Hama (Syrien)

Stadt in Syrien
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Hama (arab.: حماة / Hamāh ; in der Antike griech.: Έπιφάνια / Epiphanieia), in der Bibel auch Hamath oder Emath, ist eine bedeutende Stadt am Orontes in Mittelsyrien. Des weiteren trägt eine von zwölf syrischen Verwaltungsregionen denselben Namen.

Bevölkerung

Die heutige Einwohnerzahl ist nur schwer genau zu bestimmen. Schätzungen reichen von 350.000 bis zu einer Million. Für die 1920er Jahre werden 35.000 angegeben, für die 1960er Jahre 130.000, mit Vororten 200.000. In der ersten Hälfte das 20. Jahrhunderts waren wohl knapp ein Fünftel der Bevölkerung Christen.

Geschichte

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Wasserschöpfräder (Norias) am Orontes

Hama gehört wie die anderen großen syrischen Städte zu den ältesten dauerhaft besiedelten Städten überhaupt. In Hama wurden hethitische Inschriften gefunden. Um 850 v. Chr. war Hama Hauptstadt eines Kleinstaates, der bis ins Gebiet von Aleppo reichte.

Assyrer

Seit der Unterwerfung unter Salmanassar III. war Hamath assyrische Provinz. Nach einer Inschrift von Salmanassar III. hatte Ilubidi, "einer aus dem Troß", "ein böser Hethiter" die Macht in Hamath an sich gerissen und sich dazu mit Arpad, Simirra, Aram und Samaria verbündet. Der assyrische König sammelte seine Truppen in Karkara, der Lieblingsstad von Ilubi'di, die er belagerte und verbrannte. Ilubidi wurde bei lebendigem Leibe die Haut abgezogen, "seine Haut rot wie Wolle gefärbt", und Salmanasser schuf, wie er sich rühmte, wieder Ordnung und Harmonie in Nordsyrien. Die Schindung Ilubi'dis ist im Saal VIII (Platte 25) in Nimrud bildlich dargestellt. Danach zog Salamasser gegen Hanunu, der bei Rapihu vernichtend geschlagen und gefangen wurde, während sein Verbündeter Sib'e nach Ägypten floh.

Sargon II. eroberte um 720 v. Chr. die Stadt.

Hellenismus

Von Antiochos IV. Epiphanes wurde die Stadt in Epiphania umbenannt.

Mittelalter

Im Jahre 639 eroberten die muslimischen Araber die Stadt. 1108 eroberte Tankred von Tiberias die Stadt für die Kreuzritter, unter deren Herrschaft sie aber nur bis 1115 blieb.

Hama wurde 1178 von Saladin erobert und blieb bis 1341 in der Hand seiner Nachkommen, der Ajjubiden, die Hama an die Mamluken verloren.

Neuzeit

1516 kam die Stadt dann an die Osmanen und blieb es bis zum Ende des 1. Weltkrieges. Lediglich von 1831 bis 1839 war sie in der Hand der Ägypter unter Mohammed Ali.

Der Herrschaft der Franzosen als Mandatsmacht des Völkerbundes folgte 1946 die Unabhängigkeit Syriens.

International wenig bekannt ist das Massaker von Hama von Februar 1982, bei dem die syrische Regierung die Stadt bombardierte und mehr als 30.000 Menschen starben. Weiterhin wurden große Verwüstungen angerichtet, weil Mitglieder der Muslimbrüder Hama zum Widerstandszentrum gegen die Regierung ausgebaut hatten. Diese Ereignisse sind bis heute ein völliges Tabu in Syrien.

Sehenswürdigkeiten

Berühmt ist Hama vor allem durch seine riesigen Wasserräder (Norias) am Orontes.

Könige von Hamath

Söhne und Töchter der Stadt

  • Akram al-Haurani, syrischer Politiker und Mitbegründer der Arabischen Sozialistischen Baath-Partei (ASBP)


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