Das Mädchen und der Kommissar ist ein französischer Film von 1971, der von Claude Sautet realisiert wurde. Er ist eine Adaption des Romans Max et les ferrailleurs von Claude Néron.
Film | |
Titel | Das Mädchen und der Kommissar |
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Originaltitel | Max et les ferrailleurs |
Produktionsland | Frankreich, Italien |
Originalsprache | französisch |
Erscheinungsjahre | 1971 |
Länge | 102 Minuten |
Altersfreigabe |
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Stab | |
Regie | Claude Sautet |
Drehbuch | Claude Sautet |
Produktion | Raymond Danon Roland Girard |
Musik | Philippe Sarde |
Kamera | René Mathelin |
Schnitt | Jacqueline Thiédot |
Besetzung | |
Die Schrottplatz-Bande
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Handlung
Max (Michel Piccoli) ist ein ehemaliger Richter, der sich zum Kriminalkommissar der Pariser Polizei zurückstufen ließ, aber finanziell unabhängig ist. Eine Reihe erfolgreicher Banküberfälle hält die Kriminalabteilung in Atem, es gibt Tote. Max ist nach diesen Misserfolgen von der Idee besessen, Kriminelle auf frischer Tat zu ertappen. Er macht sich an Abel (Bernard Fresson) heran, den er vom Militärdienst kennt, um ihm eine Falle zu stellen. Abel, ein ehemaliger Fremdenlegionär, arbeitet zusammen mit einigen anderen Underdogs in der Vorstadt Nanterre auf einem Schrottplatz. Auch durch kriminelle Aktivitäten wie Baustellendiebstähle halten sich Abel und seine Clique mehr schlecht als recht über Wasser. Max beschließt, an dieser Bande von Schmalspurgangstern ein Exempel zu statuieren. Nicht nur Abels Freundin Lili (Romy Schneider), eine deutsche Prostituierte aus dem Umfeld der Bande, wird zum Opfer von Max' Manipulation.
Max nähert sich Lili als Freier, gibt sich als Bankier aus und weckt ihr Interesse, indem er sie lediglich sehr hoch für ihre Gesellschaft bezahlt und auf sexuelle Gegenleistungen verzichtet. Lili beginnt ihn auszufragen. Max tischt ihr die vorbereitete Legende auf, in seiner kleinen Bank im Osten von Paris sei aufgrund regelmäßiger hoher Einzahlungen etwas zu holen. Gespräche über die Unzufriedenheit mit der aktuellen Lebenssituation und scheinbar zufällig erhaltene Insiderinformationen wecken in Lili den Gedanken, die Bank von ihrem Partner Abel und seinen Kumpanen ausrauben zu lassen. Abel ist mehr oder weniger Anführer der Bande. Lilli lässt sich intensiver auf Max ein und täuscht ihm schließlich sogar Zuneigung vor. Sie will kein Geld mehr von ihm nehmen.
Der Plan des Kommissars gelingt, und die komplette Schrottplatz-Bande geht mit Hilfe des Bandenmitglieds "Dromedar" - Zuhälter und Polizeiinformant - in die Falle. Doch der für den Distrikt und damit auch den Fall direkt zuständige Kommissar Rosinsky will auch die Mitwisser und vor allem Lili vor den Richter bringen, obwohl er weiß, dass sie von Max manipuliert wurde.
Es wird nicht erklärt, warum Max die folgende Tat begeht. Vielleicht hat er Mitleid mit Lili, oder vielleicht hat er ihr die Zuneigungsbekundungen geglaubt. Als Max erkennt, dass Rosinsky nicht von Lili ablassen wird, zieht er kurz entschlossen seine Pistole und erschießt den Kommissar. Max wird von seinen Kollegen abgeführt und ins Gefängnis gebracht. Der Erzähler schließt mit den Worten: „Durch den Mord an Rosinsky landete er auch da, wo er die anderen hingebracht hatte.“
Kritiken
- Lexikon des internationalen Films: Vorzüglich inszenierter und gespielter Kriminalfilm.
- Prisma Online: Claude Sautet gelang ein wunderbar-gefühlvoll erzählter und gespielter Beziehungs-Krimi. Vor allem Romy Schneider, Michel Piccoli und Bernard Fresson bieten brillante Schauspielkunst.
Literatur
- Claude Néron: Max et les ferrailleurs. La Guilde du livre Nr. 853. La Guilde du livre, Lausanne 1971, 251 S. (bislang existiert keine deutschsprachige Übersetzung)