Kabinett Hitler

deutsche Reichsregierung
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Das Kabinett Hitler war die Reichsregierung, die Adolf Hitler nach seiner Ernennung zum Reichskanzler am 30. Januar 1933 berief. Es galt zunächst als Präsidialkabinett, regierte nach Verabschiedung des Ermächtigungsgesetzes am 24. März 1933 jedoch mit diktatorischen Vollmachten. Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten verlor das Kabinett Hitler jeglichen Charakter als legitimiertes Gremium.

Dem ersten Kabinett Hitler gehörten nur vier Mitglieder der NSDAP an. Durch zahlreiche Kabinettsumbildungen und Gründung neuer Ministerien in der Zeit des Nationalsozialismus stieg jedoch die Zahl der Parteimitglieder stetig an.

Einen Tag vor seinem Suizid am 30. April 1945 ernannte Hitler in seinem Testament Nachfolger für verschiedene Ämter der Reichsregierung. Der als Reichspräsident benannte Karl Dönitz bestimmte jedoch unabhängig davon ein neues Kabinett, die meisten der von Hitler benannten Personen traten ihre Ämter nie an. Die "Reichsregierung Dönitz" wiederum hatte im Großteil Deutschlands, der bereits von den alliierten Kriegsgegnern besetzt war, überhaupt keine Autorität mehr.

Das Kabinett Hitler von 1933–1945

Reichspräsident
Paul von Hindenburg (1925-1934) parteilos
Adolf Hitler (1934-1945) NSDAP; siehe "Führer und Reichskanzler"
Karl Dönitz (1945) gemäß Hitler-Testament, parteilos
Reichskanzler
Adolf Hitler (1933-1945) NSDAP, siehe "Führer und Reichskanzler"
Joseph Goebbels (1945) NSDAP gemäß Hitler-Testament, faktisch nie amtiert
Führer und Reichskanzler
Adolf Hitler (1934-1945) NSDAP vereinigt Funktionen des Reichspräsidenten und des Reichskanzlers
Leitender Minister der geschäftsführenden Reichsregierung
Johann Ludwig Graf Schwerin von Krosigk (1945) parteilos, Dönitz-Regierung
Vizekanzler (Stellvertreter des Reichskanzlers)
Franz von Papen (1933-1934) parteilos
Reichsminister des Auswärtigen
Konstantin Freiherr von Neurath (1932-1938) parteilos, später NSDAP
Joachim von Ribbentrop (1938-1945) NSDAP
Arthur Seyß-Inquart (1945) NSDAP, Hitler-Testament
Johann Ludwig Graf Schwerin von Krosigk (1945) parteilos, Dönitz-Regierung
Reichsminister des Innern
Wilhelm Frick (1933-1943) NSDAP
Heinrich Himmler (1943-1945) NSDAP
Paul Giesler (1945) NSDAP, Hitler-Testament
Wilhelm Stuckart (1945) NSDAP, Dönitz-Regierung
Reichsminister der Finanzen
Johann Ludwig Graf Schwerin von Krosigk (1932-1945) parteilos
Reichswirtschaftsminister
Alfred Hugenberg (1933) DNVP
Kurt Schmitt (1933-1935) NSDAP
Hjalmar Schacht (1935-1937) NSDAP
Hermann Göring (1937-1938) NSDAP
Walther Funk (1938-1945) NSDAP
Albert Speer (1945) NSDAP, Dönitz-Regierung
Reichsarbeitsminister
Franz Seldte (1933-1945) DVP, später NSDAP
Theodor Hupfauer (1945) NSDAP, Hitler-Testament
Franz Seldte (1945) NSDAP, Dönitz-Regierung
Reichsministerium der Justiz
Franz Gürtner (1933-1941) parteilos
Franz Schlegelberger (1941-1942) NSDAP kommissarisch, Staatssekretär
Otto Thierack (1942-1945) NSDAP
Reichswehrminister
Werner von Blomberg (1933-1935) parteilos
Reichskriegsminister (zwischen 1938 und 1945 Funktionen an Hitler bzw. dessen Oberkommando der Wehrmacht übertragen)
Werner von Blomberg (1935-1938) parteilos
Karl Dönitz (1945) parteilos
Reichsverkehrsminister
Paul Freiherr von Eltz-Rübenach (1933-1937) parteilos
Julius Dorpmüller (1937-1945) NSDAP
Reichspostminister
Paul Freiherr von Eltz-Rübenach (1933-1937) parteilos
Wilhelm Ohnesorge (1937-1945) NSDAP
Julius Dorpmüller (1945) NSDAP, Dönitz-Regierung
Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft
Alfred Hugenberg (1933) DNVP
Richard Walther Darré (1933-1944) NSDAP seit 1942 dauernd beurlaubt
Herbert Backe (1944-1945) NSDAP amtierend seit 1942
Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda
Joseph Goebbels (1933-1945) NSDAP
Werner Naumann (1945) NSDAP, Hitler-Testament
Reichsminister der Luftfahrt
Hermann Göring (1933-1945) NSDAP
Reichsminister für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung
Bernhard Rust (1934-1945) NSDAP
Reichsminister für Bewaffnung und Munition
Fritz Todt (1940-1942) NSDAP
Albert Speer (1942-1943) NSDAP
Reichsminister für Rüstung und Kriegsproduktion
Albert Speer (1943-1945) NSDAP
Karl Saur (1945) NSDAP
Reichsminister für die besetzten Ostgebiete
Alfred Rosenberg (1941-1945) NSDAP
Reichsminister für die kirchlichen Angelegenheiten
Hanns Kerrl (1935-1941) NSDAP
Hermann Muhs (1941-1945) NSDAP kommissarisch, Staatssekretär
Staatsminister im Rang eines Reichsministers und Chef der Präsidialkanzlei des Führers und Reichskanzlers
Otto Meißner (1937-1945) parteilos
Reichsminister und Chef der Reichskanzlei
Hans Heinrich Lammers (1937-1945) NSDAP
Reichsminister (ohne Geschäftsbereich)
Hermann Göring (1933) NSDAP
Rudolf Heß (1933-1941) NSDAP, Stellvertreter des Führers der NSDAP
Ernst Röhm (1933-1934) NSDAP, Chef des Stabes der SA
Hanns Kerrl (1934-1935) NSDAP
Hans Frank (1934-1942) NSDAP, ab 1939 Generalgouverneur für die besetzten polnischen Gebiete
Hjalmar Schacht (1937-1943) NSDAP, bis 1939 auch Präsident der Reichsbank
Konstantin Freiherr von Neurath (1938-1945) NSDAP, 1939-1943 auch Reichsprotektor von Böhmen und Mähren
Arthur Seyß-Inquart (1938-1945) NSDAP, 1938 zuvor österreichischer Bundeskanzler, ab 1940 auch Reichskommissar in den besetzten Niederlanden
Martin Bormann (1941-1945) NSDAP, Chef der Parteikanzlei der NSDAP und Sekretär des Führers
Wilhelm Frick (1943-1945) NSDAP, zugleich Reichsprotektor von Böhmen und Mähren
Konstantin Freiherr von Neurath (1943-1945) NSDAP
Herbert Backe (1943-1944) NSDAP, zugleich geschäftsführender Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft
Robert Ley (1945) NSDAP, Hitler-Testament, Leiter der Deutschen Arbeitsfront