Der Fidesz Ungarische Bürgerbund (Abk: Fidesz) ist eine ungarische poltische Partei. Frühere Namen: Bund der Jungdemokraten (Fidesz), Fidesz-Ungarische Bürgerliche Partei (Fidesz–MPP). Mitglied der Europäischen Volkspartei.
Die Geschichte von Fidesz
Unter dem Namen Bund der Jungdemokraten wurde die Partei am 30. März 1988 von 37 jungen Intellektuellen in Budapest im Studentenheim Bibó István gegründet. Der Vorstand bestand am Anfang aus sechs Personen.
Von 1988 bis zu den ersten freien Wahlen nach der Wende konnte die Partei als radikale Partei der jungen Leute definiert werden. Sie nahmen aktiv an Demonstrationen teil und wurden nach der feierlichen Beisetzung von Imre Nagy durch eine Rede von Viktor Orbán im ganzen Land bekannt, die schließlich auch bedeutend zum Ende des kommunistischen Regimes beitrug. Die Partei spiele eine wichtige Rolle bei den Verhandlungen „am runden Tisch“ vor der Wende, wo sie damals von drei Teilnehmern (Viktor Orbán, László Kövér und Gábor Fodor) vertreten wurde. (Gábor Fodor ist zur Zeit Mitglied von SZDSZ.)
Ab 1990 setzte die Partei im Parlament ihre politische Tätigkeit fort. 1992 wurde Fidesz in die Liberale Internationale aufgenommen. 1993 verließ eine Gruppe (unter ihnen Fodor Gábor) die Partei und trat in die liberale Partei SZDSZ hinüber. Die Partei taufte sich 1996 in Fidesz – Magyar Polgári Párt um. Sie übernahm die Rolle von MDF (Ungarisches Demokratisches Forum, Magyar Demokrata Fórum) auf der politischen Palette.
Nach den Wahlen von 1998 konnte Fidesz mit MDF und der Unabhängigen Kleinlandwirtenpartei FKGP eine Koalitionsregierung bilden. Der Regierungschef (Ministerpräsident) wurde Viktor Orbán.
Bei den Wahlen von 2002 reichten die erzielten Stimmen nicht zur Regierungsbildung, so wurde der Kandidat der Ungarischen Sozialistischen Partei (MSZP), Péter Medgyessy mit der Regierungsbildung beauftragt.
Vorstand
- 1988 Gremium von 6 Mitgliedern
- 1993 Viktor Orbán
- 2000 László Kövér
- 2001 Zoltán Pokorni
- 2002 (amtsführend) János Áder
- 2003 wieder Viktor Orbán
Wahlergebnisse
Parlamentswahlen
- 1990: 22 Mandate
- 1994: 20 Mandate, 7,02%
- 1998: 147 Mandate, 29,48%
- 2002: mit MDF zusammen 188 Mandate, 48,7%
Kommunalwahlen
- 1990: 792 Abgeordnete, 33 Bürgermeister
- 1994: selbständig 284, in Koalition 370 Mandate; 30 Bürgermeister
- 1998: 189 Bürgermeister
- 2002: starker Rückgang der Stimmen
Europawahlen
- 2004: 12 Abgeordnete, 47,41% ( 50% der möglichen Abgeordneten)