Alzey

Stadt im Landkreis Alzey-Worms, Rheinland-Pfalz, Deutschland
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Wappen Karte
Wappen fehlt Deutschlandkarte, Position von Alzey hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Kreis: Alzey-Worms
Fläche: 35,21 km²
Einwohner: 18.168 (Juni 2004)
Bevölkerungsdichte: 515 Einwohner je km²
Höhe: 194 m ü. NN
Postleitzahlen: 55219-55232 (alt: 6508)
Vorwahl: 06731
Geografische Lage: 49° 44' n. Br.
08° 06' ö. L.
Kfz-Kennzeichen: AZ
Gemeindeschlüssel: 07 3 31 003
Stadtgliederung: 4 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Rathaus
55232 Alzey
Offizielle Website: www.alzey.de
E-Mail-Adresse: information@alzey.de
Politik
Bürgermeister: Knut Benkert (SPD)
Stadtrat:
(Wahl vom 13. Juni 2004)
SPD 36,1% (-6,2) - 12 Sitze (-2)
CDU 33,0% (-1,1) - 11 Sitze (=)
WGR 19,4% (+3,6) - 6 Sitze (+1)
GRÜNE 7,7% (+1,8) - 2 Sitze (=)
FDP 3,7% (+1,7) - 1 Sitz (+1)

Alzey ist eine Kreisstadt im Osten von Rheinland-Pfalz, am westlichen Rand des Rheingrabens in Rheinhessen gelegen. Durch die Stadt fließt, teilweise unterirdisch, der kleine Fluss Selz.
Alzey zählt zu den Nibelungenstädten, da die Stadt im Nibelungenlied durch die Person Volker von Alzey erwähnt wird. Daher wird Alzey auch Volkerstadt genannt.

Geschichte

Auf einem römischen Nymphenstein wird Alzey als Vicani Altiaienses (=Dorfbewohner von Alzey) 223 erstmals erwähnt. Schon in der Jungsteinzeit sind erste Siedlungen entstanden. Bereits 400 v. Chr. bestand eine keltische Siedlung, auf der um 390 ein römisches Kastell errichtet wurde. Dieses wurde nach 400 von den Burgundern besetzt und fiel nach 450 durch Landnahme an die Alemannen und Franken. 897 wird Alzey erstmals als Reichslehen erwähnt.

1156 gehört Alzey zur Kurpfalz und Konrad von Staufen erhält in der 1118 vollendeten Reichsburg die Pfalzgrafenwürde. 1277 erhält Alzey die Stadtwürde durch Rudolf von Habsburg. 1689 werden Stadt und Burg im pfälzischen Erbfolgekrieg von den französischen Truppen niedergebrannt, einer Politik der verbrannten Erde folgend als zuvor eroberte Gebiete von den Armeen Ludwigs XIV. wieder geräumt werden müssen. 1798 werden die bis dahin kurpfälzischen Gebiete links des Rheins von französischen Truppen erobert, Alzey gehört bis 1814 zum Departement Donnersberg. 1816 wird Alzey dem Großherzogtum Hessen eingegliedert. 1909 wird die Rebschule (heute: Landesanstalt für Rebenzüchtung) gegründet, erster Leiter ist Georg Scheu, nach dem die Rebsorte Scheurebe benannt ist.

1938 wird in der Reichspogromnacht die Synagoge von Alzey zerstört und die Inneneinrichtung vor dem Gebäude verbrannt. Die Ruine wurde in den 50er Jahren abgerissen. Eine gerettete Tora befindet sich heute im Museum. Am 8. Januar 1945, während des 2. Weltkriegs, entgeht die Stadt nur knapp der Zerstörung. US-Flugzeuge sollten eine Eisenbahnbrücke in Alzey angreifen, warfen bei schlechtem Wetter wegen eines Berechnungsfehlers ihre Bomben aber auf den damals unbebauten Wartberg.

Seit 1947 ist Alzey nicht mehr hessisch, sondern Kreisstadt im Landkreis Alzey im neugebildeten Bundesland Rheinland-Pfalz.

Seit Zusammenlegung der Kreise Alzey und Worms im Jahre 1969 ist Alzey Kreisstadt des neuen Landkreis Alzey-Worms und Sitz der Verbandsgemeinde Alzey-Land, der es selbst als verbandsfreie Stadt jedoch nicht angehört. Im Jahre 1972 werden die Orte Weinheim, Heimersheim und Dautenheim der Stadt angegliedert (das Dorf Schafhausen ist bereits seit dem Mittelalter ein Stadtteil von Alzey).


Wirtschaft

Verkehr

Datei:Zeichen 330.png Alzey befindet sich in der Nähe des Autobahnkreuzes Alzey, bei dem sich die A 61 (Venlo, Koblenz, Bingen, Alzey, Ludwigshafen, Hockenheim) und die A 63 (Mainz, Alzey, Kaiserslautern) kreuzen.

Datei:Db-schild.jpg Es gibt RegionalExpress / RegionalBahn - Direktverbindungen nach Mainz, Bingen und Worms. Die Donnersbergbahn verbindet seit 1999 wieder Alzey mit Kirchheimbolanden.

Die Stadt gehört dem Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN) an. Für Verbindungen aus dem und in das Gebiet des Rhein-Nahe-Nahverkehrsverbunds (RNN) kann auch dieser Tarif bis Alzey angewendet werden.

Öffentliche Einrichtungen

Rheinhessen-Fachklinik Alzey

Die Rheinhessen-Fachklinik Alzey (früher allgemein als Landesnervenklinik, kurz LNK bekannt) ist ein Behandlungszentrum für Psychiatrie, Psychotherapie und Neurologie in Trägerschaft des Landeskrankenhauses. Mit rund 900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist sie eine der größten Arbeitgeberinnen der Stadt. Sie beschäftigt ärztliches Personal, 5 Psychologen und Psychologinnen, einige Sozialarbeiter/-innen und recht viele Pfleger und Krankenschwestern. Zu den behandelten Patienten und Patientinnen gehören Suchtkranke, Alte, Kinder und Jugend sowie andere psychisch Kranke.

Landesanstalt für Rebenzüchtung Alzey

Bildungseinrichtungen

Gymnasium am Römerkastell
Elisabeth Langässer Gymnasium
Staatliches Aufbaugymnasium
Gustav-Heinemann-Schulzentrum mit

Kreismusikschule
Berufsbildende Schule Alzey


Städtepartnerschaften

Stadtgliederung

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Die Altstadt

Alzey hat eine malerische, gut erhaltene Altstadt mit vielen Fachwerkhäusern, Restaurants, Cafés und Geschäften, umgeben von Resten der mittelalterlichen Stadtmauer. Mittelpunkt der Stadt ist die vom Rossmarkt ausgehende Fußgängerzone.

Der Wartbergturm

Erstmals 1420 urkundlich erwähnt diente er als Beobachtungsposten zu militärischen Zwecken. Er liegt circa 2 km außerhalb der Stadtmitte auf einem Hügel (Wartberg)
Im Zweiten Weltkrieg, genauer am 8. Januar 1945, war er - der Legende nach - Retter der Stadt. Die Piloten amerikanischer Bomber dachten fälschlicherweise, dass die aus dem Nebel ragende Spitze der Kirchturm sei und warfen ihre Last ab.
Sicher ist nur, dass der Turm zerstört wurde. Die Stadt jedoch blieb größtenteils vom Krieg verschont.
Im Jahre 1945 bauten die Alzeyer ihren Turm in Dankbarkeit wieder auf, jedoch mehr schlecht als recht, denn in den 60er Jahren fiel er einem Sturm zum Opfer.
In den 80ern wurde er komplett wiedererrichtet und am 26. August 1989 vom damaligen Bürgermeister Walter Zuber eingeweiht.

Das Schloss

Die Anlage ist aus einer 1118 fertiggestellten, staufischen Reichsburg hervorgegangen und wurde im 16. Jahrhundert zum Schloss ausgebaut. Das Schloss wurde 1689 im Pfälzer Erbfolgekrieg zerstört und erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts wieder aufgebaut. Das Schloss war vor der Zerstörung Sitz der Oberamtsverwaltung und beherbergt heute das Amtsgericht.

Im Jahre 1499 (Vollendung des Kirchturms) fertiggestellte spätmittelalterliche Kirche auf dem Obermarkt.

Die kleine Kirche

Die 1728 bis 1731 erbaute ehemalige lutherische Kirche beherbergt eine Orgel der Orgelbauerfamilie Stumm aus dem Jahre 1737. Die Kirche wurde 1998 komplett renoviert und am 25. April 1998 wieder eingeweiht. 2005 beginnt eine weitere Renovierungsphase, die die Kirche in ihren Urzustand von 1731 zurückversetzen und die baulichen Veränderungen des ausgehenden 19. Jahrhunderts wieder rückgängig machen soll.

Regelmäßige Veranstaltungen

Weinbergshäuschen Wanderung

Eine Wanderung durch die rheinhessische Hügellandschaft rund um Alzey. Sie findet jeweils am ersten Wochenende im September statt. Um die Strecke nicht all zu lang erscheinen zu lassen, sind die Weinbergshäuschen - die sonst als Geräteschuppen dienen - bewirtschaftet. Und es gibt Essen und allerlei guten Wein zu trinken.

Winzerfest

Das Winzerfest findet alljährlich am dritten Wochenende im September statt und dauert dann von freitags bis dienstags an. Es ist die größte Veranstaltung dieser Art in Alzey und Rheinhessen. Auf der Wein- und Sektterasse werden jeweils erlesenen Weine der Region präsentiert, außerdem gibt es für das jüngere Publikum einen Jahrmarkt mit Fahrgeschäften und Gewinnbuden aller Art.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt



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