Gols

Marktgemeinde im Bezirk Neusiedl am See, Burgenland
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Gols (ungarisch: Gálos) ist eine Burgenland gelegene Markt- und Weinbaugemeinde mit 3972 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024). Der Ortsname leitet sich entweder vom Oberhaupt der Bissener, Gal, oder vom Heiligen Gallus ab, der mit dem Weinbau in Zusammenhang gebracht wird.

Marktgemeinde
Gols
Wappen Österreichkarte
Wappen von Gols
Gols (Österreich)
Gols (Österreich)
Basisdaten
Staat: Osterreich Österreich
Land: Burgenland Burgenland
Politischer Bezirk: Neusiedl am See
Kfz-Kennzeichen: ND
Fläche: 42,23 km²
Koordinaten: 47° 54′ N, 16° 55′ OKoordinaten: 47° 53′ 52″ N, 16° 54′ 32″ O
Höhe: 130 m ü. A.
Einwohner: 3.972 (1. Jän. 2024)
Bevölkerungsdichte: 94 Einw. pro km²
Postleitzahl: 7122
Vorwahlen: +43 2173
Gemeindekennziffer: 1 07 07
Adresse der Gemeinde-
verwaltung:
Untere Hauptstraße 10
7122 Gols
Website: www.gols.at
Politik
Bürgermeister: Hans Schrammel (SPÖ)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2007)
(25 Mitglieder)

15 SPÖ, 9 ÖVP, 1 FPÖ

Lage von Gols im Bezirk Neusiedl am SeeVorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan vorhanden
Lage der Gemeinde Gols im Bezirk Neusiedl am See (anklickbare Karte)AndauApetlonBruckneudorfDeutsch JahrndorfEdelstalFrauenkirchenGattendorfGolsHalbturnIllmitzJoisKittseeMönchhofNeudorf bei ParndorfNeusiedl am SeeNeusiedl am SeeNickelsdorfPamaPamhagenParndorfPodersdorf am SeePotzneusiedlSankt Andrä am ZickseeTadtenWallern im BurgenlandWeiden am SeeWinden am SeeZurndorfBezirk Neusiedl am See
Lage der Gemeinde Gols im Bezirk Neusiedl am See (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
Ortsplan von Gols

Geografie

Gols liegt im Norden des Burgenlandes, im Bezirk Neusiedl am See, östlich des Neusiedler Sees. Es befindet sich an der Grenze der beiden Landschaften Parndorfer Platte und Heideboden.

Weiden am See Zurndorf
Neusiedl am See (mit den Zitzmannsdorfer Wiesen)  
Podersdorf am See Mönchhof und Frauenkirchen

Geschichte

Das Gebiet nordöstlich des Neusiedlersees ist seit der Steinzeit besiedelt. Funde aus dieser Epoche sowie aus Bronzezeit und Hallstattzeit belegen dies. Auch während der römischen Besetzung (3. bis 5. Jahrhundert) wird hier eine dichte Besiedelung angenommen.

Um das 10. Jahrhundert siedelte hier das Geschlecht der Bissener, das von den Magyaren mit der Sicherung der Westgrenze beauftragt war. 1217 wird der Ort Gols erstmals urkundlich erwähnt. 1582 wurde von Rudolf II. das Marktrecht und das Wappen verliehen. Anfang des 17. Jahrhunderts nahmen Mitglieder der Familie Batthyány süddeutsche protestantische Siedler auf.

Der Ort gehörte wie das gesamte Burgenland bis 1920/21 zu Ungarn (Deutsch-Westungarn). Seit 1898 musste aufgrund der Magyarisierungspolitik der Regierung in Budapest der ungarische Ortsname Gálos verwendet werden. Nach Ende des Ersten Weltkriegs wurde nach zähen Verhandlungen Deutsch-Westungarn in den Verträgen von St. Germain und Trianon 1919 Österreich zugesprochen. Der Ort gehört seit 1921 zum neu gegründeten Bundesland Burgenland (siehe auch Geschichte des Burgenlandes).

Religion

Bildung

  • Volksschule
  • Hauptschule


Wappen

Auf einem roten Wappenschild ein silberner Turm mit vier Zinnen, der auf drei grünen Hügeln steht, umrankt von Reben mit fünf Weinblättern und zwei reifen gelben Trauben.

Politik

Bürgermeister ist Hans Schrammel von der SPÖ.

Die Mandatsverteilung (25 Sitze) in der Gemeindevertretung ist SPÖ 15, ÖVP 9, FPÖ 1 Mandat.

Städtepartnerschaften

Kultur und Sehenswürdigkeiten

siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Gols

Musik

Schon im 18. Jahrhundert erwähnen schriftliche Quellen Bläser aus Gols. Um 1900 erfolgte, vermutlich durch Gregor Wurm, eine Wiederbelebung bläserischen Musizierens. Diese Kapelle blieb bis zum Ersten Weltkrieg bestehen. Nach 1922 gab es mehrere kleinere Musikkapellen, die immer wieder als Golser Musikkapelle oder Ortsmusikkapelle Erwähnung finden.

Nach dem politischen Umsturz 1938 entstand eine Großkapelle der Ortskapelle Gols, die Leitung übernahm damals Lorenz Schrammel. Nach dem Krieg war Johann Toth Kapellmeister einer kleineren Musikgruppe. 1970 wurde der Musikverein gegründet.[1]

Regelmäßige Veranstaltungen

Das zehntägige Golser Volksfest findet jedes Jahr im August statt. Das Volksfest hat vier Standbeine: das eigentliche Golser Volksfest (Musikunterhaltung und Vergnügungspark), die Pannonia (eine Wirtschaftsmesse mit über 230 Ausstellern), die Bezirksweinkost und der Golser Kultursommer.

Wirtschaft und Infrastruktur

 
Weinkeller in Gols
 
Freibad Gols

Gols ist einer der bedeutendsten Weinorte in Österreich.

Im Ort befinden sich zahlreiche Buschenschänken, Heurige und Weinverkaufsstellen. Zu den Sehenswürdigkeiten von Gols gehören die alten Weinkeller. Rund die Hälfte der Gemeindefläche ist mit Weingärten bedeckt, die etwa 20 % der Bewohner eine Beschäftigung bieten.

Weiters werden in Gols Sekt, Schnäpse, Fruchtweine und ein eigenes Golser Bier hergestellt. Die international bedeutendsten Weinerzeuger der Gemeinde sind die Weingüter Paul Achs, Gernot und Heike Heinrich , Juris Stiegelmar und Anita und Hans Nittnaus.

Persönlichkeiten

Träger des Goldenen Ehrenzeichens der Marktgemeinde:

  • Manfred Beck (Rally-Cross-Europameister, 1996)
  • Georg Tischler (Paralympics-Sieger im Kugelstoßen F54, 2004; Weltmeister im Kugelstoßen 2009)
  • Hans Krutzler (Staatsmeister im Voltigieren, 1996)
  • Adi Lunzer (Konditormeister, zahlreiche Goldmedaillen)

Weitere Personen mit Bezug zur Marktgemeinde:

Literatur

  • Aus der Geschichte des Protestantismus und der Evangelischen Pfarrgemeinde A.B. in Gols. Hrsg. v. Evangelische Pfarrgemeinde A.B. Gols. Wograndl, Mattersburg 1976
  • Peter Gräftner: Lautlehre der Ortsmundarten von Apetlon, Gols und Weiden im burgenländischen Seewinkel: vom Leben und Sterben der alten Formen. Dissertation, Universität Wien 1966
  • Hugo Huber (Red.): Gols: Geschichte einer Marktgemeinde. Marktgemeinde Gols, Gols 2006
 
Gols (Mitte links) und Umgebung um 1873 (Aufnahmeblatt der Landesaufnahme)

Einzelnachweise

  1. Blasmusik im Burgenland (Burgenländisches Landesarchiv 1993)