Costa Rica ( = „Reiche Küste“, früher auch „Kostarika“) ist ein Staat in Mittelamerika. Er grenzt im Norden an Nicaragua und im Süden an Panama. Begrenzt wird Costa Rica im Osten durch die Karibik und im Westen durch den Pazifik.
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Wahlspruch: Pura vida (span., „Reines Leben“) | |||||
Amtssprache | Spanisch | ||||
Hauptstadt | San José | ||||
Staatsform | Präsidialrepublik | ||||
Präsident | Abel Pacheco | ||||
Regierungschef | |||||
Fläche | 51.100 km² | ||||
Einwohnerzahl | 4.016.173 (Stand Juli 2005) | ||||
Bevölkerungsdichte | 78 Einwohner pro km² | ||||
BIP/Einwohner | 4.208 US-$ (2004) | ||||
Währung | Colón, US-Dollar weit verbreitet | ||||
Zeitzone | UTC-6 | ||||
Nationalhymne | Noble patria, tu hermosa bandera | ||||
Kfz-Kennzeichen | CR | ||||
Internet-TLD | .cr | ||||
Vorwahl | +506 | ||||
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Karte Costa Ricas |
Die Bevölkerung ist überwiegend christlich (89% katholisch, 8% Protestanten).
Geographie
Topographisch lässt sich Costa Rica in drei Großräume gliedern: in die vulkanischen Bergketten der Cordilleras, die Schwemmlandebenen der Karibikküste und die hügelige Pazifikküste. In den Cordilleras gibt es eine Vielzahl noch aktiver und auch erloschener Vulkane, darunter der Turialba. Die drei am meisten besuchten sind der Volcán Poás (2.704 m), der Arenal (1.633 m) und der Irazú (3.432 m). In der zentralen Hochebene (Meseta Central) im Bereich der Zentralkordillere ist Costa Rica am dichtesten besiedelt; hier entstanden mit San José, Alajuela, Cartago und Heredia auch die größten Städte des Landes.
Das Klima Costa Ricas ist durch zwei Jahreszeiten gekennzeichnet: Regen- und Trockenzeit. Die Regenzeit erstreckt sich von Mai bis November, die Trockenzeit von Dezember bis April. Aufgrund der Lage zwischen 8 und 11° nördlicher Breite befindet sich Costa Rica in den Tropen, allerdings differieren die Niederschläge erheblich. In San José fallen im Jahr 1.867 mm, in Puerto Limón an der Karibikküste mit 3.518 mm fast doppelt so viel.
Geschichte
1821 erhielt Costa Rica die Unabhängigkeit von der ehemaligen Kolonialmacht Spanien. Die Geschichte Costa Ricas ist, für mittelamerikanische Verhältnisse, eine Geschichte des Erfolgs. Seit dem späten 19. Jahrhundert gab es dort nur zwei kurze Perioden der Gewalt, die die Demokratisierung des Landes beeinträchtigten.
Präsident José Figueres Ferrer (1948–49, 1953–58, 1970–74) ließ nach dem Beitritt zum TIAR-Pakt die Armee am 8. Mai 1949 per Verfassung abschaffen. Grenzschutzaufgaben hat die Polizei übernommen. 1983 verkündete Präsident Luis Alberto Monge angesichts der Verschärfung der Bürgerkriege in Zentralamerika (v.a. in Nicaragua) die dauernde, aktive und unbewaffnete Neutralität des Landes. Costa Rica wird auch die „Schweiz Mittelamerikas“ genannt, nicht nur wegen der bergigen Landschaft, sondern auch wegen des relativen Wohlstands.
Siehe auch: Liste der Präsidenten von Costa Rica
Administrative Gliederung
Costa Rica gliedert sich in 7 Provinzen (provincias):
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Wirtschaft
Obwohl Costa Rica immer noch stark landwirtschaftlich geprägt (zum größten Teil Subsistenzwirtschaft, die gemessen am BIP 19 % ausmacht) ist, konnten auch andere Wirtschaftssektoren ausgebaut werden. Eine große Bedeutung hat inzwischen der Tourismus, der 2001 mit 1,1 Millionen ausländischen Besuchern 1,3 Mrd. US-$ Einnahmen brachte. Daneben wurde auch der High-Tech-Sektor ausgebaut; einer der bedeutenden Devisenbringer des Landes ist eine Chipfabrik der Firma Intel. Die meisten Industriebetriebe konzentrieren sich auf der Zentralen Hochebene um die Hauptstadt San José. Der Bananenanbau in ausgedehnten Plantagen befindet sich traditionell an der Karibikküste um den Hafen Puerto Limón und neuerdings auch an der Pazifikküste um die Hafenstadt Golfito.
1960 betrug der Bananenexport in Costa Rica noch 41 % und sank dann innerhalb von 20 Jahren auf ca. 15 % und wieder weitere 20 Jahre später auf unter 4 %. Obwohl die Bananenexportrate sank, wurden mehr Bananen angebaut und exportiert. Der Grund am prozentualen Abfall liegt an der Industrialisierung des Landes, die neue Exportgüter bürgt. Dennoch ist Costa Rica der zweitgrößte Bananen-Exporteur der Welt. In der Produktion von Bananen liegt Costa Rica mit 2,7 Millionen Tonnen jedoch weltweit nur auf dem 7. Platz hinter Indien mit 15,1 Millionen Tonnen, Ecuador mit 7,56 Millionen Tonnen, Brasilien mit 5,5 Millionen Tonnen, China mit 5,2 Millionen Tonnen, Philippinen mit 4,5 Millionen Tonnen und Indonesien mit 3,6 Millionen Tonnen (die Angeben beziehen sich auf die Produktion im Jahr 2001).
Wirtschaftsstruktur nach Sektoren (2001):
Landwirtschaft | Industrie | Dienstleistungen | |
Anteil am BIP | 9 % | 29 % | 62 % |
Anteil an Erwerbstätigkeit | 20,4 % | 22,3 % | 56,7 % |
Costa Rica importierte im Jahr 2002 für 6,65 Mrd. US-$ Waren und exportierte gleichzeitig für 5,25 Mrd. US-$, hatte also eine negative Handelsbilanz. Wichtigste Importgüter waren Rohstoffe (55 %), Konsumgüter (19 %) und Investitionsgüter (17 %). 34 % aller Importe kamen aus den USA. Wichtigste Exportgüter waren Industrieprodukte (20 %), Bananen (9 %), sonstige Agrar- und Fischprodukte (11 %) und Kaffee (3 %). Hauptabnehmerländer waren die USA mit 33 %, Guatemala (7 %), Nicaragua (6 %) und Deutschland (6 %).
Mit einem durchschnittlichen BSP/Kopf von 4.208 US-$ (2004) hat Costa Rica einen relativ hohen Lebensstandard.
Umwelt
Rund 27 % der Fläche Costa Ricas stehen unter Naturschutz, ein Wert, den kein anderes Land der Erde vorweisen kann. In dem 1969 erlassenen Gesetz zur Erhaltung des Waldes wurde Santa Rosa im Nordwesten des Landes an der Pazifikküste als erster Nationalpark eingerichtet. Gleichzeitig wurde eine Nationalparkverwaltung geschaffen, die aber zunächst weder genügend finanzielle Mittel noch Personal besaß, um den Park wirksam gegen Bauern und Neusiedler zu schützen. Der Privatinitiative Einzelner (siehe Regenwald der Österreicher) ist es zu danken, dass inzwischen die Situation deutlich besser geworden ist. Mehr als 20 Nationalparks gibt es über das Land verstreut mit ganz unterschiedlichen charakteristischen Merkmalen.
Die zu Costa Rica gehörende unbewohnte Cocos-Insel (Isla del Coco) liegt 500 km vor der Küste im Pazifischen Ozean; sie darf heute nur mit besonderer Genehmigung betreten werden. Sie ist wie auch die Nationalparks La Armistad und Guanacaste von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt worden.
Weitere Nationalparks siehe: Nationalparks in Costa Rica.
Literatur
Andreas Maislinger (Hg.), Costa Rica. Politik, Gesellschaft und Kultur eines Staates mit ständiger aktiver und unbewaffneter Neutralität. Inn-Verlag, Innsbruck 1986, ISBN 3-85123-091-4
Weblinks
- cibera - Virtuelle Fachbibliothek Ibero-Amerika / Spanien / Portugal
- Costa Rica Forum
- Costa Rica mit Fotogalerie und Forum
- WillGoTo Costa Rica - Reiseführer und Reiseverzeichnis
- Österreichischer Sozialdienst in Costa Rica
- Landkarten und Stadtpläne von Costa Rica
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