Blue Note

Töne aus dem Blues und Jazz, die in einer leicht veränderten Tonhöhe gespielt werden
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Für die gleichnamige US-amerikanische Schallplattenfirma, siehe Blue Note Records.


Blue Note nennt man im Blues und im Jazz die verminderten Töne der Dur- oder Moll-Tonleiter, die für den Bluessound stilbildend sind. Blue Notes werden meist durch Ziehen bei Blasinstrumenten, sowie durch so genannte Doppelterzen bei Tasten- und gelegentlich auch Zupfinstrumenten hörbar gemacht.

Blue Notes werden im Jazz nicht speziell notiert. Man orientiert sich nach dem Gehör und damit nach der Naturtonleiter. Diese unterscheidet sich von der temperierten Stimmung. Die Blue Notes stammen aus dem westafrikanischen deklamatorischen Sprechgesang. Sie sind aber auch annähernd in der Naturtonreihe (Obertonreihe) enthalten, sodaß sie vermutlich einst auch in der Europäischen Musik vorhanden gewesensein sollten.

Bezeichnet man mit 1, 2, 3... die Prime, Sekunde, Terz, ... und mit b die Verminderung um einen Halbton, dann handelt es sich gemessen an der Dur-Tonleiter um die Alterationen 3->b3, (5->b5 ) und 7->b7. Die entsprechende Tonleiter nennt man die Moll-Bluestonleiter. Sie sieht folgendermaßen aus: 1 - b3 - 4 - b5 - 5 - b7 - 8. Mit der Dur-Skala als Bezugskala sieht die andere häufig benutzte Bluestonleiter, die Dur-Bluestonleiter, folgendermassen aus: 1 - 2 - b3 - 3 - 5 - 6 - b7 - 8.

Die eigentliche Blue Note, die das Bluesfeeling erzeugt, liegt irgendwo zwischen der Dur- bzw. Mollterz. Blasinstrumente, sowie Saiteninstrumente (insbesondere die Gitarre) sind in der Lage, durch Ansatzveränderungen (Bläser) oder Saitenziehen (Gitarren) die ungefähre Schwebung der Dur-/Mollterz zu erzielen.

Bei der Bluesversion der kleinen Septime liegt, je nach Theorie und je nach Interpret, diese Version unter (entsprechend der Naturtonreihen-Septime), auf oder auch über (also zwischen b7 und 7) der temperierten kleinen Septime.

Eine exakte Definition der Tonhöhe ist nicht möglich und auch nicht sinnvoll, da sie der individuellen Empfindung unterliegt und für den speziellen Sound vieler Bluesmusiker (wie z. B. B. B. King, Albert King, Robert Johnson, Eric Clapton, Stevie Ray Vaughan) ausschlaggebend ist.