Martin Kaymer

deutscher Golfspieler
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 22. Mai 2011 um 19:51 Uhr durch Sinuhe20 (Diskussion | Beiträge) (2011: Aktualisierung). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Martin Kaymer (* 28. Dezember 1984 in Düsseldorf) ist ein deutscher Berufsgolfer, dem im Jahr 2008 mit zwei Turniersiegen auf der European Tour der internationale Durchbruch gelang. Im Jahr 2010 gewann er mit der PGA Championship als zweiter Deutscher überhaupt ein Major-Turnier. Bei den Accenture Matchplay Championship im Februar 2011 gelang ihm der Aufstieg an die Spitze der Weltrangliste. Damit ist er mit 26 Jahren der bisher zweitjüngste Weltranglistenerste.

Martin Kaymer
Personalia
Nation: Deutschland Deutschland
Karrieredaten
Profi seit: 2005
Derzeitige Tour: European Tour (seit 2007)
Turniersiege: 17
Majorsiege: 1 (2010)
Auszeichnungen: Sir Henry Cotton Rookie of the Year Award (2007)
Harry Vardon Trophy (2010)
Race to Dubai European Tour Golfer of the Year (2010)
Breakthrough Performance of the Year, Laureus World Sports Awards (2011)

Leben und Karriere

Ernsthaft begonnen hat er mit dem Golfspiel im Alter von 10 Jahren beim GC Mettmann, später startete er für den Bundesligisten GC Bergisch Land in Wuppertal, wo er seine größten Erfolge als Amateur feierte. Mit 15 Jahren erreichte er bereits Handicap 0.

Als Vorbild nennt Kaymer den Südafrikaner Ernie Els.[1] Trainiert wird er von Günther Kessler, der auch Trainer von Bettina Hauert und Marcel Siem ist.

2005/2006

Ende des Jahres 2005 wechselte er mit einem Handicap von +4,8 ins Profilager. Die Saison 2006 begann er auf der EPD Tour, einer Turnierserie für Nachwuchs-Profis. Mit einer 59er-Runde, notiert am 21. Juni 2006 bei den Habsberg Classic, erzielte er das niedrigste Ergebnis, das je einem deutschen Spieler bei einem offiziellen Turnier gelang. Insgesamt holte er fünf Siege und gewann das Jahres-Ranking (Order of Merit) bereits vorzeitig. Im Juli 2006 konnte er sich für die Vodafone Challenge qualifizieren, ein Turnier der Challenge Tour, das er auf Anhieb gewann. Damit erhielt er das Startrecht für die restlichen Turniere der Challenge Tour 2006. Dort erreichte er mit einem zweiten Sieg und weiteren guten Platzierungen den vierten Platz im Jahres-Ranking und dadurch die Spielberechtigung für die Saison 2007 der PGA European Tour. Daraufhin wurde er von der deutschen Sektion der PGA zum „Player of the Year 2006“ gewählt.

2007

Auf der European Tour 2007 erreichte er sein bestes Ergebnis beim Scandinavian Masters, wo er bis kurz vor Schluss führte und geteilter Zweiter wurde. Mit vier weiteren Top-Ten-Platzierungen sicherte sich Martin Kaymer nicht nur die Spielberechtigung für 2008, sondern auch einen Startplatz im Elitefeld zum Saisonabschluss in Valderrama beim Volvo Masters. Dort belegte er den sechsten Platz und beschloss die Saison 2007 mit einem 41. Rang in der European Tour Order of Merit und einem Preisgeld von 754.691 Euro. Daraufhin wurde ihm von der European Tour die Auszeichnung Sir Henry Cotton Rookie of the Year Award als bestem Neuling der Saison verliehen.

2008

 
KLM Open 2008

Bei seinem ersten Turnier 2008, der Abu Dhabi Golf Championship, errang Martin Kaymer seinen ersten Sieg auf der European Tour und spielte sich in der Golfweltrangliste erstmals unter die Top 50. Er wurde damit zum jüngsten deutschen Gewinner eines European-Tour-Turniers vor Bernhard Langer, der bei seinem ersten Sieg 14 Tage älter war. Nach seinem zweiten Platz bei der Dubai Desert Classic zwei Wochen später erreichte Kaymer Platz 21 der Weltrangliste und erhielt die Auszeichnung European Tour Golfer of the Month for January 2008. Im Juni 2008 gewann er als erster Deutscher und bis dato jüngster Profi die BMW International Open, ein Turnier, bei dem Bernhard Langer fünf Mal den zweiten Platz belegt hatte. Mit einem geteilten zweiten Platz beim Volvo Masters schloss er die Saison auf Rang acht der Order of Merit ab (Preisgeld: 1.794.500 Euro).

2009

Im Jahr 2009 gelangen ihm im Juli zwei Siege in Folge: zunächst bei der Open de France und eine Woche später bei den Scottish Open in Loch Lomond holte er die Titel drei und vier auf der European Tour. Am 13. Juli 2009 erreichte Kaymer Platz 11 der Weltrangliste. Wegen einer Fußverletzung, die er sich auf der Go-Cart-Bahn im Sommerurlaub (Ende August 2009) zuzog, musste Kaymer für fast zwei Monate pausieren, ehe er bei den Castello Masters (22. bis 25. Oktober 2009) wieder ins Tourgeschehen eingriff. Dort erreichte er einen geteilten zweiten Rang. Den Gewinn des Race to Dubai verpasste Kaymer durch diese Verletzung und wurde, nachdem er aussichtsreich in Führung gelegen hatte, Dritter.

2010

Zum Auftakt der Saison 2010 konnte er erneut die Abu Dhabi Golf Championship gewinnen, was ihn in der Weltrangliste auf Platz 6 und damit erstmals in die Top Ten brachte. Den mit Abstand größten Erfolg seiner noch jungen Karriere erreichte Kaymer mit dem Sieg der PGA Championship 2010. Ab der zweiten Runde zeigte er hierbei hochklassiges Golf und konnte in der Finalrunde schließlich die alleinige Führung übernehmen. Nachdem Bubba Watson zu ihm aufgeschlossen war, konnte er sich im 3-Loch-Playoff durchsetzen. Durch diesen Sieg konnte er sich in der Weltrangliste vom 13. auf den 5. Platz verbessern und sicherte sich zudem die Teilnahme am Ryder Cup 2010. Er ist damit nach Bernhard Langer erst der zweite deutsche Golfspieler, dem ein Sieg bei einem Major-Turnier gelungen ist. Beim Ryder Cup gewann er beide Four-Balls (mit Lee Westwood und Ian Poulter), teilte im Foursome (mit Westwood) und verlor sein Singles Match. Am darauffolgenden Wochenende gewann er das Alfred Dunhill Links Championship in St Andrews mit drei Schlägen vor Danny Willett. Er wurde damit der erste Spieler seit Tiger Woods im Jahr 2006 und der erste Europäer seit Nick Faldo im Jahr 1989, der drei aufeinanderfolgende Turniere gewann.[2] In der Weltrangliste stieg er in Folge auf den vierten Platz. Am 25. Oktober verbesserte er sich auf den dritten Weltranglistenplatz.[3] Zum Ende der Saison 2010 gewann Martin Kaymer das Race to Dubai (die Order of Merit) der European Tour als zweiter Deutscher nach Bernhard Langer und wurde gemeinsam mit Greame McDowell "2010 Race to Dubai European Tour Golfer of the Year". Diese Auszeichnung wurde zum ersten Mal in der Tourgeschichte an zwei Golfer gleichzeitig verliehen.

2011

Am 23. Januar 2011 überholte er nach seinem neunten Sieg mit acht Schlägen Vorsprung auf der European Tour in Abu Dhabi Tiger Woods als zweiten der Weltrangliste. [4] Einen Monat später setzte er sich durch seinen Halbfinalsieg über Bubba Watson und den Einzug ins Finale bei den WGC Accenture Match Play Championships an die Spitze der Weltrangliste.[5] Er ist nach Bernhard Langer erst der zweite Deutsche, dem dies gelang.[6] Im April verlor er seinen Nummer-1-Status wieder an Westwood, als dieser die Indonesian Masters auf der Asian Tour gewann.[7]

Auszeichnungen

Amateursiege (2)

  • 2003 Österreichische Amateurmeisterschaften
  • 2004 Deutsche Amateurmeisterschaften

Profi-Siege (17)

European Tour (9)

Legende
Major-Turniere (1)
Andere European-Tour-Turniere (8)
Nr. Datum Turnier Sieg Score Vorsprung Zweitplatzierte
1 20 Jan 2008 Abu Dhabi Golf Championship -15 (66-65-68-74=273) 4 Schläge England  Lee Westwood, Schweden  Henrik Stenson
2 22 Juni 2008 BMW International Open -15 (68-63-67-75=273) Playoff Danemark  Anders Hansen
3 5 Juli 2009 Open de France ALSTOM -13 (62-72-69-68=271) Playoff England  Lee Westwood
4 12 Juli 2009 Barclays Scottish Open -15 (69-65-66-69=269) 2 Schläge Spanien  Gonzalo Fernández-Castaño, Frankreich  Raphaël Jacquelin
5 24 Jan 2010 Abu Dhabi Golf Championship -21 (67-67-67-66=267) 1 Schlag England  Ian Poulter
6 16 Aug 2010 PGA Championship -11 (72-68-67-70=277) Playoff Vereinigte Staaten  Bubba Watson
7 12 Sep 2010 KLM Open -14 (67-67-66-66=266) 4 Schläge Paraguay  Fabrizio Zanotti, Schweden  Christian Nilsson
8 10 Okt 2010 Alfred Dunhill Links Championship -17 (68-69-68-66=271) 3 Schläge England  Danny Willett
9 23 Jan 2011 Abu Dhabi Golf Championship -24 (67-65-66-66=264) 8 Schläge Nordirland  Rory McIlroy

European Tour Playoff Bilanz (3–1)

Nr. Jahr Turnier Gegner Ergebnis
1 2008 BMW International Open Danemark  Anders Hansen Sieg mit Birdie am ersten Loch
2 2008 Alfred Dunhill Links Championship Schweden  Robert Karlsson
England  Ross Fisher
Niederlage durch Birdie des Gegners am ersten Loch
3 2009 Open de France ALSTOM England  Lee Westwood Sieg mit Par am ersten Loch
4 2010 PGA Championship Vereinigte Staaten  Bubba Watson Sieg bei 3-Loch-Playoff: Kaymer 4-2-5=11, Watson 3-3-6=12

Challenge Tour (2)

Nr. Datum Turnier Sieg Score Vorsprung Zweitplatzierte
1 13 Aug 2006 Vodafone Challenge -18 (70-67-64-70=271) 2 Schläge England  Matthew King, Spanien  Álvaro Quirós
2 17 Sep 2006 Open des Volcans -13 (67-64-69-71=271) 6 Schläge Frankreich  Michael Lorenzo-Vera

EPD Tour (6)

Nr. Datum Turnier Sieg Score Vorsprung Zweitplatzierte
1 14 Juni 2005 Central German Classic
(as an amateur)
-19 (67-64-66=197) 5 Schläge Deutschland  Wolfgang Huget
2 1 Juni 2006 Friedberg Classic -13 (70-64-69=203) 7 Schläge Danemark  Mark Grabow Schytter
3 22 Juni 2006 Habsberg Classic -27 (68-59-62=189) 10 Schläge Niederlande  Rick Huiskamp
4 4 Juli 2006 Coburg Brose Open -12 (68-68-68=204) 4 Schläge Danemark  Lasse Jensen
5 12 Juli 2006 Winterbrock Classic -17 (68-60-71=199) 1 Schlag Deutschland  Richard Treis
6 17 Aug 2006 Hockenberg Classic -17 (72-64-63=199) 7 Schläge Deutschland  Christoph Günther

Major championships

Siege (1)

Jahr Turnier 54 Löcher Sieg Score Vorsprung Zweitplatzierter
2010 PGA Championship 4 shot deficit −11 (72–68–67–70=277) Playoff1 Vereinigte Staaten  Bubba Watson

1 Bubba Watson in einem 3-Loch-Playoff besiegt: Kaymer (4-2-5=11) and Watson (3-3-6=12)

Major-Turniere

Tournament 2008 2009 2010 2011
The Masters CUT CUT CUT CUT
US Open T53 CUT T8
The Open Championship 80 T34 T7
PGA Championship CUT T6 1

DNP = nicht teilgenommen (engl. did not play)
WD = aufgegeben (engl. withdrawn)
CUT = Cut nicht geschafft
„T“ geteilte Platzierung (engl. tie)
Grüner Hintergrund für Siege
Gelber Hintergrund für Top 10

World-Golf-Championships-Turniere

Turnier 2008 2009 2010 2011
Accenture Match Play Championship R64 R32 R32 2
CA Championship T57 T35 T3 T24
Bridgestone Invitational T68 T60 T22
HSBC Champions T6 T30

DNP = nicht teilgenommen (engl. did not play)
VF, R16, R32, R64 = Runde, in der Martin Kaymer im Matchplay verloren hat
"T" = geteilter Rang
"-" = kein Turnier
Grüner Hintergrund für Siege
Gelber Hintergrund für Top 10
Die HBSC Champions wurde erst im Jahr 2009 zu einem WGC-Turnier.

Teilnahme an Mannschaftswettbewerben

Amateur

  • Eisenhower Trophy (für Deutschland): 2004
  • St. Andrews Trophy (für Kontinentaleuropa): 2004

Professional

Quellen

  1. [http://www.welt.de/sport/bmw_open/article961225/Wunderkind_from_Germany.html „Wunderkind from Germany.“ Bericht auf www.welt.de
  2. http://news.bbc.co.uk/sport2/hi/golf/9078387.stm BBC: Martin Kaymer wins Dunhill Links Championship]
  3. http://www.owgr.com/NEWS/fullstory.sps?iNewsid=6652793&itype=421 OWGR Week 41 - Results]
  4. http://www.spiegel.de/sport/sonst/0,1518,741113,00.html
  5. Kaymer neue Nr. 1 der Weltrangliste
  6. http://www.abendblatt.de/sport/article1798551/Ein-Deutscher-ist-die-Nummer-eins-der-Golf-Weltrangliste.html
  7. Official World Golf Ranking - News 2011, Week 17
Commons: Martin Kaymer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Vorlage:Navigationsleiste PGA Championship-Sieger (Golf)