Geschichte und Gegenwart
Die Chaldäisch-Katholische Kirche zählt etwa 304.000 Gläubige und ist im Irak, Iran, Syrien, Libanon, Türkei, Israel, Ägypten, Frankreich, Georgien und den USA vertreten. Sie untersteht dem Papst in Rom und an ihrer Spitze steht der Patriarch von Babylon und der Chaldäer in Bagdad.
Im 15. Jahrhundert wurde das Katholikat innerhalb der Assyrischen Kirche für erblich erklärt. Dies führte 1553 zur Kirchenspaltung, wobei sich der Katholikos-Patriarch der nichterblichen Fraktion der römisch-katholischen Kirche annäherte und die Chaldäisch-Katholische Kirche begründete. Sitz des erblichen Katholikats war Alqosh im Nordirak, Sitz der unierten Kirche zunächst Diyarbakir, dann Bagdad. Diese Kirche spaltete sich 1662 in ein von Rom getrenntes Patriarchat und ein Patriarchat mit Sitz in Rom.
Die erbliche Linie starb 1803 aus, und die Assyrische Kirche akzeptierte die Hierarchie des von Rom getrennten Patriarchts der Chaldäischen Kirche. 1830 wurde Johannes Hormez, der zum Katholizismus konvertierte Neffe des nestorianischen Chaldäischen Patriarchen zum Patriarchen der Chaldäisch-Katholischen Kirche eingesetzt, während die Assyrische Kirche, einschließlich des nestorianischen Teils der Chaldäischen Kirche von der russisch-orthodoxen Kirche und den Protestanten gefördert wurden.
Im Unterschied zur römisch-katholischen Kirche halten die Chaldäer die Messe in aramäischer Sprache ab. Bereits Verheiratete können zum Priester geweiht werden, unverheiratete Priester nach der Weihe allerdings nicht mehr heiraten.
Heute gibt es für Mitglieder der chaldäisch-katholischen Kirche und der Assyrischen Kirche des Ostens unter gewissen Bedingungen die Möglichkeit der Teilnahme an der Eucharistie in der jeweils anderen Kirche.