sind Ruma, Sremski Karlovci und Sremska Mitrovica in Syrmien; Subotica, Sombor und Bačka Topola in der Batschka; und Zrenjanin, Kikinda, Pančevo und Vršac im Banat.
Die Vojvodina gilt als die Kornkammer Serbiens. In der Frühzeit lag hier das Pannonische Meer. Man kann sich heute nur schwer vorstellen, dass dort, wo Lerchen schlagen und Kraniche ziehen, in der Vorzeit Fische herumgeschwommen sind. Aber die schwarze, fette Erde, der Humus, die beste Grundlage für Getreide, Industriepflanzen und Gemüse, ist aus Meeresfossilien entstanden.
Geschichte
Geschichte der Serben der Vojvodina
Siehe auch: