Apostelleuchter

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An den Innenwänden aller römisch-katholischen Pfarrkirchen sollen sich zwölf Apostelleuchter befinden. Die dazugehörigen Kerzen werden im allgemeinen nur an Hochfesten und vor allem am Weihetag der Kirche angezündet.[1]

Die Zahl der Apostelleuchter nimmt Bezug auf die zwölf Apostel von Jesus von Nazareth. In der Apokalypse (Offb 21,14 EU) findet sich auch noch ein weiterer Bezug auf diese Zahl, wo beschrieben wird, dass die Mauern des Neuen Jerusalems auf zwölf Grundsteinen mit den zwölf Namen der Apostel errichtet werden. Die zwölf Jünger werden symbolisch auch mit den zwölf Stämmen Israels in Verbindung gebracht. Paulus bezeichnete im Galaterbrief die Apostel auch als „Säulen“ (Gal 2,9 EU); Kirchengebäude werden daher manchmal auch symbolisch mit zwölf Säulen gebaut. Die Apostelleuchter sind meist mit Kreuzen versehen und sollen wie die Apostel vor den Menschen leuchten und die Lehren des Kreuzes verbreiten: „So soll euer Licht vor den Menschen leuchten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.“ (Mt 5,16 EU). Ein weiterer Bezug ergibt sich zu den zwölf Abschnitten des Apostolischen Glaubensbekenntnisses, das den persönlichen Glauben durch die Liebe Gottes entzünden soll.[2] Auch diese zwölf Artikel des Glaubensbekenntnisses werden gelegentlich den zwölf Aposteln zugeordnet.

Bei der Konsekration einer Kirche durch einen Bischof wird nicht nur der Altar gesalbt, sondern auch die zwölf Stellen, an denen die Apostelleuchter hängen werden mit Chrisam gesalbt. Bei der Einrichtung des Kirchenraumes soll darauf geachtet werden, dass die Kreuzwegstationen und die Apostelleuchter nicht in räumlicher Nähe zueinander angebracht werden.[3] In manchen Kirchen werden statt der Leuchter nur Weihekreuze angebracht.

Einzelnachweise

  1. Horst Robert Balz, Gerhard Krause: Theologische Realenzyklopädie, Teil 2, Kapitel V.1.1 Licht und Feuer als Beleuchtung des Kirchenraums, Verlag Walter de Gruyter, ISBN 9783110162950
  2. Georg Höfling: Die bei Einweihung einer katholischen Kirche vorkommenden Ceremonien: erklärt und zusammengestellt bei Gelegenheit der Kirchenweihe in dem Pfarrdorfe Rodenbach am Main, Ceremonien innerhalb der Kirche (Seite 8), Verlag Harth, 1841
  3. Andrea Höltke: Funktionsorte innerhalb eines katholischen Kirchenraumes, Kapitel 2.4 Bilder und Heiligenfiguren, GRIN Verlag, 2009, ISBN 9783640458646