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Siena ist der Name einer Stadt und eines früheren Stadtstaates im Zentrum der italienischen Toskana und hat 54000 Einwohner. Bekannt ist die Stadt für den Palio, ein Pferderennen, das am zentralen Platz, der "Piazza del Campo" ausgetragen wird.
Siena gilt als eine der schönsten Städte der Toskana und Italiens. Schon seit jeher befindet sie sich in Rivalität mit Florenz, egal ob in politischer, wirtschaftlicher oder künstlerischer Hinsicht. Während Florenz als Paradeexemplar einer Renaissance-Stadt vor allem durch die schiere Masse und Größe seiner Bauwerke und Kunstwerke beeindruckt, hat Siena ihren mittelalterlichen Charakter der speziell italienischen Gotik erhalten.
Aus Siena stammt die Heilige Katharina von Siena und auch die Sängerin Gianna Nannini, deren Vater hier eine Reihe von Cafés betreibt.
Geschichte
Hauptartikel: Geschichte Sienas
Siena geht vermutlich auf eine etruskische Siedlung zurück und wurde unter römischer Herrschaft eine Kolonie mit dem Namen Saena Iulia. Ihre eigentliche Bedeutung erlangte die Stadt aber erst im Mittelalter. Wie andere italienische Städte wurde sie allmählich unabhängig und hatte im 12. Jahrhundert eine Konsularregierung.
Im Streit zwischen Kaiser und Papsttum stand Siena – im Gegensatz zu Florenz auf ghibellinischer Seite und erhielt dadurch verschiedene Privilegien. Im wesentlichen verbarg sich aber hinter diesem Konflikt eine wirtschaftliche Rivalität zwischen den beiden Handelsstädten. In der Schlacht von Montaperti 1260 wurden die Florentiner geschlagen. Die folgenden Jahre brachten aber einen Niedergang der Ghibellinen mit sich. Im Inneren kam es immer wieder zu politischen Machtkämpfen, die aber eine wirtschaftliche Blüte der Stadt nicht verhinderten.
1389 schlossen die Sienesen ein Bündnis mit Gian Galeazzo Visconti, das sie für einige Jahre in Abhängigkeit von Mailand brachte.
1487 ergriff Pandolfo Petrucci die Macht und regierte despotisch, wenn er auch formell die Regierungsformen nicht antastete. Anders als den auf ähnliche Weise in Florenz herrschenden Medici gelang es ihm aber nicht, eine Dynastie zu begründen, und nach seinem Tod 1512 stellte sich die Stadt bald unter den Schutz Karls V. Die Bürger lehnten sich gegen die zunehmende Tyrannei der Spanier auf, aber 1555 wurde Siena nach langer Belagerung eingenommen und zwei Jahre später als Lehen an Cosimo I. gegeben, unter dem es zum Teil des Großherzogtums Toskana wurde.
Sehenswürdigkeiten
Die Kathedrale aus schwarzem und weißem Marmor, eines der besten Beispiele der gotischen Architektur in Italien, ist im Grundriss offenbar beeinflusst von der Abtei von San Galgano. Ihr Bau wurde Anfang des 13. Jahrhunderts begonnen, wurde aber durch die Pest von 1348 und Kriege sowohl in der Heimat als auch in anderen Staaten unterbrochen. 1317 wurden ihre Mauern durch das Baptisterium von San Giovanni erweitert. Eine weitere Vergrößerung wurde 1339 begonnen, aber nie zu Ende geführt; heute sind nur noch einige Mauern und Bögen zu sehen, die die Großartigkeit des unvollendeten Plans andeuten, der eine der größten Kirchen der Welt geschaffen hätte.
Die herrliche Westfront in trikuspidaler Form, bereichert um eine Reihe von Säulen, Statuen und eingelegtem Marmor, soll von Giovanni Pisano begonnen worden sein, datiert aber tatsächlich nach 1370. Sie wurde 1380 vollendet und erinnert an die frühere von Orvieto (begonnen 1310). Der romanische Campanile stammt aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts. Augenfällig unter den Kunstschätzen im Inneren ist die wohlbekannte oktogonale Kanzel von Niccolò Pisano (oder Nicola Pisano) von 1266-1268. Sie ruht auf Säulen, die von Löwen gestützt werden. Zahlreiche Statuen und Bas-Reliefs von Renaissance-Künstlern zieren die verschiedenen Altäre und Kapellen. Der Bodenbelag der Kathedrale, der von Duccio di Buoninsegna angefertigt worden sein soll, ist nahezu einmalig. Es handelt sich um kunstvoll graphierte Marmorplatten, sowie um herrliche Intarsienarbeiten in Farbe und Schwarzweiß, die biblische Themen aber auch solche aus Sagen und Legenden darstellen. Die schönsten Arbeiten unterhalb der Kuppeln, mit Szenen aus der Geschichte von Abraham, Moses und Elija, stammen von Domenico Beccafumi, der sie mit wunderbarer Kühnheit und Wirkung ausführte. Das Chorgestühl ist ebenfalls erwähnenswert: die älteren (aus dem originalen Chor) sind Intarsienarbeit; die anderen aus dem 16. Jahrhundert sind nach Zeichnungen von Riccio geschnitzt. Die Piccolomini-Bibliothek, die an den Dom angrenzt, wurde von Kardinal Francesco Piccolomini (später Pius III.) zu Ehren seines Onkels Pius II. gegründet. Hier befinden sich Pinturicchios berühmte Fresken mit Szenen aus dem Leben des späteren Papstes und die Sammlung von Chorbüchern (auf gemeißelten Tischen) mit Malereien von Seneser und anderen Künstlern.
In die Kirche von San Giovanni unter der Kirche, dem alten Baptisterium, tritt man über eine äußere Flucht von Marmortreppen von 1451. Sie hat eine schöne, aber unvollständige Fassade, die von Giovanni di Mino del Pellicciaio 1382 entworfen wurde, und ein fabelhaftes Taufbecken mit Bas-Reliefs von Donatello, Ghiberti, Jacopo della Quercia und anderen Bildhauern des 15. Jahrhunderts. Das Opera del Duomo enthält Duccios berühmte Madonna, die 1308-1311 für die Kathedrale gemalt wurde, und andere Kunstwerke.
Städtepartnerschaft
Die Stadt Siena unterhält eine Städtepartnerschaft mit Weimar (Thüringen), Wetzlar (Hessen) und Avignon (Alpes-Côte d'Azur in Frankreich).
Umgebung von Siena
In der Umgebung von Siena gibt es zahlreiche sehenswerte Orte:
- Torri hat ein malerisches Ortsbild mit einem Kloster. Der Kreuzgang ist noch erhalten.