Beachsoccer

Abwandlung des Fußballspiels
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Beachsoccer ist eine Abwandlung des Fußballspiels. Diese Sportart wird, ähnlich wie Beachvolleyball, auf Sand oder auf einem Sandstrand ausgetragen. Seit 1998 gibt es eine internationale Profiliga, in der bekannte ehemalige Profifußballer u. a. Eric Cantona oder die brasilianischen Nationalspieler Romario, Junior und Zico mitspielten.

Beachsoccer in Israel (2007)

Entstehung

Der Ursprung des Beachsoccer muss dort gesucht werden, wo Sonne, Strand und Sand allgegenwärtig ist: an den brasilianischen Küsten. An einem dieser Strände waren es Ende des 19. Jahrhunderts europäische Seeleute, die auf ihren Landgängen im Sand Fußball spielten. Diese Partien liefen noch völlig ohne brasilianische Beteiligung ab, von den begeisterten Zuschauern mal abgesehen.

Der Fußball am Strand war und ist in Brasilien fester Bestandteil der Freizeitgestaltung. An selbiger Stelle fanden 1957 die ersten offiziellen Beachsoccer-Turniere statt. Seitdem werden dort auch regelmäßig professionelle Turniere durchgeführt, die mit der Premiere der inoffiziellen Weltmeisterschaft 1995 einen zwischenzeitigen Höhepunkt hatte. Von der Copacabana hat sich Beachsoccer anfangs nur auf die USA, dann aber sehr schnell auf die restliche Welt ausgedehnt.

Federführend war dabei unter anderem die von Giancarlo Signorini 1992 gegründete „Beach Soccer Company“, die das Konzept für die Veranstaltungen entwickelte und die „Pro Beach Soccer Series“ ins Leben rief. Noch im gleichen Jahr fand am Will Rogers Beach in Los Angeles ein Probeturnier statt, das erheblichen Zuspruch bei den Zuschauern fand. Dieser Erfolg veranlasste Signorini, auch andernorts ähnliche Events durchführen zu lassen. In Miami, Florida wurde 1993 ein international besetztes Turnier veranstaltet, bei dem 6.000 Zuschauer kamen und das zusätzlich das amerikanische Fernsehpublikum begeisterte. 1995 begann die weltweite Vermarktung von Beachsoccer, in dem parallel zur Fußballweltmeisterschaft ein Turnier in Los Angeles durchgeführt wurde. Schon zwei Jahre später entwickelte sich die Beachsoccerszene rund um den Globus, so wurde u. a. in Frankreich, England, Spanien, Belgien sowie Malaysia und Argentinien gespielt. Mit der Gründung der „European Pro BeachSoccer League“ 1998 hatte Beachsoccer den Durchbruch in Europa geschafft.

Verantwortlich für die Organisation der Weltmeisterschaften, aber auch für die Austragung der europäischen Beachsoccer-Turniere ist die Vereinigung „Beach Soccer World Wide“ (BSWW), die aus der „Beach Soccer Company“ und der „Octagon Koch Tavares“ entstand. Mit Anerkennung durch die FIFA veranstaltet die BSWW Spielserien in mehr als 60 Ländern. Der größte Erfolg für die BSWW war zu dem Zeitpunkt auch schon abzusehen. Im Mai 2005 wurde unter der Schirmherrschaft der FIFA die erste „FIFA Beachsoccer-Fußball-Weltmeisterschaft“ am Strand der Copacabana in Rio de Janeiro ausgetragen.

Regeln

Das Spiel wird von zwei Mannschaften mit je fünf Spielern (4 Feldspieler + 1 Torwart) bestritten. Weiterhin gibt es drei bis maximal fünf Ergänzungsspieler.

Die Spieler dürfen keine Ausrüstung tragen, die andere Spieler verletzen könnte. Die Kleidung besteht aus einer Hose und einem Trikot. Gespielt wird barfuß auf der Sandfläche - lediglich elastische Fuß- oder Knöchelbandagen sind gestattet.

Das Spiel besteht aus drei Perioden mit jeweils zwölf Spielminuten. Nach jeder Spielperiode wird die Seite gewechselt. Sollte das Spiel unentschieden sein, folgt eine Verlängerung mit einer Dauer von drei Minuten. Wenn auch die Verlängerung unentschieden endet, gibt es ein Penaltyschießen.

Um das Spiel schnell zu halten, gibt es eine 5-Sekunden-Regel für die Ausführung von Standardsituationen (Ecken, Einwurf, Einkick, Freistoß, Strafstoß, Abwurf). Diese fünf Sekunden werden von den Schiedsrichtern angezeigt.

Bei einem Freistoß darf keine Mauer gebildet werden; d. h. beim Ausführen des Freistoßes darf sich zwischen dem Tor und dem ruhenden Ball kein Spieler der gegnerischen Mannschaft befinden. Der gefoulte Spieler muss den Freistoß/Strafstoß selber ausführen.

Der Torwart darf einen Ball mit der Hand aufnehmen, auch wenn er vom eigenen Spieler zurückgespielt wurde. Dies darf er aber nur 1x pro Ballbesitz seiner Mannschaft. Er darf den Ball erst dann wieder mit der Hand aufnehmen, wenn ein gegnerischer Spieler den Ball berührt hat.

Wird der Ball in der Halle an die Decke gespielt, erhält die andere Mannschaft einen Freistoß an der Mittellinie.

Beim Anstoß müssen alle Spieler der gegnerischen Mannschaft mindestens 5 Meter Abstand vom Ball halten.

Internationale Meisterschaften

Weltmeisterschaften

Seit 1995 wird die Beachsoccer-Weltmeisterschaft ausgetragen. Austragungsland war bis 2007 immer Brasilien. Im Juli 2008 hieß der Austragungsort Marseille (Frankreich). Eurosport und Eurosport 2 haben alle 32 Spiele live übertragen. Die Weltmeisterschaft 2009 fand im November in Dubai (Vereinigte Arabische Emirate) statt. Die VAE waren als Gastgeber automatisch für die Endrunde spielberechtigt.

Übersicht der Weltmeister:

Jahr Weltmeister 2. Platz 3. Platz
1995  
Brasilien
 
USA
 
England
1996  
Brasilien
 
Uruguay
 
Italien
1997  
Brasilien
 
Uruguay
 
Italien
1998  
Brasilien
 
Frankreich
 
Uruguay
1999  
Brasilien
 
Portugal
 
Uruguay
2000  
Brasilien
 
Peru
 
Spanien
2001  
Portugal
 
Frankreich
 
Argentinien
2002  
Brasilien
 
Portugal
 
Uruguay
2003  
Brasilien
 
Spanien
 
Portugal
2004  
Brasilien
 
Spanien
 
Portugal
2005  
Frankreich
 
Portugal
 
Brasilien
2006  
Brasilien
 
Uruguay
 
Frankreich
2007  
Brasilien
 
Mexiko
 
Uruguay
2008  
Brasilien
 
Italien
 
Portugal
2009  
Brasilien
 
Schweiz
 
Portugal

Euro-Beachsoccer-Cup

Der Euro-Beachsoccer-Cup wird nur einmal jährlich ausgetragen und ist die offizielle Beachsoccer-Europameisterschaft. Für den Euro-Beachsoccer-Cup qualifizieren sich jeweils die besten sieben Nationen der Europaliga des Vorjahres sowie der Gastgeber.

Jahr Austragungsort Europameister 2. Platz 3. Platz
1998 Syrakus,
Italien
 
Portugal
 
Spanien
 
Italien
1999 Alicante,
Spanien
 
Spanien
 
Portugal
 
Frankreich
2001 Maspalomas,
Spanien
 
Portugal
 
Spanien
 
Italien
2002 Barcelona,
Spanien
 
Portugal
 
Spanien
 
England
2003 Liège,
Belgien
 
Portugal
 
Frankreich
 
Spanien
2004 Lissabon,
Portugal
 
Portugal
 
Spanien
 
Frankreich
2005 Moskau,
Russland
 
Schweiz
 
Russland
 
Portugal
2006 Neapel,
Italien
 
Portugal
 
Frankreich
 
Italien
2007 Tarragona,
Spanien
 
Ukraine
 
Frankreich
 
Portugal
2008 Baku,
Azerbaijan
 
Spanien
 
Schweiz
 
Aserbaidschan
2009 Rom,
Italien
 
Spanien
 
Schweiz
 
Portugal

Nationale Meisterschaften

DBSV German Beach Soccer Masters

Da der Deutsche Fußball-Bund keine eigenen Meisterschaften austrägt, wurde 2001 der Deutsche Beachsoccer-Verband (DBSV) gegründet. Seit 2002 organisiert der DBSV eine nationale Meisterschaft. Auf regionalen Turnieren können sich die besten Teams für das Finalturnier qualifizieren.

Herren
  • Sieger 2002: BSC Turbine Köln e. V. (Finalturnier Velten)
  • Sieger 2003: BSC Turbine Köln e. V. (Finalturnier Gelsenkirchen)
  • Sieger 2004: Dreamcatcher Braunschweig (Finalturnier Kiel)
  • Sieger 2005: Uniao Brasil München e. V. (Finalturnier Neuss)
  • Sieger 2006: Uniao Brasil München e. V. (Finalturnier Krefeld)
  • Sieger 2007: Uniao Brasil München e. V. (Finalturnier Hilden)
  • Sieger 2008: Uniao Brasil München e. V. (Finalturnier Wadgassen)
  • Sieger 2009: Lords of the Ball Ibbenbüren (Finalturnier Köln)
  • Sieger 2010: Rio de Cologne (Finalturnier Köln)
Frauen
  • Sieger 2008: Pritzwalk Bulls e. V. (Finalturnier Wadgassen)
  • Sieger 2009: SRS Pro Sportler (Finalturnier Köln)
  • Sieger 2010: SRS Pro Sportler (Finalturnier Köln)

Österreichisches Beachsoccer-Masters

  • Sieger 2000: Gasthof Lippiwirt
  • Sieger 2001: Weißes Ballett
  • Sieger 2002: Flaschenclub
  • Sieger 2003: USZ Lippiwirt
  • Sieger 2004: Stella Rossa tipp3
  • Sieger 2005: Ankick Team

Swiss-Beachsoccer-League

Die Swiss-Beachsoccer-League wurde am 10. April 2006 in Bern gegründet und startete mit zehn Teams aus der ganzen Schweiz in die erste Saison. Während sechs Wochenenden wurde um Siege und Punkte gekämpft und der erste Schweizermeister am Finalwochenende im Zürcher Hauptbahnhof gekürt. Die Liga wurde ins Leben gerufen, weil viele Beachsoccer-Vereine den Wunsch geäussert haben, Beachsoccer auf einem höheren und seriöseren Niveau spielen zu wollen.

In der Swiss-Beachsoccer-League wird nach den offiziellen internationalen Regeln gespielt und es sind nur lizenzierte Spieler zugelassen. Die Spieltage finden während den Sommermonaten statt.

Nationalteam

Schweiz

Die besten Beachsoccer-Spieler der Schweiz spielen das ganze Jahr in der Schweizer Nationalmannschaft. Größter Erfolg bis dato ist der Gewinn des Europameistertitels im Jahr 2005 in Moskau (Russland). Großartiges hat Dejan Stankovic, Nationalspieler und Mitglied des GE-Money-Bank-Beachsoccer-Förderprogrammes, in der abgelaufenen Saison erreicht: Dejan hatte in der EBSL die meisten Tore erzielt (BEST SCORER EBSL 2007) und wurde von einer Fachjury zum besten Spieler Europas gewählt (MVP - Most Valuable Player). Dies vor FIFA Beachsoccer Player of the Year Madjer (Portugal) oder dem ehemaligen Beachsoccer-Weltfussballer Amarelle (Spanien).

Aktueller Kader: Nico Jung (Torwart) Valentin Jaeggy (Torwart) Moritz Jaeggy (Verteidiger) Davor Ivcevic (Verteidiger) Stephan Meier (Läufer)¨ Stephan Leu (Läufer) Kaspar Jaeggy (Läufer) Sandro Spaccarotella (Läufer) Angelo Schirinzi (Stürmer) Dejan Stankovic (Stürmer)

Vereine

Deutschland
  • Rostocker Robben
  • Beachboys Oranienburg
  • BeachKick Berlin
  • Heidecamper SG
  • BeachSoccerClub BSC Turbine Köln 02 e. V.
  • L.E. Soccers e. V.
  • Los Diablos de la Playa Berlin
  • Uniao Brasil München e. V.
  • 1. MSC Strandkaiser.de Krefeld
  • BSC Beachdribbler Düsseldorf
  • primus inter pares
  • Beach Bastards Berlin
  • 1. BSC Extase Hartfuss Saar e. V.
  • Pritzwalk Bulls e. V.
  • FIDA Düsseldorf
  • The Danger Ibbenbüren
Österreich
Schweiz (SBSL A)
  • Chargers Baselland
  • Sable Dancers
  • BSC Scorpions Basel
  • Beachsoccer Team Zürich
  • BSC Naters
  • Havana Shots Aarau
  • BSC Aargau Süd West
  • Da Costa Thun
  • BSC Riverside Bern
  • Winti Panthers
Schweiz (SBSL B)
  • BSC Basiléia
  • USCD Unicorns Sports Club Dübendorf
  • BSC Thun
  • BSC Gerzensee
  • BSFC One Way Wohlen