Wappen | Karte |
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![]() Wappenabbildung auf ladbergen.de |
Deutschlandkarte, Position von Ladbergen hervorgehoben |
Basisdaten | |
Bundesland: | Nordrhein-Westfalen |
Regierungsbezirk: | Münster |
Landkreis: | Steinfurt |
Fläche: | 52,29 km² |
Einwohner: | 6494 (Stand 2004) |
Höhe: | 50 m ü. NN |
Postleitzahlen: | 49549 |
Vorwahl: | 05485 |
Geografische Lage: | 52° 8' N n. B. 7° 43' O ö. L. |
Kfz-Kennzeichen: | ST |
Gemeindeschlüssel: | 05 5 66 032 |
Stadtgliederung: | Stadtteile: Bauerschaften Hölter, Wester und Overbeck |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Jahnstraße 5 49549 Ladbergen |
Offizielle Website: | www.ladbergen.de |
E-Mail-Adresse: | info@ladbergen.de |
Politik | |
Bürgermeister: | Wolfgang Menebröcker (Parteilos) |
Ladbergen ist eine Gemeinde im nördlichen Münsterland, zwischen Münster und Osnabrück.
Geschichte
Ladbergen wird im Jahr 950 in einer Urkunde des Kloster Freckenhorst erstmals urkundlich erwähnt. Aufgrund von Gräberfunden wird jedoch angenommen, dass das Gebiet der Gemeinde Ladbergen bereits in der Bronzezeit besiedelt war.
Im Jahr 1149 wird die Gemeinde ein selbständiges Kirchspiel, das zunächst dem Bistum Münster, später dem Bistum Osnabrück zugeordnet ist. Politisch ist das Kirchspiel Teil der Grafschaft Tecklenburg. 1246 wird in Ladbergen von Vertretern der Städte Münster, Osnabrück, Minden und Herford der Ladbergener Städtebund gegründet. Dieser ist ein "Vorläufer" anderer Städtebünde und der Hanse in Westfalen.
Um 1400 gehen die westlichen Teile der Gemeinde an das Bistum Münster verloren. Um 1533 wird durch Graf Konrad von Tecklenburg die Reformation eingeführt. In der Folge ist die Bevölkerung von Ladbergen bis nach dem Zweiten Weltkrieg praktisch ausschließlich evangelischer Konfession.
1707 gelangt Ladbergen zusammen mit der gesamten Grafschaft Tecklenburg an das Königreich Preußen, gehört nach 1816 zum Landkreis Münster und und wird später dem Landkreis Tecklenburg zugeordnet. 1855 verliert es seine politische Selbstverwaltung bildet mit Brochterbeck einen Amtsverband.
Am 1. Oktober 1949 wird Ladbergen selbständige Gemeinde im Kreis Tecklenburg. Am 1. Januar 1975 gehört sie dem neu gegründeten Kreis Steinfurt an.
Bücher über Ladbergen
1950 schrieb Friedrich Saatkamp zum tausendjährigen "Bestehen der Gemeinde Ladbergen" die 1. Ortschronik mit dem Titel: "1000 Jahre Ladbergen". Im Jahre 1975 entschlossen sich der Heimatverein und die Gemeinde Ladbergen zu einer Neuauflage. Zur 150-Jahr-Feier der Tochtergemeinde New Knoxville (1986)wurde eine englische Übersetzung der 2. Auflage herausgegeben. Nach wie vor erfreute sich die Heimatchronik auch in Ladbergen großer Beliebtheit, sodass wieder mal auf Anregeung des Heimatvereins im Jahre 1989 die 3. Auflage erscheinen konnte. Jede Neuauflage wurde aktualisiert.
Im Jahre 1992 erschien von Heinz Stork in 1. Auflage das Buch "Land un Lüe". Im Jahre 2001 folgte die 2. Auflage der bereits 1992 sehr beliebten Heimatlektüre in überarbeiteter und aktualisierter Form.
Von Willi Untied erschien 1993 der 1.(Gemeinde-)Archivbericht, "Mit Guth und Blut eigen", der das bäuerliche Leben in Ladbergen vor 1900 beschreibt.
Von Hans Berlemann konnte im Jahre 1995 der 2.(Gemeinde-)Archivbericht, "Auswanderer der Gemeinde Ladbergen von 1830-1930 erscheinen.
Willi Untied bring 1996 das Buch "Use Platt" heraus. In erster Linie ein Wörterbuch allerdings mit vielen Fotos, Geschichten, Gedichten, Redewendungen und Rätseln.
Im Jahre 1999 brachte der Heimatverein zur 850. Wiederkehr der Gründung der selbstständigen Kirchengemeinde Ladbergen das Buch "Unsere Kirchen - Unsere Pfarrer" heraus.
Zur 1050-Jahrfeier der Gemeinde Ladbergen im Jahre 2000 brachte die Gemeinde Ladbergen ein von Dr. Gustav Altevogt verfasstes Heftchen heraus. "Blickpunkte Ladberger Geschichte" ist der Titel dieses 64-seitigen Festheftchens.
Politik
Gemeinderat
Stand: 10. November 2004
Bürgermeister
Wolfgang Menebröcker
Zimmer 2.04
Tel. 05485/81-21
Wappen
Unter einem roten Schildhaupt mit zwei goldenen Bienen in silbernem Feld drei rote Seerosenblätter.
Die beiden Bienen weisen auf die Lage Ladbergens in einer Heide- und Moorlandschaft hin, jahrhundertlang war Bienenzucht weit verbreitet. Nach einer Urkunde mussten schon im Jahre 950 Ladbergener Bauern Honig an das Kloster Freckenhorst als Abgabe entrichten. Die drei Seerosenblätter erinnern an die Grafen von Tecklenburg.
Städtepartnerschaften
Mit der von Ladbergener Auswanderern gegründeten Tochtergemeinde New Knoxville im Bundesstaat Ohio der USA verbindet Ladbergen eine enge Partnerschaft. In New Knoxville wird auch heute noch von den älteren Bürgern das typisch Ladberger Platt gesprochen.
Da die amerikanischen Nachfahren ehemaliger Ladberger Familien ihrer eigenen Genealogie ein großes Interesse entgegenbrachten, entstanden nach dem 2. Weltkrieg viele private, mehr oder weniger zuverlässige genealogische Arbeiten. Als Neil Armstrong als erster Mensch den Erdtrabanten Mond betrat, begannen sich auch viele Ladberger für ihre amerikanischen "Verwandten" zu interessieren. Heute können dadurch viele alteingesessene Ladberger Familien ihre Verwandtschaft, nicht nur zu Neil Armstrong belegen.
Museen
Das Heimatmuseum wird durch den örtlichen Heimatverein auf einem ortsnahen Bauernhof (Jasper)geführt und gepflegt. Hier sind auch die im Jahr 2005 aus der evangelischen Kirche demontierten Stahlglocken in einem neu errichteten Glockenstuhl zu sehen. Das Schuhmachermuseum entstand durch persönliche Initiative ebenfalls auf einem Bauernhof in der Nähe des Dortmund-Ems Kanals (Hof-Wibbeler).
Musik
Orchester und Chöre
1874 wurde der Gesangverein "Einigkeit" gegründet, aus dem der heutige "MGV Sangeslust", ein Männergesangverein hervorging.
Der Jugendsingkreis wurde 1966 durch den Lehrer Hermann König aus dem Schulchor der Ladberger Volksschule gegründet.
Daneben gibt es noch den gemischten Chor "Melodize Plus".
Der Kirchenchor und ein Posaunenchor bereichern die kirchlichen Veranstaltungen.
Sport
Vereine
Der TSV Ladbergen 1921 e.V. (Handball und Turnen) ist der älteste und mitgliederstärkste Sportverein Ladbergens. Die größten Erfolge waren bisher:
- 1944 erreichte die Damenmannschaft des TSV die Endrunde zur deutschen Meisterschaft und belegte den 3. Platz.
- 1988/89 wurde die erste Herrenmannschaft des TSV nordwestfälischer Handball-Vizemeister
Für Tischtennisbegeisterte steht der TTC-Ladbergen von 1961 zur Verfügung.
Im Jahre 1974 wurde die Judo-Gemeinschaft e.V. Ladbergen gegründet.
Im Jahre 1975 wurde der Vfl Ladbergen 1975 e.V.(Fußball) gegründet.
1948 fanden weider einige reitsportbegeisterte Ladberger zueinander und gründeten erneut den Zucht- Reit- und Fahrverein Ladbergen e.V.
Die Schützenvereine der Bauerschaften Hölter, Wester und Overbeck, die Landjugend, ein Taubenverein, ein Kanusportverein komplettieren das Ladberger Vereinsleben. Aus dem Landfrauenverein ging 1980 "die Singgemeinschaft der Ladberger Landfrauen" hervor.
Sportstätten und Übungsstätten
Neben der "alten" oder "Jahnsporthalle", 1965 an die sporttreibenden Ladberger übergeben gibt es die moderne Rottsporthalle, eine Zweifachhalle von 1980. Letztere ist der örtlichen Grundschule beim Sportuntericht dienlich und bietet den Handballteams des TSV-Ladbergen eine ansprechende Heimkulisse. Im Keller der Halle befindet sich ein Kleinkaliberschießstand.
Ebenfalls in unmittelbarer Nähe zur Gemeinschaftsgrundschule-Ladbergen befindet sich ein Rasensportplatz mit Kurzstreckenlaufbahn und Sprunggrube.
Neben diesem Rasenplatz wächst das Gelände der Tennisabteilung des TSV Ladbergen. An mehreren Tennis-Ascheplätzen können die tennisbegeisterten Ladberger ihre Fähigkeiten verbessern und ihre Wettstreite ausführen.
Hauptsächlich dem VfL Ladbergen zur Verfügung gestellt wurde die moderne "Sportanlage an der Königsbrücke". Auf einem Kunstrasenplatz und einem gepflegten Rasenplatz streiten die fußballbegeisterten Ladberger um Titel und Ehren. Drei Umkleidehäuschen mit modernen Duschen, ein Beach-Volleyballplatz, ein Spielplatz für die Kleinsten und ein Trainingsplatz komplettieren den Wert dieser Anlage.
Am Hölterschen Münsterweg befindet sich ein weiterer Schießstand.
Seit 1977 steht die Reithalle am Schulenburger Weg den Mitgliedern des Ladberger Reitervereins zur Verfügung.
Diverse komerziell genutzte Sportstätten stehen ebenfalls zur Verfügung. So steht am Lönsweg die Tennishalle, am Feldweg ist eine weitere Reithalle entstanden und an den beiden Ladberger Badeseen (Buddenkuhle und Waldsee) stehen ebenfalls Fußball- und Plätze für Tennis- bzw. "Speckbrett"-(eine münstersche Abart des Tennisspiels) zur Verfügung.
Regelmäßige Veranstaltungen
Zur Karnevalszeit veranstaltet der Overbecker Schützenverein eine Fest mit Büttenreden und Tanz. Die Ladberger "Prominenz", wie Pastor, Arzt und Bürgermeister sind hier vor keinem Kalauer sicher!
Kulinarische Spezialitäten
Über Ladbergens Grenzen hinweg bekannt sind die Töttchen, eine münsterländische Spezialität aus allerlei fleischlichen Bestandteilen. In vergangenen Zeiten ernährten sich viele Ladberger, ob ihrer Armut -gezwungenermaßen- vom Buchweizen-Pfannekuchen!
Wirtschaft und Infrastruktur
Ladbergen und seine Bewohner lebten traditionell von der Landwirtschaft, die auf Grund der mageren Sandböden jedoch erst nach der Einführung des Kunstdüngers größere Erträge brachte. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden kleinere Gewerbe- und Industriebetriebe (Kunsttischlereien, Teppichfabrik, Süßwarenherstellung) angesiedelt. In jüngerer Zeit wird auch versucht, den Fremdenverkehr als Wirtschaftsfaktor zu stärken (Campingplätze, Ferienwohnungen).
Verkehr
Neben der Autobahn A1, an die Ladbergen mit direkter Auf- und Abfahrt angeschlossen ist, durchzieht die Bundesstraße 475 Ladbergen. Der Dortmund-Ems-Kanal bildet auf seinem Weg von Dortmund zur Ems (bei Meppen) Ladbergens Gemeindegrenze zu Greven. Obwohl eigentlich auf Grevener Gebiet liegend, kann der Flughafen Münster/Osnabrück(FMO) durch seine geringe Entfernung zu den Ladberger Verkehrsadern gerechnet werden.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
Ein Urgroßvater von Neil Armstrong stammte aus Ladbergen. Der Ackersmann Friedrich Wilhelm Kötter wurde am 22. August 1846 in Ladbergen geboren und wanderte am 30. August 1865, um dem Militärdienst zu entgehen, heimlich in die USA aus. (Quelle: 1. Archivbericht der Gemeinde Ladbergen von Hans Berlemann, 1995)
Aus Ladbergen stammt auch der Missionar Heinrich Sundermann (*1849/+1919). Er übersetzte das neue Testament in die niassische Sprache. 1892 wurde diese, seine Arbeit in Amsterdam erstmals gedruckt. Dr. h.c. Heinrich Sundermann war seit 1875 als Missionar der Rheinischen Missionsgesellschaft nach Nias, einer Insel in Niederländisch Indien, dem heutigen Indonesien, gegangen. 35 Jahre hat er auf der knapp 5000 qkm großen Insel westlich von Sumatra verbracht und sich intensiv mit der Erforschung der niassischen Sprache beschäftigt.
Deltef Fischer, Chronik des Münsterlandes, 2003 aus dem Verlag Aschendorff
Friedrich Saatkamp schrieb 1950 das erste Buch zur Geschichte Ladbergens: "1000 Jahre Ladbergen".