Elephanta Island ist eine Insel im Bundesstaat Maharashtra in Indien. Die ruhige, bewaldete Insel liegt in der Bucht von Mumbai, dem ehemaligen Bombay und hat eine Fläche von 5 km². Die wenigen Einwohner leben in einer kleinen Fischersiedlung. Die Höhle auf Elephanta Island steht unter Schutz der UNESCO und gehört zum Weltkulturerbe der Menschheit.
Einführung
Die Insel stellt einen erholsamen Kontrast zur qualvollen Enge der Metropole Mumbai dar. Sie hieß ursprünglich "Gharapuri", die "Stadt der Ghara-Priester", wurde jedoch von den Portugiesen im 16. Jahrhundert nach dem steinernen Elefanten, den sie im Hafen fanden, umbenannt. Den Elefanten kann man im "Victoria and Albert Museum" in Mumbai besichtigen.
Der einmalige Höhlentempel ist die Hauptattraktion der Insel. Die mächtige "Trimurti" (dreigesichtige) "Shiva-Skulptur" des Tempels bildet ein außergewöhnliches Beispiel hinduistischer Bildhauerkunst. Verkaufsstände mit kühlen Getränken und Souveniers säumen den Weg bergan.
Oben werden dem Gast Essen und Getränke sowie eine Terrasse mit schöner Aussicht auf das Meer geboten. Übernachtungsmöglichkeiten gibt es auf Elephanta Island keine. Die Überfahrt vom "Gateway of India" in Mumbai zur Insel dauert mit der Fähre etwa eine Stunde, der Rundgang mit dem Fremdenführer ungefähr eine halbe Stunde.
Die Höhle
Elephantas beeindruckende, ausgegrabene Höhle aus dem 8. Jahrhundert ist über mehr als hundert Stufen hügelan zu erreichen. Die aus dem harten Felsen gehauenen wuchtigen Säulen im Inneren erwecken den Anschein, einer bestimmten Anordnung zu folgen. Auf einer Tafel rechts hinter dem Eingang ist "Nataraj" abgebildet, das heißt Shiva als kosmischer Tänzer. Shivas Gesichtsausdruck auf der noch sehr gut erhaltenen Tafel ist entrückt, und mit einer seiner beiden linken Hände lüftet er den Schleier der Unwissenheit. Eine beschädigte Darstellung von Lakulisha, Shiva mit einem Knüppel (Lakula), befindet sich gegenüber.
Zwei Dvarpala-Wächter, die den Rachen weit aufsperren, bewachen jeden der vier Eingänge zum einfachen, viereckigen Haupt-Schrein. Im Innern ist der große Lingam von Münzen und Räucherstäbchen umgeben, die Gläubige hinterlassen haben. Mit Blick auf die Nordwand kann man Shiva auf einer Tafel sehen, wie er den Dämonen "Andhaka" durchbohrt, der wie blind umherlief, ein Symbol seiner geistigen Fehlsichtigkeit. Er wurde von Shiva getötet, als er versuchte, einen heiligen Baum aus dem Himmel zu stehlen.
Die Hochzeit von "Shiva" und "Parvati" ist an der Rückwand auf der Platte hinter dem Schrein dargestellt. Eine Darstellung von Ganghadaran befindet sich östlich davon - Shiva empfängt Ganga, seine Geliebte, um in ihrem Haar zu leben; seine Frau Parvati schaut zu. Nicht weit entfernt befindet sich eine sechs Meter hohe Büste von "Trimurti", dem dreigesichtigen Shiva, Verkörperung der ihm innewohnenden Mächte des Schöpfers, Bewahrers und Zerstörers.
Weiter westlich ist eine Skulptur von Shiva als "Ardhanarishvara", halb männlich, halb weiblich, zu besichtigen. Beim östlich gelegenen zweiten Eingang sind auf einer Tafel Shiva und Parvati auf dem Berg "Kailasha" mit Ravana zu sehen, der gerade damit beschäftigt ist den Berg zu heben. Ravanas gebeugter Rücken zeigt eine enorme Anstrengung.