Fichten (Picea) sind eine Gattung von Pflanzen in der Familie der Kieferngewächse (Pinaceae). Am bekanntesten ist die Gewöhnliche Fichte, Picea abies, die wegen ihrer schuppigen, rotbraunen Rinde fälschlicherweise auch als "Rottanne" bezeichnet wird.
Fichten | ||||||||||
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Vorlage:Taxonomy | ||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||
Picea | ||||||||||
A. Dietr. |

Fichten sind immergüne Nadelbäume, unter bestimmten Klimabedingungen auch Sträucher. Sie kommen im größten Teil der nördlichen Erdhalbkugel mit Ausnahme von Afrika vor. Als Flachwurzler findet eine Fichte noch in dünner Bodenkrume zwischen Felsbrocken ihren Halt, doch bei heftigem Sturm wird sie auch relativ schnell entwurzelt.
Einzeln stehende Fichten besitzen je nach Herkunft eine pyramiden- bis säulenförmige Krone. Die Kronenform ist eine Anpassung an die winterliche Schneeauflage - eine säulenförmige Krone bietet eine höhere Photosyntheseleistung, birgt aber eine höhere Gefahr von Schneebruch. Die Zweige reichen bis fast zum Erdboden. In geschlossenen Fichtenbeständen sterben die unteren Äste allerdings ab.

Die Blätter sind als 1 bis 2 cm lange, deutlich vierkantige Nadeln ausgebildet, die auf der Ober- und Unterseite dunkelgrün, teilweise blaugrün, gefärbt sind. Sie fallen nach 5 bis 8 Jahren ab; eine neue Generation Nadeln bildet sich jedes Jahr an der Zweigspitze. Die Zapfen hängen im reifen Zustand nach unten (ein Unterscheidungsmerkmal zu Tannen), sind braun bis schwarzbraun gefärbt und je nach Art zwischen 1 und 20 cm lang und 0,5 bis 2 cm dick.
Sehr ausgeprägt sind bei der Fichte die Jahresringe. Im Frühjahr, am Anfang der Wachsumsperiode, wachsen sie hell, und je weiter die jährliche Wachstumsperiode weiterschreitet, desto dunkler werden sie. Jeder Jahresring sagt auch etwas über den Standort und die Wuchsbedingungen im jeweiligen Jahr aus. Die Fichte gehört zu den Reifholzbäumen.
Nutzung
Wegen ihres raschen Wuchses werden einige Fichtearten als Nutzholz angepflanzt; sie liefern Holz für den Bau (Balken, Bohlen, Bretter, Kanthölzer, Dickholz) oder für Möbel (Leimholz, Mittellagen für Tischlerplatten, Unterkonstruktionen) verwendet. Schönes Fichtenholz kann auch im Möbel- und Innenausbau benutzt werden.
Feinjähriges, astloses Fichtenholz von besonderen Standorten ist als Klangholz im Musikinstrumentenbau begehrt, beispielsweise als Decken für Geigen und Gitarren und als Resonanzboden bei Klavier und Cembalo.
Bei Durchforstungen anfallendes Schwachholz sowie klein- und langsamwachsende Arten finden Verwendung in der Platten- und Zellstoffindustrie. Junge Bäume werden auch als Weihnachtsbäume und deren Zweige als Tannengrün genutzt, obwohl sie ihre Nadeln schnell abwerfen. Überhaupt ist fälschlicherweise im allgemeinen Sprachgebrauch mit dem weihnachtlichen Tannenbaum meist die Fichte gemeint.
Aus den Fichtennadeln gewinnt die Parfümindustrie auch das Fichtennadelöl, das durch Wasserdampfdestillation aus frischen Nadeln, den nadeltragenden Zweigen und kleinen Ästen gewonnen wird. Um 1 kg Fichtenadelöl herzustellen, benötigt man ca. 500 kg Fichtennadeln. Der Duft ist spezifisch, grün, harzig-würzig und kräftig-ausstrahlend. Aus dem Saft heimischer Fichten synthetisierte Dr. Wilhelm Haarmann im Jahr 1874 erstmals das Vanillin.
Arten
Die Gattung Picea umfasst etwa 30-35 Arten. Auswahl:
- Gemeine Fichte (Picea abies (L.) H. Karst.)
- Alcocks Fichte (Picea bicolor)
- Weißfichte oder Schimmelfichte (Picea glauca)
- Serbische Fichte (Picea omorika)
- Sapindus-Fichte (Picea orientalis)
- sitchensis)
Siehe auch: Tannen, Weißtanne, Kiefern, Nadelholzgewächse, Nacktsamige Pflanzen, Borkenkäfer, Holz, Alpenrosen-Apfel