Figuren in Tolkiens Welt

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Die von J. R. R. Tolkien in mehreren Romanen geschaffene Phantasiewelt Arda ist von einer Vielzahl von Menschen, Elben, Hobbits und anderen fiktiven Wesen bewohnt.

Die folgende Aufzählung bezieht sich ausschließlich auf die Romane und Schriften Tolkiens. Die dreiteilige, kommerziell sehr erfolgreiche Verfilmung des Romans Der Herr der Ringe (siehe dazu Der Herr der Ringe (Filmtrilogie)) stellt manche Zusammenhänge anders dar.

Die Schreibweise der Eigennamen und einiger anderer Zusammenhänge richtet sich bei Abweichungen zwischen den beiden deutschen Übersetzungen des Herrn der Ringe nach der älteren von Margaret Carroux, da diese noch in Zusammenarbeit mit Tolkien entstand. Die Unterschiede zur Übersetzung Wolfgang Kreges sind in vielen Fällen mit angegeben.

Weitere Elemente des Tolkienschen Universums werden in folgenden Artikeln beschrieben:

Eru Ilúvatar

Eru Ilúvatar (Quenya: Eru ‚der Eine‘; Ilúvatar von Ilúve ‚All‘ und Atar ‚Vater‘) ist in Tolkiens Romanwelt der transzendente Schöpfergott. Wie in der Ainulindale (‚Musik der Heiligen‘), einer Erzählung aus dem postum veröffentlichen Werk Das Silmarillion, beschrieben wird, schuf er aus seinen Gedanken die Ainur, was ‚die Heiligen‘ bedeutet. Er brachte ihnen auch die drei musikalischen Themen bei, aus denen später Ea, die Welt, entstehen sollte und gestattete ihnen, diese zu betreten.

Eru Ilúvatar wurde in Mittelerde selten direkt verehrt. Lediglich auf der untergegangenen Insel Númenor gab es auf dem Meneltarma eine Kultstätte für ihn.

Ainur

Singular Ainu. Aus dem Geiste Ilúvatars geschaffene Wesen, die irgendwo zwischen christlichen Engeln und heidnischen Göttern einzuordnen sind. In den frühesten Versionen der Mythologie schließen sie wie die heidnischen Götter untereinander Ehen und haben Kinder, die wiederum Ainur sind; davon rückte Tolkien aber später ab zugunsten einer direkten Erschaffung aller Ainur durch Ilúvatar. Sie sangen die Große Musik, die der Ursprung Eas, der Welt, die ist, war. Die Geschichte dieses Liedes wird in der Ainulindale erzählt. Einige der Ainur stiegen nach Ea hinab. Diese sind die Valar und die Maiar.

Valar

Singular Vala. Die Valar sind vierzehn (ursprünglich fünfzehn) Ainur, die sich auf die Welt begaben, um sie zu gestalten. Hierzu nahmen sie auch selbst eine Gestalt an. Acht der Valar, die Aratar, sind besonders mächtig: Manwe, Varda, Ulmo, Yavanna, Aule, Mandos, Nienna und Orome. Manwe ist der König der Valar.

Die Valar gestalteten die Welt nach dem Bild, das sie in der Musik der Ainur vor Ilúvatar erwirkt hatten. Wegen Melkors Anstrengungen erreichten sie jedoch nie die Perfektion, so dass die Welt nur ein Kompromiss zwischen der ursprünglichen Vorstellung und böser Zerstörungswut ist.

Die 7 männlichen Valar sind:

Melkor (Morgoth), der dunkle Feind, war ursprünglich auch ein Valar, wird jedoch nicht mehr zu ihnen gezählt.

Die 7 weiblichen Valar (Valier) sind:

  • Varda Elentári (Elbereth), die Königin der Sterne
  • Yavanna Kementári, die Spenderin der Früchte
  • Nienna, die Klagerin
    Nienna, Schwester von Mandos und Lórien, ist die Herrin des Mitleids und der Trauer, die das weltliche Leid beweint, um es zu überwinden. Olórin (Gandalf) gehörte zu ihren Schülern und sie lehrt ihn Mitleid und Geduld. Oft zieht es sie in die Hallen von Mandos, wo sie den dort Wartenden Mut zuspricht. Ihre Heimat sind die Hallen weit im Westen, durch deren Fenster sie durch die Mauern der Welt blickt.
  • Estë, die Heilerin
    Estë ist die Gemahlin von Irmo und lebt mit ihm in den Gärten Lóriens in Valinor. Sie hat die Gabe, Mitleid, Geduld und Weisheit zu lehren. Jenen, die in die Gärten kommen, hilft sie, sich von ihren Wunden und ihrer Müdigkeit zu erholen (wie Míriel nach der Geburt ihres Sohnes Feanor, wenngleich sie keinen Erfolg damit hatte). Tagsüber jedoch schläft sie am See Lórellin in Lórien. Sie trägt graue Gewänder und schenkt den Leidenden lindernden Schlaf.
  • Vaire, die Weberin
    Vaire webt alle Ereignisse vergangener und künftiger Zeiten in Wandteppiche ein. Diese hängen in den Hallen ihres Gatten Mandos.
  • Vána, die ewig Junge
    Vána ist die Herrin über alle Blumen und Vögel, die sie zum Blühen und Singen bringt. Sie ist Oromes Gattin und die jüngere Schwester Yavannas.
  • Nessa, die Tänzerin
    Sie ist die Schwester von Orome und die Gattin von Tulkas, den sie auf der Insel Almaren heiratete. Nessa erfreut sich am Tanz auf den grünen Wiesen Valinors und wird häufig mit Hirschen in Verbindung gebracht, die ihr auf ihren Reisen durch die Wildnis folgen.

Melkor (Morgoth)

Melkor (Sindarin für ‚der in Macht ersteht‘) ist gleichen Ranges mit Manwe und dennoch der mächtigste der Valar, denn er hat an allen ihren Fähigkeiten und ihrem Wissen Anteil. Von den Elben wird er Morgoth ‚der schwarze Feind der Welt‘ (ein Name, der zuerst von Feanor verwendet wird), Bauglir ‚der Bedrücker‘ oder der Schwarze König genannt. Er wendet sich sehr früh gegen das Werk Ilúvatars – aus seinem Wunsch heraus, eigene Schöpfungen hervorzubringen und über sie zu herrschen. Als einer der Ainur bringt er Misstöne in die Große Musik ein und legt damit das Fundament für die dunklen Seiten von Mittelerde.

In Ea zerstört er häufig die Werke der anderen Valar und züchtet viele der üblen Wesen, mit denen Elben, Zwerge und Menschen in den folgenden Zeitaltern konfrontiert werden. Wie alle Ainur kann er nichts wirklich neues erschaffen; ihm bleibt nur das Pervertieren der ursprünglichen Schöpfung. Viele Maiar, Elben und Menschen werden von ihm verführt oder durch Knechtschaft in seine Dienste gezwungen.

Zum Ende des Ersten Zeitalters wird Melkor nach dem Krieg des Zorns von den Valar in die Zeitlose Leere verbannt. In Mittelerde bleiben aber viele seiner Diener und Geschöpfe zurück, die weiter seinen Willen ausführen. Zu ihnen gehört auch Sauron.

Morgoth weist Parallelen zu den gefallenen Engeln des Christentums auf.

Manwe

Manwe Súlimo (Quenya: Manwe ‚Gesegnetes Wesen‘; Súlimo ‚der Atmer‘), der Gute genannt, ist der edelste und höchste der Valar. Weil er die Vorhaben Ilúvatars am besten versteht, wird er dessen Statthalter. Er ist das Gegenstück zu seinem Bruder Melkor und nach dessen Verbannung aus den Reihen der Ainur der mächtigste der Valar.

Manwe regiert in Valinor in seinen Hallen auf dem Taniquetil, dem höchsten aller Berge. Er ist Herr über die Winde von Arda (der Welt). Seine Gemahlin ist Varda, Königin der Sterne, die von den Elben auch Elbereth genannt wird. Manwe unterstehen auch die großen Adler aus Mittelerde.

Ulmo

Ulmo wird als zweitmächtigster Vala nach Manwe bezeichnet. Seine Domäne ist das Wasser. Ulmo ist den Elben und Menschen stets wohlgesinnt. Der Maia Osse als Verwalter der Meere von Mittelerde ist ihm untergeordnet. Dieser verursacht Stürme und Überschwemmungen, was den ambivalenten Charakter des Meeres erklärt.

Ulmo tritt im Silmarillion relativ häufig auf. Er übernimmt auch die Rolle des Boten der Valar und ist der einzige Vala, der direkten Kontakt mit den Menschen hat.

Eine besondere Rolle spielt er in der Geschichte von der Ankunft Tuors in Gondolin.

Aule

Aule wird zu Beginn des Silmarillion als der viertmächtigste Vala nach Manwe, Varda und Ulmo bezeichnet. Er ist der Meister der Künste und des Wissens. Seine größten Werke sind die Zwei Lampen der Valar, die Gefäße für Sonne und Mond sowie die Zwerge. Die Sieben Väter der Zwerge werden von ihm heimlich erschaffen. Da nach Erus Plan aber zuerst die Erstgeborenen (Elben) auf die Erde kommen sollen, legt er sie zum Schlafen unter die Erde, bis die Zeit reif ist, sie zum Leben zu erwecken.

Trotz seiner Kunstfertigkeit ist Aule bescheiden, und Besitz oder Herrschaft kümmern ihn nicht. Seine Gemahlin ist Yavanna, mit der er im Herzen von Valinor wohnt. Sauron und Saruman gehörten einst zu seinen Dienern.

Irmo (Lórien)

Irmo (Quenya für ‚der Wünscher‘ oder ‚Meister des Wunsches‘) ist einer der sieben männlichen Valar. Er lebt in Valinor, in den Gärten von Lórien; mit dem Namen seines Wohnorts wird auch er meist betitelt. Er und sein Bruder Námo (Mandos) werden auch Feanturi, „Herren der Geister“, genannt, denn in den Gärten Irmos finden müde Geister und Seelen Ruhe und Erholung. Zu seinen Vertrauten zählt auch der Zauberer Gandalf. Verheiratet ist er mit der Valie Estë. Irmos Schwester ist Nienna, welche das Leid aller beklagt.

Varda

Varda, von den Elben im Sindarin Elbereth genannt, ist die mächtigste der weiblichen Valar. Sie wird als überirdische Schönheit beschrieben, in deren Antlitz noch das Licht Ilúvatars lebt. Licht ist zugleich ihr Machtmittel. Sie lebt gemeinsam mit ihrem Gemahl Manwe auf dem Berg Taniquetil.

Unter den Valar ist Varda diejenige, die von den Elben am meisten verehrt und geliebt wird, denn sie entfachte die Sterne, in deren Schein die Elben am See Cuiviénen erwachten. Ihr elbischer Ehrenname Elbereth bedeutet ‚Sternenkönigin‘. Ein weiterer Name ist Tintalle ‚die Entfacherin‘. Von allen Valar fürchtet Melkor (Morgoth) sie am meisten. Allein das Aussprechen des Namens Elbereth kann die Diener des Bösen verletzen, wie sich im Kampf der Hobbits mit den Nazgûl an der Wetterspitze erweist.

Yavanna

Yavanna ist die Frau von Aule und die ältere Schwester von Vána, der Ewigjungen. Sie wird als hochgewachsen wie eine Zypresse beschrieben und soll stets grüne Gewänder tragen. Sie pflanzt die Samen aller Pflanzen von Arda. Ihr größtes Werk ist jedoch, dass sie die zwei Bäume des Lichts entstehen ließ (Telperion und Laurelin), die mehr als 14 000 Jahre lang die Länder von Valinor erhellen. Sie ist sehr bestürzt, als Aule die Zwerge erschafft, und bittet Eru um Hüter für alle Pflanzen (Olvar). Daraufhin erschafft Eru die Ents, die Baumhirten, die Yavanna durch ihren Beitrag zur Musik der Ainur entworfen hat und die das willkürliche Verletzen der Natur verhindern sollen.

Mandos (Namo)

Mandos‘ eigentlicher Name ist Namo, der Richter; doch wird er – wie ein jüngerer Bruder Irmo (Lórien) – nach seinem Wohnsitz, der sich im Westen Amans am Rande des Außenmeers befindet, Mandos genannt (Tolkiens Manuskript spricht hier eigentlich vom Norden Amans, dies wurde im veröffentlichten Silmarillion jedoch in Westen geändert, um es mit der Aussage in Einklang zu bringen, der in der Tat als westlich beschriebene Wohnort Niennas befinde sich in der Nähe). Seine Gemahlin ist Vaire, die Weberin. Ihn und seinen Bruder nennt man die Feanturi ‚die Herren der Geister‘.

In seinen Hallen versammeln sich die Elben, wenn sie getötet werden oder am Kummer zugrunde gehen. Unter Umständen können sie von dort nach Mittelerde zurückkehren und wiedergeboren werden, Tolkiens Aussagen hierzu sind jedoch widersprüchlich. Ebenso nicht ganz klar ist, ob und wie lange auch die Seelen der gestorbenen Menschen hier Station machen; jedoch bleiben diese anders als die Elben definitiv nicht hier, sondern verlassen die Welt letztlich ganz.

Als die Valar gegen Melkor in den Krieg ziehen und ihn in seiner Festung Utumno überwältigen, werfen sie ihn in das unterirdische Verlies von Mandos‘ Hallen.

Mandos ist der Schicksalsrichter der Valar, Hüter der Todeshäuser und spricht die Urteile nur auf Manwes Anordnungen, weil dieser Ilúvatars Absichten am besten versteht. Mandos hat einen unbeugsamen und leidenschaftslosen Charakter und führt seine Aufgaben zielgerichtet aus. So stellt er auch die Frage, ob Earendil weiterleben soll, nachdem er vor den Valar in Valimar um Vergebung für die Noldor und um Hilfe im Kampf gegen Morgoth gebeten hat. Nur ein einziges Mal lässt Mandos sich von seinen Gefühlen leiten und Mitleid walten: als Lúthien vor ihm singt.

Orome

Orome ist der große Jäger unter den Valar. Er ist der Gemahl von Vána, der jüngeren Schwester Yavannas, und der Bruder von Nessa, der Gattin Tulkas‘. Bis in den fernen Osten Mittelerdes trägt ihn auf seinen Jagdritten sein Ross Nahar, und dort bläst er auf seiner Jagd nach Melkors Geschöpfen das Horn Valaróma. Nach Valinor geht er nur ungern, denn er liebt die Länder von Mittelerde.

Orome entdeckt bei einem seiner Ausritte die neu erwachten Elben und führt sie nach Aman.

Tulkas

Tulkas, der den Beinamen Astaldo trägt, ist verheiratet mit Nessa, der Schwester Oromes. Er ist der letzte Valar, der nach Arda kommt, vor allem, um dort den anderen Valar im Kampf gegen Melkor beizustehen.

Seine liebste Beschäftigung ist das Ringen, Kämpfen und Kräftemessen. Er kämpft mit bloßen Fäusten und ist schneller und stärker als alle anderen Geschöpfe Ardas. „Nichts taugt er im Rate“, heißt es über ihn, denn er hat nichts für Politik und Denkereien übrig.

Er wird als beherzt, aber nicht sehr intelligent beschrieben und soll einen roten Bart tragen. Außerdem lacht er immerzu, auch während seines Kampfes mit Melkor.

Maiar

Die Maiar, Singular Maia, sind von Eru Ilúvatar geschaffene Wesen, die von gleicher Art wie die Valar, jedoch minderen Ranges sind. Sie gehören zu den Ainur. Manchmal werden sie auch als Diener der Valar bezeichnet. Ihre Zahl ist nicht bekannt, auch wenn es sehr viele sein müssen.

Die bekanntesten Maiar, die in der Zeit des Ringkrieges eine Rolle spielen, sind Sauron, Olórin/Gandalf und Saruman, aber auch der Balrog von Moria.

Zu den namentlich bekannten Maiar gehören:

  • Eonwe, der Herold Manwes
  • Ilmare, Vardas Zofe
  • Osse von den Wogen
  • Uinen von der ruhigen See
  • Salmar, Gefährte Ulmos
  • Arien, der weibliche Feuergeist, der das Sonnenschiff lenkt
  • Tilion, der Fährmann des Mondes
  • Melian, die Gemahlin Thingols
  • Sauron, der Herr der Ringe
  • Gothmog, der Herr der Balrogs
  • Thuringwethil, die Fledermaus
  • Die Zauberer (Istari):
    • Olórin (Gandalf)
    • Curunír (Saruman)
    • Aiwendil (Radagast)
    • Alatar
    • Pallando

Alatar und Pallando werden auch als die Blauen Zauberer bezeichnet. Sie gehen nach ihrer Ankunft in Mittelerde in den Osten und werden danach nicht mehr erwähnt.

Einer Theorie zufolge soll auch Iarwain Ben Adar, der Älteste und Vaterlose (Tom Bombadil) ein Maia gewesen sein. Tolkien selbst hat dieser Theorie jedoch widersprochen und auf die Frage nach Bombadils Herkunft geantwortet: „Ein paar Rätsel muss es immer geben, sogar in einem mythischen Zeitalter. Tom Bombadil ist eines.“ (Tolkien, Briefe)

Sauron

Sauron, ursprünglich ein Maia im Dienste von Aule, wird von Morgoth (Melkor) verführt, den er bewundert und zugleich fürchtet. Er wird einer seiner mächtigsten Hauptleute, besitzt jedoch weder die Macht noch das Temperament seines großen Vorbilds. Bei Melkors Verbannung in die Äußere Leere am Ende des Ersten Zeitalters entkommt Sauron und beginnt, in Mittelerde seine eigenen Ränke zu schmieden. Saurons Ziel ist die Alleinherrschaft über Mittelerde. Er erbaut im Lande Mordor die mächtige Festung Barad-dûr.

Von den Elben wird ihm der Name Gorthaur gegeben, was ‚Der Grausame‘ bedeutet.

Im Zweiten Zeitalter schmeichelt Sauron sich bei den Elben als Annatar (‚Herr der Geschenke‘) ein. Weitere Namen Saurons sind Aulendil ‚Freund Aules‘ und Artano ‚Hochschmied‘. Er lernt von den Elben und lehrt sie ihrerseits, Ringe der Macht zu schmieden. Heimlich schmiedet er jedoch den Einen Ring, den Meisterring, auf den er einen Großteil seiner Macht überträgt. Wachsame Elbenfürsten wie Círdan, Gil-galad und Galadriel durchschauen ihn jedoch und halten die Drei Ringe der Elben vor ihm verborgen.

Sauron beginnt einen Krieg gegen die Elben von Eriador, unterwirft sich aber schließlich den mächtigen Númenórern. Durch List gelingt es ihm, den König von Númenor gegen die Valar aufzuhetzen. Beim hierdurch ausgelösten Untergang Númenors kann er entkommen, verliert jedoch seine ansprechende Gestalt, in der es ihm gelang, Elben und Menschen zu verführen, für immer. Als Geist fährt er zurück nach Mittelerde, wo er sich erst lange später eine neue Gestalt geben kann.

Sauron kehrt nach Mordor zurück und baut gegen Ende des Zweiten Zeitalters ein neues Heer auf. Er wird durch den Letzten Bund der freien Völker Mittelerdes, angeführt von Ereinion Gil-galad, dem Hohen König der Elben von Mittelerde, und Elendil, dem König der westlichen Menschen, besiegt. Elendils Sohn Isildur schneidet ihm den Finger ab, an dem der Eine Ring steckt. Damit ist Saurons Macht gebrochen.

Isildur widersetzt sich jedoch dem Rat der Elben, den Ring zu vernichten, und beansprucht ihn für sich. Da Saurons Lebenskraft an den Ring gebunden ist, kann Sauron als geschwächtes und körperloses Wesen in langen Jahren von Neuem beginnen, seine Macht aufzubauen. Vorerst haust er in Dol Guldur im Grünwald (der daraufhin bald Düsterwald genannt wird). Später kehrt er wieder nach Mordor zurück und baut den Dunklen Turm wieder auf. Er beginnt bald darauf mit der Suche nach dem Einen Ring.

Durch die Vernichtung des Einen Ringes in den Feuergluten des Schicksalsberges, in denen er geschmiedet wurde, wird auch Saurons Schicksal endgültig besiegelt und Barad-dûr stürzt ein.

Melian

Die Maia Melian verliebt sich in den Elb Elwe, auch bekannt als Elu Thingol (‚Graumantel‘), König von Doriath, und wählt ein Leben in körperlicher Gestalt an Elwes Seite als seine Gemahlin. Dies ist die einzige Verbindung überhaupt zwischen einer Maia und einem Elb. Melian ist die Mutter von Lúthien Tinúviel.

Der Name Melian leitet sich von dem Quenya-Wort melyanna ab, was ‚Liebesgeschenk‘ bedeutet.

Melian legt einen Bann um das Reich Doriath, bekannt als Melians Gürtel, um es vor bösen Kräften zu schützen. Diesen Schutz kann nur durchdringen, wer Melians Erlaubnis hat oder wer vom Schicksal dazu bestimmt ist. Solange der Gürtel Melians wirkt, gelingt es nur Beren und Carcharoth, ihn zu durchdringen. Nach der Ermordung Elu Thingols durch Zwerge aus Nogrod verlässt Melian Doriath in tiefer Trauer und kehrt nach Valinor zurück. Der Banngürtel verliert seine Macht, und das Land Doriath steht seinen Feinden, den Zwergen, wieder offen, die es plündern.

Balrogs

Balrogs (Sindarin für ‚mächtige Dämonen‘; in Quenya: Valaraukar ‚mächtige Dämonen‘ oder ‚Feuergeißler‘) sind Maiar niedrigeren Ranges, die – wie Sauron – von Melkor verführt werden. Sie verfügen zweifellos über Intelligenz; es wird aber nie konkret beschrieben, ob sie auch über die Fähigkeit des Sprechens verfügen. Wahrscheinlich äußern sie sich durch Suggestion, Telepathie und Gebärden. In der Hierarchie Melkors wird den anfangs zahlreichen Balrogs viel Macht über niedere Geschöpfe wie Orks und Trolle zugesprochen. Im Buch der verschollenen Geschichten, einer Frühfassung des Silmarillion, wird ihre Zahl als sehr groß, der einzelne allerdings als schwach beschrieben.

Als Maiar – an sich ohne spezifische äußere Erscheinung – treten sie, nachdem sie Arda betreten und sich Melkor unterworfen haben, in der Gestalt großer, humanoider Wesen auf, die von Feuer erfüllt sind und sich in Flammen und Schatten hüllen. Bewaffnet ist zumindest der Balrog von Moria mit einer mehrfach begeißelten, feurigen Peitsche; auch im Silmarillion werden ihre Flammenpeitschen mehrfach erwähnt. Im Ersten Zeitalter gehören sie zu den gefürchtetsten Dienern Melkors.

Der einzige namentlich erwähnte Balrog ist Gothmog, der Fürst der Balrogs und Feldherr von Angband. Er kommt mehrmals im Silmarillion vor, tötet unter anderem Feanor und Fingon und wird schließlich in der Schlacht um Gondolin von dem Elbenhauptmann Ecthelion vernichtet, der in diesem Kampf ebenfalls sein Leben verliert.

Die meisten Balrogs gehen in der Schlacht, die zum Fall von Angband führt, zugrunde. Einer kleinen Schar gelingt es jedoch, zu entkommen, indem sie sich „an den Wurzeln der Erde“ verbergen. Einer von ihnen flüchtet sich in die tiefsten Abgründe des Nebelgebirges. Als die Zwerge in den Minen von Moria immer tiefer graben, wecken sie diesen Balrog. Er erschlägt viele der Zwerge, unter ihnen auch König Durin VI. Sie fliehen und nennen den Balrog „Durins Fluch“.

Mit diesem Balrog kämpft Gandalf der Graue, als er mit der Gemeinschaft des Ringes die Minen von Moria durchquert. Er wird von dem Balrog, den er Flamme von Udun nennt (Udun ist die Sindarin-Bezeichnung für die erste Festung Melkors in Mittelerde, Quenya: Utumno), in den Abgrund gerissen. Sie kämpfen von tief unter dem Nebelgebirge bis zum Gipfel des Zirak-zigil, wo Gandalf den Balrog letztlich besiegt, allerdings um den Preis seines eigenen sterblichen Körpers.

Die Frage, ob Balrogs Flügel haben, ist unter Tolkien-Fans umstritten. Anknüpfungspunkt für die Diskussion sind vor allem zwei Sätze aus dem Herrn der Ringe (Die Gefährten, 2. Buch, Die Brücke von Khazad-dûm, in der Übersetzung von Margaret Carroux):

„[Der Balrog] blieb wieder stehen und schaute ihn [Gandalf] an, und der Schatten um ihn reckte sich wie zwei riesige Flügel.“

und

„Langsam ging er weiter auf der Brücke, und plötzlich richtete er sich zu seiner ganzen Größe auf, und seine Flügel erstreckten sich von Wand zu Wand […].“

Interpretiert man die zweite Passage wörtlich, ist klar, dass der Balrog Flügel hat. Versteht man sie dagegen eher metaphorisch und bezieht die Aussage auf den ersten Satz (zwei Absätze zuvor), sind die „Flügel“ Ausformungen des – vom Balrog beeinflussbaren – Schattens.

Verbunden damit sind Diskussionen über die Größe der Balrogs (die Annahmen reichen von „gut mannshoch“ bis „groß wie ein Haus“) oder die Frage, inwieweit die Balrogs als Maiar überhaupt noch in der Lage sind, ihre Gestalt zu verändern.

Istari

Die Istari (Quenya für ‚Diejenigen, die wissen‘) sind Maiar, die in der Gestalt von Menschen auftreten, die allerdings kaum oder gar nicht altern. Von den Menschen Mittelerdes werden sie als Zauberer bezeichnet.

Sie erscheinen um das Jahr 1000 D. Z. im Westen Mittelerdes, nachdem Sauron wieder erstarkt ist. Sie werden von den Valar geschickt, um die Völker Mittelerdes im Kampf gegen Sauron zu beraten und zu unterstützen, haben jedoch nicht die Erlaubnis einzugreifen oder anderen ihren Willen aufzuzwingen. Die Anzahl der Mitglieder des „Ordens der Zauberer“ (eigentlich Heren Istarion) ist unbekannt, namentlich erwähnt werden fünf: Zuerst Saruman der Weiße, dann die zwei blauen Zauberer Pallando und Alatar, von denen nur überliefert ist, dass sie in den Osten von Mittelerde gehen und nie wiederkehren, Radagast der Braune und zuletzt Gandalf der Graue. Saruman der Weiße, welcher der Älteste unter ihnen ist und als erster die Gestade Mittelerdes betritt, ist auch ihr Anführer und hat den Vorsitz im Weißen Rat inne. Nachdem Saruman die freien Völker Mittelerdes verrät, indem er sich mit Sauron verbündet, verliert er jedoch seinen Platz im Weißen Rat. Gandalf, der zuvor schon den engsten Kontakt zu den Führern der Hochelben, Elrond und Galadriel, hat, wird nun zum Anführer des Widerstandes gegen Sauron.

Ob die Ithryn Luin, die blauen Zauberer, im Osten bleiben und dort weiter ihre Ziele verfolgen, um derentwillen sie ausgesandt worden sind, ob sie zugrundegehen oder von Sauron versklavt und seine Diener werden, ist nicht bekannt. Doch keine dieser Möglichkeiten kann ausgeschlossen werden, denn auch die Istari, versehen mit Körpern aus Mittelerde, können ebenso wie Elben und Menschen ihren Zielen abtrünnig werden, Böses tun und über dem Streben nach Macht vergessen, das Gute zu verwirklichen – wie es ja auch bei Saruman geschieht.

Gandalf

Gandalf (Westron für ‚Stab-Elb‘) ist eine der Hauptfiguren in den Romanen Der Herr der Ringe und Der kleine Hobbit. Er ist einer der Istari, ein Maia in der Gestalt eines alten Mannes mit langem Bart und grauen (später weißen) Haaren. Er trägt ein legendäres elbisches Schwert namens Glamdring, das er während der Reise mit Bilbo in der Höhle der Trolle findet, und einen Zauberstab, der als großer Wanderstab beschrieben wird. Bei den Hobbits ist er vor allem bekannt durch seine spektakulären Feuerwerke.

In verschiedenen Gegenden Mittelerdes bzw. bei den unterschiedlichen Völkern ist er unter vielen verschiedenen Namen bekannt:

  • Grauer Pilger, Graurock, Mithrandir oder einfach nur Wanderer (bei den Elben und auch teilweise in Gondor)
  • Tharkûn (bei den Zwergen)
  • Incánus (im Süden)
  • Olórin ist sein Name in Aman, bevor er als einer der fünf Istari nach Mittelerde geschickt wird, wobei er von Manwe persönlich ausgewählt wird

Gandalf begleitet Bilbo und die 13 Zwerge auf ihrem Abenteuer, den Einsamen Berg vom Drachen Smaug zu befreien. Schließlich erkennt er, dass der Ring, den Bilbo auf dieser Reise findet und später an Frodo weitergibt, der Eine Ring Saurons ist und rät dazu, nach Mordor zu gehen, um dort den Ring zu zerstören.

Gandalf der Graue stürzt gegen Ende des ersten Bandes von Der Herr der Ringe in den Minen von Moria in einen Abgrund, als er mit einem Balrog kämpft. Letztlich besiegt Gandalf den Balrog, muss dafür aber mit seinem Leben bezahlen. Nach seinem Tod wird er jedoch als „Gandalf der Weiße“ zurückgeschickt, um seinen Kampf gegen Sauron zu Ende zu führen.

Als Gandalf der Weiße nimmt er die Saruman zugedachte Rolle unter den Istari ein und verstößt Saruman aus dem Orden. Von da an nimmt er eine weit aktivere Rolle im Kampf um Mittelerde ein und tritt als Weißer Reiter im Kampf um Rohan und Minas Tirith in Erscheinung. Er ist die treibende Kraft im Widerstandskampf gegen Sauron.

Am Ende des Herrn der Ringe zieht er mit vielen Elben und den Trägern des Einen Ringes, Bilbo und Frodo, zu den Grauen Anfurten der Elben und schifft sich ein, um mit ihnen nach Valinor zu segeln. Dabei trägt er offen Narya, den Ring des Feuers, einen der drei Elbenringe, den er bei seiner Ankunft in Mittelerde von Círdan erhalten hat.

Der Name Gandalf (altnordisch: Gandálfr) stammt aus der älteren Edda und wird im Götterlied Völuspá sowie in Gylfaginning aus der Snorra-Edda genannt. In beiden Quellen gilt er als ein Zwerg.

Die Figur Gandalfs wurde durch das Bild Der Berggeist von Josef Madlener inspiriert. Es zeigt einen alten Mann mit langem, grauem Bart, rotem Mantel und grünem Hut in einer Waldszene. Tolkien selbst bestätigte diese Quelle, indem er auf einen Postkartendruck des Gemäldes „origin of Gandalf“ schrieb.[1]

Saruman

Saruman der Weiße, in Quenya Curumo und von den Elben Curunir (‚Mann der schlauen Pläne‘) oder „der Geschickte“ genannt, ist ebenfalls ein Istar. Er ist ursprünglich der Größte der Zauberer und Anführer des Weißen Rates, des Ordens der Zauberer. Er ist sehr bewandert in der Kunde von den Großen Ringen und erforscht lange ihre Geschichte.

Seine von den Númenórern erbaute Festung Orthanc in Isengart wird als schlanker Turm aus einem schwarzen und unzerbrechlichen Stein beschrieben, der oben in spitzen Zinnen ausläuft, von denen aus Saruman nachts die Sterne beobachtet.

Während Saruman zunächst die treibende Kraft im Kampf gegen Sauron ist, wird er später von der Gier nach der Macht des Ringes und von Saurons Beeinflussungen durch den Palantír von Orthanc zum Verrat veranlasst. Auch wächst in dieser Zeit sein Stolz und seine Macht und er schmiedet sich selbst einen Ring und nennt sich Saruman der Vielfarbige. Er verrät Gandalf und hält ihn zunächst auf der Zinne von Orthanc gefangen. Er stellt eine riesige Armee aus Uruk-hai und Orks auf, die er gegen Rohan in den Krieg schickt.

Seine Festung Isengart wird im Ringkrieg von den Ents erobert und – bis auf den Turm Orthanc – zerstört.

Nach Saurons Niederlage und der Zerstörung des Einen Ringes wird Saruman freigelassen. Er bleibt aber dem Bösen treu und bringt das Auenland unter seine Herrschaft. Das fällt ihm leicht, weil er schon lange Handelsbeziehungen mit den dortigen Hobbits und Menschen pflegt. Er lässt sich im Auenland gemeinhin Scharrer (in Kreges Übersetzung: Scharker; im engl. Original: Sharkey) nennen, offenbar eine Abwandlung des Orknamens sharkù (alter Mann). Dort kommt er durch die Hand seines Dieners Gríma Schlangenzunge ums Leben. Die Umstände seines Todes (sein Leichnam „verweht im Wind“, ähnlich wie Saurons Geist nach dem endgültigen Fall von Barad-dûr) zeigen sein Wesen als Maia.

Nach Sarumans Tod, im Rahmen der Neuordnung, wurde Orthanc gründlich durchsucht. Unter den gefundenen Gegenständen waren viele Dinge von Wert, wie Erbstücke von Eorl und weitere Stücke aus Grabhügeln, welche Saruman sich wohl angeeignet hatte. Unter den zwei wertvollsten Gegenständen, die gefunden wurden, war eine Kapsel, die an einer dünnen Kette befestigt war. Die Kapsel enthielt weder einen Brief noch einen anderen Hinweis, doch es stand außer Frage, dass sie Isildur einmal früher um den Hals getragen hatte und in ihr den Einen Ring aufbewahrt hatte. Das zweite Schmuckstück war von unschätzbarem Wert. Es war der Elendilmir, der weiße Stein aus elbischem Kristall, der sich auf einem Stirnreif aus Mithril befand. Er war von Silmarien und Elendil gekommen und war das Zeichen königlicher Herrschaft im Nördlichen Königreich. Doch Aragorn, der den Elendilmir keiner weiteren Gefahr aussetzen wollte, trug diesen nur an Feiertagen im Nördlichen Königreich.

Radagast

Radagast ist einer der fünf Istari, die im Dritten Zeitalter von Aman ausgesendet werden, um Sauron Widerstand zu leisten und der Bevölkerung Mittelerdes beizustehen. Er ist der Letzte der Istari, die Mittelerde betreten, und nimmt seinen Wohnsitz in Rhosgobel, das am Rande des Düsterwaldes liegt und übersetzt ‚Einzäumung‘ bedeutet. Er wird von den Tieren und Vögeln von Mittelerde bezaubert und verlässt die Elben und Menschen, um in freier Natur zu leben. So kommt er zu seinem Namen, der übersetzt ‚Zähmer der Tiere‘ bedeutet. Ein weiterer Name Radagasts ist Aiwendil, der Quenya ist und übersetzt ‚Liebhaber der Vögel‘ bedeutet.

Radagast, der nichts vom Verrat Sarumans weiß, hilft ihm unwissend, nach dem Einen Ring zu suchen und schickt viele Späher, vor allem Vögel, aus im Glauben, sie seien Wachen gegen Saurons Diener.

Elben

Die Stämme der Elben
                       
  Quendi  
       
     
  Eldar   Avari  
       
       
  Vanyar   Noldor   Teleri  
       
     
  Nandor   Sindar  
                       

Die Elben, auch die Erstgeborenen genannt (ursprünglicher Name Quendi ‚die mit Stimme reden‘), werden von Ilúvatar geschaffen. Sie kommen vor den Menschen in die Welt und besitzen das Vorrecht der Unsterblichkeit, welche sich allerdings nur auf den Verfall durch natürliche Alterung bezieht. Sie sind jedoch „an die Kreise der Welt gebunden“. Es ist ihnen bestimmt, in Aman, den Unsterblichen Landen, zu leben. Viele verlassen über die Zeitalter Mittelerde von den Grauen Anfurten aus, um nach Aman zu segeln. Elben erliegen keinen Krankheiten. Wenn sie sterben, wandeln ihre Seelen in Mandos Hallen im äußersten Westen der Welt, wo sie auf das Ende der Zeit und das Kommen Ilúvatars warten.

Eine wichtige Untergruppe der Elben sind die Eldar, das Volk der Sterne, die sich nach ihrem Erwachen bei Cuiviénen im Osten Mittelerdes zu Beginn des Ersten Zeitalters der Großen Wanderung nach Westen in die Unsterblichen Lande anschließen. Ihnen stehen die Avari gegenüber, die ‚Widerstrebenden‘ oder die ‚Ablehnenden‘, die im Osten Mittelerdes bleiben und denen in Tolkiens Werk keine wesentliche Rolle zukommt. Die Gruppe der Eldar umfasst drei Stämme, die Vanyar, die Noldor und die Teleri. Von den Teleri trennen sich unterwegs zwei Gruppen ab: die Nandor östlich des Nebelgebirges und die Sindar in Beleriand. Die meisten Noldor kehren später unter der Führung von Feanor nach Mittelerde zurück.

Als gefürchtete Krieger und begabte Künstler bestimmen die Eldar über viele Jahrhunderte das Schicksal von Mittelerde. Gegen Ende des Dritten Zeitalters, zur Zeit des Ringkrieges, sind sie weniger mächtig, leben in ihre Reiche zurückgezogen und sind des Lebens in Mittelerde überdrüssig. Zu Beginn des Vierten Zeitalters, nach dem Ende des Ringkrieges, segeln die meisten von ihnen endgültig nach Aman, unter ihnen auch die Träger der drei Elbenringe.

Obwohl Tolkien bei der Erschaffung seiner Elben einige Anleihen bei bereits existierenden mythologischen Bezügen nahm, sind seine Elben doch als eigenständiges Konzept zu erkennen. Sie sind mächtiger und vor allem älter als in der vorher existierenden Mythologie (siehe Elfen) und erscheinen in vielerlei Hinsicht als überlegene Wesen. Dieses Konzept wurde später in vielen Fantasy-Romanen und Rollenspielen aufgegriffen, als die Bezeichnung Elb oder Elfe zur Bezeichnung ähnlicher Wesen auch in verschiedene Fantasy-Welten außerhalb des Tolkienschen Universums übernommen wurde.

Die drei Stämme der Eldar

Noldor

Die Noldor (Quenya für ‚die Weisen‘ oder ‚die Gelehrten‘, Singular Noldo) sind jener Teil der Eldar, die im Ersten Zeitalter aus Aman nach Mittelerde zurückkehren, um die von Morgoth gestohlenen Silmaril zurückzuerobern.

Der dabei geleistete Blutschwur Feanors und seiner Söhne und der daraufhin von den Valar verhängte Bann (Mandos Fluch) verbietet ihnen die Rückkehr. Die Noldor gründen in Mittelerde Königreiche und bekämpfen jahrhundertelang Morgoth und seine Heere, ohne ihn je besiegen zu können.

Erst zum Ende des Ersten Zeitalters, nach der Verbannung Morgoths und dem Verschwinden der Silmaril, wird ihnen ihr Eid vergeben und die Rückkehr nach Aman erlaubt. Die meisten der Noldor verlassen daraufhin Mittelerde. Galadriel bleibt als Einzige der Noldorfürsten, die in die Verbannung gingen, zurück und gründet ein Reich im Wald von Lórien.[2]

Teleri

Die Teleri (Quenya für ‚die Letzten‘) sind neben den Vanyar und den Noldor die dritte und größte Schar der Eldar auf der Wanderung von Cuiviénen nach Westen zu den Valar nach Valinor. Sie werden von Elwe und Olwe angeführt.

Auf der langen Wanderung verirren sich viele der Teleri und sind sich uneinig. So zerbricht diese große Schar. Einige gehen in die Wälder von Mittelerde oder verweilen an den Küsten. Andere bleiben lange am Fluss Anduin. Doch viele fürchten sich vor diesem dunklen Ort, und Lenwe, ein Untertan von Olwe, führt diese, die Nandor, nach Süden. Schließlich erreicht Elwe mit seinen Teleri über die Ered Luin die östlichen Gebiete von Beleriand, und sie verweilen für eine Zeit am Fluss Gelion. Olwe, der mit ihnen kommt, wird nach Elwes Verschwinden König dieser Schar und setzt die Wanderung fort.

An den Küsten Beleriands, nahe den Mündungen des Sirions, warten sie lange auf Ulmo, dessen Aufruf, sie nach Aman zu bringen, die Teleri verpasst haben. Während dieser Zeit freunden sie sich mit Osse und Uinen an, und Osse lehrt sie viel über die Meere und die Musik. Durch ihn lernen sie die Meere lieben.

Als Ulmo schließlich kommt, um die Teleri nach Aman zu bringen, ist Osse traurig und überredet einige zu bleiben. Die Falathrim, die Elben von den Falas, deren Fürst Cirdan ist, und die engsten Verwandten und Freunde Elwes entsprechen seiner Bitte.

Als die restlichen Teleri von Ulmo auf einer Insel an die Bucht von Eldamar gebracht werden, erhören die Teleri die Stimme von Osse, der ihnen folgt und bitten Ulmo, ihre Reise zu beenden. Daher verankert Ulmo die Insel vor der Küste von Aman, und die Teleri werden dort sesshaft. Ihre Insel wird Tol Eressea genannt.

Die Teleri bauen als einzige der Eldar Schiffe und befahren mit ihnen das Meer, das sie lieben. Als die Noldor aufbrechen, um Morgoth nach Mittelerde zu verfolgen, verweigern ihnen die Teleri ihre Unterstützung. Daher kommt es zum Sippenmord von Alqualonde, in dem die Noldor viele der Teleri erschlagen, um sich der für die Überfahrt nach Mittelerde benötigten Schiffe zu bemächtigen.

Vanyar

Die Vanyar (Sindarin für ‚die Hellen‘) werden aufgrund ihrer goldenen Haarpracht so genannt.

Sie sind die erste Schar der Elben, die von Beleriand aus nach Aman aufbricht. Sie werden von Ingwe angeführt.

Die Vanyar sind diejenigen unter den Eldar, die als erste das Licht erblicken und von den drei Elbenstämmen am meisten daran hängen. Deshalb kann Feanor sie auch nicht vom Auszug aus Valinor überzeugen. Sie sind die Lieblinge von Manwe.

Sie ziehen nur ein einziges Mal in den Krieg, als sie am Ende des Ersten Zeitalters unter Eonwe gemeinsam mit den Valar zum Krieg des Zorns gegen Morgoth ausziehen und diesen besiegen.

Calaquendi

Die Calaquendi (Quenya für ‚Lichtelben‘) nennt man diejenigen Elben, die zur Zeit der Zwei Bäume nach Valinor kommen und deren Licht noch mit eigenen Augen sehen. Dazu gehören die Noldor, die Vanyar und große Teile der Teleri.

Feanor

Feanor, geboren im Zeitalter der Bäume, ist der älteste Sohn Finwes und das einzige Kind von Finwe und Míriel Serinde. Sein eigentlicher Name ist Curufinwe (von curu, Geschicklichkeit), doch wird er stets mit dem Namen gerufen, den ihm seine Mutter gibt: Feanáro, Feuergeist. Im Sindarin erhält der Name die Form Feanor.

Feanor ist Halbbruder Fingolfins und Finarfins. Er ist der Gemahl von Nerdanel und Vater von Maedhros, Maglor, Celegorm, Caranthir, Curufin, Amrod und Amras. Er gilt als der Größte der Noldor, ist Schüler des Vala Aule und Erfinder der féanorischen Schrift. Seine Kunst zeigt sich besonders bei der Schaffung der Silmaril und der Palantíri. Allerdings ist seine zunehmende Besessenheit von den Silmaril, zusammen mit den Einflüsterungen Melkors, auch der Grund für die Rebellion der Noldor gegen die Valar, die letztlich zur Verbannung der Noldor führt und vielen von ihnen den Tod bringt. Feanor selbst fällt bereits kurz nach der Ankunft der Noldor in Mittelerde in der Dagor-nuin-Giliath, der Schlacht unter den Sternen in Mithrim, niedergestreckt von Gothmog, dem Herrn der Balrogs.

Finwe

Finwe ist ein Fürst der Noldor im Zeitalter der Bäume. Mit seiner ersten Gemahlin Míriel Serinde zeugt er seinen Sohn Feanor, den Feuergeist. Nach dem Tode Míriels heiratet er Indis von den Vanyar, die ihm zwei Söhne namens Fingolfin und Finarfin schenkt. Fingolfin ist der Vater der Hohen Könige der Noldor Fingon und Turgon und von Aredhel-ar-Feiniel, der weißen Dame der Noldor. Der jüngere Finarfin heiratet Earwen von Alqualonde, eine Teleri und Verwandte von Elu Thingol. Ihre Kinder sind Finrod Felagund, Herr von Nargothrond, Orodreth, Angrod, Aegnor und die jüngste und einzige Tochter Galadriel.

Finwe wird von Melkor erschlagen, als dieser in die Festung Formenos eindringt und Feanors Silmaril stiehlt.

Fingolfin

Fingolfin ist ein Fürst der Noldor, der im Zeitalter der Bäume in Valinor geboren wird. Als Sohn von Finwe und Indis (einer Vanya) ist er Halbbruder von Feanor und der ältere Bruder Finarfins. Er wird Hoher König der Noldor, nachdem sein Sohn Fingon einen Sohn Feanors aus der Gefangenschaft des Dunklen Herrschers Morgoth befreit. Neben Fingon sind Turgon und Aredhel-ar-Feiniel, die weiße Dame der Noldor, Fingolfins Kinder. Außerdem entspringen Gil-galad, Elrond und Elros seiner Linie.

Nach der Dagor Bragollach (der vierten Schlacht des Ersten Zeitalters) fordert er in seiner Verzweiflung Morgoth zu einem Zweikampf heraus. Er fügt Morgoth sieben Wunden zu, wird schließlich aber doch niedergeworfen und getötet, wobei er Morgoth sein Schwert in den Fuß rammt, worauf dieser einen bleibenden Schaden behält. Der große Adler Thorondor trägt seinen Leichnam weg, bevor er geschändet werden kann. Fingolfin wird in den Bergen von Gondolin von seinem Sohn Turgon begraben.

Turgon

Turgon ist ein Fürst der Noldor, der im Zeitalter der Bäume in Valinor geboren wird. Seine Frau Elenwe kommt beim Auszug der Noldor aus Valinor beim Übergang über die Helcaraxe ums Leben. Turgon wird daraufhin ein besonders unnachgiebiger Gegner Feanors und seiner Söhne. Diese haben den gefährlichen Übergang erzwungen, indem sie einen Teil der Noldor ohne Schiffe zurückgelassen haben.

Turgon gründet in Vinyamar ein Königreich. Durch die Ratschläge Ulmos aber findet er das verborgene Tal Tumladen und gründet dort die Stadt Gondolin, die sich später als letzte Zuflucht der Elben in Beleriand erweisen wird. Seine Tochter Idril Celebrindal verliebt sich in den Menschen Tuor. Aus dieser Verbindung geht Earendil hervor, und damit auch Elrond und Elros.

Gondolin wird von Maeglin an Morgoth verraten und von dessen Armee angegriffen und vernichtet. Turgon stirbt bei der Verteidigung seiner Stadt.

Turgon gehört das Schwert Glamdring, das im Hobbit und im Herrn der Ringe von Gandalf getragen wird. Wie es in den Troll-Schatz gelangte, der weit entfernt nach tausenden von Jahren von Gandalf und Bilbo entdeckt wird, ist ungeklärt.

Galadriel und Celeborn

Galadriel und Celeborn tauchen hauptsächlich im Herrn der Ringe auf, Galadriel ist jedoch auch für die Handlung im Silmarillion wichtig. Die beiden sind ein Elbenpaar, das seit dem Ersten Zeitalter von Mittelerde zusammen lebt. Im Herrn der Ringe sind die beiden schließlich Herrscher von Lórien, einem wundersamen Waldelbenreich.

Die mächtige Galadriel stammt aus einem der höchsten Fürstenhäuser der Elben: Sie ist die Tochter des Noldor-Fürsten Finarfin und damit ein Enkelkind Finwes, einem der ersten Hochkönige der Elben. Ihre Großmutter ist Indis von den Vanyar, ihre Mutter ist Earwen, die Tochter des Teleri-Fürsten Olwe von Alqualonde. Sie wird noch im Zeitalter der Bäume geboren und ist daher im Herrn der Ringe eine der ältesten noch lebenden Elben in Mittelerde, und die einzige, die mit den Noldor ins Exil nach Mittelerde ging. Ihr Name Galadriel (Quenya: Alátariel) bedeutet etwa „Strahlenbekränzte Maid“ und bezieht sich auf ihr goldfarbenes Haar. Den Namen erhält sie von Celeborn als Zeichen seiner Liebe. Von ihrem Vater wird sie Artanis (‚Edle Maid‘) und von ihrer Mutter Nerwen (‚Mann-Mädchen‘) genannt, wohl aufgrund ihrer physischen und psychischen Größe und Stärke.

Galadriel wird als eine Art Seherin beschrieben. Ihre Macht besteht darin, anderen „ins Herz zu blicken“ und dabei sogar solche Absichten zu entdecken, über die ihr Gegenüber sich selbst noch gar nicht im Klaren ist, wobei sie aber das Gesehene mit Erbarmen und Verständnis beurteilt. Auch zeichnet sie sich stets durch große Weisheit und vor allem Voraussicht aus – so misstraut sie Feanor, der später großes Leid über alle Elben bringen wird, von Anfang an und warnt die Elben vor ihm. Sie misstraut auch dem verkleideten Sauron, als dieser sich in Eregion einschleicht. Sie versucht, die anderen Elben vor ihm zu warnen, kann aber nicht verhindern, dass schließlich die Ringe der Macht nach seiner Anleitung geschmiedet werden. Mit Saruman, Gandalf und Elrond gründet sie im Dritten Zeitalter den Weißen Rat und beteiligt sich als wichtige Verbündete am Kampf gegen Sauron.

Im Dritten Zeitalter ist sie die Trägerin des Elbenringes Nenya, dem Ring aus Adamant. Durch seine Macht wird das Reich Lorien stärker und schöner. Im Ringkrieg kämpfen Galadriel und Celeborn gegen die Feinde in Dol Guldur, Saurons Festung im südlichen Düsterwald, und besiegen sie schließlich.

Nach der Vernichtung des Einen Ringes verliert auch der Ring Nenya seine Macht und Galadriels Kräfte nehmen ab. Letztlich geht Galadriel zu den Grauen Anfurten, um Mittelerde zu verlassen und in den Westen zu segeln, wo sie geboren wurde. Der Überlieferung zufolge folgt Celeborn ihr nicht, sondern geht zu Beginn des Vierten Zeitalters nach Bruchtal, da er seines Reiches müde ist. Es ist nicht bekannt, ob er schließlich übers Meer fährt.

Celeborn tritt als weniger mächtig und weniger weise als seine Frau auf und wirkt daher schwächer.[3] In einer alternativen Überlieferung lautet sein Name Teleporno, von telep, dem Telerin-Quenya-Wort für ‚Silber‘, was zu celeb wurde. Seine Herkunft ist innerhalb von Tolkiens Werk nicht klar eingeordnet. Innerhalb des Silmarillion ist er ein Edler aus Doriath und ein Verwandter von König Thingol. Tatsächlich scheint Tolkien sich damit aber nicht sicher gewesen zu sein: Nach einer anderen Überlieferung bzw. einer früheren Konzeption ist Celeborn ein Waldelb, und Galadriel trifft ihn nicht schon im Ersten Zeitalter, sondern erst im Zweiten. Eine dritte Überlieferung besagt, dass Celeborn ein Teleri ist und Galadriel schon in Aman kennengelernt hat. Christopher Tolkien schreibt zum Galadriel-Celeborn-Problem:

„Kein Abschnitt in der Geschichte Mittelerdes ist reicher an Problemen als die Geschichte von Galadriel und Celeborn, und es muss zugegeben werden, dass es in ihr schwerwiegende Widersprüche ‚begründet in den Überlieferungen‘ gibt; oder, um die Sache von einem anderen Gesichtspunkt zu betrachten, dass die Rolle und die Bedeutung Galadriels nur langsam zu Tage treten und ihre Geschichte fortlaufenden Umformungen unterworfen war.“[4]

Glorfindel

In Tolkiens Welt gibt es zwei Elben mit dem Namen Glorfindel (‚der Goldhaarige‘): Der Erste ist ein Noldo, der beim Fall von Gondolin im Kampf mit einem Balrog zusammen mit diesem in den Tod stürzt. Der Zweite unterstützt als Heerführer Elronds die Menschen von Arthedain, indem er den Hexenkönig von Angmar, den Obersten der Nazgûl, vertreibt. Im Herrn der Ringe wird Glorfindel durch Elrond ausgesandt, um Aragorn und die Hobbits zu suchen. Er findet sie vor der Furt des Bruinen. Sein Pferd Asfaloth trägt den verletzten Frodo, verfolgt von den Nazgûl, über die Furt nach Bruchtal (im Film reitet stattdessen Arwen mit Frodo nach Bruchtal).

Das Auftreten zweier Noldor mit demselben Namen scheint ein Widerspruch im Werk Tolkiens zu sein, denn Elbennamen werden eigentlich nie doppelt vergeben. Demnach müssten beide ein und dieselbe Person sein. Ein Hinweis aus einem Brief Tolkiens deutet darauf hin, dass es sich tatsächlich um dieselbe Person handelt, die von den Ainur auf eigenen Wunsch im Dritten Zeitalter nach Mittelerde zurück geschickt wird.

Thingol

Elwe Singollo (Quenya für ‚Graumantel‘), auch Elu Thingol (Sindarin ebenfalls für ‚Graumantel‘), gehört zu den ersten Elben, die am See von Cuiviénen erwachen. Bei dem Zug der Elben in den Westen wird er als Bote der Teleri nach Valinor gebracht. Nach seiner Rückkehr nach Mittelerde trifft er auf die Maia Melian und verliebt sich in sie. Mit ihr gründet er in Mittelerde das Reich Doriath, welches Melian zum Schutz mit einem Zauberbann umgibt, bekannt als Melians Gürtel. Thingol und Melian bekommen eine Tochter, Lúthien Tinúviel.

Thingol wird gegen Ende des Ersten Zeitalters von Zwergen getötet, die ihm das Nauglamír und damit einen der Silmaril stehlen.

Obwohl Thingol ein König der Sindar ist, also eines Stammes der Moriquendi, wird er selbst zu den Calaquendi gezählt, da er Valinor zur Zeit der zwei Bäume betreten hat. Er wird als einer der größten Elbenfürsten angesehen.

Celebrimbor

Celebrimbor (Sindarin für ‚Silberne Faust‘ oder ‚Silberhand‘) ist der Sohn von Curufin und damit ein Enkel Feanors. Celebrimbor selbst, ist von den Künsten fast ebenso besessen wie die Zwerge und bald ist er der erste Künstler Eregions, der zu den Zwergen von Khazad-dûm eine enge Beziehung pflegt und unter denen Narvi sein bester Freund ist. Auch fertigt er mit Narvis Hilfe gemeinsam das West-Tor Morias an, wie man in Der Herr der Ringe: Die Gefährten erfährt. Die Worte die Gandalf liest sind: „Im Narvi hain echant Celebrimbor o Eregion teithant; thwin hin“, welche übersetzt bedeuten: „Ich Narvi machte sie. Celebrimbor von Hulsten zeichnete diese Buchstaben.“ Er überlebt seinen Vater und schmiedet später in Eregion unter Anleitung des verkleideten Sauron 19 Ringe der Macht, drei davon im Geheimen. Nachdem Sauron den Einen Ring, der alle anderen Ringe beherrscht, geschmiedet hat, führt er einen Krieg gegen die freien Völker Mittelerdes, in dessen Verlauf Eregion verwüstet und Celebrimbor getötet wird. Bevor er jedoch Celebrimbor tötet, lässt er ihn einer Folter unterwerfen um zu erfahren, wo sich die Sieben Ringe der Zwerge und die drei Elbenringe befinden. Doch von Celebrimbor erfährt er nicht wo die drei Elbenringe versteckt werden und er lässt ihn töten. Denn nach Celebrimbors Meinung sind weder die Sieben noch die Neun so wertvoll wie die drei Elbenringe, die allein von Celebrimbor geschaffen sind und nicht wie die anderen Ringe mit Saurons Hilfe.

Die Figur Celebrimbor kommt vor allem in den Büchern Das Silmarillion und Nachrichten aus Mittelerde vor.

Gil-galad

Gil-galad (Sindarin für ‚Strahlenstern‘) wird im Silmarillion als Sohn Fingons und Enkel Fingolfins beschrieben. Sein richtiger Name ist Ereinion (‚Sprössling der Könige‘). Den Namen Gil-galad erhält er wegen seiner strahlenden Rüstung.

Nach dem Tode Turgons wird er der Hohe König der in Mittelerde zurückgebliebenen Noldor. Gil-galad erkennt frühzeitig das Erstarken Saurons im Zweiten Zeitalter, kann aber die Eroberung Eregions im Jahr 1697 nicht verhindern. Nur dank der Hilfe der Númenórer gelingt es Gil-galad, die Grauen Anfurten zu verteidigen. Von ihm erhalten Círdan und Elrond die Ringe Narya und Vilya. Nach der Landung Elendils in Mittelerde schließen beide das Letzte Bündnis von Elben und Menschen, um Sauron zu besiegen. Gil-galad fällt schließlich bei der Belagerung von Barad-dûr, ohne einen Erben zu hinterlassen.

Gil-galads berühmter Speer heißt Aeglos.

Nach späteren Angaben von Christopher Tolkien beruht die Darstellung von Gil-galads Abstammung im Silmarillion auf einer flüchtigen Idee Tolkiens, während andere Varianten bereits weiter entwickelt waren.

Moriquendi

Die Moriquendi (‚Dunkelelben‘) sind diejenigen Elben, die nicht zur Zeit der zwei Bäume nach Valinor kommen, sondern auf der großen Wanderung umkehren oder gar nicht erst aufbrechen.

Beleg

Beleg (Sindarin für ‚der Mächtige‘), genannt Cúthalion (Sindarin: ‚Langbogen‘), ist Hauptmann der Grenzwache von Doriath, dem Reich König Thingols. Er hilft den Haladin um 459 E. Z., eine Armee Orks in Brethil zu vernichten und ist neben Mablung der einzige Elb von Doriath, der in der Nirnaeth Arnoediad kämpft. Er ist ein guter Freund Túrin Turambars und begleitet diesen auf vielen Abenteuern. Auch während der Zeit, da Túrin geächtet ist, bleibt Beleg stets sein Freund und Beschützer. Túrin ist jedoch auch sein Verhängnis, da er Beleg – nachdem dieser ihn aus der Gefangenschaft der Orks befreit – aus Versehen mit dessen eigenen Schwert Anglachel ersticht. Belegs Bogen Belthroding wird mit ihm begraben.

Círdan

Círdan der Schiffbauer ist aus dem Volk der Teleri. Er ist wahrscheinlich der älteste in Mittelerde lebende Elb, der in Tolkiens Werken erwähnt wird. Er kommt im Ersten Zeitalter zusammen mit den Teleri-Fürsten Elwe und Olwe nach Beleriand. Dort bricht er die große Wanderung nach Valinor ab und lässt sich stattdessen mit seinem Volk in der Küstenregion (der Falas) nord-westlich der Sirionmündung nieder. Zu dieser Zeit war er womöglich noch immer ein Vasall Thingols. Nach dem Untergang Beleriands gründet er am Golf von Lhûn, der nunmehr den äußersten Westen von Mittelerde bildet, die Grauen Anfurten. Von dort aus machen sich die verbliebenen Hochelben auf die Reise über das trennende Meer nach Valinor. Die Anfurten sind im Dritten Zeitalter neben Bruchtal und Lothlórien die letzten Zufluchtsstätten, in denen noch Hochelben leben. Círdan blieb auch im Vierten Zeitalter in Mittelerde und half mit seinen Schiffen und seiner Weisheit. Irgendwann spät im Vierten Zeitalter setzte er mit dem letzten weißen Schiff Richtung Valinor die Segel.

Círdan ist viele Jahre lang der Hüter des großen Elbenringes Narya, des Rings des Feuers. Er übergibt den Ring Gandalf, als dieser im Dritten Zeitalter nach Mittelerde kommt, denn er sieht voraus, dass ein schwerer Weg vor Gandalf liegt.

Círdan war sehr groß und zudem ist er der einzige Elb, der als bärtig beschrieben wird.

Legolas

Legolas (Sindarin für ‚Grünblatt‘, wörtlich ‚grünes Laub‘) ist der Sohn von Thranduil, dem Elbenkönig des Düsterwaldes, und Enkel von Oropher. Er ist der einzige Elb unter den neun Gefährten, die von Bruchtal aus aufbrechen, um den Einen Ring nach Mordor zu bringen, damit er im Feuer des Schicksalsberges zerstört werden kann. Im Verlauf des Ringkrieges wird er zu einem engen Freund des Zwergen Gimli. Gemeinsam mit ihm verlässt er viele Jahre nach dem Ende des Ringkrieges Mittelerde, indem sie zusammen zur Fahrt über das Meer nach Westen aufbrechen – der wohl einzige Fall, in dem jemals einem Zwergen diese sonst nur Elben vorbehaltene Gunst gewährt wird. Legolas ist ein Sindar-Elb und spricht dementsprechend Sindarin.

Lúthien Tinúviel

 
Grab Tolkiens und seiner Frau.

Lúthien, Tochter des Elbenkönigs Thingol und der Maia Melian, lebt im Ersten Zeitalter Mittelerdes. Sie ist als Tochter einer Maia von außerordentlicher Schönheit und bekannt für ihre schöne Stimme. Große Bedeutung erfährt sie durch ihre Beteiligung an der Wiederbeschaffung eines der Silmaril, den sie gemeinsam mit dem Menschen Beren aus der Krone des dunklen Vala Morgoth entwendet. Wegen ihrer Liebe zu Beren, von dem sie den Beinamen Tinúviel (‚Nachtigall‘) erhält, verzichtet sie auf ihre Unsterblichkeit. Ihr einziger Sohn Dior, der erste Halbelb, heiratet Nimloth, mit der er eine Tochter Elwing bekommt, die Mutter von Elrond und Elros.

Einiges spricht dafür, dass J. R. R. Tolkien in der Figur der Lúthien seine Frau Edith Mary und in der Erzählung ihrer Liebe zu Beren ihre gemeinsame Liebe beschrieben hat. Auf dem Grabstein der Eheleute Tolkien steht unter ihrem Namen Lúthien und unter seinem Namen Beren.

Thranduil

Thranduil ist König der Waldelben des Düsterwaldes. Er ist der Sohn von Oropher, der 3434 Z. Z. in der Schlacht von Dagorlad fällt, und Vater von Legolas. Er nimmt die Zwerge um Thorin Eichenschild gefangen, als sie auf ihrer Reise zum Erebor sein Königreich durchqueren.

Obwohl er über ein Volk von Waldelben herrscht, ist Thranduil ein Sindar-Elb, der schon vor der Errichtung von Saurons Festung Barad-dûr aus Lindon gekommen ist.

Halbelben

Peredhil (Sindarin für Halbelben) haben sowohl elbische als auch menschliche Vorfahren. Ihnen ist es freigestellt, zu wählen, ob sie dem Volk der Menschen oder dem der Elben angehören wollen.

Earendil und Elwing

Der Halbelb Earendil der Seefahrer (auch der ‚Strahlende‘ und der ‚Gesegnete‘ genannt), ist der Sohn von Tuor und Idril und Ehemann von Elwing. Mit sieben Jahren entkommt Earendil mit seinen Eltern dem Fall Gondolins und wächst fortan an den Mündungen des Sirion auf. Später fährt Earendil mit seiner Frau und dem von Beren und Lúthien zurückgewonnen Silmaril auf dem Schiff Vingilot nach Aman und bittet dort die Valar, den Bewohnern Mittelerdes in ihrem aussichtslosen Kampf gegen Melkor (Morgoth) zu helfen. Damit ist er der einzige Sterbliche, der jemals ungestraft Valinor betritt. Earendil ist aufgrund seiner Abstammung aus beiden Geschlechtern sowohl ein Fürsprecher der Elben als auch der Menschen. Auf seine Bitte hin ziehen die Valar gegen Morgoth in den Krieg des Zorns, in dessen Verlauf Beleriand in den Fluten des Meeres versinkt. Damit endet das Erste Zeitalter.

Earendil ist wie seine Frau Elwing Halbelb. Elwing trifft nach ihrer Ankunft in Aman für beide die Entscheidung, fortan zu den Elben gezählt zu werden. Dies bedeutet, dass ihnen die Rückkehr nach Mittelerde verwehrt ist. Mit seinem Schiff Vingilot und dem Silmaril auf der Stirn wird Earendil als Stern an den Himmel erhoben, wo er abends und morgens erscheint, als ein Zeichen der Hoffnung, für alle die das Böse bedrängt. Earendil und sein Schiff tauchen in der letzten Schlacht der Valar gegen Morgoth erstmals als gleißend heller Stern am Himmel auf, die Adler um sich geschart. In seiner neuen Rolle kehrt er hier ein letztes Mal nach Mittelerde zurück, um in der Großen Schlacht mitzukämpfen. Er erschlägt Ancalagon den Schwarzen, den Größten von Morgoths Drachen. Dessen Sturz zerstört die Türme von Thangorodrim, was als ein wesentlicher Grund für den Untergang Beleriands angegeben wird. Die Anrufung Earendils (Aiya Earendil, Elenion Ancalima [Heil Earendil, hellster aller Sterne]) ruft bei Feinden der Freien Völker Angst und Schrecken hervor und stärkt die Herzen der Elben und Menschen.

Der Name bedeutet in Quenya Meeresfreund. Tatsächlich ist er nach Angaben Tolkiens vom Angelsächsischen éarendel abgeleitet und wurde von ihm in das Urelbische umgewandelt.

Elrond

Der Halbelb Elrond (Sindarin für ‚Sterngewölbe‘), geboren 532 E. Z. an den Mündungen des Sirion als Sohn von Earendil und Elwing, ist eine der zentralen Figuren in der Zeit des Herrn der Ringe. Wie sein Zwillingsbruder Elros (und alle Halbelben) wird er vor die Wahl gestellt, ob er Elb oder Mensch sein will. Er entscheidet sich für Ersteres – im Gegensatz zu seinem Bruder, der mit den Menschen auf die Insel Númenor zieht und erster König der Númenórer wird. In den Unruhen um Eregion im Zweiten Zeitalter zieht sich Elrond in ein Tal im Nebelgebirge zurück und gründet dort 1697 Bruchtal (Imladris). Um diese Zeit übergibt ihm Gil-galad Vilya, den blauen Ring, den Ring der Luft und ernennt ihn zu seinem Herold und Vize-Regenten von Eriador.

Im Dritten Zeitalter heiratet er Galadriels Tochter Celebrían. Ihre gemeinsamen Kinder sind Elladan, Elrohir und Arwen.

In seinem Haus in Bruchtal heilt er Frodo von der Stichwunde, die ihm der Hexenkönig auf der Wetterspitze zufügt. Er leitet kurze Zeit darauf den Rat von Elrond, in dem Vertreter der Menschen, Zwergen, Elben und Hobbits entscheiden, was mit dem Ring der Macht geschehen soll.

Er entsendet die Dúnedain und seine Söhne Elladan und Elrohir, um Aragorn im Kampf an der Seite Rohans und Gondors zu unterstützen. Nach dem Ende des Ringkrieges verlässt er zusammen mit Galadriel, mehreren anderen Elben, Gandalf, Bilbo und Frodo Mittelerde in Richtung Valinor.

Elladan und Elrohir

Elladan (Sindarin: el ‚Stern‘ oder ‚Elb‘; adan ‚Mensch‘) und Elrohir (Sindarin: el ‚Stern‘ oder ‚Elb‘; rohir ‚Ritter‘) sind die Söhne Elronds und Celebríans und somit Arwens Brüder. Die beiden Halbelben werden im Jahr 130 D. Z. geboren und werden als einander so ähnlich beschrieben, dass nur wenige sie auseinander halten können. Dies (sowie das gemeinsame Geburtsjahr) legt die Vermutung nahe, dass es sich um Zwillinge handelt. Als ihre Mutter Celebrían von den Orks gefangen und gefoltert wird, brechen Elladan und Elrohir ins Nebelgebirge auf und befreien sie. Seitdem hegen die beiden einen tiefen Hass gegen alle Orks und bekämpfen sie, wo immer es möglich ist. Im Ringkrieg kämpfen sie und eine Schar Waldläufer in der Schlacht auf dem Pelennor an der Seite Aragorns. Im Vierten Zeitalter bleiben Elladan und Elrohir in Bruchtal, obwohl Elrond mit dem letzten Schiff nach Westen segelt.

Arwen

Arwen (Sindarin für ‚königliche Maid‘ oder ‚Edelfrau‘), geboren im Jahr 241 D. Z., ist die Tochter Elronds und Celebríans und die Enkelin von Galadriel. Man nennt sie auch Undómiel (Quenya für ‚Tochter der Abenddämmerung‘; auch als ‚Abendstern‘ übersetzt).

Als Halbelbin muss sie sich zwischen dem (unsterblichen) Leben als Elbin und einem menschlichen, sterblichen Schicksal entscheiden. Als sie sich in den Menschen Aragorn, den Thronerben von Arnor und Gondor, verliebt, tritt sie in die Fußstapfen ihrer Vorfahrin Lúthien Tinúviel und wählt ein sterbliches Leben – sehr zur Trauer ihres Vaters, der mit den übriggebliebenen Elben in die Unsterblichen Lande, nach Valinor, segelt.

Am Ende des Ringkrieges heiratet sie Aragorn und schenkt ihm einen Sohn namens Eldarion sowie mehrere Töchter. Nach Aragorns Tod in hohem Alter geht sie nach Lórien, wo sie ein Jahr später stirbt. Ihr Grab liegt auf dem Hügel Cerin Amroth.

Menschen

Die Menschen treten mit dem Aufgehen der Sonne in die Welt. Sie sind im Gegensatz zu den Elben sterblich und haben auch gegenüber den Zwergen ein kurzes Leben. Die Sterblichkeit, das Schicksal, die Welt zu verlassen, während die Elben an Arda gebunden bleiben, bis die Welt endet, wird von Ilúvatar als Gabe verliehen, obwohl dies von den Menschen nicht immer als solche verstanden wird. Bald bevölkern sie den Osten Mittelerdes. Dort werden sie jedoch von bösen Mächten bedroht, und einige Stämme fliehen in den Norden und Westen, wo sie die Reiche der Noldor und Sindar erreichen. Sie werden Atani oder in der Sindarin-Form Edain genannt, was ‚das zweite Volk‘ oder die ‚Nachkommer‘ bedeutet. Ursprünglich bedeutet Atan jedoch einfach ‚Mensch‘. Anders als die Elben, deren Existenz und Schicksal an das Mittelerdes gebunden ist und die deshalb nach ihrem Tod in Mandos' Hallen auf das Ende Ardas warten, sind die Menschen nicht an Mittelerde gebunden. Das Ziel ihrer Existenz ist jedoch weder Valar noch Elben bekannt. Mit dieser offenen Lösung wollte Tolkien, selbst gläubiger Christ, offenbar seine Mythologie widerspruchsfrei gegenüber der christlichen Theologie halten.[5]

Edain

Beren

Beren (Sindarin für ‚Der Wagemutige‘ ), Erchamion (‚der Einhänder‘) oder Camlost (‚Der mit der leeren Hand‘) genannt, ist ein berühmter Held des Ersten Zeitalters, Sohn des menschlichen Helden Barahirs und seiner Frau Emeldir. Er ist der erste Mensch, der mit Lúthien Tinúviel eine Elbin zur Frau gewinnt. Dazu muss er auf Geheiß des Brautvaters, des Elbenkönigs Thingol, eine zunächst unlösbar scheinende Aufgabe erfüllen: die Beschaffung eines Silmarils aus der Krone des dunklen Vala Morgoth. Beren versammelt einige Gefährten um sich (darunter den Elbenherrscher Finrod Felagund, der den Menschen mehr zugetan ist als Thingol) und zieht los, wird aber von Sauron gefangen genommen. Erst Lúthien schaffte es mit der Hilfe von Huan, einem Jagdhund aus Valinor, ihren Geliebten zu befreien – seine Gefährten, einschließlich Finrods, kommen dagegen ums Leben. Beren und Lúthien ziehen mit Huan nach Angband und überwinden den Wolf Carcharoth, der den Eingang bewacht. Anschließend betört Lúthien den finsteren Herrscher Morgoth mit Hilfe ihrer Schönheit und singt ihn in den Schlaf. Mit dem Messer Angrist schneidet Beren dem Dunklen Herrscher einen Silmaril aus der Krone. Bei der anschließenden Flucht wird Beren von Carcharoth die Hand abgebissen, in der er den Silmaril hält. Beren und Lúthien kehren nach Doriath zurück, wo Thingol trotz der nicht erfüllten Aufgabe in eine Heirat einwilligt. Beren wird wenig später auf der Jagd nach Carcharoth tödlich verletzt. Im Sterben übergibt er den Stein aus dem Bauch des toten Wolfs an Thingol und erfüllt so seine Aufgabe. Lúthien trauert so sehr um ihn, dass sie kurze Zeit später stirbt. Ein trauriges Ende der Geschichte, wäre nicht Mandos, der beiden eine zweite Chance gibt: Er schenkt ihnen ein zweites Leben in Mittelerde, und so kehren sie zurück und leben glücklich auf der Insel Tol Galen. Beide sind jedoch in ihrem zweiten Leben sterblich.

In der Filmtrilogie trägt Aragorn als Berens Nachfahre Barahirs Ring, das einzige aus dem Ersten Zeitalter erhaltene Erbstück der Menschen, und singt in der Extended Edition des ersten Teils das Lied von Beren und Lúthien (das Lay of Leithian). Auf dem Grabstein von J. R. R. Tolkien und seiner Frau Edith befinden sich die Inschriften Beren und Lúthien.

Tuor

Tuor wird während des Ersten Zeitalters in Hithlum im Norden von Beleriand als Sohn von Huor und Rían geboren. In der Nirnaeth Arnoediad, der Schlacht der Ungezählten Tränen, stirbt sein Vater. Tuor wächst daher bei seinem Ziehvater Annael unter den Grauelben (Sindar) auf. Die Geschichte Von Tuor und dem Fall von Gondolin beschreibt, wie er in Vinyamar Ulmo trifft, der ihm aufträgt, zu Turgon ins verborgene Königreich Gondolin zu gehen. Mit Hilfe des Elben Voronwe gelangt er dorthin und warnt Turgon vor dem Ende seines Königreichs.

Er heiratet später Turgons Tochter Idril Celebrindal. Beim Angriff auf Gondolin, das vollständig zerstört wird, fliehen sie mit den wenigen Überlebenden zu den Sirionmündungen. Ihr Sohn ist Earendil der Seefahrer, Vater von Elros und Elrond.

Als Tuor das Alter spürt, kommt seine Sehnsucht nach den Weiten des Meeres wieder auf und er erbaut das große Schiff Earráme (‚Meeresschwinge‘), das ihn und Idril Celebrindal nach Valinor trägt.

Túrin

Túrin Turambar, der im Ersten Zeitalter geboren wird, ist der Sohn von Húrin Thalion, König von Dor-lómin, und dessen Frau Morwen. Sein Vater Húrin wird in der Schlacht der Ungezählten Tränen (Nirnaeth Arnoediad) gefangen genommen. Weil er dem Willen Morgoths trotzt, verflucht dieser Húrins Familie.

Als Húrin aus der Nirnaeth nicht zurückkehrt, schickt Morwen Túrin nach Doriath zu König Thingol, um sein Leben vor den Ostlingen zu retten, die Dor-lómin bald darauf besetzen. Dort wird Túrin aufgezogen und in Ehren gehalten. Nach Streitigkeiten, bei denen ein am Hofe lebender Elb den Tod findet, flieht Túrin aus Doriath, weil er nicht mit einem gerechten Urteil Thingols rechnet. Er wird der Anführer einer Bande von Gesetzlosen und nennt sich Neithan (‚der Gekränkte‘) – der erste von vielen Decknamen Túrins. Thingol sendet Túrins Freund Beleg aus, um Túrin zu finden und zurückzuholen, aber als er ihn endlich gefunden hat, weigert Túrin sich, zurückzukehren. Er und seine Männer nehmen den Kleinzwerg Mîm gefangen, beziehen in dessen Höhlen Quartier und säubern in den nächsten Jahren zusammen mit Beleg die Gegend von Orks. Túrin nennt sich nun Gorthol (‚Schreckenshelm‘) nach dem Drachenhelm von Dor-lómin, einem Erbstück seiner Familie, den er dabei trägt. Später wird er von Mîm verraten und von Orks gefangen genommen. Er wird von Beleg und Gwindor gerettet, erschlägt dabei aber Beleg, den er für einen Ork hält. Mit Gwindor geht Túrin nach Nargothrond, wo er sich Agarwaen, Umarths Sohn (‚der Blutbefleckte, Sohn des Unglücks‘) nennt. Er wird zu einem großen Krieger Nargothronds und zum Vertrauten König Orodreths; Túrin und Orodreths Tochter Finduilas verloben sich. Von den Elben in Nargothrond wird Túrin Mormegil (‚Schwarzes Schwert‘) genannt, nach seinem Schwert Gurthang, das eine schwarze Klinge hat und bei dem es sich um das neu geschmiedete Schwert Belegs, Anglachel, handelt. Er bewegt Orodreth dazu, wieder offen Krieg gegen Morgoth zu führen; durch diesen unweisen Ratschlag besiegelt er Nargothronds Schicksal.

Túrin kämpft tapfer in der Schlacht von Tumhalad, doch als er ins zerstörte Nargothrond zurückkehrt, fällt er unter den Bann des Drachen Glaurung. Darum folgt er nicht der von Orks verschleppten Finduilas (die daher getötet wird), sondern geht nach Dor-lómin, um seine Mutter und seine Schwester zu suchen. Als er sie dort nicht findet und erkennt, dass er getäuscht worden ist, tötet er im Zorn viele Ostlinge; aus Furcht vor deren Rache tötet sich eine Verwandte Turins. Mehrere Jahre lebt Túrin danach verborgen bei den Menschen in den Wäldern Brethils. Er nennt sich mit bitterer Ironie Turambar (‚Meister des Schicksals‘). Im Jahre 500 heiratet er das Mädchen Níniel, das er in den Wäldern aufgelesen hat. Er weiß nicht, dass es sich dabei in Wirklichkeit um seine Schwester Nienor handelt, die er noch nie gesehen hat und die durch Glaurung ihr Gedächtnis verloren hat. Im folgenden Jahr, Nienor ist inzwischen von ihrem Bruder schwanger, bedroht Glaurung Brethil, und Túrin tötet ihn. Doch die Tücke des sterbenden Drachen bringt Túrin dazu, Brandir zu erschlagen, den Anführer der Menschen von Brethil. Nach dem Tod des Drachens erkennt Nienor ihren Mann als ihren Bruder und stürzt sich in den Fluss Teiglin. Túrin stürzt sich daraufhin in sein eigenes Schwert, das dabei zerbricht. Über seinem Grab wird der Stein der Unglücklichen errichtet. Damit hat sich Morgoths Fluch erfüllt. An einer Stelle in Tolkiens unveröffentlichten Texten findet sich der Hinweis, dass Túrin in der letzten Schlacht am Ende der Welt Morgoth töten wird, da er von allen am meisten unter ihm erlitten hat.

Túrin ist in Tolkiens Erzählungen ein tatsächlich „tragischer Held“, nachdem er mehrere Male tragisch verstrickt eigene Freunde erschlägt oder in den Tod treibt und seine eigene Schwester heiratet. Seine Geschichte zeigt Ähnlichkeiten mit der des griechischen Ödipus, aber auch mit Kullervo aus der Kalevala, aus der Tolkien viele Inspirationen bezog, und mit der Siegfried-Sage.

Dúnedain

Die Dúnedain (Sindarin für ‚Edain des Westens‘) sind die Edain, die zu Beginn des Zweiten Zeitalters nach Numenor segeln, und ihre Abkömmlinge. Sie überleben den Untergang Numenors in Form der Getreuen und der schwarzen Numenorer. Von den Getreuen werden auch die zwei Königreiche Arnor und Gondor gegründet. Die Dúnedain teilen sich nach dem Tod Elendils in zwei Gruppen, den Dundeain des Nordens und die von Gondor, auf.

Die Dúnedain sind anderen Menschen geistig und körperlich weit überlegen, können aber auch dem Bösen verfallen.

Aragorn

Aragorn II. (* 1. März 2931 D. Z.; † 1. März 120 V. Z.), Sohn Arathorns II., ist ein Dúnedain-Fürst und Nachfahre von Isildur. Er ist der Erbe der Königswürde von Gondor und Arnor.

Als Aragorn zwei Jahre alt ist, wird sein Vater Arathorn im Kampf mit Orks durch einen Pfeil getötet. Aragorn und seine Mutter Gilraen kommen nach Bruchtal, wo Elrond die Rolle eines Vaters für Aragorn übernimmt. Um ihn vor dem Feind zu schützen, der nach dem Erben Isildurs sucht, wird seine wahre Identität verschleiert und er wird nur noch Estel (‚Hoffnung‘) genannt. Erst als Aragorn 20 Jahre alt wird, nennt Elrond ihm seinen richtigen Namen und eröffnet ihm seine Bestimmung.

In Bruchtal begegnet Aragorn Elronds Tochter Arwen Undómiel und verliebt sich in sie. Elrond sagt Aragorn daraufhin, dass er Arwen an keinen Geringeren als den König von Arnor und Gondor geben würde. Aragorn verlässt Bruchtal und wandert viel umher in Mittelerde. In dieser Zeit seiner Wanderungen wird er ein Freund Gandalfs. Auf seinen gefährlichen Reisen bewacht er auch das Auenland.

Unter dem Namen Thorongil dient Aragorn unter anderem Ecthelion, dem Statthalter Gondors und Vater Denethors, als Kriegsherr. Durch strategisches Geschick vernichtet er nahezu die gesamte Flotte der Korsaren von Umbar und verdient sich dadurch großen Ruhm in Gondor. Er verlässt den Hof von Gondor, als Denethor an die Macht kommt, der zu ahnen scheint, wer der mysteriöse Feldherr wirklich ist.

Nachdem er von Gandalf erfahren hat, dass der Eine Ring gefunden worden ist, spürt er Gollum auf, als dieser aus Mordor zurückkehrt. Während Gandalf von Saruman aufgehalten wird, trifft die Gemeinschaft der Hobbits um Frodo in Bree auf Aragorn. Er offenbart sich ihnen unter dem Namen ‚Streicher‘ und führt sie durch die Sümpfe und über die Berge nach Bruchtal, wo er an Elronds Rat teilnimmt und anschließend als einer der Neun Gefährten mit Frodo und dem Ring nach Süden aufbricht. Nach Gandalfs Sturz in Moria führt er die Gemeinschaft des Ringes bis zu deren Zerfall in Parth Galen. Im folgenden Ringkrieg übernimmt er nach der siegreichen Schlacht auf dem Pelennor den Oberbefehl des Heers des Westens im letzten Kampf gegen Sauron.

Nach Ende des Ringkrieges wird er unter dem Namen Elessar (Sindarin für ‚Elbenstein‘) zum König des wiedervereinten Königreiches von Arnor und Gondor gekrönt. Er heiratet Arwen, die für ihn ihre Unsterblichkeit aufgibt. Sie schenkt ihm einen Sohn, Eldarion, sowie mehrere Töchter.

Sein Königsname Elessar wurde ihm von Galadriel geweissagt. Die Menschen von Minas Tirith gaben ihm diesen Namen nach der Schlacht auf dem Pelennor aufgrund seiner Smaragdbrosche. Als Namen seiner Dynastie erwählte er Telcontar, was das Quenyaäquivalent für Streicher, seinen Namen in Bree, ist.

Im Rahmen der Neuordnung des neuen vereinten Königreichs von Gondor und Arnor wird auch der Orthanc wieder in Besitz genommen, wo künftig wieder der dort von Saruman benutzte Palantir aufbewahrt werden soll. Bei der Durchsuchung des Turms werden zahlreiche von Saruman und Grima gestohlene Wertgegenstände entdeckt. In einer verborgenen Kammer findet man zudem zwei Gegenstände, die Saruman offenbar auf der Suche nach dem Einen Ring entdeckt hat: die Kapsel, in der Isildur einst den Einen Ring um den Hals trug, sowie der Elendilmir, ein weißer Stein aus elbischem Kristall auf einem Stirnreif aus Mithril, den Isildur als Zeichen der Königswürde des Nördlichen Königreichs trug.

Aragorns Schwert Andúril ist aus den Bruchstücken des legendären Narsil geschmiedet, Elendils Schwert, das bei seinem Tod am Ende des Zweiten Zeitalters unter ihm zerbricht und mit dessen abgebrochener Klinge Isildur den Ring vom Finger Saurons schneidet.

Aragorn stirbt schließlich nach 120 Jahren Herrschaft über das Vereinigte Königreich eines natürlichen Todes. Es kann mit Recht gesagt werden, dass in ihm der Adel der alten Numenorer wiedererstarkt war, denn er hatte seit Jahrtausenden eine der längsten Lebensspannen aller Menschen. Er war zudem sehr weise und wusste um viele Dinge in Mittelerde, sicher auch ein Resultat seiner langen Wanderungen. Er besaß weiterhin die Gabe Hellsicht. Während seiner Herrschaft erblühte das Königreich und wurde so groß und stark wie nie zuvor.

Weitere Namen:

  • Dúnadan, (Quenya für ‚Mensch des Westens‘); nach seiner Herkunft
  • Seiner Dynastie gibt er den Namen Telcontar (Quenya für ‚Streicher‘).
  • Thorongil (Sindarin für ‚Sternenadler‘): Deckname, unter dem er in jungen Jahren Ecthelion, dem Statthalter Gondors und Vater Denethors, als Kriegsherr dient.
  • Envinyatar (‚der Erneuerer‘): Name, den er in den Häusern der Heilung erhält, weil er es vermag, Menschen nur mit Hilfe seiner Hände und dem Königskraut Athelas von Verletzungen und dem Schwarzen Hauch zu heilen.

Isildur

Isildur ist Elendils Sohn und flieht zusammen mit seinem Vater und seinem Bruder Anárion im Jahre 3319 Z. Z. aus dem untergehenden Númenor. Die Brüder werden Könige Gondors, und Isildur regiert in Minas Ithil, bis dieses im Jahre 3429 von Sauron eingenommen wird. In der Schlacht von Dagorlad im Jahr 3434 Z. Z. gelingt es Isildur, den Einen Ring vom Finger Saurons zu schneiden und ihn damit zu besiegen. Er verfällt aber der Macht des Ringes und weigert sich, ihn zu zerstören. Wenige Jahre später gerät er bei den Schwertelfeldern in einen Hinterhalt und wird von Orks erschossen, als ihm der Ring bei seinem Fluchtversuch über den Fluss Anduin vom Finger rutscht und ihn damit wieder sichtbar werden lässt.

Anárion

Anárion (wahrscheinlich ‚Sohn der Sonne‘, * 3219 Z. Z.; † 3440 Z. Z.) ist ein Sohn Elendils des Langen und der Bruder Isildurs.

Nach dem Untergang Númenors landet Anárion mit Isildur im Süden von Mittelerde, wo sie das Königreich Gondor gründen, welches sie zusammen von Osgiliath aus regieren. Anárion gründet Minas Arnor, das spätere Minas Tirith.

Schon bald wird Gondor von Sauron attackiert. Als Minas Ithil von Saurons Truppen eingenommen wird, flieht Isildur nach Arnor. Bei der Einnahme von Minas Ithil geht der dort verwahrte Palantir verloren und gelangt so in Saurons Besitz.

Anárion bleibt in seinem Königreich und verteidigt es erfolgreich gegen Saurons Angriffe, bis Isildur, Elendil und Gil-galad mit den Heeren des Letzten Bündnisses Gondor erreichen. Anárion schließt sich dem Bündnis an und wird während der Belagerung Barad-dûrs von einem herab fallenden Stein erschlagen.

Sein Sohn Meneldil folgt ihm auf den Thron Gondors.

Arvedui

Arvedui (* 1864 D. Z.; † 1975 D. Z.) ist seit 1964 D. Z. der letzte König von Arthedain. Im Jahr 1944 D. Z. erhob er Anspruch auf die Krone von Gondor. Er war mit Fíriel, der Tochter Ondohers, dem König von Gondor, verheiratet. Ondoher und seine beiden Söhnen waren zudem kurz zuvor im Kampf gefallen. Der Rat von Gondor wies jedoch den Anspruch zurück. Am Ende des Dritten Zeitalters erhob Aragorn als Nachfahre Arveduis und Fíriels erneut Anspruch auf Gondor.
In Arveduis Regierungszeit beginnt der Hexenkönig von Angmar erneut damit Arnor anzugreifen. Die wichtigsten Festungen Arnors, der Amon Sûl und Fornost, welche beide Aufbewarungsorte eines Palantir sind, fallen. Arvedui kann jedoch mit den Palantiri nach Norden in die Forodwaith fliehen und wird von den Lossoth aufgenommen. Círdan, der von Arveduis Sohn Aranarth von seiner Lager erfahren hatte, sendet ihm ein Schiff nach Norden. Trotz Warnungen der Lossoth besteigt Arvedui das Schiff und geht mit diesem und den zwei Palantiri in der Eisbucht von Forochel unter.
Sein Sohn Aranarth nahm die Krone Arthedains nicht an, sondern wurde der erste Stammesführer der Dunedain.

Menschen aus Gondor

Boromir

Boromir wird im Jahr 2978 D. Z. als ältester Sohn Denethors II. (Truchsess von Gondor) geboren. Er wird als stolzer und hochgewachsener Mensch beschrieben, der sich vor allem im Kampf durch Mut, Kraft und Geschicklichkeit auszeichnet. Nach einem prophetischen Traum, den auch sein jüngerer Bruder Faramir träumt, reist er nach Bruchtal, um sich den Traum deuten zu lassen.

Als ältester Sohn und Erbe des Truchsessen trägt er das Horn von Gondor. Er begleitet die Gemeinschaft des Ringes bis zu den Rauros-Fällen. Dort kommt es zu einem Streit zwischen ihm und Frodo Beutlin, bei dem er versucht, den Ring gewaltsam an sich zu nehmen. Er ist mehr und mehr vom Ring besessen, den er nicht als Gefahr, sondern vielmehr als mächtige Waffe sieht, die man nicht vernichten darf. Seine Tat hat den Bruch der Gemeinschaft zur Folge. Frodo trennt sich von der Gemeinschaft, indem er sich mit dem Ring unsichtbar macht und flieht. Boromir erkennt zu spät seine Verblendung. Er versucht, seinen Fehler wieder gut zu machen und wird durch eine Vielzahl von Orkpfeilen getötet, als er Merry und Pippin vergeblich gegen eine Übermacht von Orks und Uruk-hai verteidigt. Im Film wird er von dem Uruk-hai Lurtz getötet.

Boromir wird von den verbliebenen Gefährten Aragorn, Legolas und Gimli zusammen mit seinen Waffen und dem Horn von Gondor in einem Boot bestattet. Sein jüngerer Bruder Faramir sieht das Bestattungsboot später auf dem Anduin gen Süden treiben. Das Horn wird, in zwei Teile zerborsten, ans Ufer geschwemmt und zu seinem Vater Denethor gebracht, der daraufhin in tiefe Trauer fällt.

Denethor

Denethor II., Sohn Ecthelions, ist der 26. Truchsess (Statthalter) von Gondor. Er lebt von 2930 bis zum 15. März 3019 D. Z. Seine beiden Söhne Boromir und Faramir spielen im Herrn der Ringe eine tragende Rolle.

Denethor wird als kühn und tapfer, aber auch weitsichtig und klug geschildert. Nach Gandalfs Aussagen fließt in seinen Adern fast reines, númenorisches Blut – wie auch bei seinem Sohn Faramir, nicht dagegen bei Boromir. Seit seinem Amtsantritt im Jahr 2984 sucht er vor allem das Wohlergehen Gondors. Zur Zeit des Ringkrieges ist er ein harter und teilweise verzweifelter Mann, der für sich, seine Söhne und Gondor keine Hoffnung mehr sieht. Dies beruht zumindest teilweise darauf, dass er den Palantír von Gondor nutzt und dabei von Sauron getäuscht und beeinflusst wird. Der Tod Boromirs, durch den er zunächst durch das geborstene Horn von Gondor erfährt, tut ebenfalls sein übriges.

Er will lieber sterben, als Gondors Niederlage mit anzusehen. Daher versucht er, sich und seinen schwer verwundeten Sohn Faramir auf einem Scheiterhaufen zu verbrennen. Während Faramir gerettet wird, stirbt der wahnsinnig gewordene Denethor im Feuer.

Faramir

Faramir ist der zweite Sohn von Denethor II., Truchsess (Statthalter) von Gondor, und lebt vom Jahr 2983 D. Z. bis zum Jahr 83 V. Z.

Im Ringkrieg ist Faramir zunächst Hauptmann der Waldläufer von Ithilien und gilt als einer der besten menschlichen Bogenschützen seiner Zeit. Nach dem Tod seines älteren Bruders Boromir, um den er sehr trauert, wird er Heerführer von Gondor. Als Denethor II. vom Tode Boromirs erfährt, wünscht er sich, Faramir wäre stattdessen gestorben. Er schickt Faramir in die aussichtslose Schlacht um Osgiliath, in der er von einem vergifteten Pfeil der Südländer (Haradrim) schwer verletzt wird.

Sein Vater ist über die scheinbar tödliche Verwundung Faramirs so bestürzt, dass er beschließt, sich selbst und Faramir zu verbrennen. Während Faramir mit Beregonds und Pippins Hilfe von Gandalf gerettet wird, stirbt Denethor auf seinem eigenen Scheiterhaufen. Faramir wird dadurch zum neuen Truchsessen von Gondor.

Während seiner Genesung begegnet Faramir Éowyn und verliebt sich in sie. Sie heiraten nach dem Ende des Ringkrieges. Als Aragorn König von Arnor und Gondor wird, ernennt er Faramir zum Statthalter Gondors und Fürsten von Ithilien.

Beregond

Beregond ist ein Angehöriger der Stadtwache von Minas Tirith zur Zeit des Ringkrieges. Er ist der Vater von Bergil, einem Jungen, mit dem Pippin einige Zeit in Minas Tirith verbringt. Als Denethor sich zusammen mit seinem Sohn Faramir verbrennen will, wird Beregond von Pippin alarmiert. Daraufhin verlässt er seinen Posten und kämpft sich zur Grabstätte der Statthalter durch. Dabei muss er die Wache töten. Anschließend kämpft er gegen Denethors Helfer, um Faramir zu retten. Schließlich gelingt es Gandalf, Faramir zu retten. Aragorn spricht nach seiner Krönung ein Urteil über Beregond: Aufgrund seiner Tapferkeit und seiner Liebe zu Faramir soll er nicht bestraft werden. Doch muss er aus der Wache der Stadt ausscheiden, um der Weißen Schar zugeteilt zu werden, der Wache des neuen Statthalters Faramirs. Als ihr Hauptmann soll er in Ehren und Frieden Faramir dienen, für den er so viel gewagt hat.

Haradrim

Die Haradrim (Westron für ‚Südländer‘) sind wilde und als kriegerisch beschriebene Menschen aus Harad, einem großen Bereich im südlichen Mittelerde. Im Zweiten Zeitalter leisten einige der Haradrim Númenor Tribut, doch im Dritten Zeitalter stehen sie unter dem Einfluss Saurons und sind eine ständige Bedrohung für Gondors südliche Grenzen. Einige der Haradrim werden von schwarzen Númenórern regiert.

Die Haradrim sind im allgemeinen groß und dunkelhäutig, mit schwarzem Haar und dunklen Augen. Die Bewohner von Fern-Harad werden als schwarzhäutig beschrieben, mit weißen Augen und roten Zungen, wie Halbtrolle. Sie tragen scharlachrote Kleidung und Goldschmuck, und einige Stämme der Haradrim bemalen ihre Körper.

In der Schlacht führen sie Krummschwerter und alle möglichen andere Waffen und sind wegen ihrer Kriegs-Olifanten gefürchtet. Von den Hobbits werden sie als ‚Schwärzlinge‘ bezeichnet, wobei die Erzählungen von den Olifanten als Legende angesehen werden.

Die schwersten Angriffe der Haradrim auf Gondor finden in den Jahren 1014–1050 D. Z. über Umbar statt. Besonders erwähnt werden außerdem:

  • 1944: Die Menschen von Nah-Harad verbünden sich mit den Wagenfahrern (Balchoth) und den Bewohnern von Khand (Variags)
  • 2885: Sie werden in der Schlacht am Poros-Übergang geschlagen
  • 3019: Die Haradrim kämpfen während des Ringkriegs in der Schlacht auf dem Pelennor und in Ithilien

Númenórer

Zu den Númenórer gehören alle, die einst von den Valar gesegnet wurden und die Insel Númenór bewohnen, eigens für sie aus den Tiefen des Meeres erhoben. Da sie als westlichste Lande noch zu Mittelerde gehört, wird sie auch Westernis genannt. Die Númenórer sind mit einem langen Leben gesegnet. Ihr Untergang besiegelte das Versinken der Insel, als Sauron die Númenórer zum Krieg gegen die Valar und Elben aufstachelte. Die wenigen Überlebenden waren jene, die sich treu zu den Valar verhielten und daher im Exil die „Getreuen“ genannt wurden. Sie gründeten die Reiche Arnor und Gondor.

Elros

Elros (‚Sternengischt‘ * 532 E. Z.; † 442 Z. Z.) ist der Sohn von Earendil und Elwing und Zwillingsbruder Elronds. Er ist einer der Halbelben, die menschliche und elbische Vorfahren haben. Er wird in Arvernien geboren. Beim Überfall auf die Sirion-Mündungen wird er von Feanors Söhnen gefangen genommen. Diese Tat bereut Maglor aber und gibt den Gefangenen wieder die Freiheit.

Als Halbelb kann er zwischen einem menschlichen und einem elbischen Leben wählen. Am Ende des Ersten Zeitalters entscheidet er sich dafür, zu den Menschen gezählt zu werden, und wird unter dem Namen Tar-Minyatur erster König von Númenor, das er 410 Jahre lang regiert. Während seiner Regentschaft erbaut er unter anderem den Turm und die Zitadelle von Armenelos.

Ar-Pharazôn

Ar-Pharazôn ist der letzte, mächtigste und stolzeste König des Inselreichs Númenor. Im Jahr 3255 Z. Z. nimmt er nach dem Tod Tar-Palantirs dessen Tochter zur Frau – gegen ihren Willen und gegen das Gesetz Númenors – und erlangt so die Macht. Als Sauron für sich den Titel des Königs der Menschen beansprucht, sammelt Ar-Pharazôn das Heer Númenors und segelt mit seiner Flotte nach Mittelerde, um Sauron zu unterwerfen. Die Macht der Númenorer zu dieser Zeit ist so groß, dass Sauron sich selbst auf seine stärksten Diener nicht mehr verlassen kann. Da er somit das mächtige Heer der Númenorer nicht im Kampf besiegen kann, unterwirft er sich und willigt ein, als Gefangener nach Númenor zu gehen. Dort gewinnt er schon bald das Vertrauen des Königs und seiner Räte. Unter Saurons Einfluss wird Ar-Pharazôn zum mächtigsten Tyrannen, den die Welt seit Morgoth gesehen hat. In seinem Wahn und seiner Angst vor dem Tod stellt er sich letztlich sogar gegen die Valar und versucht, ihnen das Geheimnis der Unsterblichkeit zu entreißen. Er führt eine gewaltige Armee nach Aman, um die Valar zu bekriegen. Als er jedoch seinen Fuß auf Aman setzt, führt er damit den Untergang Númenors herbei. Ar-Pharazôn und seine Soldaten werden unter zusammenstürzenden Bergen begraben und vernichtet. Númenor wird vom Meer verschlungen, und nur wenige entkommen dem Untergang, darunter Elendil und seine Söhne Isildur und Anárion. Der Name bedeutet ‚Der Goldene‘.

Als Ar-Pharazôn gegen Aman zieht, überlassen die Valar das einzige Mal in der Geschichte die Macht über Arda Ea Ilùvatar.

Elendil

Elendil (Quenya für ‚Elbenfreund‘), welcher auch der Lange und der Getreue genannt wird, ist ein Númenorer, der nach dem Untergang Númenors nach Mittelerde kommt und das Nördliche Königreich Arnor gründet, während seine Söhne Isildur und Anárion im Süden Gondor gründen. Sein Vater ist Amandil (Quenya für ‚Freund Amans‘), der letzte Herr von Andúnië und Führer der Getreuen von Númenor, also derer, die sich der Elben- und Valar-feindlichen Haltung des Königs widersetzen.

Elendils Macht beruht auf dem Wissen und den Schätzen, die er aus Númenor retten kann, seiner Freundschaft zu Gil-galad, dem letzten Hohen König der Noldor von Lindon, und seinen Gefolgsleuten, den Dúnedain (Sindarin für ‚West-Menschen‘) oder Elendeli (Quenya für ‚Elbenfreunde‘), die schon in Mittelerde leben oder mit ihm von Númenor geflohen sind. Seine Hauptstadt ist Annúminas (Sindarin für ‚Turm des Westens‘), die er am Ufer des Nenuial-Sees erbaut.

„Et Earello Endorenna utúlien. Sinome maruvan ar Hildinyar tenn' Ambar-metta!“

„Aus dem Großen Meer bin ich nach Mittelerde gekommen. An diesem Ort wollen ich und meine Erben bleiben bis zum Ende der Welt.“

Dies sind der Überlieferung nach Elendils Worte, als er nach der Zerstörung Númenors mit seinen vier Schiffen in Lindon ankommt.

Elendil wird auch der Lange genannt, weil er selbst unter den hochgewachsenen Númenórern erstaunlich groß ist (angeblich misst er zwei Meter vierzig). Trotz dieser Hünengestalt ist er eher ein Gelehrter als ein Krieger. Die Akallabêth (Die Versunkene), die Geschichte über Númenor, soll zu großen Teilen sein Werk sein. Den Untergang Númenors bedauert er zeitlebens und mit Hilfe seiner Palantíri schaut er oft über das Meer nach Westen.

Erst in seinen letzten Jahren gewinnt er auch kriegerischen Ruhm. Sauron greift Gondor, das Reich von Elendils Söhnen, an und erobert Minas Ithil (das später zu Minas Morgul wird). Elendil und Gil-galad schließen das Letzte Bündnis zwischen Elben und Menschen und führen ein mächtiges Heer nach Süden, um Gondor beizustehen. Auf der Dagorlad tragen sie den Sieg davon und ziehen anschließend gegen Barad-dûr, Saurons dunkle Festung. Nach siebenjähriger Belagerung kommt es zum entscheidenden Kampf mit Sauron. Dabei werden Elendil und Gil-galad getötet, aber auch Sauron wird besiegt. Elendils Sohn Isildur schneidet ihm mit dem abgebrochenen Heftstück von Narsil, dem Schwert Elendils, das bei seinem Tod unter ihm zerbricht, den Einen Ring von der Hand.

Elendil wird am Berg der Ehrfurcht bestattet. Sein Grab wird auf Befehl von Isildur geheim gehalten, der die Anweisung und die Kenntnis vom Grab an seinen Nachfolger Meneldil weitergibt, und von diesem weiter in die nachfolgenden Generationen von Herrschern Gondors. Das Grab gilt als Mittelpunkt des Königreichs des Südens. Dort schenkt Cirion den Rohirrim das Land, welches sie Calenardhon nennen, und Eorl leistet den Eid auf immerwährende Freundschaft mit dem Volk des Westens.

Ostlinge

Als Ostlinge werden alle Bewohner der östlichen Gebiete Mittelerdes bezeichnet, über die im Westen des Kontinents kaum Nachrichten existieren – das heißt der Gebiete, denen Tolkien nur wenig Aufmerksamkeit widmete. Über das weite Ostgebiet, in dem es offenbar vor allem Menschen und nur wenige Elben gibt, gibt es daher nur wenige Informationen. Die Einwohner sind Nachfahren jener Menschen, die während der Großen Wanderung keinen Kontakt mit den Elben aufgenommen haben. Die größten Länder im Osten sind Rhûn und Khand. Einst von den Menschen des Westens verdrängt, gibt Sauron ihnen die Chance, sich zu rächen. Sie stellen sich unter seinen Kriegsdienst und sind von nun an Söldner, die dem dunklen Herrscher gegen die freien Völker Mittelerdes in Schlachten zu Hilfe kommen sollen.

Im Dritten Zeitalter tauchen sie als kriegerische Angreifer vor Gondor auf und unterstützen Saurons Armee in der Schlacht auf dem Pelennor. Namentlich bekannt sind vor allem zwei Völker der Ostlinge, die Wagenfahrer und die Balchoth. Die Wagenfahrer benutzen im Kampf charakteristische Streitwagen, nach denen sie benannt sind. Die Balchoth (Sindarin für ‚Grausame Horde‘) aus Rhôvanion werden – wie alle Ostlinge – schließlich im Ringkrieg am Ende des Dritten Zeitalters vernichtend geschlagen.

Rohirrim

Die Rohirrim sind ein Reitervolk, das im Lande Rohan nordwestlich von Gondor lebt. Sie selbst nennen sich Eorlingas (‚Söhne Eorls‘). Von ihren Feinden, den Dunländern, werden sie als Forgoil (‚Flachsköpfe‘) bezeichnet.

Die Rohirrim sind Nachkommen der Éothéod und entfernt stammesverwandt mit den Dúnedain. Das von ihnen bewohnte Gebiet gehörte ursprünglich den Dunländern und wurde den Rohirrim einst von Gondor zum Dank für erwiesene Kriegsdienste gegen die Wagenfahrer gegeben. Dies erklärt den Rachedurst der Dunländer, die Saruman für seine Zwecke einzuspannen weiß. Die Rohirrim leben in Rohan in kleinen verstreuten Dörfern und betreiben neben anderen ländlichen Gewerben vor allem die Pferdezucht. Ihre Pferde gelten als die besten von ganz Mittelerde; selbst bei den Rappen der Schwarzen Reiter handelt es sich um aus Rohan gestohlene Pferde.

Die meisten der Rohirrim sind hochgewachsen, haben lange blonde Haare und blaue Augen. Sie verstehen nicht viel von den Künsten, Handwerken und Wissenschaften, die in Gondor gepflegt werden. Gefürchtet sind die Éored (Schwadronen) ihrer Reiterei, die mit grimmigen Stabreim-Gesängen in die Schlacht ziehen.

Die meisten Rohirrim beherrschen Westron. Unter sich gebrauchten sie aber eine altertümliche Sprache, die mit dem Adûnaïschen verwandt ist.

Die Beschreibung ihrer Kultur und insbesondere ihrer Hauptstadt Edoras mit der Goldenen Halle Meduseld erinnert an die angelsächsische Kultur des 9. und 10. Jahrhunderts (mit einer erhöhten Bedeutung des Pferdes) und ähnelt insbesondere den Beschreibungen der Beowulfsage, in der Beowulfs Halle ebenfalls den Namen Meduseld trägt. Die Sprache der Rohirrim ist der zu dieser Zeit vorherrschenden angelsächsischen Sprache nachgebildet und beinahe mit ihr identisch.

Eorl „der Junge“

Eorl, Sohn des Léod, lebt vom Jahre 2485 D. Z. bis ins Jahr 2545 D. Z. und ist Fürst der nördlichen Menschen, die sich selbst die Éothéod nennen. Im Jahr 2510 D. Z. greifen Menschen aus dem Osten, die Balchoth, das Reich von Gondor an, während Orks zur selben Zeit vom Nebelgebirge aus angreifen. Gondors Statthalter Cirion bittet die Éothéod um Hilfe, und unverzüglich zieht Eorl seine Truppen zusammen und reitet zur Schlacht auf dem Feld von Celebrant. Seinem Reiterheer gelingt es, die Orks und Ostmenschen über den Fluss Limklar zurückzudrängen. Zum Dank und als Gegenleistung für Eorls Eid unverbrüchlicher Treue schenkt Gondors Statthalter Eorl die Provinz Calenardhon. Dieses Land wird in Gondor fortan als Rohan (‚Pferdeland‘) bezeichnet, seine Bewohner als Rohirrim. Die Éothéod nennen ihr neu gewonnenes Reich die Riddermark, Eorl wird dort der erste König. Er nimmt sich die Altburg in der Ostfold als Hauptstadt.

Den Beinamen der Junge erhält er, weil er bis zu seinem Tod blondes Haar und rote Wangen hat. Zudem besteigt er den Thron seines Vaters bereits im Alter von sechzehn Jahren. Léod ist bei einem Sturz von einem Wildpferd gestorben und Eorl schwört, seinen Vater zu rächen. Er findet das Pferd, nennt es Felaróf und nimmt ihm zur Strafe für den Tod seines Vaters die Freiheit. Aus Felaróf entwickeln sich die Mearas, die Pferde des Königs. Eorl ist neben seinem Pferd im ersten Grabhügel der ersten Linie begraben.

Helm „Hammerhand“

Helm „Hammerhand“, Sohn des Gram, lebt vom Jahre 2691 D. Z. bis ins Jahr 2759 D. Z. und ist von 2741 D. Z. bis zu seinem Tod der neunte König der Mark. Im Jahr 2758 wird Rohan gleichzeitig von eindringenden Ostlingen und von Dunländern aus dem Westen attackiert. Gondor kann keine Hilfe entsenden. Rohan wird überrannt, die Bevölkerung flieht in die Berge. Helm wird in Edoras belagert, das letztendlich eingenommen wird. Helms Sohn Haleth fällt bei der Verteidigung der Hauptstadt, sein Vater flieht mit seinem Sohn Háma und allen aus seinem Volk, die der Versklavung entgangen sind, nach Helms Klamm. Ein langer Winter folgt, und in Rohan bricht eine Hungersnot aus. Bei einem Versuch, Nahrung zu erbeuten, stirbt Háma, Helms letzter Sohn.

Der König verlässt mehrere Male die Burg, um sich in das Lager seiner Feinde zu schleichen, die ihn belagern, und tötet viele von ihnen. Einige Dunländer behaupten, er sei unverwundbar. Eines Nachts kehrt er jedoch nicht wieder zurück.

Währenddessen schart Fréaláf, der Neffe des Königs, einige Männer um sich. Von Dunharg aus überfällt er Edoras und tötet Wulf, den Anführer der Dunländer. Durch die einsetzende Schneeschmelze verwandelt sich das Entwassertal in einen Sumpf, in dem die Feinde zugrunde gehen. Auch Gondor entsendet nun Truppen nach Rohan, und 2759 D. Z. sind alle Feinde vertrieben. Da kein direkter Nachkomme Helms mehr lebt, wird sein Neffe Fréaláf zum König ernannt. Mit ihm beginnt die zweite Linie von Königen der Mark.

Éomer

Éomer (‚Pferde-Berühmt‘, vom altenglischen éoh ‚Pferd‘), Sohn Éomunds und Théodwyns, der Schwester Théodens, lebt vom Jahr 2991 D. Z. bis ins Jahr 63 V. Z. Éomund wird im Jahr 3002 von Orks getötet, auch Théodwyn stirbt bald danach. So werden ihre Kinder Éomer und Éowyn in König Théodens Haus aufgezogen. Zur Zeit des Ringkrieges ist Éomer 3. Marschall der Riddermark.

Saruman beeinflusst König Théoden mit Hilfe seines Spions Gríma, einem Ratgeber des Königs. Erst durch Gandalf wird Grímas Verrat aufgedeckt und Grima verjagt. Théoden ernennt Éomer daraufhin zum ersten Marschall der Riddermark und machte ihn damit zu seinem Erben und Thronfolger, nachdem sein Sohn kurz vorher im Kampf gefallen ist.

Éomer kämpft in der Schlacht von Helms Klamm und auf dem Pelennor und zieht mit Aragorn und den Heerführern des Westens als Anführer der Reiter von Rohan in die letzte Schlacht am Schwarzen Tor von Mordor.

Nach dem Tod Théodens auf dem Schlachtfeld vor Minas Tirith wird Éomer König von Rohan. Er heiratet Lothíriel aus Dol Amroth. Vor seinem Tod ruft er noch einmal Meriadoc Brandybock zu sich. Er stirbt schließlich im Alter von 93 Jahren.

Éowyn

Éowyn (‚Freude an Pferden‘, vom altenglischen éoh ‚Pferd‘; wyn ‚Freude‘; * 2995 D. Z.) ist die Tochter von Éomund, Marschall der Mark, der während eines Ork-Angriffes ums Leben kommt, als sie noch ein kleines Kind ist, und König Théodens Schwester Théodwyn, die an der Trauer um ihren gefallenen Mann stirbt. König Théoden von Rohan nimmt sie und ihren älteren Bruder Éomer mit nach Rohan, wo sie unter seiner Obhut aufwachsen. Als Schildmaid von Rohan lernt sie neben den höfischen Tugenden auch zu kämpfen. Mit enormem Mut und Klugheit begabt, leidet sie darunter, als Frau nur auf „Heim und Herd“ festgelegt zu werden. Lange pflegt sie den gebrechlichen König, der unter den Einflüsterungen von Gríma zunehmend verfällt.

Sie begegnet Aragorn und verliebt sich unglücklich in ihn. Als aber dieser ihr sagt, dass es nur ein Schatten sei, den sie liebt, stirbt ihre Hoffnung. Als ihr Onkel Théoden, der von Gandalf geheilt wird, nach der Schlacht um Helms Klamm mit seinen Männern in den Krieg gegen Mordor zieht, verkleidet sie sich als Mann und nennt sich Dernhelm, um mitzukämpfen. In der großen Schlacht um Minas Tirith besiegt sie mit Merry den Hexenkönig von Angmar, den obersten der Nazgûl. Diesem war prophezeit worden, dass er „durch keines Mannes Hand würde fallen können“. Danach fällt sie in einen todesähnlichen Schlaf. Aragorn kann sie heilen. Sie trifft dann in Gondors Häusern der Heilung Faramir, den Truchsess von Gondor und späteren Fürsten von Ithilien, den sie nach dem Ringkrieg heiratet.

Gríma „Schlangenzunge“

Gríma, Gálmóds Sohn († 3019 D. Z.), ist der engste Ratgeber König Théodens von Rohan. Unter dem Einfluss Sarumans schwächt er seinen König und verhindert, dass dieser den bevorstehenden Krieg und die Bedrohung durch Isengart wahrnimmt. Außerdem stellt er Éowyn, der Nichte des Königs, nach und ist maßgeblich daran beteiligt, dass ihr Bruder Éomer aus Meduseld, der Goldenen Halle von Rohan, verbannt wird.

Nachdem Théoden durch Gandalf geheilt wird, verbannt Théoden Gríma, der daraufhin zu Saruman nach Isengart flieht. Etwa zu der Zeit, als Frodo aus Beutelsend aufbricht, um das Auenland zu verlassen, wird Gríma auf dem Weg nach Isengart von einigen Nazgûl unter Führung des Hexenkönigs abgefangen. Er rettet sein Leben, indem er Saruman an die Nazgûl verrät und steht fortan, ohne Wissen Sarumans, in deren Diensten. Damit wird er zum doppelten Verräter und trägt zum Untergang Sarumans bei. Von Saruman wird er trotz der für ihn geleisteten Dienste wie ein Sklave behandelt.

Als Saruman nach Ende des Ringkrieges von Baumbart freigelassen wird, folgt Gríma ihm und unterstützt ihn dabei, die Hobbits im Auenland zu tyrannisieren. Als die Hobbits unter der Führung von Frodo Beutlin Saruman besiegen und des Landes verweisen, ersticht Gríma Saruman schließlich aus Hass und Verzweiflung und wird selbst von Hobbit-Bogenschützen erschossen.

Théoden

Théoden, Thengels Sohn, aus dem Geschlecht von Eorl, (* 2948; † 3019 D. Z.) ist der 17. König von Rohan. Sein Name bedeutet in der Sprache der Rohirrim ‚Volksherr‘. Mit seiner Frau Elfhild hat er einen Sohn, seinen Thronerben Théodred. Nachdem seine Schwester Théodwyn kurz nach dem gewaltsamen Tod ihres Mannes Éomund stirbt, nimmt Théoden deren Kinder Éomer und Éowyn in die Goldene Halle Meduseld auf, so dass sie an seinem Hof in Edoras aufwachsen.

Gegen Ende des Dritten Zeitalters wird Théoden von seinem Ratgeber Gríma verraten, der im Auftrag des Zauberers Saruman handelt. Unter diesem Einfluss wird er massiv geschwächt und hört nur noch auf Grímas Einflüsterungen. In dieser Zeit stirbt sein Sohn Théodred bei Gefechten mit Truppen Sarumans an den Furten des Isen. Théoden wird schließlich von Gandalf geheilt und verbannt den verräterischen Gríma aus seinem Reich.

Danach erlangt er seine frühere Willensstärke zurück und führt die Rohirrim in den Krieg gegen Saruman. Dessen Armee aus Orks und Uruk-hai belagert den König und seine Reiter in Helms Klamm, wird aber besiegt. Théoden kommt dann, aus alter Bündnistreue, dem Truchsess von Gondor zu Hilfe, als Saurons Armeen die Stadt Minas Tirith belagern. Vor den Mauern der Stadt, in der Schlacht auf dem Pelennor, stirbt Théoden im Kampf mit dem Fürsten der Nazgûl, als sein Pferd Schneemähne von einem Pfeil getroffen wird und ihn unter sich begräbt. Er wird in Gondor aufgebahrt und später in Rohan an der Seite seiner Vorfahren beerdigt.

Thronfolger und 18. König von Rohan ist sein Neffe Éomer.

Menschen aus Bree

Diese Menschen leben in Bree, dem größten Ort des Breelandes, das gemeinsam von Menschen und Hobbits bewohnt wird. Sie kommen im Zweiten Zeitalter aus den östlichen Gebieten auf der Flucht vor Sauron und den Ostlingen und werden sesshaft. In Der Herr der Ringe spielt ein Wirt aus Bree eine wichtige Rolle, Gerstenmann Butterblume (bzw. Butterblüm, im Original: Barliman Butterbur). Er übergibt Frodo mit erheblicher Verspätung den Brief von Gandalf, in dem dieser die Hobbits anweist, nicht auf ihn zu warten, sondern mit Aragorn weiterzuziehen. Auch Saruman hat Mittelsmänner in Bree, die zum Beispiel die Abreise von Merry, Pippin, Sam, Frodo und Aragorn beobachten und Nachricht an Saruman schicken.

Nazgûl (Ringgeister)

Die Nazgûl (deren Name in der schwarzen Sprache Mordors ‚Ringgeister‘ bedeutet: nazg ‚Ring‘) tragen als Könige der Menschen die Neun Ringe der Macht, die Sauron ihnen gegeben hat. Sie wurden dadurch nahezu unsterblich, verfielen jedoch nach und nach der Macht des Einen Rings und wurden zu Geistern und zu Sklaven Saurons. Von den Elben werden sie Úlairi (Quenya) genannt. Sie sind auch als Schwarze Reiter oder Die Neun bekannt.

Die Waffe der Ringgeister ist vor allem der lähmende Schrecken, den ihr bloßes Auftreten verursacht. Beim Kontakt mit Lebenden tragen sie schwarze Mäntel mit Kapuzen und schwarze Stiefel, um ihre Unsichtbarkeit zu verbergen. Als Waffen benutzen sie auch verhexte Klingen, wie das Morgul-Messer, mit dem der Hexenkönig Frodo auf der Wetterspitze verletzt. Das Sonnenlicht kann sie schwächen. Herkömmliche Waffen prallen an ihnen ab, mit bestimmten Klingen elbischer und númenórischer Herkunft können sie jedoch verletzt oder getötet werden.

Ihre Sinneseindrücke sind bei Tageslicht stark beeinträchtigt. Sie lieben es nicht, am Tag umzugehen. Aragorn sagt über sie: „Sie sehen die Welt des Lichtes nicht so wie wir. […] unsere Gestalten werfen in ihrem Geist Schatten, die nur die Mittagssonne zerstört; aber in der Dunkelheit nehmen sie viele Zeichen und Formen wahr, die uns verborgen bleiben. Und zu jeder Zeit riechen sie das Blut von lebenden Wesen, begehren und hassen es.“

Als das Letzte Bündnis gegen Ende des Zweiten Zeitalters Sauron besiegt, versagt den Ringgeistern der Mut. Ihr Meister ist nach dieser Niederlage und dem Verlust des Einen Rings stark geschwächt und auch die Nazgûl halten sich verborgen.

Ihr Sitz ist die Stadt Minas Morgul, die sie im Jahre 2002 D. Z. erobern. Von dort aus bereiten sie Saurons Rückkehr vor und treten im Jahre 2251 erstmals wieder in Erscheinung. Sie suchen als Schwarze Reiter nach dem Auenland.

Die beiden wichtigsten Nazgûl sind der Hexenkönig, der eine eiserne Krone trägt, und Khamûl, welcher einen besonders guten Geruchssinn hat. Der Hexenkönig wird in der Schlacht auf dem Pelennor von Éowyn, der Prinzessin von Rohan und dem Hobbit Meriadoc getötet. So erfüllt sich die Prophezeiung des Elben Glorfindel, er werde von keines Mannes Hand sterben. Khamûl kommt mit den anderen Nazgûl nach der Zerstörung des Einen Rings am Schicksalsberg um und ist der einzige der Ringgeister, dem von Tolkien selbst (neben Beschreibungen wie Der Hauptmann Saurons, Der Schatten des Ostens oder Der Schwarze Ostling) ein eigener Name gegeben wird: Im Herrn der Ringe noch namenlos, wird er in den Nachrichten aus Mittelerde explizit Khamûl genannt.

Wasa oder Drúedain (Drú-Menschen)

Die Wasa sind ein kleines Menschenvolk, die im Dritten Zeitalter im Drúadan-Wald an den Nordhängen des Weißen Gebirges (zwischen Amon Dîn und Nardol) leben. Sie sind kaum größer als 1,20 m, nicht gerade schön und von ungeschlachtem Körperbau, mit runden Gesichtern, platten Nasen, dunklen Augen und breiten Mündern. Sie sind sehr stark, und erst ihr schallendes und ansteckendes Lachen vermittelt die Gewissheit, dass die Drúedain keine Orks sind (die von ihnen abgrundtief gehasst werden). Sie sprechen eine eigentümliche, uralte Sprache, verwenden aber keine Schriftzeichen. Sie sind sehr geschickt darin, täuschend lebensechte Holz- und Steinfiguren von sich anzufertigen. Sie besitzen zumindest mathematische Grundkenntnisse, rechnen aber in einem umständlichen 20er-System. Sie wohnen in Höhlen und misstrauen den „Leuten aus den Steinhäusern“.

Der eigentliche Name der Drúedain ist Rog (Plural: Rogin), der aus der Sprache der Rohirrim kommt.

Bei ihren Nachbarvölkern sind sie nicht besonders beliebt. Ihnen wird nachgesagt, sie verstünden sich auf dunkle Zauberkunst und schössen mit Giftpfeilen aus dem Hinterhalt. Bei den Rohirrim gelten die Drúedain als Wilde und werden von ihnen teilweise wie Tiere gejagt. Ghan-Buri-Ghan ist einer ihrer Anführer. Vor der Schlacht auf dem Pelennor hilft er den Rohirrim: Er führt sie auf einem versteckten Pfad durch die Berge und vermeidet so die Begegnung mit dem feindlichen Heer, das sie am Erreichen der Stadt Minas Tirith hindern soll. Zum Dank wird ihnen nach dem Ende des Ringkrieges ihr Wohngebiet auf immer als Heimat zugesichert und sie sind vor weiteren Nachstellungen geschützt.

Beorn

Beorn ist ein Charakter aus dem Kleinen Hobbit. Er ist ein stämmiger und sehr kräftiger Mensch, der die Fähigkeit besitzt, sich in einen Bären zu verwandeln. Gandalf erklärt Bilbo und den Zwergen, er sei ein Pelzwechsler: „Manchmal ist er ein mächtiger schwarzer Bär, manchmal ist er ein großer starker, schwarzhaariger Mensch mit gewaltigen Armen und einem langen Bart.“ Im Kampf verhält er sich wie ein Berserker. Zusammen mit seinem Sohn Grimbeorn begründet er das Volk der Beorninger, die insbesondere als gute Bäcker und für ihre hervorragenden Honigkuchen bekannt sind.

Mit der Figur Beorns und deren Namen erlaubt sich Tolkien einige „Scherze“: Der Name Beorn stammt aus dem Altenglischen – dort bedeutete das Wort ursprünglich einfach ‚Bär‘, bis die Bedeutung sich einige Jahrhunderte später zu ‚Krieger‘ verändert hatte. Beorns Fähigkeit, sich in einen Bären zu verwandeln, erinnert also vermutlich an die linguistische Entwicklung des Wortes. Eine weitere Spitzfindigkeit ist die Darstellung Beorns als Vegetarier, der sich hauptsächlich von Honig ernährt. Dies hat ebenfalls einen linguistischen Hintergrund: Das altenglische Wort béo heißt übersetzt ‚Biene‘. Auch die Ähnlichkeit des Wortes zum Helden des von Tolkien oft untersuchten und gelesenen altenglischen Gedichts Beowulf ist unverkennbar.[6]

Die Bärtierchen-Art Beorn leggi wurde nach dieser Figur benannt.

Zwerge

J.R.R. Tolkien griff bei der Gestaltung seiner Zwerge viel stärker als bei Elben auf bestehende Mythen und Stereotypen zurück. So ist die Idee von kleinwüchsigen, handwerklich geschickten, bärtigen Bergleuten, die eine große Faszination für Gold und Edelsteine haben, auch in anderen und älteren literarischen Zusammenhängen zu finden. Zahlreiche von Tolkiens Zwergennamen stammen wie auch der Name Gandalf aus der altnordischen Tradition, genauer aus dem Dvergatal, der Zwergenerzählung in der Völuspá, einem Teil der Älteren Edda.

Innerhalb von Tolkiens Welt wurden die Zwerge vom Vala Aule noch vor dem Erwachen der Elben und Menschen entworfen. Aule war ungeduldig und wollte nicht auf das Erscheinen der von Ilúvatar geschaffenen Rassen warten, um Schüler für seine Kunst zu bekommen. Er formte daher im Geheimen die sieben Urväter der Zwerge, war aber unfähig, ihnen eigenes Leben und Seelen zu geben. Erst nachdem Ilúvatar erkannte, dass Aule bereit war, seine Werke zu opfern, adoptierte er die Zwerge als seine eigenen Kinder und hauchte ihnen einen eigenen Willen ein. Sie durften aber erst nach den Erstgeborenen, den Elben, die Welt erblicken. Deshalb legte Aule die Zwerge unter der Erde zum Schlafen und weckte sie erst nach dem Erscheinen der ersten Elben wieder auf. Zwerge leben erheblich länger als Menschen. Zudem zeichnen sie sich durch ihre hohe Ausdauer aus, so dass sie trotz Last, Beschwerlichkeit des Weges und weiten Märschen nur langsam ermüden. Es wird behauptet, dass Zwerge nach ihrem Tod wieder zu Stein werden und dass manche ihrer Vorväter, vor allem Durin, immer wieder geboren werden. Zwerge haben einen prachtvollen Bartwuchs, eine geringe Körpergröße - allerdings mindestens 1,20 m - und eine stämmige bis untersetzte Statur.

Aule erdachte die Zwerge als stark und unnachgiebig, damit sie Melkor widerstehen konnten. So gelang es Sauron beispielsweise nicht, sie mit den Ringen der Macht zu verführen, was er bei den Menschen geschafft hatte. Überhaupt haben Zwerge nie bewusst dem Bösen gedient und dieses immer nach Möglichkeit, insbesondere wenn ihre Eigeninteressen gefährdet waren, bekämpft. Auf diesen Umstand sind aber auch die teilweise entstandenen Zwiste zwischen Zwergen und anderen freien Völkern, vor allem den Elben, zurückzuführen, da sich die Zwerge auch bei ihnen nicht scheuten, teils gewaltsam ihre materiellen Interessen und Rechte geltend zu machen.

Obwohl die Zwerge lieber unter ihresgleichen bleiben, treiben sie doch regen Handel mit anderen Völkern, so etwa den Menschen von Thal und Esgaroth, und benutzen dafür ihre Handelsrouten. Ihre richtigen Namen sind allerdings wie ihre eigene Sprache geheim, weshalb sie diese niemals Angehörigen eines anderen Volks verraten und sie nicht einmal auf ihren Grabsteinen vermerkt sind. Die in Tolkiens Welt öffentlich verwendeten Namen entsprachen in ihrer Form denen der nördlichen Menschen, wie auch die Zwerge nach außen hin die Sprache der jeweils benachbarten Völker verwendeten.

Die einzige Zwergenfrau, die namentlich in Der Herr der Ringe genannt wird ist Dís, Tochter Thráins II. Gimli erklärt, es gebe nur wenig Zwergenfrauen, wahrscheinlich nicht mehr als ein Drittel des ganzen Volks der Zwerge. Sie seien, außer in großer Not, selten unterwegs und wären den Zwergenmännern hinsichtlich etwa einer ebenfalls vorhandenen gewissen Ausprägung zum Bartwuchs und einer tieferen Stimmlage so ähnlich, dass das Gerücht entstand, es gebe gar keine Zwergenfrauen und sie wüchsen aus Stein. Die Reproduktionsrate unter den Zwergen scheint durch die geringe Population von weiblichen Zwergen und einer latenten gegenseitigen Bindungsunwilligkeit überaus klein zu sein.

Die üblichen Waffen der Zwerge sind Äxte und Beile aller Arten, mitunter zusammen mit einem Schild geführt. Teilweise werden aber auch Schwerter und andere übliche Kriegswaffen eingesetzt; so verwendet z. B. Thorin sogar ein Elbenschwert, das aus Gondolin stammt. Sie rüsten sich meist mit verstärkten Kettenrüstungen und Helmen. Zudem werden mitunter große Kriegsmasken eingesetzt, um den Feind zusätzlich in Furcht zu versetzen. Eine besondere übergreifende Wichtigkeit erlangten die Zwerge in alter Zeit und andeutungsweise wieder nach dem Ringkrieg durch die Gewinnung und Verarbeitung von Mithril-Metall in den Minen von Moria. Dies ist das härteste bekannte Metall in Mittelerde und hochbegehrt, da es neben der Widerstandskraft zudem nur eine geringe Masse aufweist und darum leichter zu tragen ist.

Durin

Durin war der Älteste der Sieben Väter der Zwerge. Die Zwerge wurden daher oft auch als Durins Volk bezeichnet. Er nahm seinen Wohnsitz in Azanulbizar, wo später Khazad-dûm entstand. Durin wurde auch der Unsterbliche genannt, weil er sehr lange lebte und sein Geschlecht bis in die Tage des Vierten Zeitalters nie erlosch. Außerdem wurde fünfmal ein Erbe geboren, der seinem Stammvater so ähnlich sah, dass auch er Durin genannt wurde. Der letzte dieser Reihe, Durin VI., wurde 1980 D. Z. in Moria von einem Balrog erschlagen, den die Zwerge weckten, als sie in ihrer Gier nach Mithril zu tief gruben. Durin wurde in vielen Liedern und Gedichten der Zwerge besungen.

Glóin

Glóin, ein Zwerg aus Durins Sippe, wird im Jahr 2783 D. Z. geboren. Glóin ist der Sohn von Gróin und Vater von Gimli. Nach der Schlacht von Anazulbizar, in der der Orkkönig Azog getötet wird, begleitet er Thrain und Thorin auf ihren Wanderungen. Später wird er ein Mitglied in Thorins Gruppe, als sie ausziehen, um den Drachen Smaug zu töten und den Zwergenschatz zurückzuerobern. Nach der Tötung von Smaug nimmt Glóin seinen Wohnsitz in Erebor, wo wieder Frieden herrscht. Mit der drohenden Dunkelheit und dem Erstarken Saurons geht er mit seinem Sohn Gimli im Jahr 3019 D. Z. nach Bruchtal, um Elrond im Auftrag der Zwerge von Erebor um Rat zu fragen und nimmt an Elronds Rat teil. Glóin stirbt im Jahr 15 V. Z.

Gimli

Gimli, Glóins Sohn, (* 2879 D. Z.) verbringt seine Jugend in den Ered Luin (Sindarin für ‚Blaue Berge‘) im Nordwesten von Mittelerde. Sein Vater Glóin und dessen Bruder Oin gehören zu den 13 Zwergen, denen Bilbo Beutlin sich auf der Reise zum Erebor anschließt.

Gimli gehört als einziger Vertreter der Zwerge zur Gemeinschaft des Ringes um den Ringträger Frodo Beutlin. Er schließt enge Freundschaft mit dem Elben Legolas und erhält daher den Beinamen Elbenfreund.

Nach Saurons Sturz bringt Gimli einen Teil des Zwergenvolks von Erebor in den Süden und wird der Herr der Glitzernden Höhlen. Er und sein Volk vollbringen große Werke in Gondor und Rohan. In Minas Tirith ersetzen sie das durch den Hexenkönig zerstörte Tor durch ein neues, das sie aus Mithril und Stahl schmieden.

Gemeinsam mit Legolas verlässt Gimli im Jahr 100 V. Z. Mittelerde, um in Valinor zu leben – als einziger Zwerg, dem dieses besondere Vorrecht der Elben jemals gewährt wird.

Thorin Eichenschild

Thorin Eichenschild (englisch Thorin Oakenshield), Sohn des Thráin, (* 2746; † 2941 D. Z.) ist als Thorin II. von 2850 D. Z. bis zu seinem Tode König der Zwerge. Den Beinamen Eichenschild erhält er, als er in einer Schlacht vor den Toren Morias seinen Schild verliert und die Schläge seiner Feinde mit einem dicken Eichenknüppel abwehrt.[7] Thorin ist einer der Protagonisten im Kleinen Hobbit, in dem er sich mit zwölf anderen Zwergen, Bilbo Beutlin und Gandalf aufmacht, das Königreich unter dem Berg (Sindarin: Erebor) zurückzugewinnen, das der Drache Smaug den Zwergen geraubt hat. Thorin Eichenschild fällt zusammen mit seinen Neffen Fíli und Kíli in der Schlacht der fünf Heere, als Elben, Menschen und Zwerge gemeinsam gegen Orks und Warge aus dem Nebelgebirge kämpfen.

Sein Grab liegt unter dem Einsamen Berg. Er wird mit dem Arkenstein, dem Schatz seines Hauses, auf der Brust begraben. Auf seinem Grab liegt das in Gondolin geschmiedete Schwert Orcrist, das er auf seiner Reise zum Erebor in einer Trollhöhle gefunden hat und dessen Klinge blau schimmert, wenn sich Orks in der Nähe befinden. Auf diese Weise können die Zwerge seither nicht mehr von Orks überrascht werden.

Balin

Balin, Fundins Sohn (* 2763 D. Z.; † 2994 D. Z.), ist einer der Begleiter Thorin Eichenschilds auf dessen Reise zum Erebor. 2989 D. Z. bricht er mit einer größeren Zahl von Zwergen nach Moria auf, um dieses von den Orks zurückzuerobern. Nach anfänglichen Erfolgen wird er Herr von Moria, doch fünf Jahre nach seiner Ankunft in Moria von einem Ork erschossen. Die neue Zwergenkolonie wird später vollständig vernichtet. Balins Grab sowie Aufzeichnungen, aus denen sein Schicksal hervorgeht, findet die Gemeinschaft des Ringes, als sie Moria auf ihrem Weg von Bruchtal in den Süden durchquert.

Hobbits

Bilbo Beutlin

Bilbo Beutlin (im Original: Bilbo Baggins; * 22. September 2890 D. Z.; 1290 nach Auenland-Zeitrechnung) ist ein „angesehener und achtbarer“ Hobbit und lebt unauffällig in Hobbingen – bis er im April 2941 „zu seiner eigenen bleibenden Verwunderung“ mit Gandalf, Thorin Eichenschild und weiteren 12 Zwergen zum Einsamen Berg aufbricht, um den Zwergenschatz vom Drachen Smaug zurückzuerobern. Dies führt zu einer gefahrvollen Reise über das Nebelgebirge, durch den Düsterwald bis nach Erebor, wo der Drache den Tod findet und die Schlacht der 5 Heere geschlagen wird, ehe Bilbo, nun steinreich, wieder in seine Heimat nach Hobbingen im Auenland zurückkehrt.

Auf dieser Fahrt findet er in einem Gang tief unter dem Nebelgebirge den Einen Ring, den Gollum dort verloren hat. Er besiegt Gollum im Rätselkampf und entkommt mit Hilfe des Ringes. Er nutzt die Fähigkeit des Ringes, seinen Träger unsichtbar zu machen, mehrmals während seiner Fahrt und trägt ihn auch im Auenland, ohne seine Herkunft und Bedeutung zu kennen. Als Ringträger lebt er ungewöhnlich lange. Er pflegt eine Freundschaft zu Gandalf, den Zwergen und auch Elben.

An seinem „einundelfzigsten“ (111.) Geburtstag übergibt Bilbo den Ring und sein gesamtes Eigentum an seinen Lieblingsneffen und Adoptivsohn Frodo Beutlin, der am selben Tag seinen 33. Geburtstag und damit seine Mündigkeit feiert. Bilbo macht sich mit drei Zwergen auf die Reise nach Bruchtal, wo er bei Elrond ein ruhiges Leben lebt und sich dem Verfassen von Gedichten und Liedern widmet.

Als Frodo sich viele Jahre später mit der „Gemeinschaft des Ringes“ auf den Weg macht, um den Einen Ring in den Feuern des Schicksalsberges zu vernichten, hat Bilbo nur die Rolle eines Chronisten.

Nach dem Ende des Ringkrieges begleitet er Frodo, Gandalf und viele Elben zu den Grauen Anfurten, um dort nach Valinor (den unsterblichen Landen) zu segeln. Zu dieser Zeit hat er bereits sein 132. Lebensjahr erreicht und ist damit (abgesehen von Gollum/Sméagol) der älteste Hobbit, der je in Mittelerde gelebt hat.

Bilbo Beutlin ist auch insofern eine zentrale Figur in Tolkiens Werk, als die Bücher Der kleine Hobbit und Der Herr der Ringe vorgeblich Übersetzungen aus Bilbos Aufzeichnungen darstellen. In der Einleitung zum Herrn der Ringe beschreibt Tolkien ausgeklügelt, wie und von wem das Buch mehrmals abgeschrieben worden sei, bis es schließlich von ihm selbst ins Englische „übersetzt“ wurde. Auch die Aufzeichnungen der elbischen Mythologie und der Sagen des ersten und Zweiten Zeitalters wurden von Bilbo gesammelt und übersetzt.

Frodo Beutlin

Frodo Beutlin (im Original: Frodo Baggins; * 22. September 2968 D. Z.) ist der Sohn von Drogo Beutlin und Primula Brandybock. Als er 12 Jahre alt ist, kommen seine Eltern bei einem Bootsunfall ums Leben. Von da an lebt er bei Bilbo Beutlin, der ihn später zu seinem Adoptivsohn und Erben macht. Als Bilbo an seinem hundertelften Geburtstag (gleichzeitig Frodos 33. Geburtstag) das Auenland wieder verlässt, hinterlässt er Frodo seinen Besitz und vertraut ihm auch seinen unsichtbar machenden Ring an, den er auf seiner Fahrt zum Erebor gefunden hat.

Siebzehn Jahre später erfährt Frodo zu seinem Entsetzen von Gandalf, dass es sich bei dem Ring um den Einen Ring von Sauron handelt. Gandalf erklärt ihm, dass der Ring vernichtet werden muss. Eine Weile später macht Frodo sich daher mit seinen Freunden Sam, Merry und Pippin auf den Weg nach Bruchtal, um den Ring vor den Ringgeistern in Sicherheit zu bringen. Frodo wird auf der Flucht vom Anführer der Ringgeister an der Wetterspitze fast getötet, erreicht aber mit Hilfe von Aragorn und dem Elben Glorfindel gerade noch rechtzeitig Bruchtal, wo er von Elrond geheilt wird.

Später bricht er – nach der Entscheidung des Rates von Elrond – mit der Gemeinschaft des Ringes nach Mordor auf, um den Ring in die Feuer des Schicksalsberges zu werfen und so zu zerstören. Er trägt einen Harnisch aus Mithril, der ihm mehrmals das Leben rettet. Den Harnisch hat ihm Bilbo geschenkt, der ihn seinerseits von den Zwergen des Einsamen Berges erhalten hat. An den Rauros-Fällen trennt er sich vom Rest der Gemeinschaft, nachdem Boromir versucht hat, ihm den Ring gewaltsam abzunehmen. Zusammen mit Sam überquert er die Emyn Muil und die Totensümpfe und gelangt schließlich unter der Führung von Gollum bis nach Mordor. Sam und Frodo werden schließlich von Gollum verraten, der sie in die Falle der schrecklichen Spinne Kankra lockt. Nach einem Stich der Spinne wird der bewusstlose Frodo von Orks gefangen genommen und in den Turm von Cirith Ungol gebracht. Von dort rettet ihn Sam, der im Glauben, Frodo sei von der Spinne getötet worden, auch den Ring an sich genommen hat.

Der Ring wird für Frodo trotz der überraschenden Zähigkeit der Hobbits, die zuvor nur Gandalf vermutet hat, immer mehr zur unerträglichen Belastung. Trotz der unerschütterlichen Loyalität und Hilfe seines Gefährten Sam steht die Fahrt auf Messers Schneide, bis der Ring schließlich zum Schicksalsberg gelangt. Zuletzt ist Frodo so sehr von der Macht des Ringes beeinflusst, dass er nicht imstande ist, den Ring ins Feuer zu werfen, sondern ihn für sich selbst beansprucht. Gollum, selbst ein früherer Ringträger, der die Hobbits bis zuletzt verfolgt, nimmt ihm jedoch die Entscheidung ab, indem er ihm gierig den Ring-Finger abbeißt und im Freudentaumel über den wiedererlangten Ring in die Feuer des Schicksalsberges stürzt. Auf diese Weise endet der Ringkrieg mit Saurons Vernichtung. Frodo und Sam werden von den Adlern vom Schicksalberg gerettet und zum siegreichen Heer des Westens unter Führung des künftigen Königs Aragorn gebracht, wo sie als Helden gefeiert werden.

Schließlich kehrt Frodo in das Auenland zurück. Dort befreit er mit seinen Freunden Pippin, Merry und Sam das Auenland aus der Gewalt Sarumans. Zwei Jahre später, noch immer belastet durch seine verschiedenen Verletzungen aus seinen Abenteuern, erhält Frodo zusammen mit Bilbo die Erlaubnis, mit den Elben und Gandalf von den Grauen Anfurten, den letzten Häfen der Elben, in die unsterblichen Lande nach Valinor zu segeln.

Frodo wird von J. R. R. Tolkien als fiktiver Hauptautor des Herrn der Ringe geschildert, da er Bilbos Aufzeichnungen und seine eigenen Erfahrungen zusammenfasst und niederschreibt. Nur die letzten Seiten des Buches sollen aus der Feder von Sam stammen.

Meriadoc Brandybock

Meriadoc Brandybock (Merry; Original: Brandybuck) ist ein Hobbit aus Bockland und ein guter Freund von Frodo Beutlin und Peregrin Tuk. Merry flieht zusammen mit Frodo, Pippin und Sam aus dem Auenland nach Bruchtal und gehört später zu den Neun Gefährten, die von Elrond ausgesandt werden, um den Einen Ring zu vernichten.

Zusammen mit Pippin wird Merry von Orks gefangen genommen, als die Gemeinschaft des Ringes zerbricht. Sie können fliehen und treffen im Wald von Fangorn auf die Ents; diese begleiten sie beim Angriff auf Isengart. Sie sind an dieser Stelle „der Stein, der eine Lawine ins Rollen“ bringt.

Merry wird später zum Knappen von Théoden, König von Rohan, und kämpft mit Éowyn in der Schlacht auf dem Pelennor. Dort hilft er Éowyn, den Hexenkönig von Angmar, Anführer der Nazgûl, zu töten.

Nach dem Ringkrieg wird er gemeinsam mit Pippin von König Elessar (Aragorn) im Jahr 14 V. Z. zum Ratsherrn des Nördlichen Königreichs ernannt und genießt bei den Hobbits einen ausgezeichneten Ruf.

Da Merry und Pippin im Fangorn den Enttrank kosten und durch seinen Zauber erheblich wachsen, sind sie mit mindestens viereinhalb Fuß die größten Hobbits in der Geschichte des Auenlands.

Peregrin Tuk

Peregrin Tuk (genannt Pippin; im Original: Took) ist ein Hobbit aus Tukland. Er zählt Meriadoc Brandybock und Frodo Beutlin zu seinen besten Freunden. Er flieht mit Frodo, Merry und Sam nach Bruchtal und wird mit den drei anderen Mitglied der Neun Gefährten, die von Elrond ausgesandt werden, um den Einen Ring zu vernichten.

Pippin lässt während der Durchquerung von Moria aus Neugier einen Stein in einen Brunnen fallen und macht damit vermutlich die Feinde auf sich aufmerksam (Orks, Trolle und der Balrog von Moria), von denen die Gefährten später angegriffen werden.

Er wird zusammen mit Merry von Orks gefangen genommen, als die Gemeinschaft des Ringes zerbricht. Sie können fliehen, als die Orks von Reitern aus Rohan angegriffen und vernichtet werden. Sie treffen in Fangorn auf die Ents und begleiten diese bei ihrem Angriff auf Isengart. Sie sind dabei „der Stein, der eine Lawine ins Rollen“ bringt, denn Saruman und seine Orks sind den Ents schon lange ein Dorn im Auge.

Pippin kann der Versuchung nicht widerstehen, heimlich in Sarumans Palantír zu sehen, den Grima aus dem Orthanc geworfen hat, und wird dabei von Sauron entdeckt.

Er reitet mit Gandalf nach Minas Tirith und tritt in die Dienste des Truchsess von Gondor, Denethor II..

Zu hohen Ehren gelangt Pippin, als er Thain des Auenlandes wird und gemeinsam mit Merry von König Elessar (Aragorn) im Jahr 14 V. Z. zum Ratsherrn des Nördlichen Königreichs ernannt wird.

Er hat einen Sohn namens Faramir, der später Sams Tochter Goldlöckchen heiratet. Nach Peregrins und Meriadocs Tod werden ihre Totenbetten, neben das Totenbett von Aragorn gestellt.

Pippins Name (Peregrin) ist vermutlich von dem lateinischen Wort peregrinus inspiriert worden, das ‚Wanderer‘ oder auch ‚Pilger‘ bedeutet.

Samweis Gamdschie (Sam)

Samweis „Sam“ Gamdschie (im englischen Original: Samwise Gamgee; in der Hobbitsprache: Banazir Galbasi) ist Frodos Gärtner und später dessen ständiger Begleiter auf dem Weg zum Schicksalsberg. Ursprünglich von Gandalf als Frodos Begleiter nur auf seiner Reise nach Bruchtal vorgesehen, wird er vom Rat von Elrond zu einem Mitglied der Neun Gefährten bestimmt und folgt seinem Herrn durch Moria, Lorien und letztlich (als einziger der Gefährten) bis nach Mordor. Als humorvoller, mutiger und loyaler Freund und Diener für Frodo trägt er sehr viel zur Erfüllung der Aufgabe bei.

Sam fühlt sich auf eine besondere Art und Weise für Frodo verantwortlich und umsorgt ihn aufmerksam. So ist er der erste, der Boromir misstraut, und auch Gollum, der sie mehr oder weniger unfreiwillig auf einem Teil des Weges als Führer begleitet, ist ihm mehr als suspekt. Als Frodo von Gollum bei Kankras Lauer in einen Hinterhalt gelockt wird, kämpft Sam zunächst mit Gollum und kurz darauf mit Kankra, der riesigen Spinne, die seinen Herren vergiftet und eingesponnen hat. In dem Glauben, der vom Spinnengift betäubte Frodo sei tot, nimmt Sam den Ring, das kleine Elbenschwert Stich und Galadriels Phiole, um die Aufgabe allein zu Ende zu führen. Als er erfährt, dass sein Herr nicht tot ist, rettet er ihn aus der Gefangenschaft der Orks, gibt ihm den Ring zurück und begleitet ihn aufopferungsvoll bis zum Schicksalsberg. Die Orks halten ihn wegen der Verletzungen, die er Kankra zugefügt hat für einen großen Elbenkrieger.

Nach dem Ende des Ringkrieges und der Befreiung des Auenlandes heiratet er Rosie Hüttinger (im Original: Rose Cotton – auch der Name Gamgee ist im Birminghamer Dialekt von Tolkiens Jugend ein Ausdruck für Baumwolle), die mit ihm 13 Kinder hat. Nachdem Frodo, Bilbo und Gandalf Mittelerde verlassen haben, wird Sam für sieben Wahlperioden Bürgermeister und lebt viele Jahre hoch angesehen im Auenland. Erst nach dem Tod seiner Frau verlässt er Mittelerde und erhält als einer der Ringträger die Erlaubnis, ebenfalls nach Valinor zu segeln.

Er wird von Tolkien neben Bilbo und Frodo als dritter und letzter der drei Autoren des Herrn der Ringe geschildert. Er habe den Schluss des Textes geschrieben, der als das Rote Buch der Westmark überliefert ist und von Tolkien als (fiktive) Grundlage für den Herrn der Ringe beschrieben wird.

Wie sich aus einem Beitrag auf der Special Extended DVD Edition der Verfilmung ergibt, soll die Beziehung des ergebenen und bis zum Ende loyalen Sam zu Frodo ihr Vorbild in der besonderen Beziehung englischer Batmen (deutsch: Offiziersburschen) zu ihren Offizieren gehabt haben, die Tolkien aus eigener Kriegserfahrung gut kannte.

Gollum/Sméagol

 
Gollum

Gollum (ursprünglicher Name: Sméagol) wird als Hobbit geboren und gehört zunächst einer Familiengruppe vom Hobbitstamm der Starren an.

Sméagols Vetter Déagol findet beim Angeln im Fluss Anduin (bei den Schwertelfeldern) einen schönen goldenen Ring, den Sméagol schon beim ersten Anblick sehr begehrt. Da es sein Geburtstag ist, verlangt er von Déagol, ihm den Ring zu schenken. Als dieser sich weigert, erwürgt Sméagol ihn und versteckt seine Leiche. Anschließend steckt sich Sméagol den Ring an den Finger und kehrt in sein Dorf zurück. Er bemerkt bald, dass er unsichtbar ist, wenn er den Ring trägt. Der Ring verändert aber auch sein Wesen: er wird mit der Zeit misstrauisch, heimtückisch und scharfsinnig für alles, was andere verletzen kann. Wenn Sméagol sichtbar ist, wird er daher von seinen Verwandten gemieden und herumgestoßen, wofür er sich wiederum mit Hilfe des Ringes rächt. Da er nach einiger Zeit nur noch Brabbel- und Gluckslaute von sich gibt, nennen ihn alle bald Gollum und verwünschen ihn. Schließlich wird er von seiner Großmutter, der Autoritätsperson des Dorfes, verstoßen.

Sméagol zieht gekränkt und verletzt davon, lebt von rohem Fisch und beginnt, seine Umwelt zu hassen. Nichts kann er mehr ertragen, auch die Sonne und den Mond hasst er. Er folgt der Quelle eines Flusses bis tief unter das Nebelgebirge hinein und lebt dort in Stollen und Höhlen, geschützt vor der Sonne, die er nun „gelbe Fratze“ nennt. Dort bleibt er fast 500 Jahre, denn der Ring verlängert sein Leben auf unnatürliche Weise. In dieser Zeit verdirbt der Ring seine Seele fast völlig. Gollum nennt den Ring nur noch „seinen Schatz“ oder sein „Geburtstagsgeschenk“ und er wird im Laufe der Zeit zu einer gespaltenen Persönlichkeit. Er spricht mit seinem „Schatz“, und in seinen Selbstgesprächen bezeichnet er auch sich selbst als „mein Schatz“.

Der Hobbit Bilbo Beutlin, der während eines Kampfes mit Orks von seinen Kameraden getrennt worden ist und in den unterirdischen Höhlen des Nebelgebirges umher irrt, findet – durch Zufall oder Schicksal – den Ring, den Gollum unbemerkt verloren hat. Kurz darauf trifft Bilbo auf Gollum, der den Verlust noch nicht entdeckt hat. Sie beginnen einen Rätselwettstreit, und Bilbo gewinnt mit der Frage „Was habe ich in meiner Tasche?“, deren Antwort Gollum nicht erraten kann. Mit Hilfe des Ringes entkommt er Gollum und kehrt zu seinen Gefährten zurück. Gollum vermutet jedoch zu Recht, dass es sich bei dem Gegenstand in Bilbos Tasche um den von ihm verlorenen Ring, seinen Schatz, handelt.

Viele Jahre später macht sich Gollum – aufgezehrt von der Sehnsucht nach „seinem Schatz“ – auf die Suche nach Bilbo, von dem er lediglich den Nachnamen „Beutlin“ und seine Heimat, das Auenland, kennt. Dabei gerät er nach Mordor, an dessen Grenzen er gefangen und verhört wird. Auf diese Weise erfährt Sauron, dass der Eine Ring wiedergefunden wurde und sich bei „Beutlin“ im Auenland befinde. Daraufhin beginnt die Jagd nach dem Ringträger. Der Dunkle Herrscher sendet alsbald seine Nazgûl aus, um den Ring zurückzuholen. Gollum wird wieder freigelassen – glaubt jedoch, er sei aufgrund eigener Schläue entkommen. Gollum wird später von Aragorn gefunden und gefangen. Gandalf der Graue verhört ihn und übergibt ihn anschließend den Elben des Grünwalds zur Bewachung. Gollum kann aber mit Hilfe der Orks wieder fliehen und entkommt in die Minen von Moria.

Dort stößt er auf die Gemeinschaft des Ringes und verfolgt sie heimlich durch ganz Moria, Lothlórien und später bis in die Emyn Muil. Dort schließlich wird er von Frodo und Sam überwältigt und schwört dem „Herrn des Schatzes“ (Frodo) ewige Treue. Auf Frodos Befehl führt er sie zunächst zum unüberwindbaren Morannon, dem Schwarzen Tor von Mordor, und schließlich über einen „geheimen“ Weg nach Mordor. Gollum lockt die Hobbits in das Lager der Riesenspinne Kankra am Pass von Cirith Ungol, um nach Frodos Tod den Ring wieder an sich nehmen zu können. Frodo entkommt der Spinne, Gollum muss fliehen und folgt den beiden Hobbits heimlich weiter, getrieben von dem wahnsinnigen Bedürfnis, seinen Schatz zurückzuerobern. An den Schicksalsklüften im Orodruin kämpft er mit Frodo, um wieder an seinen Schatz zu gelangen. Er beißt Frodo den Finger ab und erbeutet den Ring. Doch dann stolpert er und stürzt mit dem Ring ins Feuer, wodurch dieser endgültig vernichtet und der Ringkrieg beendet wird.

Gollum ist eine der Hauptpersonen im Herrn der Ringe und ein typisches Beispiel für Tolkiens Art, Personen zu beschreiben. Kein Wesen ist an sich böse, selbst der teuflische Melkor ist eine „gefallene“, ursprünglich gute Figur. Und selbst die, die „dem Schatten verfallen“, verdienen Gnade. Tolkien lässt Gandalf folgenden Satz sagen: „Mein Herz sagt mir, dass Gollum noch eine Rolle zu spielen hat, zum Guten oder zum Bösen“, als er Frodo auffordert, gnädig mit Gollum umzugehen. Und ohne das Mitleid, das Frodo mit Gollum hat, wäre der Ring nie zerstört worden (denn Frodo ist zuletzt doch dem Einfluss des Ringes erlegen).

Die Figur des Gollum birgt Parallelen zum schwimmhäutigen Caliban in Shakespeares Der Sturm und zu Grendel in Beowulf, der dem Titelhelden als dunkles Selbst widerspiegelnd gegenübersteht.

Fredegar Bolger

Fredegar Bolger, genannt „der Dicke“, ist einer der wenigen Hobbits, die von der Existenz des Rings wissen. Fredegar ist der Sohn von Odovacar Bolger und Rosamunda Tuk und damit ein Nachkomme des Alten Tuk. Er ist ein entfernter Vetter von Frodo und Pippin sowie später, nach dessen Heirat mit seiner Schwester Estella, Meriadocs Schwager.

Als Frodo, Sam, Merry und Pippin aufbrechen, um den Ring nach Bruchtal zu bringen, bleibt Fredegar in Krickloch zurück, um die Neuigkeiten des Aufbruchs der vier zu verzögern und um Gandalf bei dessen erwarteter Ankunft über ihren Aufbruch zu informieren. Er wird durch die Ankunft der Nazgûl in panische Angst versetzt und flieht unversehrt, ohne Gandalf getroffen zu haben. Fredegar wird von Frodo gebeten, ihn und die anderen in den Alten Wald zu begleiten, doch die Angst wegen der Geschichten über den Wald und seine Liebe zum Auenland veranlassen ihn zu bleiben. Obwohl Merry ihn mit dem Argument, dass der Alte Wald nichts gegen ein Treffen mit den Ringgeistern sei, zu überzeugen versucht, beharrt er darauf zu bleiben, weshalb die anderen schließlich ohne ihn die Reise fortsetzen.

Während Sarumans Herrschaft über das Auenland führt er eine Gruppe von Partisanen an, bevor er gefangen genommen wird.

Ents

 
Ein Teilnehmer des Scarborough Renaissance Festival (Waxahachie, Texas) in einem Ent-Kostüm

Die Ents werden geschaffen, um die Pflanzen, insbesondere die Bäume, vor feindlichen Kreaturen zu beschützen und erwachen zeitgleich wie die Elben. Obwohl Ents über zwei Beine, zwei Arme und ein Gesicht verfügen, sehen sie Bäumen zum Verwechseln ähnlich. Ents verfügen über eine sehr lange Lebensspanne, die sich über mehrere Zeitalter erstrecken kann, und führen ein sehr geruhsames und langsames Leben. Im Herrn der Ringe kommen nur männliche Ents vor, da sie, wie es heißt, die Entfrauen verloren haben. Es gibt daher schon lange keine Entings (Ent-Kinder) mehr.

Viele Ents werden im Laufe der Zeitalter träge oder baumisch. Sie beginnen zu wurzeln und bewegen sich nur noch selten. Diese Ents werden Huorns genannt. Viele können sich noch bewegen und sprechen. Unterhalten können sie sich allerdings nur mit Ents und Elben. Sie hassen Orks und alle baumfällenden Wesen (so auch Zwerge und Menschen).

Der Name Huorn ist Sindarin und beinhaltet die Silbe orn, welche „Baum“ bedeutet.

Es gibt andererseits auch Bäume, die gewissermaßen entisch werden, also Bäume, die denken können, sich von der Stelle bewegen und sich sogar mit den Ents verständigen können. Es ist unklar, ob auch diese entisch gewordenen Bäume zu den Huorns gezählt werden.

Baumbart, der älteste Ent und neben Tom Bombadil das älteste Lebewesen in Mittelerde zur Zeit des Ringkriegs, ist der Hüter des Fangorn-Waldes, welcher in unmittelbarer Nachbarschaft zu Sarumans Wohnstätte Isengart liegt. Anfangs unterhalten sich Baumbart und Saruman noch oft, bis Saruman beginnt, sich nur noch für Räder und Maschinen zu interessieren und sich sogar mit Orks zusammentut, die auf seinen Befehl zahlreiche Bäume fällen und zerhacken.

Dennoch verhalten sich die Ents im Ringkrieg anfangs neutral. Als Baumbart ein Entthing einberuft, eine Versammlung von Ents, gelingt es ihm jedoch, die Ents nach sehr langer Zeit erstmals wieder aufzurütteln und ihnen die von Saruman ausgehende Gefahr klarzumachen. Im Anschluss an das Entthing ziehen die Ents und ein Heer von Huorns nach Isengart, um die vielen von Saruman und seinen Orks gefällten Bäume zu rächen. Sie leiten den Fluss Isen und alle anderen nahe liegenden Flüsse so um, dass eine große Flutwelle Isengart überschwemmt und die unterirdischen Anlagen Sarumans zerstört. Schließlich ragt nur noch der unzerstörbare Turm Orthanc aus dem neu entstandenen See heraus.

Anschließend ziehen viele der Huorns zur Schlacht bei der Hornburg weiter und helfen den bedrängten Rohirrim, Sarumans Ork-Heere zu vernichten.

Aus dem Ersten Zeitalter ist überliefert, dass die Ents (dort als „die Hüter der Bäume“ bezeichnet) den Grün-Elben von Ossiriand unter Beren Ercharmion halfen, die Zwerge von Nogrod nach der Zerstörung und Plünderung Menegroths an der Rückkehr in ihre Heimat zu hindern.

Orks

Melkor versklavt im Ersten Zeitalter zahlreiche Dunkelelben. Er foltert sie lange und züchtet aus ihnen die Rasse der Orks. Die Orks sind von Hass auf ihren Meister erfüllt, folgen ihm aber, weil sie ihn fürchten. Sie haben viele Feinde und werden sogar von ihren Verbündeten gemieden.

Eine lange und grimmige Feindschaft verbindet die Orks mit den Elben. Die Orks sind die einzigen Lebewesen, die von Elben unnachgiebig verfolgt und bekämpft werden.

Auch zwischen Orks und Zwergen kommt es zu langen Kriegen, die in der erbittert geführten Auseinandersetzung um die Zwergenstadt Moria unter dem Nebelgebirge gipfeln.

Sauron bedient sich in großem Umfang der Hilfe von Orks. Der größte Teil von ihnen lebt in Mordor, andere im Nebelgebirge, dort besonders in Moria, sowie in Isengart. Statt der Schwarzen Sprache Mordors sprechen die Orks eine eigene, einfacher strukturierte Sprache.

Im Ringkrieg treten die unter Saurons Befehl im Dienste Mordors stehenden Orks mit einem roten Auge auf ihren Schilden auf. Lediglich die Orks unter dem Kommando des Hexenmeisters aus Minas Morgul führen einen Mond als Symbol. Dagegen tragen die im Dienste Sarumans stehenden Orks als Abzeichen eine weiße Hand.

Sarumans militärische Stärke bei seinem Feldzug gegen Rohan beruht vor allem auf den Uruk-hai, welche im Gegensatz zu anderen Orks durch Tageslicht nicht geschwächt werden. Sie sind größer, stärker und ausdauernder als andere Orks und fühlen sich diesen überlegen. Im Herrn der Ringe kommt es zu offenem Streit zwischen den Uruk-hai aus Isengart und den Orks aus Mordor, die bei der Gefangennahme von Meriadoc Brandybock und Peregrin Tuk noch zusammenarbeiten. Die Orks aus Mordor haben jedoch den Auftrag, die Gefangenen nach Barad-dûr zu bringen, die Uruk-hai dagegen sollen sie nach Isengart zu Saruman bringen. Wegen dieser Meinungsverschiedenheit kommt es zum Kampf zwischen Uruk-hai und den Orks aus Mordor, wobei einige Orks getötet werden und die Uruk-hai die Oberhand behalten.

Azog

Azog, dessen Geburtsdatum unbekannt ist, ist der König der Orks von Khazad-dûm, das von den Elben Moria genannt wird. Er tötet und schändet Thror im Jahr 2790 D. Z. und löst so den Krieg zwischen Zwergen und Orks aus. In der Schlacht von Azanulbizar werden seine Streitkräfte vernichtet. Azog liefert sich einen Kampf mit Náin, den er tötet. Schließlich wird er von Dain II., dem Sohn Náins, erschlagen, welcher aus der Sicht der Zwerge für so eine Tat noch sehr jung ist.

Drachen

Die Drachen (in Quenya: Urulóki; wörtlich übersetzt: Feuerschlange) werden von Melkor im Ersten Zeitalter in den Kerkern von Angband zu Kriegszwecken erschaffen. Sie sind gefährliche Wesen und gelten als äußerst intelligent, aber auch als reizbar, eitel und stets hungrig. Außerdem suchen sie immer nach Schätzen, die sie nach Drachengewohnheit auf einen Berg stapeln und ihr Leben lang bewachen. Sie scheuen Licht und Wasser. Ihr Körper ist durch eisenharte Schuppen geschützt, nur ihr Bauch ist ungeschützt und verletzlich. Die ersten Drachen können nicht fliegen, doch erscheinen später auch geflügelte Drachen. Namentlich bekannte Drachen sind Glaurung, Ancalagon der Schwarze, Scatha und Smaug.

Smaug

Smaug ist ein geflügelter Drache. Im Jahre 2770 D. Z. vertreibt er die Zwerge aus dem Einsamen Berg Erebor im Norden Mittelerdes. Er trägt den riesigen Schatz der Zwerge in der großen Halle des Berges zusammen und bewacht ihn von da an eifersüchtig. 2941 D. Z. beauftragt der Zwerg Thorin Eichenschild auf Drängen Gandalfs den Hobbit Bilbo Beutlin als Meisterdieb, um den Schatz von Smaug zurückzugewinnen. Bilbo entdeckt tatsächlich die einzige verletzbare Stelle des Drachen an dessen Unterseite. Als Smaug die nahegelegene Menschenstadt Esgaroth am Langen See angreift und zerstört, wird er mit Hilfe dieses Wissens von Bard dem Bogenschützen getötet.

Glaurung

Glaurung, der von Melkor im Ersten Zeitalter in den Verliesen Angbands gezüchtet wurde, wird im Silmarillion als der „Vater der Drachen“ bezeichnet. Er war an den Schlachten Dagor Bragollach („Schlacht des Jähen Feuers“) und der der Nirnaeth Arnoediad („ungezählte Tränen“) sowie an der Eroberung Nargothronds beteiligt. Er legte im Auftrag Morgoths seinen Bann auf Húrins Sohn Túrin und seine Tochter Nienor, Túrin tötete ihn jedoch in Doriath bei Cabed-en-Aras. Bei seinem ersten Auftritt in der Dagor Bragollach verwüstete er Ard-galen – eine bis dato mit Gras bewachsene Ebene, die daraufhin Anfauglith („erstickender Staub“) genannt wurde. Da Glaurung zu dieser Zeit noch jung und sein Panzer noch nicht hart war, konnte er jedoch wieder nach Angband vertrieben werden. Etwa 200 Jahre später tötet er viele von Angbands Belagerern in der Nirnaeth Arnoediad; unter anderem den Zwergenfürst Azaghâl, den er unter sich begrub, der ihm aber mit letzter Kraft eine starke Wunde zufügte, sodass er sich zurückziehen musste. An der Eroberung Nargothronds, wo er Túrin antraf und seinen Bann auf ihn legte, war er maßgeblich beteiligt. Kurz bevor Glaurung in Doriath starb, sprach er zu Nienor, Túrins Schwester und Geliebter, und trieb sie in den Selbstmord. Als Túrin davon erfuhr, beging er ebenfalls Selbstmord, wobei er sich in sein Schwert Gurthang stürzte. Auf Hadors Helm, auch Drachenhelm genannt, der später von Túrin getragen worden war, befindet sich eine kleine Figur von Glaurung. Glaurung ist sprachbegabt und wird auch „Der große Wurm“ oder „Der Wurm Morgoths“ genannt.

Andere Wesen

Adler

Die Adler oder Großen Adler tauchen in Tolkiens Welt an verschiedenen Stellen auf und spielen eine wichtige Rolle.

Diese Riesenadler sind mythische, intelligente und sprachbegabte Kreaturen. Sie sind die edelsten und größten aller Vögel, geschaffen von Manwe noch vor dem Erwachen der Kinder Ilúvatars. Sie sehen sich selbst als gleichwertig mit den Elbenfürsten an. Die bekanntesten Adler sind Thorondor (König der Adler), Gwaihir (der Windfürst), Landroval und Meneldor.

Im Ersten Zeitalter schützen sie Gondolin vor den Spähern Morgoths, und wachen über Tuor, Idril und die Überlebenden Gondolins, als sie aus der Stadt fliehen. Im Krieg des Zorns ziehen sie gemeinsam mit Earendil gegen die geflügelten Drachen in die Schlacht.

Im Zweiten Zeitalter befindet sich zweitausend Jahre lang, von den Tagen des Elros bis in die Zeiten Tar-Ancalimons, Sohn des Tar-Atanamir, ein Adlerhorst auf der Turmspitze des Königpalasts in Armenelos, der Hauptstadt von Númenor. Die Adler leben von den Gaben des Königs.

Im Dritten Zeitalter helfen die Adler des Nebelgebirges Gandalf, Thorin, Bilbo und den Zwergen. Sie stehen in Gandalfs Schuld, weil dieser ihren Fürsten Gwaihir vor langer Zeit von einer Pfeilwunde geheilt hat. Auch in der Schlacht der fünf Heere im Jahre 2941 D. Z. spielen sie eine Schlüsselrolle und kommen den Elben, Menschen und Zwergen gegen die Orks und Warge zu Hilfe. Gwaihir rettet Gandalf von seiner Gefangenschaft in Isengart und trägt ihn von den Zinnen des Orthanc. Im Ringkrieg greifen die Adler in die Schlacht vor dem Morannon ein und greifen die Nazgûl auf ihren Geflügelten Schatten an. Nach der Zerstörung des Einen Ringes retten Gwaihir, Landroval und Meneldor Frodo und Sam von den brennenden Hängen des Orodruin.

Wächter von Moria

Der Wächter von Khazad-dûm ist ein mit Fangarmen bewehrtes, offensichtlich krakenartiges Wesen, welches das Westtor Morias bewacht. Er lebt in einem See vor den Toren Morias, der durch eine Aufstauung des Sirannon entstanden ist. Im Jahr 3019 des D. Z. versucht er vergeblich, die Gemeinschaft des Rings am Betreten von Moria zu hindern. Er entwurzelt anschließend die Bäume an den Seiten des Tores, lässt einen Teil der Wand einstürzen und verschließt das Tor damit dauerhaft.

Tom Bombadil

Tom Bombadil, der von den Elben larwain ben-adar genannt wird, was übersetzt, „der Älteste“ und „Vaterlose“ bedeutet, ist eines der größten Rätsel in Tolkiens Werken. Er ist ein uraltes Wesen, das in Gestalt eines fröhlichen Mannes auftritt. Er wird als etwas größer und dicklicher als ein Hobbit, aber nicht groß genug, um ein Mensch zu sein, beschrieben. Ferner trägt er einen alten, schäbigen Hut mit einem hohen Hutkopf und einer langen blauen Feder, einen blauen Mantel, dazu einen grünen Gürtel, lederne Hosen und hohe, gelbe Stiefel. Sein Gesicht ist „rot wie ein reifer Apfel, aber zerknittert von hundert Lachfalten“; er hat blaue Augen und einen langen braunen Bart. Blau wird als seine Lieblingsfarbe genannt. Er kommt hin und wieder nach Bockland oder in das Ostviertel des Auenlandes, wo er Freunde, wie etwa den Bauern Maggot, besucht.

Im ersten Band rettet er Merry und Pippin aus den Fängen des Alten Weidenmanns und lädt sie in sein Haus am Ufer der Weidenwinde ein. Dort werden sie fürstlich bewirtet und gut vorbereitet auf ihre weitere Reise geschickt. Als die Grabunholde in den Hügelgräbern das Leben der Hobbits bedrohen, rettet Tom Bombadil sie ein zweites Mal und begleitet sie bis zur Großen Oststraße. Er besitzt ein Pony namens Dickes Plumpel. Zusammen mit seiner Gemahlin Goldbeere, die auch „Tochter des Flusses“ genannt wird, lebt er im „Alten Wald“, einem denkwürdigen Ort voller bösartiger Bäume, die Bombadil aber problemlos kontrolliert. Er erscheint stets fröhlich und hilfsbereit, meist durch die Gegend springend und laut scheinbar sinnlose Lieder singend. Ein weiteres Charakteristikum Bombadils ist, dass er völlig frei sowohl von Furcht als auch von Verlangen nach Besitz oder Herrschaft ist.[8] Aus diesem Grund hat der Eine Ring keine Wirkung auf ihn.

Bombadil ist nicht nur rätselhaft, sondern scheint geradezu „aus einer anderen Welt“ zu stammen. Er passt nicht in die sonst sauber in Kategorien eingeteilte Welt des Herrn der Ringe und lässt sich beispielsweise keinem der von Tolkien erfundenen Völker zuordnen. Tatsächlich wurde Bombadil unabhängig vom Mittelerde-Stoff erfunden: Inspiriert von einer Puppe seines Sohns Michael schrieb Tolkien bereits Anfang der 30er Jahre ein Gedicht über Tom Bombadil, das 1934 im Oxford Magazine veröffentlicht wurde.[9]

Später war Bombadil als Hauptfigur eines möglichen Nachfolgers des 1937 erschienenen Kinderbuchs Der Hobbit im Gespräch. Tolkien verstand Bombadil zu diesem Zeitpunkt als „Geist der (verschwindenden) Landschaft von Oxford- und Berkshire“.[10] Dies lässt darauf schließen, dass Bombadil bewusst nicht in die Mittelerde-Mythologie passt und einen grundlegend anderen Ursprung hat. Stattdessen scheint Tolkien die Absicht gehabt zu haben, in der Figur des Tom Bombadil und seiner Freundin Goldbeere die Eigenarten und die Schönheit der ihm vertrauten Landschaften zu beschreiben.

Auch soll Bombadil Tolkiens Vorstellungen zufolge gewissermaßen eine Metapher für die „reine (echte) Naturwissenschaft“ sein: Er interessiert sich nur für das Wissen, nicht für das, was man eventuell damit machen und erreichen kann.[8]

Das Rätsel des Tom Bombadil wird wohl nicht mehr ganz zu klären sein. Tolkien selbst bemerkt hierzu:

„Und ein paar Rätsel muss es immer geben, sogar in einem mythischen Zeitalter. Tom Bombadil ist eines (absichtsgemäß).“[11]

In einem anderen Brief heißt es:

„Ich glaube nicht, dass man über Tom philosophieren müsste und dass er dadurch besser wird.“[8]

Tolkien widmete der Figur mit Die Abenteuer des Tom Bombadil 1962 einen eigenen kleinen Gedichtband.

Trolle

Trolle werden von Melkor bei dem Versuch erschaffen, Ents nachzuahmen. Sie sind sehr große und starke, aber einfältige Wesen. Ihre Sprache ist primitiv; ein Beispiel erlauscht Bilbo Beutlin, als seine Gefährten auf ihrer Reise zum Erebor von drei Trollen gefangen werden. Die stärksten Trolle sind die Steintrolle, sie werden aber im Licht der Sonne zu Stein. Manche von ihnen haben mehrere Köpfe. Die von Sauron gezüchteten Höhlentrolle und Bergtrolle haben Schuppen und vertragen daher das Sonnenlicht. Als vierte Trollart sind die sogenannten Olog-hai bekannt, die im Ringkrieg eingesetzt werden. Die Olog-hai sind intelligent und vertragen das Sonnenlicht besser als alle anderen Trollarten.

Wolfswesen

Huan

Huan ist ein aus Valinor stammender Hund, den der Noldor Celegorm von Orome als Geschenk erhält. Huan versteht die Sprache all dessen, was Stimme hat. Ihm selbst ist es jedoch in seinem Leben nur dreimal gegeben, selbst zu sprechen: Je einmal um Beren und Luthien Rat zu geben, und ein letztes Mal um sich von Beren zu verabschieden. Im Leithian-Lied wird geschildert, wie Huan Lúthien und Beren hilft, in die Feste Thangorodrim einzudringen, um Morgoth einen Silmaril zu entwenden. Er besiegt den tollwütig gewordenen Wolf Carcharoth, stirbt aber an den schweren Verletzungen, die er in diesem Kampf erleidet.

Warge

Warge sind große Wölfe, die von Sauron und Saruman unter anderem als Reittiere für Orks eingesetzt werden. Erstmals werden sie erwähnt, als sie Bilbo und die Zwerge am Fuße des Nebelgebirges überfallen. Im Gegensatz zu normalen Wölfen besitzen Warge auch die Fähigkeit zu sprechen.[12]

Das Wort leitet sich vom altnordischen vargr ab, was sowohl „Wolf“ als auch „Geächteter“ bedeuten kann.[13].

Werwölfe

Bei den Werwölfen, die insbesondere im Silmarillion vorkommen, handelt es sich um große, intelligente Wölfe. Anders als Werwölfe außerhalb von Tolkiens Welt verwandeln sie sich jedoch nicht in Menschen oder umgekehrt. Werwölfe sind keine Warge. Gandalf erwähnt bei der Aufzählung von Saurons Dienern „Warge und Werwölfe“ (Die Gefährten: „Viele Begegnungen“). Beide Arten werden durch das elbische Wort „gaur“ beschrieben. Dieses leitet Tolkien in seiner fiktiven Etymologie von der Wurzel „ngwaw“ („heulen“) ab und unterstreicht damit die Gemeinsamkeiten dieser Wolfswesen. Eine explizite spezifische Abgrenzung findet dagegen nicht statt. In Der Herr der Ringe: Die Gefährten wird die Gemeinschaft des Ringes an den Hängen des Caradhras von Werwölfen angegriffen.

Draugluin

Draugluin, (Sindarin für ‚Blauer Wolf‘) ist Fürst und Stammvater der Werwölfe von Angband. Er wird von Huan auf Tol-in-Gaurhoth getötet, als er versucht, Luthien am Betreten von Tol Sirion zu hindern.

Carcharoth

Carcharoth, (Sindarin für ‚Feuerrachen‘), stärkster der Wölfe Morgoths, Wächter vor Thangorodrim. Ob Carcharoth ein Maia war, ist nicht sicher. Als Beren und Lúthien einen Silmaril aus der Krone von Morgoth stehlen und sie aus Thangorodrim flüchten, erwacht Carcharoth zu früh aus dem Schlaf, in den ihn Lúthien durch ihren Zaubergesang gewiegt hatte, und beißt Beren im Kampf die Hand, in der er den gestohlenen Silmaril hält, ab. Von den Schmerzen des sich nun in seinem Magen befindlichen Silmaril, dem Gefäß des reinen ursprünglichen Lichts, das alles Dunkle und Böse versengt, in Raserei getrieben, rennt er los und tötet alle Geschöpfe, die ihm begegnen. Er findet sein Ende durch den Hund Huan, den Begleiter Beren und Lúthiens, der bei dem Kampf ebenfalls tödlich verwundet wird.

Mûmakil (Olifanten)

Mûmakil (Singular Mûmak; von Sam „Olifanten“ genannt) sind elefantenähnliche Wesen, die jedoch, mit riesigen Stoßzähnen ausgestattet, viel größer als gewöhnliche Elefanten sind. Sie werden von den Haradrim als Lastentiere und im Krieg eingesetzt. Im Ringkrieg kämpften Mûmakil sowohl in den Kämpfen um Ithilien als auch bei der Belagerung von Minas Tirith. Es gehört zu den größten Wünschen von Sam, einmal im Leben einen Olifanten zu sehen, den er nur aus einem Gedicht kennt. Dieser Wunsch wird während seiner Reise nach Mordor, die er als Frodos Gefährte unternimmt, erfüllt.

Spinnenwesen

Spinnen sind in Mittelerde sehr verbreitet. In Nan Dungortheb in Beleriand machen sie Beren das Leben schwer. Im Düsterwald werden Thorin und seine Gefährten von sprechenden Riesenspinnen gefangen und von Bilbo aus ihren Netzen befreit.

Namentlich bekannt sind nur zwei besonders große Spinnenwesen: Ungoliant und Kankra.

Ungoliant

Ungoliant ist ein Wesen, das im Ersten Zeitalter aus der Äußeren Leere nach Arda herabsteigt. Sie nimmt dort die Gestalt einer gewaltigen, weiblichen Spinne an und schließt einen Pakt mit Melkor, der ihr verspricht, als Gegenleistung für ihre Dienste ihren schier unendlichen Hunger zu stillen. Melkor nutzt die Fähigkeit von Ungoliant, Licht zu verschlingen und einen Schleier der Dunkelheit um sich zu weben, um unbemerkt die Zwei Bäume (Telperion und Laurelin) der Valar zu zerstören und die Silmaril in seine Gewalt zu bringen. Als Ungoliant jedoch ihre Belohnung einfordert und Melkor ihr die Silmaril verweigert, greift sie ihn an und besiegt ihn beinahe. Er entkommt nur, weil er durch einen ohrenbetäubenden Schrei seine Balrogs zu Hilfe rufen kann. Ungoliant flüchtet ins Tal Nan Dungortheb. Dort paart sie sich mit anderen spinnenartigen Wesen und bringt zahlreiche Abkömmlinge hervor, darunter auch Kankra. Das genaue Schicksal Ungoliants ist ungewiss, es wird jedoch angedeutet, dass sie sich schließlich in ihrem unendlichen Hunger selbst verschlingt.

Kankra

Kankra ist eine Tochter Ungoliants, vermutlich aus der Brut der Spinnen von Nan Dungortheb. Kankra entkommt dem Untergang von Beleriand, und ihre Brut breitet sich in Ephel Dúath und dem Düsterwald aus. Kankra hat ein großes Nest in Cirith Ungol, ernährt sich dort viele Jahre lang von Menschen, Orks und Elben und dient Sauron als sichere Wache, um jeden daran zu hindern, Mordor auf diesem Wege zu betreten.

Um das Jahr 3000 D. Z. fängt sie Gollum, lässt ihn aber wieder frei – unter der Bedingung, dass er ihr Nahrung beschaffe. Im Jahre 3019 führt Gollum Frodo und Sam auf dem Weg zum Schicksalsberg zu Kankras Lauer, in der Hoffnung, Kankra werde Frodo töten, so dass er den Einen Ring erbeuten könne. Kankra betäubt Frodo, wird aber von Sam mit der Phiole Galadriels geblendet und mit dem Schwert Stich schwer verwundet. Über Kankras weiteres Schicksal ist nichts bekannt.

Tolkien setzte den Namen Shelob aus den Wörtern She und Lob zusammen, was sinngemäß übersetzt „weibliche Spinne“ bedeutet. [14] Für die deutsche Übersetzung wurde das deutsche Wort Kanker (Spinnentier, Weberknecht) benutzt und mit der Endung auf A abgerundet, um der femininen Vorlage des Originals gerecht zu werden.

Literatur

Quellen – Werke Tolkiens
  • Briefe. Herausgegeben von Humphrey Carpenter. Klett-Cotta, Stuttgart 1991, ISBN 3-608-93650-5.
  • Das Buch der Verschollenen Geschichten. Herausgegeben und mit Kommentaren versehen von Christopher Tolkien. 11. Auflage. 2 Bände. Klett-Cotta, Stuttgart 2002, ISBN 3-608-93061-2.
  • Das Silmarillion. Herausgegeben von Christopher Tolkien. Aus dem Englischen übersetzt von Wolfgang Krege. Klett-Cotta, Stuttgart 2002.
  • Der Herr der Ringe. Aus dem Englischen übersetzt von Wolfgang Krege. 3 Bände, Klett-Cotta, Stuttgart 2000.
  • Der Herr der Ringe. Anhänge und Register. Klett-Cotta, Stuttgart 2000.
Sekundärliteratur

Für detaillierte Informationen über J. R. R. Tolkien und seine fiktive Welt Mittelerde siehe:

Einzelnachweise

  1. Stadt Memmingen: Josef Madlener
  2. J. R. R. Tolkien (Autor) und Christopher Tolkien (Hrsg.): Das Silmarillion. 3. Auflage, Klett-Cotta, Stuttgart 1991, ISBN , S. 281.
  3. Es gibt auch Stimmen, die seine Rolle im Herrn der Ringe anders interpretieren, so vertritt beispielsweise Marnie in einem Essay die These, Celeborn sei mit Galadriel auf eine Stufe zu setzen.
  4. Nachrichten aus Mittelerde, 2,IV – Die Geschichte von Galadriel und Celeborn und von Amroth, König von Lórien, S. 307.
  5. Vgl. Damien Casey: The Gift of Iluvatar: Tolkien's Theological Vision. In: Australian E-Journal of Theology 2, Februar 2004, [1]
  6. Als Quelle für die linguistischen Hintergründe der Figur diente The Encyclopedia of Arda: http://www.glyphweb.com/Arda/b/beorn.html#3
  7. J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe. Anhänge. 5. Auflage, Klett-Cotta, Stuttgart 1985, ISBN 3-608-95149-0. S. 57 ff. Anhang A, III. Durins Volk
  8. a b c Tolkien, Briefe, Nr. 153, S. 248–259, hier S. 254 (Entwurf vom September 1954).
  9. Vgl. Humphrey Carpenter, J. R. R. Tolkien. Eine Biographie, 2. Auflage, Klett-Cotta, Stuttgart 2001, S. 186; Tolkien, Briefe, S. 254.
  10. Vgl. dazu Carpenter, J. R. R. Tolkien, S. 210–212, und Tolkien, Briefe, Nr. 19, S. 37–39, Zitat S. 39 (an Stanley Unwin, 16. Dezember 1937).
  11. Tolkien, Briefe, Nr. 144, S. 230–239, hier S. 231 (an Naomi Mitchison, 25. April 1954).
  12. J.R.R. Tolkien: Der kleine Hobbit. 12. Auflage. dtv, München 2004, ISBN 3-423-08559-2, Raus aus der Bratpfanne, rein ins Feuer, S. 116, 117 (englisch: The Hobbit or There and Back Again.).
  13. Tom Shippey: J. R. R. Tolkien, Autor des Jahrhunderts, Klett-Cotta 2002 ISBN 3-608-93432-4
  14. In einem Brief an seinen Sohn Christopher (Briefe, Nr. 70; S. 110) schreibt Tolkien: „Findest Du, dass Shelob [Kankra] ein guter Name für ein ungeheures Spinnenwesen ist? Natürlich ist das bloß »She + lob« (= Spinne), aber zusammengeschrieben wirkt es doch recht widerlich.