Sassnitz

Gemeinde in Deutschland, Erholungsort im Nordosten der Insel Rügen
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Wappen Karte
Wappen fehlt
Wappenabbildung
auf ngw.nl
Deutschlandkarte, Position von Sassnitz hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern
Landkreis: Rügen
Fläche: 46,45 km²
Einwohner: 10.920 (31. Dezember 2004)
Bevölkerungsdichte: 235 Einwohner je km²
Höhe: 5 m ü. NN
Postleitzahlen: 18546
Vorwahl: 038392
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Kfz-Kennzeichen: RÜG
Gemeindeschlüssel: 13 0 61 035
Adresse der
Stadtverwaltung:
Hauptstraße 33
18546 Sassnitz
Website: www.sassnitz.de
E-Mail-Adresse: info@sassnitz.de
Politik
Bürgermeister: Dieter Holtz

Die Stadt Sassnitz, ein Staatlich anerkannter Erholungsort liegt auf der Halbinsel Jasmund im Nordosten der Insel Rügen und gehört zum Landkreis Rügen in Mecklenburg-Vorpommern (Deutschland).

Fährhafen Mukran



Politik

Datei:Sassnitz in RÜG.png
Lage von Sassnitz im Landkreis Rügen

Die Stadtvertretung der Stadt Sassnitz besteht aus 25 Stadtvertretern (Sitze):

  • Die Linkspartei 9
  • CDU 6
  • SPD 2
  • Christlich-liberale Wählergemeinschaft Sassnitz (CLW) 4
  • Freie Wählergemeinschaft Sassnitz e. V. (FWG) 2
  • Alternative soziale Wählergruppe für Sassnitz (ASW) 2

Städtepartnerschaften


Kultur und Sehenswürdigkeiten

  • Die Stadt Sassnitz ist der wohl wichtigste touristische Ausgangspunkt zum Nationalpark Jasmund, Deutschlands flächenmäßig kleinstem Nationalpark.
  • Der Königsstuhl ist der touristische Hauptanziehungspunkt des Nationalparks. Mit 118 m ist er der höchste Kreidefelsen des Nationalparks.

Den Königsstuhl kann man allerdings nicht direkt mit dem privaten PKW anfahren. Deshalb stellt man sein Auto auf dem Parkplatz in Hagen ab und macht einen etwa halbstündigen Spaziergang oder benutzt den kostenpflichtigen Busshuttle. Nach einem Hinweisschild Königsstuhl sucht man vergeblich, stattdessen sollte sich der Wegsuchende an der Ausschilderung "Stubbenkammer" orientieren.

Von Sassnitz selbst gibt es zwei Routen zum Königsstuhl. Eine führt entlang der Küste. Ein geübter Wanderer schafft die zehn Kilometer in knapp drei Stunden. Dabei kann man in aller Ruhe Natur und Meer genießen. Oder man sammelt Jahrhunderte alte Schätze der Ostsee: Bernstein, Donnerkeile oder Hühnergötter.

Bequemer und dazu noch kostengünstig reist man, wenn man seinen Wagen auf dem Parkplatz gleich am Ortseingang von Sassnitz - direkt hinter der Shell-Tankstelle - abstellt und sich von einem Linienbus direkt zum Königsstuhl chauffieren lässt. Für den Inhaber der Rügencard entfallen Parkplatz- und Bustransfergebühren. Außerdem verspricht die Rügencard, die auch online zu erwerben ist, noch viele weitere Vergünstigungen, z.B freien Eintritt im Sassnitzer Tierpark.

  • Seit März 2004 verfügt der Nationalpark über ein weiteres Glanzlicht, das Nationalpark-Zentrum Königsstuhl, ein Besucherzentrum, das Besuchern aller Altersklassen in zwei verschiedenen Ausstellungen einen faszinierenden Einblick in die natürlichen Begebenheiten, Kreide, Ostsee, Buchenwälder, des Nationalparks bietet.
  • Fischerei- und Hafenmuseum: Dieses Museum dokumentiert die Geschichte der Fischerei Rügens und des alten Sassnitzer Hafens. Zu den Exponaten gehört der Fischkutter Havel.
  • Heimattiergarten: In dem einzigen Tiergarten der Insel Rügen sind Marder, Weißstörche, Uhus und andere Tierarten in einer ihrer natürlichen Umwelt nachgebildeten Natur zu beobachten.
  • Steinstübchen: Im Steinstübchen sind Rügener Kreidefunde ausgestellt, die z.T. über 70 Millionen Jahre alt sind.
  • Im Glasbahnhof befindet sich das Museum für Unterwasserarchäologie Sassnitz
  • Der Alaris Schmetterlingspark Sassnitz ist seit Juli 2003 in Betrieb. Der Park ist eine tropische Oase mit hunderten frei fliegenden Schmetterlingen.
  • Der Verein Lichtspiele e.V. spielt seit dem Jahr 2000 jeden Freitag anspruchsvolle Programmkinofilme im Grundtvighaus. In den Sommermonaten Juli und August findet Open Air-Kino an der Sassnitz Kurmuschel statt. Nähere Informationen über Programmthemen und Beginn der Veranstaltungen bietet der Sassnitzer Veranstaltungskalender.
  • Das Jugendprojekt E-WERK. Das Jugendprojekt e-werk. versteht sich als Gründerzentrum für Projekte und Ideen, welche das Ziel haben, für sozial benachteilitge Jugendlichen und junge Erwachsene sinnvolle und gemeinwohlorientierte Arbeitsplätze auf dem ersten Arbeitsmarkt zu erproben und umzusetzen. 1995 wurde der Verein "Unternehmen Sassnitz" ins Leben gerufen, um für die Region Rügen ein haltbares soziales Netz zu knüpfen. Aus dem hundert Jahre alten Sassnitzer e-werk entstand nun ein Jugend-, Kultur-, Dienstleistungs- und Veranstaltungszentrum mit einer Eventhall, einem Bettenhaus auf jugendherbegrsniveu, Zeltplätze und vielem mehr. Mehr Informationen unter den Internetseiten des e-werk's

Bauwerke

  • Die längste Außenmole Europas mit einer Länge von 1.450 m. Der Beginn des Bauwerks ist auf das Jahr 1889 datiert. Die endgültige Fertigstellung des Molenbaues erfolgte im Jahre 1912.
  • Das heutige Rathaus wurde vom Berliner Architekten Gustav Bähr entworfen und 1910 als Warmbad und Gemeindehaus für die Bürger der vereinten Gemeinde Sassnitz eröffnet. Am Hauptportal erinnert noch eine pittoreske Glasbemalung an die frühere Funktion eines Badehauses.
  • Das Schloss Dwasieden liegt inmitten eines Parks im Dwasiedener Wald. Die Ruinen lassen die wechselvolle Geschichte dieses einstmals imposanten Gebäudes erahnen. Der aachener Großbankier Adolph von Hansemann erwarb den Besitz mitte des 19. Jahrhunderts von Baron Eduard von Barnekow. Das Herrenhaus wurde zwischen 1873 und 1876 nach einem Entwurf von Friedrich Hitzig im italienischen Renaissance-Stil erbaut. Als Adolph von Hansemann 1903 verstarb, gingen die Besitzungen zunächst an die Witwe, später an seine Enkelin, die mit einem Hauptmann von Oertzen verheiratet war. 1935 verkauften die von Oertzens den Besitz an die Reichsmarine-Verwaltung. Nach dem Krieg diente das Herrenhaus als Flüchtlings- und Quarantänelager. 1947 wurde das Gebäude gesprengt, die eingeschossigen Teile der Seitenflügel blieben erhalten.
  • Im Dwasiedener Wald befindet sich ein Hügelgrab. Es ist ca. 50 Schritt lang.
  • Der Glasbahnhof und die Fähranleger im Hafen von Sassnitz erinnern an die über 100-jährige Tradition des Fährverkehrs nach Schweden bzw. Nordeuropa.
  • Die Altstadt von Sassnitz unweit des Rathauses bietet dem Besucher aufgrund ihrer Architektur und Nähe zum Meer ein malerisches, fast mediterranes Flair. Verstärkt wird dieser Eindruck durch die lebhafte Außengastronomie, insbesondere am Wochenende, wenn Veranstaltungen auf der kleinen Marktbühne quer durch alle Musik-Genres stattfinden.

Theodor Fontane muss hier damals ebenfalls in Verzückung geraten sein. Denn Effi Briest und ihr Baron von Innstetten machten "in Saßnitz ... und in bester Laune ... noch einen Abendspaziergang an dem Klippenstrand hin und sahen von einem Felsenvorsprung aus auf die stille, vom Mondschein überzitterte Bucht. Effi war entzückt. »Ach, Geert, das ist ja Capri, das ist ja Sorrent. Ja, hier bleiben wir. Aber natürlich nicht im Hotel; die Kellner sind mir zu vornehm, und man geniert sich, um eine Flasche Sodawasser zu bitten ...«

  • Die ev. St. Johannis-Kirche. Sie steht auf einer Anhöhe zwischen Sassnitz und Crampas an der Stubbenkammerstraße. 1880 wurde ihr Bau nach den Plänen von Stadtbaurat Gerstenberg aus Berlin begonnen. Die Einweihung erfolgte 3 Jahre später. Hier finden regelmäßig musikalische Darbietungen, insbesondere während der Sommermonate, statt. Legendär sind die Lucia-Gesänge im Dezember, sowie die Christmette und die Silvestermesse. Genaue Termine sind im Veranstaltungskalender der Stadt nachzulesen.
  • Ab 2006 erhält Sassnitz ein weiteres Glanzlicht. Dann wird mit dem Bau einer 274 m langen Hängebrücke begonnen, die das bisherige Stadtzentrum zwischen Bahnhof, Rügen-Galerie, Kurhotel und Hauptstraße um einen glanzvollen Bereich, dem Sassnitzer Hafen, erweitert. Die Fußgängerbrücke führt vom Parkplatz zwischen Rügen- und Kur-Hotel fast frei schwingend hinunter zum Glasbahnhof auf einen großen Platz. Dem Besucher der Stadt, dem bummelnden Fußgänger, erschließt sich auf diese Weise vom Zentrum aus der maritime Charakter der Stadt und bietet ihm einen großzügigen Blick auf die Ostsee, mit ihren Fischern, Kuttern, Fähren, Seglern und prachtvollen Seebädern.

Sport

  • Die SG Empor Sassnitz ist mit ihren ca. 700 Mitgliedern der größte Sportverein der Insel Rügen. Sie umfasst die Sektionen Fußball, Handball, Volleyball, Tennis, Tischtennis, Badminton, Leichtathletik, Judo, Kegeln, Senioren- und Kraftsport. Zum Sporttreiben bieten sich folgende Orte an: Der Sportplatz Dwasieden mit gepflegtem Rasen am Rande des Dwasiedener Waldes, 400m Aschenbahn und zwei Weitsprunggruben. Ein frisch renoviertes Vereinsheim mit gastronomischer Versorgung gehört ebenfalls zu diesem Ensemble. Des Weiteren können die "große" Sporthalle Dwasieden mit ihren Handballspielfeldabmessungen sowie 4 weitere kleinere Sporthallen für umfangreiches Sporttreiben, siehe oben, genutzt werden.
  • Outdoor-Sport lässt sich per Fahrrad in Richtung Binz bequem durch den Dwasiedener Wald, über das angrenzende Golfplatzgelände und den Hafen Mukran realisieren.

Nach Bergen auf Rügen fährt man sicher über den "Schwarzen Weg" entlang des Kreidewerks bei Klementelvitz,von dort nach Sagard und von da aus über den straßenbegleitenden Radweg der B 96.

Zum Nationalpark Jasmund im Norden gelangt man schnell, wenn man der Sassnitzer Hauptstraße immer geradeaus folgt, die in die Bergstraße und wenig später in die Weddingstraße übergeht. Am Wendeplatz führt der Weg in den gut ausgeschilderten Wald des Nationalparks.

Der Nationalpark ist übrigens auch ein wunderbares Terrain zum Wandern: Das dichte Laub der Bäume spendet im Sommer wohltuend Schatten und hält selbst bei stärkstem Regen die Nässe vom Leib.

  • Eine Skateranlage befindet sich auf dem Weg zur Sporthalle Dwasieden.
  • Für Angler und Tagesausflüge zur See bieten sich in Sassnitz sehr gute Möglichkeiten. Dazu stehen kleine Reedereien im Sassnitzer Stadthafen bereit, die ein vielfältiges Angebot präsentieren.
  • 2 Bowlingbahnen: Eine befindet sich im Stadthafen, die andere im Gewerbegebiet am Stadtrand.
  • Fitness-Interessierte erwartet die Fitness Gallery Pro Gym Rügen auf 600 qm im Zentrum der Stadt, in der Rügen Galerie.
  • Schwimmen, Sauna und Wellness ist im Rügen-Hotel im Zentrum der Stadt möglich. Die Sassnitzer Rügen-Therme bietet einen umfangreichen Wellnessbereich an, der nicht nur Hotelgästen vorbehalten ist. Das Schwimmbecken ist 8 X 16 Meter groß.
  • Reiten kann man ca. 6 km von Sassnitz entfernt in Neumukran, oder in Neddesitz bei Sagard (etwa 10 km von Sassnitz entfernt).

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Der Sassnitzer Karnevalclub (SKC), gegründet 1975, eröffnet die närrische Session traditionell am 11.11. und veranstaltet seine große Prunksitzung jedes Jahr am Karnevalssamstag in der Sporthalle Dwasieden.
  • Das Promenadenfest ist das Topereignis im Wonnemonat Mai.
  • Das Hauptstraßenfest begeht die Stadt unter Mitwirkung der Gewerbetreibenden regelmäßig seit 2001 am letzten Juni-Wochenende.
  • Das Hafenfest am zweiten Juli-Wochenende eines Jahres zieht die Menschenscharen von nah und fern 3 Tage lang in den Stadthafen.
  • Die Molensoiree am letzten Sonntag im Juli ist ein idyllischer Augen- und Ohrenschmaus für alle Besucher.
  • Der urgemütliche Weihnachtsmarkt in der Altstadt von Sassnitz stellt den romantischen Höhepunkt am Ende des Jahres dar. Bewohner und Gäste der Stadt treffen sich hier jeweils am ersten Dezemberwochenende und kommen zwanglos bei Glühwein, frischen Backwaren und weihnachtlicher Musik ins Gespräch.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Sassnitz ist der Endpunkt der Bundesstraße B 96, oder auch der Bahnlinie von Stralsund. Zwei Bahnhöfe gibt es in der Stadt. Vor dem 1. Weltkrieg schon wurde in Sassnitz ein großer Fährbahnhof für die so genannte Königslinie der Scandlines von Deutschland nach Schweden (Trelleborg) eingerichtet. In den 1980er Jahren wurde im Ortsteil Mukran ein neuer Fährhafen gebaut, mit Breit- und Regelspurgleisen. Von Mukran gibt es Fährverbindungen von und nach Klaipėda in Litauen, Bornholm und St. Petersburg. Auf der Fähre nach Schweden werden außer Straßenfahrzeugen aller Art auch Eisenbahnwaggons befördert. Neben der Nachtzugverbindung Berlin - Malmö mit Schlaf- und Liegewagen waren dies im Jahr 2004 ca. 60.000 Güterwagen.

Wirtschaft

  • Sassnitz lebt sehr stark von der Gastronomie und der Tourismusindustrie, da Rügen insgesamt eines der meistbesuchten Urlaubergebiete Deutschlands ist.
  • Der Kreideabbau bei Klementelvitz unweit von Sassnitz ist ein traditioneller Industriezweig der Insel. Schon seit 1840 wird hier Kreide im Tagebau abgebaut. Heute findet das "weiße Gold" nicht nur für die Herstellung von Gips Verwendung, sondern wird wegen seiner hohen Qualität in zunehmenden Maße auch von Kraftwerken für ihre Filteranlagen nachgefragt. Außerdem ist die heilbringende Wirkung der "Rügener Kreide" schon längst für die Gesundheits- und Präventivmedizin interessant und findet in diesem Bereich immer mehr Anhänger und Abnehmer.

Bilder

 
Fährhafen Mukran
 
Mole mit Leuchtturm


Bildung

Zwei Grundschulen, eine Regionale Schule, eine Förderschule sowie das Ostsee- Gymnasium, stellen die schulische Versorgung sicher.

Sonstiges

Sassnitz hieß bis zum 2. Februar 1993 "Saßnitz". Mit der Umbenennung wurde der Name der Stadt der Schreibweise in der Ernennungsurkunde für das Stadtrecht vom 23. November 1956 angeglichen. Es besteht also entgegen anderslautenden Gerüchten kein Zusammenhang zur Rechtschreibreform von 1996.

Personen

  • Der Berliner Theologe Friedrich Schleiermacher schickt 1824 seine Frau und Kinder für längere Zeit nach Sassnitz. Dieses Jahr gilt als das Geburtsjahr von Sassnitz als Badeort.
  • Johannes Brahms verweilt 1876 für längere Zeit in Sassnitz. Er komponiert hier den letzten Satz seiner 1. Sinfonie C Moll.
  • Die deutsche Kaiserin Auguste Victoria verbringt 1890 gemeinsam mit den Prinzen einen längeren Sommerurlaub in der Villa „Martha“. Das Gebäude befindet sich in der Rosa-Luxemburgstraße 4.
  • Theodor Fontane sammelte in Sassnitz 1895 Anregungen für seinen weltbekannten und verfilmten Roman „Effi Briest“. Hier lässt Fontane die Protagonisten seines Romans im 24. Kapitel folgendermaßen über "einen Aufenthalt auf Rügen" räsonieren: »Zunächst natürlich Stralsund ... Und dann von Stralsund nach Bergen und dem Rugard, von wo man ... die ganze Insel übersehen kann, und dann zwischen dem Großen und Kleinen Jasmunder-Bodden hin, bis nach Saßnitz. Denn nach Rügen reisen heißt nach Saßnitz reisen. Binz ginge vielleicht auch noch, aber da sind - ich muß Wüllersdorf noch einmal zitieren - so viele kleine Steinchen und Muschelschalen am Strand, und wir wollen doch baden.«
  • Wladimir Iljitsch Lenin reist 1917 aus der Schweiz kommend über die Fährlinie Sassnitz-Trelleborg nach Petersburg.
  • Die Miss Volleyball der 80-er Jahre, Ariane Radfan, Rekordnationalspielerin mit 282 Einsätzen, Volleyballerin des Jahres 1990, wurde am 05.04.1964 in Sassnitz geboren.
  • Die Olympiazweite von Athen 2004 im Speerwerfen, Steffi Nerius, geb. am 01.07.1972, hat bei der SG Empor Sassnitz bis 1986 unter der Anleitung von Günter Piniak ihre leichtathletischen Grundlagen erhalten.

Sagenhaftes

  • Die Germanengöttin Hertha, auch Erdmutter Nerthus genannt, soll im Nationalpark Jasmund in der nach ihr benannten Herthaburg gelebt haben. Tatsächlich findet der aufmerksame Besucher im Nationalpark einige Erdwälle, die zu einer ehemaligen slawischen Fluchtburg gehörten. Angeblich fuhr die Göttin Hertha einmal im Jahr anlässlich eines Fruchtbarkeitsrituals, verhüllt in einen dichten Schleier, auf einem Wagen, den schneeweiße Kühen zogen, an den angrenzenden Herthasee, um darin zu baden. Sterblichen war der Anblick der badenden Göttin verwehrt. Deshalb wurden alle Diener und Sklaven, die ihr beim Bade behilflich waren, anschließend im See ertränkt.

Der Besucher der Herthaburg kann in die gespenstische Gedankenwelt von "Effi Briest" eintauchen. Denn Theodor Fontane hat diese Legende in seinem Roman aufgegriffen. Man findet hier alles noch genauso vor wie damals, selbst die Opfersteine: »Der von hohen Bäumen umstandene See lag ganz in der Nähe, Binsen säumten ihn ein, und auf der stillen, schwarzen Wasserfläche schwammen zahlreiche Mummeln. »Es sieht wirklich nach so was aus«, sagte Effi, »nach Herthadienst.« »Ja, gnäd’ge Frau ... Dessen sind auch noch die Steine Zeugen.« »Welche Steine?« »Die Opfersteine.« Und während sich das Gespräch in dieser Weise fortsetzte, traten alle drei vom See her an eine senkrechte, abgestochene Kies- und Lehmwand heran, an die sich etliche glattpolierte Steine lehnten, alle mit einer flachen Höhlung und etlichen nach unten laufenden Rinnen. »Und was bezwecken die?« »Daß es besser abliefe, gnäd’ge Frau.« »Laß uns gehen«, sagte Effi, und den Arm ihres Mannes nehmend, ging sie mit ihm wieder auf das Gasthaus zurück, wo nun, an einer Stelle mit weitem Ausblick auf das Meer, das vorher bestellte Frühstück aufgetragen wurde ... Innstetten, wenn auch ohne Wissen und Ahnung dessen, was in ihr vorging, sah doch deutlich, daß es ihr an aller Lust und Freude gebrach. »Es tut mir leid, Effi, daß du der Sache nicht recht froh wirst. Du kannst den Herthasee nicht vergessen und noch weniger die Steine.«


  • Auch der Königsstuhl hat seinen Namen aus einer Begebenheit der sagenhaften Vergangenheit. Derjenige wurde König, der von der Seeseite her die Klippen erklimmen konnte. Einige mutige Kletterer sind in letzter Zeit zu Tode gekommen, als sie der Sage auf den Grund gehen wollten.
  • Eine weitere Sage berichtet, dass der berühmte Freibeuter Klaus Störtebeker im Jahre 1340 auf dem Gut Ruschvitz auf Jasmund geboren wurde. Die Piratenschlucht in Sassnitz unweit der Altstadt soll einer der zahlreichen Schlupfwinkel von Klaus Störtebeker und seinen Vitalienbrüdern in der Ostsee gewesen sein.

Klaus Störtebekers Eltern sind der Legende nach leibeigene Bauern des Gutsherrn von Ruschvitz gewesen. Als der junge Klaus sich einmal verbotenerweise einen Schluck Met aus der Kanne seines Leibeigners genehmigt, wird er erwischt, gefesselt und verprügelt. Er kann die Fesseln aber aufgrund seiner schon damals enormen Kräfte sprengen und entkommt. Am Kap Arkona trifft er auf den Hauptmann Gödeke Micheels und bittet um Aufnahme in dessen Bande. Dazu muss Klaus Störtebeker eine Kraftprobe bestehen. Mit bloßen Händen zieht er ein Hufeisen auseinander und drückt eine schwere Zinnschüssel wie Pappe zusammen. Anschließend fragt der flüchtige Bauernsohn durstig nach einem Schluck Met. Gödeke Micheels gibt ihm den größten Becher des Schiffes. Mit kräftigen Zügen leert er den stiefelgroßen Becher einmal, zweimal und sogar ein drittes Mal. Beeindruckt davon ruft der Hauptmann: "Du sollst von nun an "Störtebeker" heißen", für "stürz' den Becher". Wegen seiner Kraft und Kühnheit wird Störtebeker schon bald neben Gödeke Micheels zum Anführer der Piraten mit dem Namen Likedeeler.

Alljährlich finden ihm zu Ehren in Ralswiek am Strand unterhalb des Schlosses die Störtebeker-Festspiele statt.

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