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Allgäuer Alpen

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Die Allgäuer Alpen sind eine Untergruppe der Alpen (Ostalpen, Nördliche Kalkalpen). Anteil an den Allgäuer Alpen haben die Länder Deutschland (Freistaat Bayern) und Österreich (Bundesländer Vorarlberg und Tirol). Die Allgäuer Alpen zeichnen sich durch eine außergewöhnliche Vielfalt im Gesteinsaufbau und daraus folgend durch ein vielfältiges Landschaftsbild aus. Die Erschließung dieser Gebirgsgruppe durch Seilbahnen und Wege ist überdurchschnittlich. Berühmt sind die Höhenwege von Hütte zu Hütte, bei denen der Bergwanderer 7 - 10 Tage unterwegs sein kann, ohne in bewohnte Täler abzusteigen.

Benachbarte Gebirgsgruppen

Die Allgäuer Alpen grenzen an die folgenden anderen Gebirgsgruppen der Alpen:

Im Norden grenzen die Allgäuer Alpen an das Alpenvorland.

Umgrenzung

Nur im Osten, Südosten und Süden ist die Begrenzung eindeutig und klar. Der Lech bildet hier die Grenze von seinem Austritt aus den Alpen ins Alpenvorland bei Füssen flussaufwärts bis zur Einmündung des Krumbach bei Warth (Vorarlberg). Der Krumbach führt die Grenze bis zum Hochtannbergpass. Die Grenze führt weiter entlang des Seebach und der Bregenzer Ache bis Au - Rehmen.

Die Grenze der Allgäuer Alpen im Westen gegen das Bregenzerwaldgebirge ist orographisch nicht eindeutig. Die "AVE", die im Jahr 1984 veröffentlichte Alpenvereinseinteilung der Ostalpen zieht die Grenze wie folgt: von Au - Rehmen entlang des Rehmerbachs aufwärts bis zum Stogger Sattel. Dann wieder abwärts über den Ostergundenbach, den Schönenbach und die Subersach bis zur Einmündung in die Bregenzer Ache und entlang dieses Flusses weiter bis zur Einmündung der Weißach oder sogar bis zum Bodensee.

Die Grenze der Allgäuer Alpen im Norden ist variabel. Bei einer engeren Grenzziehung verläuft die Grenze von der Einmündung der Weißach in die Bregenzer Ache entlang der Weißach bis Oberstaufen. Dort geht es weiter über die Konstanzer Ache und den Großen Alpsee nach Immenstadt und weiter über die Orte Rettenberg, Wertach, Nesselwang bis Pfronten-Ried. Dann führt die Vils weiter bis zur Einmündung in den Lech beim Ort Vils. Jedoch befinden sich nördlich dieser Grenze weitere Berge, die - wenngleich nicht besonders hoch - aus denselben Gesteinen wie die größeren Berge der Allgäuer Alpen bestehen und auch durch denselben Gebirgsbildungsprozess herausgehoben worden sind. Zählt man diese Höhenzüge ebenfalls zu den Allgäuer Alpen, dann verläuft die Nordgrenze vom Bodensee bei Lindau nach Isny und nördlich um das Adelegg herum bis nach Kempten. Von dort geht es über Nesselwang nach Füssen zum Lech, wobei die Grenze nördlich des Falken-Höhenzugs verläuft.

Eine international anerkannte Einteilung der Alpen in Untergruppen ist nach wie vor nicht vorhanden. Die hier beschriebene Umgrenzung der Allgäuer Alpen wie auch die Definition der Allgäuer Alpen als eigenständige Untergruppe der Alpen entspricht der Sichtweise der Alpinisten und Touristen aus dem deutschsprachigen Raum (ohne die Schweiz), wie sie sich im Verlauf von vielen Jahrzehnten herausgebildet hat. In anderen Staaten des Alpenraums oder außerhalb sowie bei anderen Interessengruppen sind teilweise andere Einteilungen der Alpen und Umgrenzungen von Untergruppen gebräuchlich.

Untergruppen

Die vergriffenen älteren Auflagen des Alpenvereinsführers Allgäuer Alpen teilen die Gebirgsgruppe auf in den Allgäuer Hauptkamm sowie in die Seitenkämme und übrige Gruppen.

Der Allgäuer Hauptkamm wird in die folgenden Untergruppen unterteilt:

Die Seitenkämme und übrigen Gruppen bestehen aus den folgenden Untergruppen:

Die aktuelle 16. Auflage des Alpenvereinsführers Allgäuer Alpen nimmt eine gröbere Unterteilung vor. Hier werden die folgenden Untergruppen genannt:

Ein direkter Vergleich der älteren und der neueren Einteilung der Allgäuer Alpen in Untergruppen ist nicht möglich, weil die Grenzen zwischen den Untergruppen teilweise neu gezogen wurden.

Gipfel

Die 10 höchsten Gipfel der Allgäuer Alpen:


Weitere Gipfel der Allgäuer Alpen:

In den Allgäuer Alpen gibt es über 600 benannte und mit Höhenkote versehene Gipfel. Zu den bekannteren gehören (geordnet nach der Höhe):

Die folgenden Gipfel befinden sich nördlich außerhalb des enger gefassten Bereichs der Allgäuer Alpen (siehe bei ""Umgrenzung""):

Geologie

Die Allgäuer Alpen sind aus Sedimentgesteinen aufgebaut, die im Erdmittelalter und zum Teil auch noch in der Erdneuzeit abgelagert wurden. Durch den Druck der afrikanischen Platte auf die eurasische Platte wurden die Gesteinsschichten angehoben, gefaltet und teilweise übereinandergeschoben. Dadurch lagern heute in der Allgäuer Alpen zum Teil ältere Gesteine über jüngeren.

Wanderwege

Der ausgeprägte Kettencharakter der Allgäuer Alpen ermöglichte die Anlage eines ganzen Netzes von Höhenwegen. Die Höhenwege verbinden Hütten des Alpenvereins oder andere Hütten und Gasthäuser und ermöglichen mehrtägige Touren. Das ausgedehnte Wanderwegnetz bietet jedoch auch viele Möglichkeiten für Tagestouren.

Klettersteige

Literatur / Karten

Alpenvereinskarte 2/1 Allgäuer-Lechtaler Alpen - West 1:25.000, 8. Ausgabe 2004

Alpenvereinskarte 2/2 Allgäuer-Lechtaler Alpen - Ost 1:25.000, 7. Ausgabe 2002

Topographische Karte 1:50.000 Kempten und Umgebung, Bayerisches Landesvermessungsamt München

Topographische Karte 1:50.000 Füssen und Umgebung, Bayerisches Landesvermessungsamt München

Topographische Karte 1:50.000 Lindau-Oberstaufen und Umgebung, Bayerisches Landesvermessungsamt München

Topographische Karte 1:50.000 Allgäuer Alpen, Bayerisches Landesvermessungsamt München