Johann Franz von Gronsfeld

kaiserlicher Feldmarschall im bayerischen Volksaufstand (1705)
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Johann Franz Graf von Gronsfeld-Brokhorst († 1719) war kaiserlicher Feldmarschall im bayerischen Volksaufstand 1705.

Am 15. Mai 1705 rückte Feldmarschall Gronsfeld mit 8000 Mann und Belagerungsgeschütz vor die Stadt München und forderte sie unter Androhung der Beschießung zur sofortigen Übergabe auf. Die Bürgerschaft war „mit großer Furia“ bereit, sich zu verteidigen, und traf schon erste Anstalten dafür, doch waren die bewaffneten Kräfte in der Stadt schon an Zahl den Angreifern unterlegen. Graf von Gronsfeld verhandelte zweimal mit der Regierung und dem Rat der Stadt München. Erst nachdem Gronsfeld schriftlich versichert hatte, dass den Söhnen von Kurfürst Maximilian II. Emanuel nichts Nachteiliges widerfahren und den Bürgern ihre Privilegien erhalten bleiben würden, und nachdem versprochen worden war, dass die Quartierlasten gleichmäßig von Bürgern, Hofbediensteten, Adel und Geistlichkeit getragen würden, beruhigten sich die Bürger und willigten in die Übergabe ein. Am 16. Mai 1705 wurde die Stadt an die kaiserlichen Truppen übergeben. Feldmarschall Graf von Gronsfeld marschierte mit 2816 Soldaten in München ein. Divergenzen zwischen der Kaiserlichen Administration in Bayern und dem Militärkommando führten dazu, dass nach einem Beschwerdeschreiben an Kaiser Joseph I. vom 6. Juni 1705 General Gronsfeld abgesetzt wurde. Sein Nachfolger wurde General Bagni.

Literatur

Christian Probst, Lieber bayrisch sterben. Der bayrische Volksaufstand der Jahre 1705 und 1706. Süddeutscher Verlag 1978.

Liste der Akteure im Bayerischen Volksaufstand 1705 und 1706