Francisco Josephinum

Schule in Österreich
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Das Francisco Josephinum (offiziell: Höhere Bundeslehr- und Forschungsanstalt für Landwirtschaft, Landtechnik und Lebensmittel- und Biotechnologie Francisco Josephinum in Wieselburg), abgekürzt HBLFA bzw. FJ, ist ein Lehr- und Forschungszentrum (LFZ) in Weinzierl (Gemeinde Wieselburg-Land, Niederösterreich) und bildet Schüler in den Fachbereichen Landwirtschaft, Lebensmittel- und Biotechnologie und Landtechnik aus. Ihre Schüler werden als Josephiner bezeichnet.

Blick auf das Francisco Josephinum
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Ein Eingangsportal zum Josephinum

Geschichte

Das Francisco Josephinum wurde 1869 in Mödling als zweijährige Mittelschule für den landwirtschaftlichen Mittelstand von Franz von Grutsch gegründet und erhielt den Namen von Kaiser Franz Joseph I.. 1934 übersiedelte die Schule von Mödling in das Schloss Weinzierl bei Wieselburg.

Während des Krieges musste die Schule den Betrieb einstellen und das Gebäude diente in den Jahren 1944 und 1945 auch als Lazarett. Die Nachkriegsjahre gestalteten sich schwierig, da die Schule mit Heimkehrern überfüllt war.

1956 wurde die Abteilung Landtechnik ins Leben gerufen. Die Mechanisierung der Landwirtschaft sollte durch landwirtschaftlich ausgebildete technische Fachkräfte begleitet werden.

Im Jahre 1982 wurde die Fachrichtung „Milchwirtschaft und Lebensmitteltechnologie“ als Schulversuch ins Leben gerufen und 1988 ins Regelschulwesen übernommen.

1982 wurde auch das Lehrsaalgebäude errichtet, in dem heute die Bereiche Chemie und Physik untergebracht sind. 1990 wurde das BUWOG-Schülerwohnheim eröffnet. 1991 wurde das Werkstätten- und Klassengebäude fertiggestellt. In den 1990er Jahren wurden auch die Internatsgebäude sukzessive renoviert und ausgebaut.

Im Jahre 1990 wurden die drei Fachrichtungen Landwirtschaft, Landtechnik und Lebensmitteltechnologie zu Abteilungen aufgewertet. 1993 wurde der Schulversuch des Sonderlehrganges, eine dreijährige Ausbildung mit Matura, für Fachschulabsolventen gestartet.

Im Jahre 2004 trat ein neuer Lehrplan in Kraft, mit dem die Josephiner noch besser auf ihre künftige Rolle in der Land- und Forstwirtschaft und deren vor- bzw. nachgelagerten Produktions- und Dienstleistungsbereichen vorbereitet werden können.

Institution

Mit dem Agrarrechtsänderungsgesetz 2004 wurde die Höhere landwirtschaftliche Bundeslehranstalt Francisco-Josephinum in Wieselburg und die Bundesanstalt für Landtechnik in Wieselburg zur "Höheren Bundeslehr- und Forschungsanstalt für Landwirtschaft, Landtechnik und Lebensmitteltechnologie Francisco Josephinum in Wieselburg" (HBLFA) zusammengeführt. Die Direktion befindet sich in Schloss Weinzierl (Gemeinde Wieselburg-Land). Der forschungsrelevante Bereich der HBLFA Francisco Josephinum ist am Standort der ehemaligen Bundesanstalt für Landtechnik in Wieselburg (Stadt, Rottenhauser Straße 1) untergebracht, wobei die Kurzbezeichnung "BLT" für den Forschungs- und Entwicklungsbereich Biomass - Logistics - Technology steht, und die Aufgaben der ehemaligen Bundesanstalt für Landtechnik (BLT) weitgehend entsprechen. Das Lebensmitteltechnologische Zentrum (LMTZ) ist für Lehre und Forschungsdienstleistungen im Bereich Lebensmitteltechnologie zuständig und übersiedelte 2008 von Wolfpassing nach Wieselburg in das neuerrichtete LMTZ-Gebäude am Schulgelände.

Leitung

(Stand: 1. Jänner 2011)

  • Leiter der HBLFA Wieselburg: Direktor HR DI Alois Rosenberger
  • Stellvertreter und Leiter für Forschung und Innovation: DI Heinrich Prankl
  • Leiter des LMTZ: DI Martin Rogenhofer

Abteilungsvorstände

(Stand: 1. Jänner 2011)

  • Abteilung Lebensmittel- und Biotechnologie: DI Josef Braunsteiner
  • Abteilung Landwirtschaft (Aufbaulehrgang): DI Martin Kerschbaumer
  • Abteilung Landtechnik: DI Martin E. Garscha

Ausbildung

 
Eingang zum Schlossgelände

Das Francisco Josephinum vermittelt eine fundierte höhere Berufsausbildung mit einem breiten, allgemeinbildenden Wissenshintergrund. Die Schüler erwerben Kenntnisse und praktische Fertigkeiten, die sie zur Ausübung eines gehobenen Berufes im Bereich der Landwirtschaft, Landtechnik und der Lebensmittel- und Biotechnologie mit Blickrichtung auf den Großraum Europa befähigen.

Die Reife- und Diplomprüfung nach fünfjähriger - im Aufbaulehrgang nach dreijähriger - Ausbildungszeit berechtigt zur Ausübung einschlägiger Gewerbe sowie des Handelsgewerbes, die Reifeprüfung zum Universitätsstudium und, nach nachgewiesener beruflichen Praxis, zum Erwerb der Standesbezeichnung „Ingenieur“.

Koordinaten: 48° 7′ 40,8″ N, 15° 7′ 33,6″ O