Messung
Unter Messung versteht man die quantitative Bestimmung des Wertes einer Messgröße (Messwert).
Die Wissenschaft der Messung heißt Metrologie. Die möglichst exakte Messung ist Aufgabe der Messtechnik. Die qualitative Bestimmung des Messergebnisses (also Messgenauigkeit und Messfehler) ist Aufgabe der Fehlerrechnung.
Die Messgröße kann eine physikalische Größe sein, aber auch eine beliebige andere Größe, wie beispielsweise die Inflationsrate, der Intelligenzquotient oder die Kundenzufriedenheit.
In der Physik und den Ingenieurwissenschaften handelt es sich bei der Messgröße stets um eine physikalische Größe.
Messungen erfolgen oder durch reine Zählung oder durch Vergleich
- mit einer Grundeinheit,
- einem definierenden Normal (beispielsweise wird bei der Messung der Masse im SI-System mit der Masse des Urkilogramms in Paris verglichen, bei der Zeitmessung mit der Periodendauer der elektromagnetischen Strahlung eines bestimmten Feinstruktur-Energieniveauübergangs im Cäsium-Atom)
- oder, im erweiterten Sinne, mit einer abgeleiteten Einheit (beispielsweise Meter/Sekunde).
Gesetze zur Regulierung von Maßeinheiten wurden ursprünglich eingeführt, um Betrug zu vermeiden. Heute beruht die Definition der Einheit meist auf wissenschaftlicher Basis und wird durch internationale Verträge geregelt.
Direkte vs. indirekte Messung
Unter direkten Messungen versteht man solche, deren Ergebnis unmittelbar am Messmittel ablesbar sind, beispielsweise Messungen mit Lineal, Winkelmesser oder Maßband. Bei indirekten Messmethoden liegt das Resultat erst nach einigen Zwischenstufen vor (siehe auch Messsystem), beispielsweise Temperatur-Bestimmung von Sternen aus deren Spektrum.
Klassische Messung vs. quantenmechanische Messung
- No elementary phenomenon is a real phenomenon until it is a measured phenomenon. (John Wheeler)
In der Quantenmechanik nimmt die Messung einen entscheidenden Platz ein. Anders als in der klassischen Mechanik kann eine Größe in der Quantenmechanik nicht gemessen werden, ohne das System zu beeinflussen. Dies drückt sich darin aus, dass es neben der Schrödingergleichung, die die Zeitentwicklung eines quantenmechanischen Zustands beschreibt, auch eigene Gesetze zum Verhalten des Systems bei einer Messung gibt.