Amphiaraos

König der griechischen Mythologie
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Amphiaraos war in der griechischen Mythologie ein Seher des Zeus und Feldherr aus Argos. Er war Sohn des Oikles (oder des Apollon) und der Hypermnestra) und Vater des Alkmäon. Bekannt wurde er als einer der Teilnehmer am Argonautenzug und einer der sieben Feldherren im Zug der Sieben gegen Theben.

Während Amphiaraos in der Saga um die Fahrt der Argo nur am Rande erwähnt wird ist seine Rolle im Feldzug der "Sieben gegen Theben" detaillierter beschrieben. Hier wird er als der Schwager des Adrastos, König von Argos, beschrieben. Zunächst hatte Amphiaraos mit dem König im Streit gelegen hatte. Dann aber einigten sich die beiden Kontrahenten, der Eriphyle, Schwester des Königs Adrastos und Ehefrau des Amphiaraos, die Entscheidung in zukünftigen Streitfällen zwischen ihrem Mann und ihrem Bruder zu überlassen. Seither diente Amphiaraos als Feldherr, Priester des Zeus und als Seher seinem König.

Um Polyneikes, seinen Schwiegersohn, der aus Theben vertrieben worden war, wieder in seine Ämter einzusetzen, beschloss Adrastos einen Kriegszug gegen Theben. Amphiaraos weigerte sich, dem Befehl zur Teilnahme nachzukommen und versteckte sich, weil er den unglücklichen Ausgang des Feldzugs und seinen eigenen Tod voraussah. Ohne die Teilnahme des "Auges des Heeres", wie Amphiaraos genannt wurde, verweigerten aber auch die übrigen Feldherren den Gehorsam. Erst als seine Frau Eriphyle von Polyneikes mit einem Halsband bestochen wurde (auf dem allerdings ein Fluch lag) gab sie dem König und den anderen Kriegsteilnehmern das Versteck ihres Mannes preis. Aufgrund der Vereinbarung zwischen dem König, seiner Frau und ihm musste sich Amphiaraos nunmehr dem Feldzug anschließen.

Während des Angriffs auf Theben befehligte Amphiaraos einen Teil des Heeres, der eines der Tore Thebens angriff. Als aber einer der anderen Feldherren, Kapaneus, beim Sturm der Mauer ausrief, selbst Zeus könne ihn nicht aufhalten, zog Zeus sein Wohlwollen von den Angreifern ab; Amphiaraos, der Seher des Zeus, erkannte dies und wendete seinen Streitwagen zur Flucht. Auch der König und sein Heer flohen. Amphiaraos aber wurde vom thebanischen Helden Periklymenos verfolgt und an einer Flussfurt eingeholt. Um seinem Seher ein unrühmliches Ende auf der Flucht zu ersparen riss Zeus mit Blitzen die Erde auf. Der Erdschlund verschlang Amphiaraos mit Lenker, Wagen und Pferden. Der Seher des Zeus wurde unter die Götter der Unterwelt aufgenommen.

An der Stelle seines Verschwindens, in der Nähe von Oropos, erhob sich später das Amphiareion, ein Heiligtum mit berühmtem Traumorakel. Auch an weiteren Orten, zum Beispiel in Theben, gab es Heiligtümer des Amphiaraos.

Literatur

  • Lexikon der griechischen und römischen Mythologie, Herbert Hunger, 6. Auflage, Rowohlt Taschenbuch Verlag GmbH, Reinbek bei Hamburg
  • ´´Sagen des klassischen Altertums´´, Gustav Schwab, Droemersche Verlagsanstalt Th. Knaur Nachf., München, ISBN 3-426-11123-3