Die Deutsche Telekom AG ist eine Aktiengesellschaft, die aus der Privatisierung der Telekommunikationsabteilung der staatlichen Deutschen Bundespost hervorgegangen ist. Die Bundesrepublik Deutschland hält direkt 15 % und indirekt, über die Kreditanstalt für Wiederaufbau, weitere 22 % der Aktien. Die restlichen 63 % der Aktien befinden sich in Streubesitz (Stand Juli 2005).

Die Deutsche Telekom mit Sitz in Bonn ist Europas größtes Telekommunikationsunternehmen. Sie betreibt technische Netze (ISDN, DSL, Satelliten, etc.) für den Betrieb von Informations- und Kommunikationsdiensten, z. B. Telefonen (Festnetz und Mobilfunk) oder Onlinediensten. Die Deutsche Telekom beschäftigt weltweit rund 245.000 Mitarbeiter (Stand Dezember 2004) und hat im Geschäftsjahr 2004 einen Umsatz von 57,9 Milliarden € erzielt.
Daneben ist die Deutsche Telekom AG, als Nachfolger der Deutschen Post der DDR und der Deutschen Bundespost, der wichtigste Betreiber von Rundfunksendern in Deutschland. So sind alle wichtigen Rundfunksendeanlagen in der ehemaligen DDR Eigentum der Deutschen Telekom AG. In den alten Bundesländern werden die Programme der privaten Rundfunksender (mit Ausnahme von Europe 1), die des Deutschlandfunks, des Deutschlandradios und des ZDFs über Anlagen der Deutschen Telekom AG verbreitet. Auch der AFN nutzt an manchen Standorten Sendeanlagen der Deutschen Telekom AG zur Verbreitung seiner Programme.
Börsenverlauf
Bei der Gründung der AG am 1. Januar 1995 war die Aktie nicht börsennotiert. Der Börsengang folgte am 18. November 1996. Die Aktie der Deutschen Telekom, kurz T-Aktie, wurde bei ihrer Einführung als „Volksaktie“ bezeichnet. Sie löste einen bis dahin in Deutschland nicht gekannten Börsenaufschwung aus. Von einem im Bookbuilding-Verfahren ermittelten Ausgabekurs von 14,57 stieg der Wert der Aktie nach zunächst verhaltener Entwicklung auf bis zu 104,90 (6. März 2000) an, sank dann aber wieder auf einen Kurs, der zeitweise unter dem Ausgabekurs lag.
Mit diesem Verlust wuchs die Unzufriedenheit der Aktionäre mit dem Konzern, insbesondere mit dem damaligen Vorstandsvorsitzenden Ron Sommer. Nicht zuletzt auf Druck der Bundesregierung, insbesondere von Kanzler Gerhard Schröder (von vielen als politisches Manöver vor der bevorstehenden Bundestagswahl gewertet), trat Sommer am 16. Juli 2002 zurück. Für eine Übergangszeit von sechs Monaten wurde der 72-jährige Helmut Sihler zu seinem Nachfolger bestimmt. Seit dem 15. November 2002 ist Kai-Uwe Ricke, Sohn des Sommer-Vorgängers Helmut Ricke und bis dahin Chef der Mobil-Sparte des Konzerns, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Telekom AG.
Aktuelles
Im Vorfeld der IFA 2005 in Berlin ließ die Deutsche Telekom am 1. September 2005 verlautbaren, ein Investitionsprogramm von 3 Mrd. Euro bis 2007 aufzulegen. Das Geld soll dabei in moderne Glasfasernetze fließen, die Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 50 Megabit ermöglichen. Das wäre mehr als achtmal schneller als der bisher schnellste DSL-Anschluss (Stand: September 2005) und ausreichend für die Übertragung von hochauflösendem Fernsehen in den Haushalt. Die 50 größten deutschen Städte sollen so versorgt werden. Damit zielt der Konzern auf die Übertragung von multimedialen Inhalten wie Filmen oder Fernsehsendungen in die Haushalte. So soll das in der Branche "Triple-Play" genannte Konzept ermöglicht werden. Triole Play ist die Kombination aus schnellem Internetzugang, Kommunikationsdiensten und individuell abrufbaren Unterhaltungsangeboten. Das Programm ist Teil einer übergreifenden Produkt- und Marketingoffendive.
Gliederung des Konzerns
Gliederung bis 2004
Die Deutsche Telekom gliederte sich bis Ende 2004 in vier Hauptgeschäftsbereiche (die "4 Säulen"), die jeweils einen eigenen Vorstand hatten und weitgehend autonom agierten. Es handelte sich im Einzelnen um:
- T-Com, die Festnetzsparte. Sie bietet Sprachtelefonie über das digitale Telefonnetz (Markenname: T-Net) und T-ISDN (Markenbezeichnung der Telekom für ISDN) und Datendienste über T-DSL (Markenbezeichnung der Telekom für DSL) und das DTAG-IPnet (Hochleistungs-Internetbackbone auf Glasfaser-Basis, siehe Backbone) mit insgesamt 39 Millionen Telefonkanälen (2004: 2 Millionen davon vermietet).
- T-Mobile, die Mobilfunksparte. Sie bietet mobile Sprach- und Datendienste über das GSM-Netz, das GPRS-Netz und das UMTS-Netz.
- T-Online, die Internetsparte. T-Online bietet als Internetdienstanbieter Zugang zum Internet über Analogmodem, ISDN und DSL an. Eine neue Einnahmequelle soll im sogenannten Non-Access-Geschäft durch Anbieten von bezahlpflichtigen Inhalten erschlossen werden.
- T-Systems, das Systemhaus (aus ehemals debis Systemhaus und diversen Teilbereichen der Deutschen Telekom – zum Beispiel T-Nova, T-Data, DeTeCSM, etc.). T-Systems übernimmt die Betreuung der Großkunden der Telekom und realisiert Projekte. Weiterhin sind dort die konzernweite Forschung & Entwicklung untergebracht.
Gliederung ab 2005
Ab Anfang 2005 entstanden aus den "4 Säulen" der Telekom 3 strategische Geschäftsfelder. Diese "strategische Neuausrichtung" ist noch nicht endgültig abgeschlossen.
Die Säulen "T-Com" und "T-Online" werden zum strategischen Geschäftsfeld Breitband/Festnetz zusammengeführt, wobei T-Online ein eigenständiges, zurzeit noch börsennotiertes, Unternehmen bleibt. T-Mobile bildet das Geschäftsfeld Mobilfunk und T-Systems ist zuständig für das Geschäftsfeld Geschäftskunden, was zur Folge hat, dass die Großkundenniederlassungen von T-Com zu T-Systems wechseln.
Durch diese Umstrukturierung soll dem Kunden die Bereitstellung von Telefon und Internet erleichtert werden, da diese beiden Produkte nun aus einer Hand kommen und nicht wie bisher aus zwei verschiedenen.
Neben den strategischen Geschäftsfeldern verbleiben unter dem Dach der Deutschen Telekom AG verschiedene Gliederungen, die als so genannte "shared services" zentrale Funktionen übernehmen. Hierzu gehören das Personalwesen, Rechnungswesen und Fakturierung sowie die konzerneigene Personalserviceagentur Vivento. An die Querschnittsbereiche angeschlossen sind auch einzelne Tochtergesellschaften wie DeTe Immobilien und DeTe Medien.
Tochtergesellschaften und Beteiligungen
- Die Deutsche Telekom hat Tochtergesellschaften und Beteiligungen auf allen 5 Kontinenten. Hier eine aktuelle Auflistung der Beteiligungen: Deutsche Telekom Weltweit
Beachtenswerte Anlagen
Als einer der Rechtsnachfolger der Deutschen Bundespost und der Post der DDR verfügt die Deutsche Telekom AG über zahlreiche sehr bemerkenswerte Bauwerke. Dies sind unter anderen:
Fernmeldetürme/Fernsehtürme
Bei den folgenden Bauwerken handelt es sich um freistehende Stahlbeton- oder Stahlfachwerktürme, teilweise mit einer für die Öffentlichkeit zugänglichen Aussichtsplattform.
- Berliner Fernsehturm
- Fernmeldeturm Berlin-Schäferberg
- Fernmeldeturm Bremen
- Sendeturm Geyer
- Telemax, Hannover
- VW-Tower, Hannover
- Heinrich-Hertz-Turm, Hamburg
- Florianturm, Dortmund
- Rheinturm, Düsseldorf
- Fernmeldeturm Bungsberg, Eutin
- Fernmeldeturm Kiel, Kiel
- Colonius, Köln
- Sendetürme auf dem Brocken
- Fernsehturm Kulpenberg
- Fernsehturm Dresden
- Fernsehturm Schwerin-Zippendorf
- Europaturm, Frankfurt/Main
- Fernmeldeturm Nürnberg
- Fernmeldeturm Mannheim
- Fernsehturm Heubach
- Fernmeldeturm Münster
- Stuttgarter Fernmeldeturm
- Olympiaturm, München
- Fernmeldeturm Jakobsberg, Porta Westfalica
- Friedrich-Clemens-Gerke-Turm, Cuxhaven
- Nordschwarzwaldturm, Schömberg
- Richtfunkturm, Torfhaus
- Sendeturm Sonneberg-Bleßberg
Abgespannte Sendemasten für UKW, Richtfunk und TV
- Richtfunkmast Berlin-Frohnau
- Richtfunkmast Gartow
- UKW- und TV-Sendemast Heidelstein
- UKW- und TV-Sendemast Torfhaus
- UKW- und TV-Sendemast Wesel
- UKW- und TV-Sendemast Treplin
- UKW- und TV-Sendemast Casekow
Sendeanlagen für Rundfunk im LW- und MW-Bereich
- Sendeanlage Donebach (Sendeanlage für Langwelle, Programm: DLF)
- Sendeanlage Zehlendorf (Sendeanlage für Langwelle, Programm: DLR und Mittelwelle, Programm: Stimme Rußlands)
- Sendeanlage Aholming (Sendeanlage für Langwelle, Programm: DLF)
- Sendeanlage Nordkirchen (Sendeanlage für Mittelwelle, Programm: DLF)
- Sendeanlage Thurnau (Sendeanlage für Mittelwelle, Programm: DLF)
- Sendeanlage Ravensburg (Sendeanlage für Mittelwelle, Programm: DLF)
- Sendeanlage Cremlingen (Sendeanlage für Mittelwelle, Programm: DLF)
- Sendeanlage Neumünster (Sendeanlage für Mittelwelle, Programm: DLF)
- Sendeanlage Mainflingen (Sendeanlage für Lang- und Mittelwelle)
- Sendeanlage Burg bei Magdeburg (Sendeanlage für Lang- und Mittelwelle)
- Sendeanlage Wilsdruff (Sendeanlage für Mittelwelle, Programm: MDR Info)
- Sendeanlage Wiederau (Sendeanlage für Mittelwelle, Programm: MDR Info)
- Sendeanlage Wachenbrunn (Sendeanlage für Mittelwelle, Programme: MDR Info und Stimme Russlands)
- Sendeanlage Wöbbelin (Sendeanlage für Mittelwelle, zur Zeit außer Betrieb)
- Sendeanlage Hirschlanden (Sendeanlage für Mittelwelle, Programm: AFN)
- Sendeanlage Reichenbach (Oberlausitz) (Sendeanlage für Mittelwelle, Programm: MDR Info)
Sendeanlagen für Kurzwelle
- Sendeanlage Wertachtal
- Sendeanlage Jülich
- Sendeanlage Nauen
Antennenmessplätze
- Antennenmessplatz Brück
Erdfunkstellen
Weblinks
- Seite der Deutschen Telekom AG
- Seite der T-Com
- Seite der T-Mobile
- Seite der T-Online
- Seite der T-Systems
- Das Informationsportal der Telekom
- Fachhochule der deutschen Telekom
- Chart mit dem Kursverlauf der T-Aktie
Die Telekom stinkt