Slapstick

Filmgenre und eine spezielle Form der Filmkomödie
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Slapstick (eigentlich slapstick comedy) ist ein Filmgenre und eine spezielle Form der Komödie. Bezeichnend für den Slapstick ist durch eine körperliche oder körperbezogene Aktion hervorgerufene Komik. Berühmte Klischees sind z. B. das Ausrutschen auf einer Bananenschale sowie das Werfen von Sahnetorten.

Viele Szenen in Slapstickfilmen sind Formen der Sachbeschädigung oder des Sturzes, die für einen Beobachter recht lustig aussehen und in der gebotenen Form auch schon das eine oder andere Mal im wirklichen Leben passierten.

Typische Slapstickeinlagen:

  • Abgebrochener Türgriff in der Hand
  • Ausrutschen auf Bananenschale
  • Beim Hinauf-/Hinunterklettern an einem Regenrohr knickt dieses ab

Insbesondere viele Stummfilm-Komödien sind diesem Genre zuzurechnen. Blütezeit waren die 1920er Jahre, als vor allem die Kurzfilme von Mack Sennett und Hal Roach alle Publikumsrekorde brachen.

Viele der Komiker, die dadurch damals berühmt wurden, sind Filmfans auch noch heute ein Begriff. Selbst ein Charlie Chaplin frönte in seinen frühen Kurzfilmen (ca. 1914-1916) dem Slapstick; ebenso legendär sind Laurel and Hardy - hierzulande besser als Dick und Doof bekannt - und Buster Keaton.

Allerdings entstanden auch hunderte schnell und billig zusammengekurbelte Komödien, die heute bestenfalls noch historisch relevant sind. Eine der bekanntesten Reihen waren Sennett's Keystone Kops, eine Gruppe leicht dämlicher Polizisten, deren Filme vor allem aus Unmengen an Sahnetorten, rasanten Verfolgungsjagden und jungen Mädchen bestanden.

Nachdem die Monty Python-Crew das Genre in den späten 1960ern und 1970ern erst ausgebaut hatten, erlebte es in den 1980er Jahren eine Wiederbelebung. Die amerikanische Serie Police Squad! vom legendären Regieteam um David Zucker, Jim Abrahams und Jerry Zucker war eine Parodie auf die damaligen "Polizeirevierserien". Dieselben Leute brachten diese Szenerie 1988 ins Kino: The Naked Gun: From the Files of Police Squad (Dt: Die nackte Kanone) glänzte durch Wortwitz, Nonsens-Einlagen wie z. B. Sketche im Hintergrund einer Szene und den oben beschriebenen klassischen Elementen des Genres. Leslie Nielsen mimte - wie auch in der Serie - den Polizisten Frank Drebin. Eine Nebenrolle ging an den amerikanischen Sportler Orenthal James Simpson (bekannt geworden als O. J. Simpson in englischer Aussprache). Es folgten zwei Fortsetzungen: Naked Gun 2 1/2: The Smell of Fear (1991); und Naked Gun 33 1/3: The Final Insult (1994)

Zu dieser Zeit entstanden ebenfalls: Airplane! (deutsch: Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug, auch von David Zucker) mit Fortsetzung Airplane II - The Sequel, ebenfalls mit parodischem Unterton angelehnt an die Serie Airport und das gesamte Genre der Katastrophenfilme, sowie Kentucky Fried Movie". In den Anfängen der 90er Jahre wurde sich der erfolgreiche Action-Komödien Reihe Lethal Weapon (Gibson / Glover) in Loaded Weapon 1 (u. a. Samuel L. Jackson) angenommen. Auch die SciFi-Trilogie Star Wars wurde in Mel Brooks' Spaceballs veralbert, der mit den Filmen Mel Brooks verrückte Geschichte der Welt die Monumentalfilme und mit Robin Hood: Men in Tights, sowie Dracula: Dead and Loving It (Leslie Nielsen) jene Abenteuer- & Horrorklassiker parodierte. In den letzten Jahren flammte das Genre durch Filme wie die Austin Powers-Trilogie wieder leicht auf. Mitte der neunziger Jahre gab es in Hollywood einen weiteren Slapstick Boom. Ausgelöst wurde er durch den Komiker Jim Carrey als Ace Ventura.

Gerade das deutsche Kino hat diese Art der Komödie aktuell aufgegriffen (Der Wixxer; Der Schuh des Manitu; Traumschiff Surprise - Periode 1)

Aber auch deutsche Komiker lieben den Humor des Slapstick, und bauen ihn immer weiter aus, wie Bastian Basteffka, Lars Hohlfeld und Ralf Schmitz.

Ein weiterer Aspekt des Slapsticks sind manche Cartoons, wie z. B. Tom & Jerry und Roadrunner.

Dem Slapstick ähnlich sind Sendungen, in denen komische und meist unbeabsichtigte Slapstickszenen von Amateurfilmern gezeigt werden, wie Pleiten, Pech und Pannen.

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