Bernhard Vogel

deutscher Politiker (CDU), Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz und Thüringen
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Bernhard Vogel (* 19. Dezember 1932 in Göttingen) ist ein deutscher Politiker (CDU).

Er war von 1976 bis 1988 Ministerpräsident des Landes Rheinland-Pfalz und von 1992 bis 2003 Ministerpräsident des Freistaates Thüringen.

Ausbildung und Beruf

Nach dem Besuch der Volksschule in Gießen und der Humanistischen Gymnasien in Gießen und München legte Vogel 1953 das Abitur ab. Anschließend studierte er Politologie,Geschichte, Soziologie und Volkswirtschaft in München und Heidelberg. 1960 erfolgte hier seine Promotion zum Dr. phil., wo er zunächst auch als wissenschaftlicher Mitarbeiter und ab 1961 als Lehrbeauftragter am Institut für Politische Wissenschaft arbeitete.

Familie

Sein Vater stammte aus München und war Professor für Biologie an der Universität Göttingen. Bernhard Vogel ist der jüngere Bruder von Hans-Jochen Vogel und ledig (Junggeselle).

Partei

Nachdem Vogel schon 1967 Vorsitzender des CDU-Bezirksverbandes Pfalz geworden war, wurde er 1974 auch zum Landesvorsitzenden der CDU in Rheinland-Pfalz gewählt. Ab 1975 gehörte er auch dem CDU-Bundesvorstand an.

Auf dem Landesparteitag Ende 1988 kam es zu einem heftigen innerparteilichen Streit in der rheinland-pfälzischen CDU: Der Umweltminister Hans-Otto Wilhelm hatte öffentlich verlangt, das Amt des Ministerpräsidenten von dem des CDU-Landesvorsitzenden zu trennen. Vogel kündigte an, dass er nur beide Ämter gleichzeitig behalten wolle. Als er dann Wilhelm bei der Wahl zum Landesvorsitzenden deutlich unterlag, stellte Vogel sein Amt als Ministerpräsident mit den Worten "Gott schütze Rheinland-Pfalz!" zur Verfügung. Außerdem legte er sein Landtagsmandat nieder.

Von 1983 bis 1993 war bzw. seit 2001 ist er erneut Vorsitzender der Konrad-Adenauer-Stiftung.

Von 1993 bis 1999 war er Landesvorsitzender der CDU in Thüringen.

Abgeordneter

Von 1963 bis 1965 gehörte Vogel dem Stadtrat von Heidelberg an.

Bei der Bundestagswahl 1965 erreichte er das Direktmandat des Wahlkreises Neustadt - Speyer. Am 17. Juli 1967 legte er sein Mandat nieder.

Von 1971 bis 1988 war er Mitglied des Landtages von Rheinland-Pfalz.

Öffentliche Ämter

Am 18. Mai 1967 wurde Vogel als Kultusminister in die von Ministerpräsident Peter Altmeier geführte Landesregierung von Rheinland-Pfalz berufen. Dieses Amt behielt er auch unter dessen Nachfolger Helmut Kohl.

Nachdem Helmut Kohl nach der Bundestagswahl 1976 als Oppositionsführer in den Bundestag gewechselt war, wurde Vogel am 2. Dezember 1976 zum Ministerpräsidenten von Rheinland-Pfalz gewählt.

In dieser Funktion war er vom 1. November 1976 bis zum 31. Oktober 1977 zugleich Präsident des Bundesrates. Von 1981 bis 1983 war er Vorsitzender der Ministerpräsidentenkonferenz und vom 1. November 1987 bis zum 31. Januar 1988 schließlich erneut Präsident des Bundesrates.

Nachdem er auf dem Landesparteitag sein Amt als Ministerpräsident zur Verfügung gestellt hatte, wurde am 8. Dezember 1988 Carl-Ludwig Wagner zu seinem Nachfolger gewählt.

Am 5. Februar 1992 wurde Vogel als Nachfolger des zurückgetretenen Josef Duchač zum Ministerpräsidenten des Freistaates Thüringen gewählt. Er ist damit der bisher einzige Politiker, der Ministerpräsident zweier verschiedener Bundesländer war.

Da sein Koalitionspartner FDP bei der Landtagswahl 1994 an der Fünf-Prozent-Hürde scheiterte, war er gezwungen, eine Große Koalition mit der SPD einzugehen. Bei der Landtagswahl 1999 jedoch konnte er mit 51,0 % der Stimmen für die CDU die absolute Mehrheit erringen. Aus Altersgründen trat er am 5. Juni 2003 von diesem Amt zurück. Sein Nachfolger wurde der CDU-Landesvorsitzende und bisherige Fraktionsvorsitzende Dieter Althaus.

Ehrungen