Versfuß

Begriff aus der Verslehre
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Der Versfuß (auch: Metrik, Metrum) ist ein antikes Stilmittel der Dichtung. Ursprünglich wurden kurze und lange Silben nach einem bestimmten Schema aneinandergereiht (eben der Metrik), im Deutschen wird stattdessen die unterschiedliche Betonung der Silben eingesetzt (siehe auch Hebung und Senkung).

Bekannte Versfüße

Zu den Symbolen (- und x) siehe Diskussion!

Antike Bez. Mehrzahl Dt. Bezeichnung Kurzz. Kennzeichen Beispiele
Iambus Iamben Steiger X´X (unbetonte Silbe, betonte Silbe (-x)) Besuch, Geduld
Trochäus Trochäen Faller ´XX (betonte Silbe, unbetonte Silbe (x-)) Abend, Liebe
Anapäst Anapäste Doppelsteiger XX´X (unbetont, unbetont, betont (--x)) Anapäst, Paradies
Daktylus Daktylen Doppelfaller ´XXX (betont, unbetont, unbetont (x--)) Daktylus, Enterich

Weniger bekannt sind :

  • Amphibrachys - kurze,lange,kurze Silbe (-x-)
  • Amphimacer - lange, kurze, lange Silbe (x-x)
  • Antispast - kurz, lang, lang, kurz (entspricht Jambus plus Trochäus) (-xx-)
  • Dochmius - kurz, lang, lang, kurz, lang (-xx-x)
  • Adonis - lang, kurz, kurz, lang, kurz (x--x-)
  • Ionikus - lang, lang, kurz, kurz (großer Ionikus)(xx--) oder kurz, kurz, lang, lang (kleiner Ionikus) (--xx)
  • Kretikus - lang, kurz, lang (x-x)
  • Prokeleusmatikos - kurz, kurz, kurz, kurz (----)
  • Tribrachys - kurz, kurz, kurz (---)
  • Spondeus - lang, lang (Im Deutschen fast nicht rekonstruierbarer Versfuß aus der antiken Dichtung) (xx) Beispiele: Mondschein, Bergfried, Runddorf, Heimweh, Maulheld.

Siehe auch : Versmaß

Literatur

Braak, Ivo. Poetik in Stichworten: Literaturwissenschaftliche Grundbegriffe. Kiel: Hirt, 1966.