Koralmbahn

Eisenbahnneubaustrecke in Österreich
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 25. August 2005 um 14:03 Uhr durch 85.124.176.91 (Diskussion). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Die Koralmbahn ist eines der umstrittensten Projekte in der österreichischen Eisenbahnbaugeschichte. Die Verbindung der Zentralräume Graz und Klagenfurt mittels Eisenbahn war bisher nur sehr umständlich über Bruck an der Mur möglich. Die Koralmbahn sollte erstmals eine direkte Verbindung ermöglichen. (so verkürzt sich die Fahrzeit von ca. 2,5 auf 1 h).

Kernstück der Koralmbahn ist der Koralmtunnel, der unter der Koralpe durchführt, und auch der Eisenbahnstrecke den Namen gab. Bis ins Jahr 2008 werden sowohl auf Kärntner als auch auf steirischer Seite Sondierstollen vorgetrieben, die ab 2008 zur ersten Röhre des Tunnel erweitert werden sollen. Die Koralmtunnel soll bis zum Jahr 2016 zuerst einspurig fertiggestellt werden. Die Teilstrecken Graz-Deutschlandsberg und Klagenfurt-Wolfsberg bereits 2010. Die geschätzen Gesamtkosten der Koralmbahn betragen 3,8 Mrd. €.

Im Juli 2005 wurde der erste Teilabschnitt (Graz-Puntigam bis Kalsdorf Nord) nach zweijähriger Bauzeit fertiggestellt und in Betrieb genommen.

Politische Implikationen

Aufgrund der Weigerung der Niederösterreichischen Landesregierung um Landeshauptmann Erwin Pröll zum Semmering Basistunnel kam es zum Vorziehen des Koralmbahnprojektes. Dazu wurden Geldmittel, welche für die Südbahnstrecke unter dem Semmering bestimmt waren, umgeleitet, wobei der Kärntner Landeshaupmann Jörg Haider und der Steirische Landeshauptmann Waltraud Klasnic dazu einen nicht unwesentlichen Beitrag geleistet haben.

Die Bundesländer Kärnten und Steiermark haben erstmals zur Beschleunigung der Verwirklichung des Projektes einen Teil der Finanzierung übernommen (je 140 Mio. €). Dies ist in Österreich normalerweise Aufgabe des Bundes und nicht der Länder, wodurch die Koralmbahn im Zentrum verschiedener politischer Interessen stand und steht.