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Tsavo-East-Nationalpark

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Tsavo East National Park

IUCN-Kategorie II – National Park

f1
Lage Coast Province, Kenia Kenia
Fläche 11.747 km²[1]
WDPA-ID 752
Geographische Lage 2° 11′ S, 38° 25′ OKoordinaten: 2° 11′ 0″ S, 38° 25′ 0″ O
Markierung
Lage des Tsavo-East-Nationalparks in Kenia
Einrichtungsdatum 1948
Verwaltung Kenya Wildlife Service

Der Tsavo-East-Nationalpark ist ein Nationalpark in Kenia, Ostafrika.

Roter Elefant im Tsavo-East-Nationalpark
Gepard auf einer Straße im Tsavo-East-Nationalpark
Straße im Tsavo-East-Nationalpark
Buchuma Tor des Tsavo-East-Nationalpark, mit einigen Angaben.
Mähnenloser Tsavo-Löwe

Am 1. April 1948 wurde der Tsavo National Park mit einer Gesamtfläche von 21.812 km² eingerichtet. Im Mai 1948 erfolgte aus administrativen Gründen die Teilung in Tsavo-East- und Tsavo-West-Nationalpark.[2] Mit einer Fläche von 11.747 Quadratkilometern ist der östliche Teil etwa 2.000 km² größer als der westliche und gleichzeitig der größte Nationalpark in Kenia. Die Straßen- und Bahnverbindung zwischen Mombasa und Nairobi bildet die Grenze zwischen den beiden Parks.

Im südlichen Teil gibt es vor allem Gras- und Buschsavannen, im nördlichen Teil gehen diese in Halbwüsten über. Die Landschaft des Tsavo-East-NP ist wesentlich trockener als die im Tsavo-West. Weite Teile des Tsavo-East-NP werden durch eine offene, halbwüstenartige Savannenlandschaft geprägt, in die einzelne Felsgruppen und Inselberge eingestreut sind. Die Bereiche nördlich des dauerhaft wasserführenden Galana River, etwa zwei Drittel des Parks, sind für Besucher nicht zugänglich. Saisonale Flüsse im Südteil sind Voi River und Mbololo River. Entlang der Flüsse finden sich schmale Galeriewälder. Ein flacher und ausgedehnter Lava-Rücken, das Yatta Plateau, verläuft entlang der Westgrenze im Osten des Athi River; es ist das längste Lava-Feld der Welt.


Tierwelt

Der Park zeichnet sich durch seine besondere Artenvielfalt an großen Tieren aus. Bekannt ist Tsavo vor allem für die große Elefantenpopulation (die größte in Kenia) und seine Löwen. Die "roten Elefanten vom Tsavo" verdanken ihrer Farbe der roten Erde im Nationalpark. Mit dieser pudern sie sich bei Staubbädern oder Schlammbädern ein. Männliche Löwen im Tsavo tragen meist keine oder nur eine sehr schüttere Mähne, dies wird als Anpassung an das heiße Klima gedeutet. Im Jahr 1898 hielten zwei messenfressende Löwen den Bau der Ostafrikanischen Eisenbahn über Monate auf. Ihnen wurden 135 menschliche Opfer zugeschrieben. Anhand von Knochenproben wird heute von etwa 35 Opfern ausgegangen. [3]

Weitere tpische Arten sind solche, die besonders gut in relativ trockenen Savannen-Regionen überleben können, wie Giraffengazellen, Ostafrikanische Oryx-Antilopen und Grantgazellen. Weitere große Huftiere sind Spitzmaulnashörner, Steppenzebras, Kaffernbüffel, Kuhantilopen, Kleine Kudus, Elenantilopen, Wasserböcke, Impalas, Giraffen, Kirk-Dik Diks. Geparden und Leoparden kommen ebenfalls im Gebiet vor. Grüne Meerkatze, Weißkehlmeerkatze und Gelber Pavian repräsentieren die Affenarten. An den Wasserstellen, wie dem "Galana River" leben Krokodile und Flusspferde. Unter den 600 Vogelarten, fällt der Strauß als größte Art auf, der in Tsavo East durch den Somali-Strauß vertreten ist. Im angrenzenden Tsavo West gibt es dagegen Massai-Strauße.[4].

Insbesondere den 1980er Jahren wurden Nashörner und Elefanten in starkem Maße (circa 85 % des Elefanten-Bestandes) gewildert. 1988 wurde die Zahl überlebender Elefanten auf etwa 5.600 geschätzt. Seit dem Verbot des Elfenbeinhandels im Jahr 1989 erholte sich dieser kontinuierlich. Aktuell nimmt die Zahl der gewilderten Elefanten wieder zu, was auf die teilweise Lockerung von Handelsverboten zurückgeführt wird.

Seit dem Jahr 2002 ist ein sprunghafter Anstieg der Wilderei mit Fallen zu verzeichnen. Aus diesem Grund patrouilliert der Kenya Wildlife Service (KWS) verstärkt an den Parkgrenzen, unterstützt wird die staatliche Organisation hierbei durch ein so genanntes „desnaring“ Team welches vom David Sheldrick Wildlife Trust aufgestellt wurde. David Sheldrick war der erste Chefwildhüter im Tsavo East National Park und maßgeblich am Aufbau des Parks beteiligt.

Neben dem Aufspüren von Schlingen und Festnehmen von Wilderern bemühen sich sowohl der KWS als auch das „desnaring“ Team um Aufklärung der lokalen Bevölkerung.

Anders als viele andere Wildschutzgebiete gilt speziell der Tsavo East als eine für Menschen lebensfeindliche Umgebung und bietet somit eigentlich beste Voraussetzungen für ein großes Rückzugsgebiet für Tiere. Dies ist auch einer der Hauptgründe, warum der Tsavo zu einem der größten Nationalparks Ostafrikas wurde.

Einzelnachweise

  1. Tsavo-East-Nationalpark in der World Database on Protected Areas (englisch)
  2. Kenya Wildlife Service – Informationen zum Tsavo East National Park (englisch)
  3. Kenia im Jahr 1898 - Löwenduo tötete weniger Menschen als gedacht. Spiegel-Online 03.11.2009.
  4. Lonely Planet (HRSG.): Watching Wildlife East Africa (Lonely Planet Watching Wildlife East Africa). Verlag: Lonely Planet Publications; Auflage: 2 (1. September 2009), (erste Auflage 2002), ISBN 1-74104-208-9.
Commons: Tsavo East National Park – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien