Kosovo Polje (serbisch; albanisch: Fushë Kosovë) ist eine Kleinstadt im Kosovo etwa 5 km südwestlich der Stadtgrenze von Priština. Sie hat etwa 19.000 Einwohner. Ihr Name bedeutet in der deutschen Übersetzung Amselfeld und wird auch als Synonym für die gesamte Region verwendet.
Geografie
Der Ort Kosovo Polje liegt auf einer Höhe von 543 m über dem Meeresspiegel am Osthang eines durch den Fluss Sitnica gebildeten weitläufigen Tales. Am westlichen Stadtrand verläuft die Bahnlinie von Skopje nach Kosovska Mitrovica. Hier zweigt die Stichstrecke nach Priština ab, an der der Bahnhof von Kosovo Polje liegt.
Geschichte
In der Nähe von Kosovo Polje fand am 28. Juni 1389 die historische Schlacht auf dem Amselfeld statt, die von den Serben bis heute als Geburtsstunde ihrer Nation betrachtet wird, obwohl diese von den Osmanen gewonnen wurde.
Danach war das Gebiet mehrere Jahrhunderte in der Herrschaft des Osmanischen Reiches. Während dieser Zeit etablierte sich auch der Islam neben dem Serbisch-Orthodoxen Christentum in der Region. Es entwickelte sich eine gemischte Bevölkerung aus Serben und Albanern.
Bis zum Beginn des Kosovokrieges 1999 war der Ort mehrheitlich von Serben bewohnt, wobei sich der albanische Bevölkerungsanteil besonders in den letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts deutlich erhöht hatte. Dies führte bereits seit etwa 1981 zu Unruhen zwischen beiden Bevölkerungsgruppen. Einerseits fühlten sich die Serben in ihrer Vormachtstellung bedroht, andererseits wollten die Albaner ein größeres Mitspracherecht bei den politischen Entscheidungen haben. In dieser Atmosphäre hielt Slobodan Milošević 1987 im Kulturhaus der Stadt eine Rede. Einer aufgebrachten serbischen Menschenmenge verweigert die mehrheitlich albanische Provinzpolizei dazu den Zutritt zum Gebäude. Als Milošević vor das Gebäude tritt und die Menschen rufen "Sie schlagen uns!", antwortet er: "Niemand soll es jemals wieder wagen, Euch zu schlagen!". Da dies von Fernsehkameras vor Ort dokumentiert und verbreitet wurde, wurde damit die nationalistische Stimmung in der damals autonomen Provinz weiter angeheizt.
Auch nach dem Kosovokrieg gab es weiterhin eine große serbische Bevölkerungsgruppe in der Stadt. Daneben gab es euch eine größere Roma-Siedlung. Im März 2004 wurde im Rahmen von Progromen albanischer Nationalisten über 100 Serben- und Roma-Häuser niedergebrannt. Auch das Postamt, die serbische Schule und das serbische Krankenhaus gingen in Flammen auf. Danach floh der Großteil der serbischen Bevölkerung aus der Stadt, so dass heute nur noch eine kleine Minderheit dort lebt.