Sachsen (Volk)

westgermanischer Völkerverband
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Sachsen ist die Bezeichnung für einen germanischen Stammesverband, der seit dem 2. und 3. Jh. den Nordwesten des heutigen Deutschlands und den Osten der Niederlande bewohnt. Das Siedlungsgebiet umfaßt grob die östlichen Niederlande, das heutige Westfalen, Niedersachsen mit Ausnahme des von Friesen bewohnten Landesteils, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg und Holstein. Ein Teil der Sachsen eroberte im 5. Jh. Großbritannien (Angelsachsen).

Sachsen unterteilte man in Westfalen (westlich der Weser), Engern, die im Bereich der Weser lebten, Ostfalen zwischen Weser und Elbe sowie Nordalbingier nördlich der Elbe.

Geschichte

Nach der Achtserklärung Heinrichs des Löwen 1180, wegen dessen Weigerung dem Kaiser Friedrich Barbarossa Heerfolge nach Italien zu leisten, zerschlug der Kaiser das alte Herzogtum Sachsen. Westfalen wurde in kirchlichen Besitz übergeben, Heinrich dem Löwen blieben Braunschweig und Lüneburg, die Fürsten und Bischhöfe wurden für reichsunmittelbar erklärt, der Name Herzogtum Sachsen haftete nur noch einem kleinen Landesteil an der Elbe an.

Am 6. Januar 1423 wurde dieser Teil dem Markgrafen von Meißen, Friedrich dem Streitbaren verliehen. Da der Herzogtitel die höhere Würde besaß, führte dieser von nun an den Titel "Herzog von Sachsen", wodurch das heutige Land Sachsen seine Bezeichung bekam. Deren Bewohner gehören eigentlich zum germanischen Volksstamm der Thüringer. Dieses neue Herzogtum Sachsen wurde danach lange als Obersachsen bezeichnet, das ehemalige Land Sachsen als Niedersachsen. Diese Bezeichung wurde nach dem Zweiten Weltkrieg als Name des heutigen Bundeslandes wiederbelebt.

Sprache

Die Sachsen sprachen Niederdeutsch, s. auch Niedersächsisch. Ihre Sprache bildete als Angelsächsisch die Grundlage des Englischen und steht dem Englischen näher als dem Hochdeutschen. Der heute als Sächsisch bezeichnete Dialekt ist dagegen eine Untergruppe des Thüringischen Dialektes.