Changjiang (chinesisch 長江 / 长江, Pinyin Cháng Jiāng – „Langer Fluss“) ist eine chinesische Motorradmarke der Dong Tian Enterprise Co., Ltd. in der Provinz Hangzhou (Volksrepublik China) mit den Modellen Changjiang 750 M1, Changjiang 750 M1M und Changjiang 750 M1S.

Die Produkte sind eine Kopie der sowjetischen Krafträder M72, die wiederum Nachbauten der BMW R 71 sind. Sie ähneln somit technisch auch älteren Baumustern der russischen Hersteller Dnjepr und Ural.
Die Changjiang gibt es mit 2-Zylinder-SV-Boxermotoren (Seitenventiler), 750 cm³, 18 kW (26 PS) bei 4800 1/min, wie sie sehr ähnlich bereits in der R71 verwendet wurden oder mit OHV-Motoren mit 34 PS. Der SV Motor ist schwach aber durchzugsstark und sorgt für ein eigenes Fahrgefühl.
Changjiang arbeitete in Deutschland mit wechselnden Importeuren zusammen. Zeitweise (Ende der 1990er Jahre) waren neue Gespanne für weniger als 3500 DM zu erhalten, jedoch wurden auch Probleme mit der Zulassung dieser Maschinen bekannt. Zur Zeit (2011) werden Changjiang Motorräder hauptsächlich von Privatpersonen und kleinen Firmen nach Deutschland gebracht. Jedoch befasst sich der schweizer Motorrad-Fachmann Fritz Egli mit dem Import und der Verbesserung der chinesischen Maschinen für europäische Anforderungen.
Zur Zeit werden in Deutschland Motorräder mit Baujahren aus den 50ern von angeboten. Diese Maschinen sind in der Regel in China neu aufgebaut. Bis auf den Rahmen ist meist neue Mechanik verbaut. Durch das Datum der Erstzulassung bis 1957 dürfen diese Motorräder ohne Blinker gefahren werden und die derzeit geltenden Abgasgrenzwerte sind nicht anzuwenden. Man fährt einen Oldtimer, für den es aus aktueller Fertigung Ersatzteile gibt. Motorräder dieses Baumusters werden in China von verschiedenen Herstellern/Produktionswerken gebaut, Changjiang ist die in Europa bekannteste Marke für diese Fahrzeuge.