Vorlage:Doppeleintrag Melanine (von griech. melas = schwarz, düster) sind braune oder schwarze Pigmente (Farbstoffe), die durch die enzymatische Oxidation des Tyrosins entstehen (enzymatische Bräunung) und die beim Menschen die Färbung der Haut, Haare oder Augen bewirken. Sie kommen in Wirbeltieren und Insekten, als Farbstoff in der Tinte von Tintenfischen und auch in Mikroorganismen und Pflanzen vor. Gebildet wird Melanin bei Wirbeltieren in den Melanocyten der Haut und in der Netzhaut des Auges. Melanin tritt beim Menschen vor allem in zwei Varianten auf eine braun/schwärzliche (Eumelanin), die sich von den Aminosäuren Tyrosin und Dopa ableiten und eine hellere/gelblich/rötliche (Phäomelanin) Variante, die schwefelhaltig ist. Es gibt auch andersfarbige Varianten, sogenannte Allomelanine, die aus Hydroxybenzolen entstehen. Diese finden sich vorwiegend in Pflanzen, Pilzen und Bakterien. Fast immer treten die Melanine als Mischtypen auf und sind zusätzlich mit Lipiden oder/und Eiweiß verknüpft.
Das Melanin in der menschlichen Haut und der Haare sind Mischformen aus Eumelaninen und den schwefelhaltigen Phaeomelaninen. Das Mischungsverhältnis dieser beiden Melanintypen ist mitbestimmend für den Hauttyp eines Menschen. Dabei ist der Gehalt an Phaeomelanin in tiefrotem Haar besonders hoch und nimmt über braune und schwarze Haare hin ab. Melanin bildet sich in der Haut vermehrt bei Sonneneinstrahlung und dient vermutlich als Lichtschutz vor dem schädlichen Einfluss der UV-Strahlung. Eines der Hauptargumente für die UV-Schutzfunktion ist die Beobachtung, daß stark pigmentierte Bevölkerunggruppen in geringerem Maße an sonneninduziertem Hautkrebs (Melanom) erkranken, als schwächer pigmentierte Bevölkerungsgruppen. Allerdings ist schon lange die hohe Erkrankungsrate für Melanome bei rothaarigen Personen bekannt, so daß dieser Melanintyp möglicherweise die Haut eher sensibilisiert anstatt sie zu schützen.
Durch genetische Veranlagung bzw. durch im Laufe der Zeit erworbene Schäden an der Erbsubstanz kann die Synthese des Melanins gestört sein. Ist die Produktion blockiert, so fehlen auch die Farbstoffe in Haut und Augen, wodurch sich eine sehr helle weiße Haut und rote Augen ergeben. Man spricht von Albinismus und bezeichnet die betroffenen Organismen als Albinos. Tritt eine Überproduktion auf, so treten vermehrt dunkle Flecken in der Haut auf (Leberflecken, Sommersprossen, Muttermale), die auch in Krebs (malignes Melanom) übergehen können.