Soufli (Vorlage:ELSneu, bulgarisch Софлу, türkisch Sofulu) ist eine Gemeinde im griechischen Westthrakien. Die Kleinstadt Soufli mit rund 4.000 Einwohnern bildet den Verwaltungssitz und das Zentrum der Gemeinde. In ihrer heutigen Form entstand die Gemeinde 2010 durch die Eingemeindung der Gemeinden Orfeas und Tychero.
Gemeinde Soufli Δήμος Σουφλίου (Σουφλί) | ||
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Basisdaten | ||
Staat: | ![]() | |
Region: | Ostmakedonien und Thrakien | |
Regionalbezirk: | Evros | |
Geographische Koordinaten: | 41° 12′ N, 26° 18′ O | |
Fläche: | 1.339,56 km² | |
Einwohner: | 17.961 (2010[1]) | |
Bevölkerungsdichte: | 13,4 Ew./km² | |
Gemeindelogo: | ||
Sitz: | Soufli | |
LAU-1-Code-Nr.: | ||
Gemeindebezirke: | 3 Gemeindebezirke | |
Lokale Selbstverwaltung: | 17 Ortschaften | |
Website: | www.soufli.gr | |
Lage in der Region Ostmakedonien und Thrakien | ||
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Lage
Die Gemeinde Soufli im nordöstlichen Ende der Region Ostmakedonien und Thrakien. Im Norden grenzt es an den bulgarischen Oblast Chaskowo und die Gemeinde Didymoticho, im Osten bildet der Evros die Grenze zur türkischen Provinz Edirne. Im Süden grenzt die Gemeinde Alexandroupoli, im Westen die Gemeinden Arriana und Maronia-Sapes an Soufli.
Geschichte
Das Gebiet am Fluss Evros gilt als ältester europäischer Standort der Seidenherstellung. Unter osmanischer Herrschaft im 19. Jahrhundert erlebte die Stadt ihre Blüte, als sie mit der industriellen Revolution und dem Anschluss 1872 an die Zugstrecke Dedeağaç–Edirne zum florierenden Zentrum der Seidenraupenzucht und Seidenherstellung wurde. Die Produktion wuchs nach der Wende zum 20. Jahrhundert auf bis zu 40 Tonnen Seidenfäden jährlich an. Fast die gesamte Einwohnerschaft lebte von der Seidenproduktion, Maulbeerwälder prägten die Uferzonen des Evros. Ein Museum in Soufli widmet sich heute der Dokumentation dieses Wirtschaftszweigs.[2][3]
Die Balkankriege führten zum wirtschaftlichen Niedergang der Region. Verstärkt wurde dies dadurch, dass Soufli, als es 1923 mit Westthrakien zu Griechenland kam und Thrakien geteilt wurde, nicht nur sein östlich des Flusses Evros gelegenes Hinterland – mit den zur Seidenraupenzucht erforderlichen Anpflanzungen von Maulbeerbäumen - verlor, sondern auch die schiffbare Verbindung zur Ägäis über den Evros, der jetzt Grenzfluss geworden war. Hinzu kam das Vordringen der synthetischen industriellen Kunstfasern. Heute sind noch etwa 50 Personen mit der Seidenproduktion beschäftigt.
Im Jahre 1908 hatte die Stadt etwa 12.000 bis 13.000 Einwohner. Neben der Seidenproduktion war der Weinbau der zweite wichtige Wirtschaftszweig.
Sehenswürdigkeit
In Soufli befindet sich ein Seidenmuseum [4].
Einzelnachweise
- ↑ Die Einwohnerzahlen stammen aus einer Broschüre des griechischen Innenministeriums vom Mai 2010 anlässlich der Verwaltungsreform nach dem ‚Kallikratis-Gesetz‘: Elliniki Dimokratia, Ypourgeio Esoterikon, Apokendrosis ke Ilektronikis Diakyvernisis: "Programma Kallikratis," Systasi, syngrotisi Dimon, Periferion ke Apokendromenon Diikiseon gia ti Nea Architektoniki tis Aftodiikisis ke tis Apokendromenis Diikisis, Athen 2010.
- ↑ [http://www.silkmuseum.gr/index_eng.html Webseite des Museums(engl.)
- ↑ Geschichte Souflis und der Seidenproduktion auf den Seiten des Gymnasiums von Soufli (griech.)
- ↑ Informationen zum Seidenmuseum Soufli