Mit dem Ausdruck Ex-Gay-Bewegung (engl. ex-gay movement oder exodus movement) wird eine Anzahl von Gruppierungen (vor allem in den Vereinigten Staaten) zusammengefasst, die propagieren, dass Homosexuelle heterosexuell werden können ("leave homosexuality behind") mittels Beratungsgesprächen, Gebet und sog. "reparativen Therapien" in denen an einer Identitätsfindung als Mann oder Frau gearbeitet werden könne. Die Bewegung wird vornehmlich von christlichen Fundamentalisten getragen und besteht auch in Deutschland (z.B. die Gruppe Wüstenstrom [1]).
Die Positionen der Ex-Gay-Bewegung sind sehr umstritten, da sie Homosexualität nicht als eigenständige unveränderliche Form der Sexualität anerkennen. Die Ablehung der Homosexualität wird einerseits mit psychologisch-psychiatrischen Argumentationen als berechtigt zu belegen versucht, andererseits wird mit der Berufung auf Textpassagen der Bibel argumentiert, in denen gleichgeschlechtliche sexuelle Handlungen (im Alten Testament) bzw. gleichgeschlechtlichtes Begehren (bei Paulus) als Abweichung von der gottgewollten Lebensführung verstanden wird.
Eine satirische Rezeption der Bewegung ist der Film "But I'm A Cheerleader" von Jamie Babbit (USA 1999).
Literatur:
Cohen, Richard: Coming Out Straight (dt. Ein anderes Coming Out). Vorlage:Stub